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Monospace-Schriften

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Geschrieben

Hallo liebe Leute

Ich habe mal eine Frage:
Was haltet ihr von Monospace Schriften?

Findet ihr diese Schriften eignen sich für Drucksachen?
Bsp. für Headlines in einem Buch?

Sind Monospace Schriften eher moderne Schriften oder altmodische Schriften?

Bin auf eure Meinung gespannt!

Grüsse

Geschrieben

Hallo asics, willkommen im Forum.  :-D

 

Monospace-Schriften sind eigentlich – so weit ich das weiß – speziell für tabellarische Anwendungen entwickelt worden, bei denen es notwendig ist, dass alle Zeichen exakt untereinander stehen, bei Zahlenreihen beispielsweise. Oder auch, um Textlängen bei gleicher Zeichenanzahl exakt gleich lang zu halten. In Fließtexten werden diese Schriften normalerweise nicht eingesetzt, weil sie dort zu einem unruhigen Schriftbild führen und die Leserlichkeit beeinträchtigen. Speziell in Headlines, bei denen ob ihrer Exponiertheit und Größe Unregelmäßigkeiten im Schriftbild besonders auffallen, würde ich Monospaced-Schriften auf gar keinen Fall einsetzen*. Die einzige Ausnahme, die mir überhaupt einfällt, wären irgendwelche Grunge-Layouts, die mit den genannten Defiziten dieser Schriftgattung gezielt spielen wollen. 

 

* Nachtrag: Beziehungsweise nur dann, wenn die Headlines manuell so nachbearbeitet werden, dass der Text angenehm läuft.

Geschrieben

Herzlichen Dank für deine tolle und schnelle Antwort.

Ich bin zurzeit an einem Buch bei dem geht es darum, wie eine Stadt früher ausgesehen hat, wie heute, und wie sie in Zukunft evtl. aussehen wird. Diesbezüglich habe ich mir gedacht, könnte so eine Schreibmaschinenschrift nur für die Headlines noch passend wirken, bin mir aber extrem unsicher. Für den Grundtext und infotext (meist nicht extrem viel Text) nehme ich eine Serifenlose Schrift (Akzidenz Grotesk). die gleiche Serifenlose Schrift für die Headlines würde zwar auch gehen, finde ich aber fast ein bisschen langweilig…

Jemand eine Idee?

 

Liebe Grüsse

Geschrieben

Eine Monospace als Headlineschrift geht grundsätzlich schon, kommt halt immer drauf an, wie sie eingesetzt wird. Beispielsweise eine Vera Sans Mono (oder Apples Venlo oder DejaVu Sans Mono, ist alles irgendwie das selbe) hat sehr breite schmale Buchstaben (i, l, f usw.)

 

Versuch macht klug. Kannst uns ja an deinen Zweifeln teilhaben lassen und Beispiele zeigen, gern auch z.B. mit Blindtext, wenn du verständlicherweise das Buch noch nicht zeigen willst.

 

Kathrins Bedenken teile ich grundsätzlich auch, Monospace ist immer glattes, brüchiges Eis ;-)

Geschrieben

Vielen Dank für deine Antwort. Ja genau irgendwie sehen die alle recht ähnlich aus, anbei mal ein Beispiel meines Layoutes…

Was denkt ihr? Irgendwie gefällt es mir, irgendwie aber auch nicht :/

Vorschau.pdf

Geschrieben

die themix-mono finde ich prima für die überschriften, auch wenn ich für die untertitel einen schnitt fetter (light) ausprobieren würde, um die strichstärke zu vereinheitlichen. das einzige, was mich an deinem layout stört, ist die akzidenz-grotesk. sie trägt ja schon im namen, wofür sie ursprünglich mal gemacht wurde, nämlich für akzidenzen, also nicht für fließtext. und da würde ich sie auch nicht einsetzen. wenn du die themix-mono verwendest, kämen die proportionale themix oder theserif oder theantiqua oder … in frage – mit anderen worten: es gibt in derselben schriftsippe mehr als genug bessere alternativen für den fließtext. selbst thesans fände ich, als dynamische und nicht statische grotesk, besser. probier es mal aus.

Geschrieben

Es gibt auch Schriften, die die Anmutung einer Schreibmaschinenschrift haben, aber dennoch so gestaltet sind, dass sie als Fließtext oder Headline schön laufen (also nicht monospaced sind). Du könntest mal ganz generell nach Slab-Serif-Schriften suchen. Hier im Forum haben wir außerdem zum Thema Schreibmaschinenschriften eine extra Liste, die für Dich interessant sein könnte. Eine Schrift dieser Liste, die schöne Ernestine, verwendet dieses Forum hier übrigens als Headlineschrift. 

Geschrieben

eine besondere monospace-schrift ist in dieser liste nicht erwähnt, und zwar die alix von matthew butterick. ich finde sie nicht sehr schön und es gibt auch nur zwei strichstärken (regular und bold). allerdings hat sie – als einzige festbreitenschrift, die ich kenne – einen opentype-satz, mit dem man proportionale alternativglyphen aktivieren kann. dadurch bleibt der schreibmaschinenlook erhalten, aber die optischen löcher, die sonst entstehen, um die zeichen exakt breit gleich zu kriegen, werden etwas weniger extrem.

Geschrieben

das einzige, was mich an deinem layout stört, ist die akzidenz-grotesk. 

 

Geht mir ähnlich. Ich würde mir für den Fließtext auch eine »proportionale« Schrift aus der Thesis-Sippe wünschen. Und vielleicht muss man Head- und Subline nicht unbedingt zweimal dicktengleich setzen?

Geschrieben

Ich persönlich finde auch, wenn das Thema so ist, dass diese Überschriften dann sozusagen wie ein Zitat aus alten, mit der Schreibmaschine geschriebenen Akten wirken können, dann kann man auch ganz bewusst mit den Systembedingten Mängeln der Schrift eine zusätzliche Aussage in die Überschriften mit einbauen. Und dann eignet sich gerade eine sehr typisch Schreibmaschinen-artige Schriftart, möglicherweise sogar eine, bei der die Buchstaben leichte Beschädigungen aufweisen, etwas springen, teilweise verstopfte Punzen haben und evtl. sogar das Farbband-Raster besitzen.

Geschrieben

Herzichen Dank euch allen für die tollen Antworten!!! Ja die Akzidenz-Grotesk ist in der Tat nicht die aller beste Wahl, da schau ich mir nochmals ein paar andere an.

Wow die Ernestine ist eine super tolle Schrift, hab mich soeben verliebt!! nur blöd wenn der Chef nicht einsieht, wieso man "so viel" Geld für eine Schrift ausgeben sollte :((((((((

Geschrieben

Monospace-Schriften sind eigentlich – so weit ich das weiß – speziell für tabellarische Anwendungen entwickelt worden, bei denen es notwendig ist, dass alle Zeichen exakt untereinander stehen, bei Zahlenreihen beispielsweise. 

Monospace-Schriften sind ursprünglich für Geräte entwickelt worden die keine Schriftzeichen mit unterschiedliche Dickten verarbeiten können. Ursprünglich waren das die Schreibmaschinen, danach gab es Beschriftungszangen (Dyna) und Matrixdrucker. Heute sind fast alle diese Geräte verschwunden, aber viele dieser Schriften wurden digitalisiert. Aufgrund deren ehemaligen Anwendungsbereichen muten sie auch heute noch technisch-bürokratisch oder amateurhaft an. Die Anzahl der Menschen für die diese Schriften diese Anmutung vordergründig haben, nimmt jedoch ab. Jüngere Menschen kommen in der Regel kaum noch mit Texte die mit einer Schreibmaschine oder Matrixdrucker geschrieben wurden in Berührung. Bleibt also die technisch-industrielle (Egyptienne-Serifen) Anmutung und den rauh-unbeholfenen (löchrige Monospace-Zurichtung) Eindruck die diese Schriften wecken. Nicht immer das, was man (oder der Kunde) sich wünscht. Eine Monospace-Schrift muss also in der Regel zusätzliche Anmutungen haben. Wie beispielsweise die der humanistische Grotesk, weshalb die Thesis-Mono Varianten eleganter und harmonischer aussehen als beispielsweise eine Courier.

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Geschrieben

Stimmt! Dieser Link und weitere, die zu verwandten Themen führen, sind auch in der Liste mit den Schreibmaschinenschriften hinterlegt. 

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