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Antiqua Schrift mit Umlauten innerhalb des Versals (Ä-Ü-Ö)

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo,

kennt Jemand eine Antiqua Schrift wo die "Tüdelchen" (wie heissen die richtig, das wisst Ihr sicher) der Umlaute ÄÖÜ innerhalb der Versalien liegen, z.B. als Striche.

Ich arbeite mit eine dreizeiligen Überschrift in Versalien in der Times ohne nennenswerten ZAB, da sind die "Tüdelchen" dann in der Zeile darüber was nicht gewünscht ist. Also suche ich eine alternative Schrift wo zB. die Punkte striche sind und im AOU sind oder nur ganz wenig drüber rausragen.

 

Ich freue mich über jeden Tipp!

 

Geschrieben

 ohne nennenswerten ZAB, 

 

ich vermute, genau da liegt der hund begraben. in den allermeisten fällen braucht es einen vernünftigen zeilenabstand, damit das ganze akzeptabel aussieht.

Geschrieben

Ja, das ist prima, vielen Dank für den link. Die Scotch Modern asl Antiqua kommt dem ja sehr nahe.

 

Allerdings gibt es da kein O mit Strichen sondern nur mit Punkten rechts und links (Kunde sagt Bärchen) - geht also nicht - noch eine Idee?

Geschrieben

ich vermute, genau da liegt der hund begraben. in den allermeisten fällen braucht es einen vernünftigen zeilenabstand, damit das ganze akzeptabel aussieht.

Hier ist es hübsch und GESTALTUNG ;-) aber danke Carlito

Geschrieben

 

Allerdings gibt es da kein O mit Strichen sondern nur mit Punkten rechts und links (Kunde sagt Bärchen) - geht also nicht - noch eine Idee?

Die Typoart-Garamond und die Thannhaeuser-Antiqua hatten (zumindest in der Bleisatzfassung) die Pünktchen vom Ö im O drin ...

Beide Schriften gibts auch digital, ob aber dieses Detail übernommen wurde, weiß ich nicht ...

  • Gefällt 1
Geschrieben

Für deutsche Gießereien scheint das regelrecht Standard gewesen zu sein. Weniger als Alternativversion, sondern (siehe unten) gleich als entsprechend »eingezogene« Gestaltung. Alle diese Schriften sind aber nicht in der Liste der der Fonts mit Titelsatz-Umlauten, da die digitalen Versionen diese Merkmale nicht haben.

Da bei digitalen Schriften die Akzenthöhe über die Kegelhöhe hinausschießen kann, verstand man diese Gestaltungsart wohl als vermeidbare Beschränkung des Bleisatzes. Außerdem harmonieren die Umlaute-Punkte in der heute »normalen Höhe« natürlich auch besser mit allen anderen diakritischen Hütchen. 

Heute mit OpenType könnte man so etwas natürlich wieder leicht als Alternative anbieten, aber spätestens seit der Zeit der 8-Bit-Zeichensätze (wenn nicht schon im Fotosatz) flogen diese Merkmale halt aus allen Schriften raus und kamen dann bei der Umstellung auf OpenType auch nicht wieder hinzu.

 

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  • Gefällt 6
Geschrieben

Da sind einige schicke Beispiele dabei – ich frage mich, warum solche Alternativen heute bei Schriften nicht öfters angeboten werden.

Auch wenn ich der Meinung bin, dass ausreichender Durchschuss der Lesbarkeit ungemein hilft.

  • Gefällt 1
Geschrieben

Bei Bleisatzschriften für den deutschen Markt war es natürlich kein Problem (oder sogar technisch erforderlich), dass so zu machen. Digitale Schriften haben aber natürlich dutzende diakritische Zeichen (neben Ä/Ö/Ü). Es wäre also dann eine reine Insellösung für den deutschsprachigen Raum (wenn man nur Alternativen für ÄÖÜ anbietet), oder man muss sich für unzählige Zeichen (Circumflex, Macron usw.) etwas einfallen lassen. Da wird es dann schon kompliziert. 

Geschrieben

Man könnte so etwas aber durchaus als stilistische Alternative speziell für deutsche Umlaute anbieten, um das dann noch deutlicher vom diakritischen Zeichen und der damit gänzlich anderen Bedeutung in ë und ï zu trennen.

 

Ähnliches kenne ich für gebrochene Schriften, bei denen es als Alternative auch die Umlaute mit über gesetztem e gibt.

 

Übrigens hat ja auch die Gong, an deren digitaler Umsetzung ich derzeit dran bin, und mich darauf intensiv vorbereite, solche in die Versalien eingezogenen Umlaut-Punkte bzw. Striche (beim O) und werden diese auch digital bekommen.

  • Gefällt 1
Geschrieben

Für deutsche Gießereien scheint das regelrecht Standard gewesen zu sein. […]

 

Hier noch eine Abbildung aus dem Kandler, die abgelehnte Entwürfe der Beratungen von 1903 zeigt. 

 

Deine interessanten Hintergrundinfos sollten auch im Fontlisten-Artikel Anklang finden. Ist doch sonst schade drum. :-)

  • 2 Jahre später...

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