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Initialen und Kapitälchen am Kapitelanfang

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Ich gestalte grade einen Text, damit er sich gut als gedrucktes Buch macht. Dieser Text ist insgesamt etwa 70 A5-Seiten lang, aber in sich wenig strukturiert. Es ist eine mehr oder weniger chronologische Erzählung. Die Geschichte ist nicht von mir, ich kann daran also nichts ändern.

 

Nun würde ich trotzdem gerne (aus Spieltrieb?) ein paar Grenzen oder Abschnitte im Buch setzen, sonst ist es nur ein langer Wortwurm. Ich habe schon mehrere Absätze gefunden, die jeweils einen neuen Abschnitt der Geschichte beginnen. Neues Jahr, neues Thema, neue Lage usw. Und für diese Anfänge suche ich jetzt nach einer passenden Darstellung.

 

Die Geschichte handelt im Zeitraum Ende der 1920er bis Anfang der 50er, das Design ist entsprechend nicht modern. Mit etwas Glück bekomme ich noch Schwarzweißfotos aus dieser Zeit, die ich einstreuen kann. Ich verwende eine älter aussehende Serifenschrift. Dazu finde ich jetzt entweder Initialen über drei Zeilen oder Kapitälchen für den ersten Satz (oder Halbsatz, je nach Länge) ganz ansprechend. Beides zusammen finde ich aber irgendwie übertrieben.

 

Mit Initialen mache ich glaub ich nicht viel verkehrt. Aber was ist mit Kapitälchen? Wo und wie verwendet man die in so einem Umfeld üblicherweise? Oder ist das keine gute Idee? Hat jemand Gestaltungsratschläge für mich?

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Ich würde auch sagen, dass die Intitalien einen sehr deutlichen Einschnitt anzeigen. Wenn das gewollt ist, ist’s ok aber das kannst nur du (in Rücksprache mit dem Autor) entscheiden. Es ist auch denkbar nur das jeweils erste Wort nach einem Initial in Kapitälchen zu setzen.

Oder du nimmst Symbole (drei Sterne, (geschwungene) Linie, …), um größere Abschnitte zu trennen. Dazu hatten wir hier neulich auch nen Thread … den finde ich aber grad nich wieder :-(

Nur so als Anmerkung: Ich würde den Erstzeileneinzug immer dem Absatzabstand vorziehen, denn nur ersterer bleibt auch am Seitenwechsel und nach eingeschobenen Objekten (Abbildungen, Zitatblöcke, Formeln, …) erhalten, wogegen der einfach Abstand schlicht unsichtbar wird.

bearbeitet von TobiW
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Ich suche keine Gestaltung für alle Absätze, sondern nur für den ersten Absatz eines neuen Kapitels/Abschnitts/wie auch immer. Diese Abschnitte sind zwischen 3 und 16 Seiten lang, es gibt 9 dieser Abschnitte. Der letzte (letzte Buchseite) ist eine halbe Seite lang. Es ist also nicht so, dass man von den Initialen aufgefressen würde... ;-) Finde ich.

 

Und nur ein einzelnes Wort in Kapitälchen wäre beim "So" gleich aus dem Beispiel oben gar nicht sichtbar.

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Wenn es der Autor überhaupt erlaubt, dass Du den Text gliederst, sodass er nicht mehr in einem Stück durchläuft, dann wird er es vermutlich am liebsten sehen, wenn die Gliederung möglichst unauffällig ist. Für diesen Fall würde ich nur eine Leerzeile einfügen (und danach keinen Erstzeileneinzug).

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wenn das eh nur so wenige abschnitte sind, schadet es nicht, wenigstens diese typographisch kräftig zu gestalten.

Finde ich auch. Schon allein, um sich besser zurecht zu finden.

 

daher finde ich dein letztes beispiel (initiale plus kapitälchen bei den ersten paar worten) durchaus passend. sieht man eh viel zu selten heutzutage.  :nicken:

Mit dieser Kombi hätte ich aber die meisten Probleme, da die willkürlich scheinende ausgewählte Wortanzahl durch die Kapitälchen plötzlich so irreführend bedeutungsschwanger wird. Das finde ich verwirrend und unlogisch (geht mir bei Variante 2 ähnlich). Ein Initial würde mir da schon reichen. Oder eine andere Art der Gliederung. 

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Für diesen Fall würde ich nur eine Leerzeile einfügen (und danach keinen Erstzeileneinzug).

Wenn doch aber schon die normalen Absätze mit Leerzeilen getrennt werden … (btw: andere Absatzabstände würden die Registerhaltigkeit zerschießen – ist dir, LonelyPixel, das bewusst?)

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Oh, das hatte ich übersehen, weil’s nicht in der ersten Frage stand. Aber in einem Buch gehen abweichende Absatzabstände, sofern sie nicht ganzzahlige Vielfache des Grundrasters sind, ja eigentlich gar nicht. Also hoffen wir mal, dass LonelyPixel davon abgeht und statt dessen Erstzeileneinzüge verwendet. Und dann klappt’s ja mit den leeren Absätzen.

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Der Text ist von meiner Oma und wurde vor 15 Jahren mit einer Schreibmaschine festgehalten und dann mit Windows Write digitalisiert. Da sie den Text gerne nochmal "gedruckt" hätte, möchte ich sie nun mit einem Buch überraschen. Sie wird es mir hoffentlich nachsehen, dass ich ihn etwas aufhübsche. :-) Die gut 50 anderen Fehler hab ich ja bereits korrigiert (Orthografie, Typografie, Grammatik usw.), also bin ich praktisch der Editor, oder wie man das nennt.

 

Also wenn ich mal die bisherigen zahlreichen Reaktionen mittele (danke schonmal dafür, hier ist ja richtig viel los!), komme ich bei den Initialen allein an. Vor den Initialen liegt übrigens ein Seitenumbruch, sie erscheinen also nicht irgendwo mitten auf einem Blatt. Wenn ich mehr Platz "verschwenden" wollte, könnte ich sie auch noch auf eine rechte Seite fixieren, aber das lass ich wohl lieber.

 

Zu den Absätzen: Es ist mir bewusst, dass die Zeilen nicht auf gleicher Höhe liegen, je nach Anzahl der Absätze auf einer Seite. Ich bin auch am Überlegen, es lieber auf einen Einzug umzustellen und den Abstand wegzulassen. Das ist ja meines Wissens nach die andere der beiden Methoden, wie man Absätze formatieren kann. (Schulwissen Deutschunterricht, also lange her, in keiner allzu genauen Erinnerung und auch nicht unbedingt korrekt.) Aber auch mit dieser Entscheidung habe ich keine richtige Erfahrung...

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Ich muss gerade an eine Neuausgabe der Mozartbiographie von Wolfgang Hildesheimer im Insel-Taschenbuchverlag denken. Es gibt keine Zwischenüberschriften, die Gliederung erfolgt ausschließlich über eine Leerzeile vor einem neuen Abschnitt (Absätze erhalten ansonsten den üblichen Erstzeileneinzug), wobei die gesamte erste Zeile des neuen Abschnittes ganz aus Kapitälchen gesetzt ist (unter Verzicht auf Groß- und Kleinschreibung und ohne Rücksicht auf "Sinneinheiten", es ist also tatsächlich immer die gesamte erste Zeile). Die Kapitälchenhöhe ist irgendwo zwischen Versal- und x-Höhe (also größer gesetzt als sonst im Text; ich erinnere mich nicht an die Schrift, wahrscheinlich war's die Sabon). Ich fand diese Gestaltung sehr schön. Leider finde ich spontan keine Beispielseite.

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Nachdem dein Buch keinen großen Umfang hat, würde ich, was den Satzspiegel anbelangt, mit dem Weißraum großzügig umgehen. 


Die einzelnen Kapitel könnten demnach auch jeweils auf einer neuen Seite beginnen. Um den Kapitelanfang zusätzlich hervorzuheben, ev. einige Zeilen tiefer, als den üblichen Satzspiegel beginnen.


 


Die Initialen sind Ansichtssache, könnten aber zurückhaltender gesetzt werden, wenn du sie nur in ca. 50 % Schwarz anlegst. Auch gibt es bessere Möglichkeiten, als in deinem Beispiel, die Initialen zu platzieren. Z. B. die Initiale teilweise oder ganz vom Satzspiegel freistellen.

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Die Initialen sind Ansichtssache, könnten aber zurückhaltender gesetzt werden, wenn du sie nur in ca. 50 % Schwarz anlegst. Auch gibt es bessere Möglichkeiten, als in deinem Beispiel, die Initialen zu platzieren. Z. B. die Initiale teilweise oder ganz vom Satzspiegel freistellen.

 

Das mit den 50 % schwarz muss ich mal probedrucken. Ich stell mir das etwas unscharf vor.

 

Und die "bessere" Initialenplatzierung musst du mir genauer erklären. Ich weiß nicht, was du meinst. Soll der große Buchstabe nach oben oder links aus dem Textrechteck herausragen oder wie? Kann InDesign sowas überhaupt?

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Grautöne sind nur heller und wenn sauber gedruckt nicht weniger scharf als 100 % Schwarz. Probleme der Lesbarkeit ergeben sich nur bei kleinen Schriftgraden. 

 

InDesign hat, soviel mir bekannt, nur eine Standard-Einstellung für Initialen. Du kannst aber zumindest einige Platzierungsänderungen von Initialen mit ein wenig Phantasie „händisch“ in der Absatz- und in der Zeichen-Palette einstellen. 

 

Es gibt aber auch andere Wege Initialbuchstaben genau nach eigenen Vorstellungen zu platzieren. Z. B. indem du die Initiale in einen eigenen Textrahmen setzt und diesen vom Text umfließen lässt. Das kannst du in ID bei Fenster – Konturenführung einstellen und das Ergebnis zur mehrmaligen Verwendung in einer Bibliothek ablegen. Von dort dann auf die jeweils gewünschte Seite ziehen.

 

Wie weit der Initialbuchstabe oben und links oder nur links herausragt oder neben der Kolumne oder auch völlig anders stehen soll, ist auszuprobieren. Auch kann der Initialbuchstabe aus einer anderen Schrift gesetzt werden.

Aber vielleicht gefällt dir persönlich wirklich die Standardausführung, die InDesign vorgibt, am besten. 

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