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Formatierung von Lesarten (Musikedition)

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Hallo ihr Lieben,

 

 

ich setzte gerade den neuen Band der Musikedition Osnabrücker Schloss und suche ein sinnvolles Format für die Lesarten (also die Anmerkungen über Korrekturen, die die Edition gegenüber dem Original vornimmt). Sie seit es im ersten Band aus bzw. so formatiert habe ich es vom Autor bekommen:

 

67ert44.png

 

Daran stört mich das sich dauernd wiederholende T. am Anfang eines Eintrages, die schlechte Lesbarkeit der Takt/Zählzeit-Angabe, die Unübersichtlichkeit, die doppelte Verwendung des Plus und auch die Doppelung von T. für Tenor und Takt. Ich habe leider versäumt, mir beim ersten Band diese Gedanken zu machen, weil es dort nur fünf Einträge gab. Dieses mal sind es aber deutlich mehr so dass ich im Sinne der besseren Lesbarkeit auf die Konsistenz zum ersten Band (den eh keiner kauft …) verzichten würde.

 

Hier ein neuer Vorschlag

 

hW67MyH.png

 

Ich finde aber das man nicht schnell erkennen kann, wo ein neuer Eintrag beginnt, das ist aber wichtig, wenn man nach eine Anmerkung sucht (die Lesarten werden im Grunde nur zum Nachschlagen benutzt). Um die Einträge zu trennen könnte ich nun eine Leerzeile einfügen:

 

bMxxYpQ.png

 

das ist die einzig mögliche Trennung, die mir einfällt, um trotzdem im Raster zu bleiben. Was meint ihr zum neuen Format? Wie würdet ihr’s machen?

 

Viele Grüße

Tobi

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Rein visuell gefällt mir die Urversion besser, die anderen beiden sehen etwas aus, als ob die Motten drin waren. Da gefallen mir die Einzüge schon besser. Allerdings ist das Ausschreiben der Stimme für Menschen, die sich nicht so auskennen, die bessere Option. Ob da dann allerdings wirklich „Stimme" drüber muss, wage ich zu bezweifeln.

Takt- und Zählzeit fand ich bei der alten Version zu eng, bei dir fällt das alles jetzt etwas auseinander.

 

Ich würde vielleicht mal bei anderen Klassik-Werken kucken, wie es da gelöst ist.

Muss es eigentlich Blocksatz sein? Ich finde die Trennungen etwas unglücklich.

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Hallo ihr beiden, danke euch! :bow:

 

 

Ich hab’ hier zu Hause nur Klavier-Ausgaben, bei denen naturgemäß keine Stimme angeben werden muss. Ansonsten setzten die einspaltig und quasi als Tabelle: in der linken Spalte den Takt und in der rechten Spalte die Anmerkung. Diese Edition wird aber zweispaltig gesetzt. Ich werde morgen in der Uni nochmal schauen ob sich durch Lektüre in der Bib noch neue Erkenntnisse ergeben.

 

 

Andrea: Das mit den Abkürzungen ist unproblematisch, weil selbige in der Zielgruppe als bekannt (bzw. schnell erschließbar) angesehen werden können und es für alle denen es sich nicht selbst erklärt auch ein Abkürzungsverzeichnis gibt.

Den Blocksatz würde ich schon beibehalten, ich finde gerade bei zwei Spalten sieht das immer nicht so schön aus, wenn’s flattert. Außerdem hätte der Verlag sicher etwas gegen Flattersatz. Trennungen etc. habe ich aber auch bisher noch nicht weiter bearbeitet …

 

 

Norbert: Die Kopfzeile störe mich auch, aber ich dachte es wäre vielleicht nötig.

 

 

Hier nochmal ein paar Vorschläge:

 

1. Ausgeschriebener Stimmenname und Text in neuer Zeile

dKUfhP5.png

2. Ausgeschriebner Stimmenname ohne Zeilenumbruch

dKUfhP5.png

3. Abgekürzter Stimmenname

DmnkjAG.png

 

Die dritte Version gefällt mir ganz gut,, allerdings ergibt sich eine doppelt Auszeichnung durch Einzug und Strichstärke. Ich habe jetzt in allen Fällen die Abkürzung T. für Takt weggelassen, das sollte sich auch so erschließen. Die Formatierung von mehreren Taktangaben zu einem Eintrag finde ich jetzt recht übersichtlich. Was meint ihr?

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Ich finde auch die dritte Variante am besten. Ich habe nur den Eindruck, dass die Taktzahlen in der Luft hängen und drohen, gleich abzustürzen. (Die von Dir beschriebene "Tabellen"-Version hat ja den Vorteil, dass die Taktzahlen quasi wie Fußnotenziffern separat stehen und dadurch mehr Halt haben.) Vielleicht ist eine andere Fußnotentaktik eine Überlegung wert: relativ großer Erstzeileneinzug bei jedem neuen Eintrag. Ist aber u.U. nicht übersichtlich genug.

Ich persönlich würde als Leser/Musiker übrigens eine Einzelauflistung bevorzugen. Lieber den gleichen Text noch einmal lesen, als mehrere Fälle des gleichen Fehlers zu einem Eintrag zusammengefasst zu bekommen (eine Ausnahme wären nur Fälle, die musikalisch identisch sind). Dann könnte ich der Partitur Takt für Takt folgen und jeweils stoppen, wenn im kritischen Bericht zu einem Takt ein Eintrag ist. In der jetzigen Version muss ich in der Partitur hin und herspringen. Das ist aber sicher Geschmackssache (und hängt auch davon ab, ob sich bestimmte Fehler häufig wiederholen).

Auf T. kann man wohl verzichten. Ich habe mich eher gefragt, worauf sich die Zahl danach bezieht: Note, Zählzeit (bei 3+) ...?

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Danke dir! :-)

 

Das mit der Tabelle funktioniert hier halt nicht, weil ich im zweispaltigen Satz bin, also nicht wirklich Platz für derart lange Taktangaben habe (vgl. erster und dritter Eintrag in meinem Beispiel). Einen großen Erstzeileneinzug finde ich nicht so schön und auch nicht so übersichtlich (das zeigt das Beispiel nicht so deutlich). Außerdem hätte ich dann verschieden große Einzüge, nämlich den für normale Absätze und den für die Lesarten.

APjM1Sf.png

 

Einzelauflistung: Das habe ich vom Autor/Herausgeber so übernommen. Ich verstehe deine Argumentation gut, zumal ich wenn ich was zu T. 38 nachschlagen will, ich nicht auf die Idee käme bei T. 4 danach zu suchen … ich bespreche das mal.

 

Die Angabe nach dem Takt bezieht sich grundsätzlich auf die Zählzeit im Takt, wenn nicht anderes angeben, z.B. 5: 2. Ganze. In der Textvorlage war die Angabe für den ersten Eintrag 4,1+3;19,1 u. 2; 38,3+. Das fand ich aber nicht gut zu lesen und auch nicht so eindeutig. Ich habe das Komma durch einen Doppelpunkt ersetzt, weil die Zählzeit ja im Takt ist und als Trennzeichen zwischen mehreren Takten den Schrägstrich gewählt.

 

Gute Nacht!

Tobi

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Schade, die Variante mit Erstzeileneinzug sieht zwar ganz gut aus, finde ich, ist aber nicht sehr übersichtlich, ich geb's zu.

Nur aus Interesse (ich habe noch nie einen kritischen Bericht für eine Notenausgabe erstellen müssen und lese auch nur äußerst selten welche): Ist die Angabe mit Zählzeit praktisch? Ich stelle mir vor, dass es jeweils eindeutig ist, wenn von 1. Achtel, 2. Viertel etc. die Rede ist. Aber Zählzeit 2, eh, Moment, das ist die 3. Achtel im Takt, nein Halt, ist doch alla breve, dann ist's die ... oder zählen die doch die einzelnen Viertel als Zählzeit ... Und was gibt man eigentlich an, wenn die 3. Achtel in einem 6/8-Takt gemeint ist?

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Mir ist aufgefallen, das bei der Vorlage die Zählzeiten ohne Leerzechen gesetzt sind, da würde ich nochmal gucken, wie da die Konventionen sind. Wenn das üblicherweise so gesetzt wird können die Leerzeichen den ›geübten Leser‹ verwirren. Wenn dir das zu eng ist musst du ja nicht unbedingt ein ganzes Leerzeichen einsetzen sondern ein Achtelgeviert oder sowas ...

Sorry, wenn ihr darüber schon diskutiert habt, ich habe jetzt nicht alle Einträge durchgelesen.

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Ist die Angabe mit Zählzeit praktisch? 

Also die Angabe der Zählest macht insofern Sinn, als das man im Text des Eintrages dann nur schreiben kann „Edition eliminiert Generalbassziffer“ und klar ist auf welche Note im Takt sich das bezieht. Die Zählzeit ist auch eindeutig: in einem 4/4-Takt ist jede viertel eine Zählzeit, in einem 2/2-Takt  jede halbe, in einem 6/8-Takt jede Achtel. Die Der Nenner gibt also an, wie lang eine Zählzeit ist und der Zähler, wie viele Zählzeiten es pro Takt gibt. Das ist unabhängig davon, welche Notenwerte tatsächlich in einem konkreten Takt stehen. Wenn ein 4/4-Takt beispielsweise aus einer Viertel und einer punktierten halben besteht, bezeichnet die erste Zählzeit die viertel und die 2. Zählzeit die punktiere Halbe, weil sie dort beginnt.

In diesem Sinne ist die 3 Achtel in einem 6/8-Takt die dritte Zählzeit, in einem 4/4-Takt aber die zweite (bzw. der beginn derselben).

Fällt der beginn einer Note nicht auf eine Zählzeit sondern genau dazwischen, spricht man klassisch von Synkope* und modern von Offbeat. Steht in einem Takt am Anfang eine Achtelpause und dann eine Achtel, steht letztere auf der 1 und oder abgekürzt 1u oder 1+.

 

Die Zählzeit ist also abhängig von der angegeben Taktart, aber immer eindeutig zuzuordnen.

 

Mir ist aufgefallen, das bei der Vorlage die Zählzeiten ohne Leerzechen gesetzt sind, da würde ich nochmal gucken, wie da die Konventionen sind. Wenn das üblicherweise so gesetzt wird können die Leerzeichen den ›geübten Leser‹ verwirren. 

Das haben wir noch nicht diskutiert, bisher ginge eher um die optische Trennung mehrerer Einträge. Ich werde nachher mal in anderen Editionen schauen, ob sich Konventionen erkennen lassen und das auch mit dem Herausgeber abstimmen.

 

_________

* Das ist keine vollständige uns saubere Definition von Synkope, aber hier zweckdienlich …

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Vielen Dank für die Erläuterungen zur Zählzeit. Dann kommt die Verwirrung nur durch meinen "unfachmännischen" Gebrauch der Zählzeit. Ein barockes Siciliano in 6/8- oder 12/8-Takt hätte mir z.B. zwei bzw. vier Zählzeiten (eben das, was ich wirklich zähle, wenn ich meinen Begleitbass spiele). Und ein langsamer Alla-breve-Satz hätte u.U. vier. Mein Gedanke war, dass Musiker vielleicht ihre eigene Vorstellung haben, was die Zählzeit im konkreten Fall ist. Aber ich zerbreche mir der Kopf über Sachen, die gar nicht gefragt waren ... zurück zum Thema ... :-|

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Naja, man fühlt, zählt, dirigiert, empfindet, … unter Umständen auch nicht die notierten Zählzeiten gerade bei 12/8- oder alla-breve-Takten, nur nennt man das, was man da fühlt, zählt, … nicht Zählzeit sondern Plus oder Schlag, vielleicht auch Metrum. Das aber nur noch nebenbei :gimmifive:

 

Ich habe heute mit dem Herausgeber folgendes Format entschieden, nachdem wir auch noch andere Editionen betrachtet haben:

 

qH0oeQA.png

 

Die Zählzeit wird konventionell tatsächlich ohne Leerzeichen angehängt. Aufeinanderfolgende Takte oder Zählzeiten werden entweder mit f. oder Halbgeviert notiert. Das einzige, was mich (und auch den Herausgeber) nicht glücklich macht ist der Fall, wenn Zählzeiten angegeben werden sollen, die in einem Takt nicht direkt aufeinander folgen. Beispielsweise eine Kurznotation für „In Takt 3 auf der 1. und 4. Zählzeit“. Mir fallen diese Möglichkeiten ein:

  • 3,1/4 (sieht aus wie ein Bruch)
  • 3,1 u. 4 (durch die Leerzeichen um u. stehen die Zählzeiten zu weit auseinander)
  • 3,1 und 4 (zu lang)
  • 3,1&4 (das & ist hier eigentlich falsch, weil ich ja keinen Firmennamen schreibe)
  • 3,1, 4 (sieht blöd aus und verwendet das Komma in doppelter Bedeutung; 4 könnte auch eine Taktzahl sein, obwohl diese ja mit ; abgetrennt werden finde ich’s verwechselbar)

Davon macht mich aber keine einzige glücklich. Vielleicht hat von euch ja noch jemand eine Idee für derartige Fälle.

 

 

Das Problem der doppelten Einträge habe ich auch mit ihm besprochen und wir haben uns geeinigt derart zusammengefasste Einträge nicht aufzulösen, da dem Leser schnell klar wird, dass die Einträge nicht exakt chronologisch sortiert sind. Außerm gibt es in diesem Fall zu jedem einzelnen Seufzer nur wenige Einträge.

bearbeitet von TobiW
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Danke ihr beiden, den Bruch, der keiner ist, luftiger zu setzen könnte helfen, aber für mich führt loch der Schrägstrich trotzdem nach einer zu großen Trennung an. Die Bibelvariante könnte man probieren, auch wenn die für mich eher nach Unterkapitel aussieht. Ich würde eine Taktangabe wie 4,1.3 dann eher als „vierter Takt, darin die erste Zählzeit und deren dritter Teil der nächst möglichen kleineren Einheit, also die dritte Sechzehntel auf der Eins“.  :shock:

 

Gute Nacht euch!

  • Gefällt 1
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Nabend :-)

 

wir haben uns jetzt für den Schrägstrich entschieden. Da der im aktuellen Band aber nicht gebraucht wird, sind wir für Geistesblitze jederzeit offen ;-) bisher hin auf jeden Fall lieben Dank für euere Anregungen :bow:

 

Gute Nacht!

Tobi

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