R::bert Geschrieben Februar 13, 2014 Geschrieben Februar 13, 2014 Etwas zynisch. Aber manches kam mir doch irgendwie bekannt vor und ließ mich schmunzeln und nachdenklich werden: Na, Logo!Angenommen Sie beteiligen Ihre Geschäftspartner oder Sponsoren an ihrer Werbung, dann werden Sie sicherlich auch deren Logos abdrucken wollen. Am besten, Sie verlieren anfangs kein Wort darüber und lassen den Grafikdesigner erstmal ein bisschen üben. Nachdem er Ihnen einen ersten Entwurf gezeigt hat, weisen Sie ihn darauf hin, dass die Logos Ihrer Partner noch fehlen und dass er sie auf deren Website findet.Jetzt haben Sie ihn gleich! – Er wird Sie nämlich anrufen und behaupten, die Internetauflösung von 72 dpi ließe sich nicht mit der Druckauflösung von 300 dpi vereinbaren. Diese Taktik ist Ihnen bereits aus Punkt 1 bekannt und deshalb reagieren Sie entsprechend: ziehen Sie die Partnerlogos direkt von der Website in ein Officedokument. Vergewissern Sie sich, dass Sie das GIF und nicht aus Versehen das JPG nehmen. Und dann schicken Sie es Ihrem Grafikdesigner.Sollte er noch mal wegen der Logos anrufen, fragen Sie ihn, ob er der Grafikdesigner ist oder Sie! Warum die Deadline heißt wie sie heißtGrafikdesigner prokrastinieren für ihr Leben gern. Das ist ihre Achillesferse. An dieser Stelle können Sie sich gemütlich zurücklehnen und genießen, wie es ihm den Schweiß auf die Stirn treibt, während Sie in ihr Ziel einlaufen.Die Rede ist vom Abgabetermin. Lassen Sie sich mit der Beurteilung seiner Entwürfe ausreichend viel Zeit. Akzeptieren Sie unter keinen Umständen seinen ersten Entwurf. Auch nicht den zweiten oder dritten, egal wie sehr sie Ihnen gefallen. Lehnen sie alles was er Ihnen vorschlägt rundweg ab und fordern Sie ihn nachdrücklich auf, umgehend Neues vorzulegen.Ermuntern Sie ihn hin und wieder mit Worten wie „ja, doch, so langsam wird’s“ und kritisieren Sie immer weniger Details. – Am Ende verwerfen Sie jedoch die letzte Version vollständig und entscheiden sich für den zweiten Entwurf.Geben Sie ihm zwei Tage für die Erstellung der druckfähigen Daten. Und vergewissern Sie sich telefonisch im Vierstundentakt, dass er auch wirklich an Ihren Sachen arbeitet. Zum vollständigen Artikel bei kadekmedien's Blog 3
catfonts Geschrieben Februar 13, 2014 Geschrieben Februar 13, 2014 Mein schönster Fall: „Den Text können Sie ja aus der PDF von der vorherigen Version raus kopieren...“ Dann war die erstmal mit Kopierschutz, und als der mühevoll geknackt war, stellte sich heraus, dass der Text in Kurven konvertiert war. Dazu dann noch so eng gesetzt, dass auch jedes OCR versagte.
thetypographist Geschrieben Februar 13, 2014 Geschrieben Februar 13, 2014 Dieser Artikel spricht mir aus der Seele. Habe da einmal im Jahr so einen Fall für einen Stiftungsbericht den ich gestalte … LG Florian PS.: Sorry für die schlechte Auflösung, habe gerade nur eine web PDF zur Hand.
TobiW Geschrieben Februar 13, 2014 Geschrieben Februar 13, 2014 PS.: Sorry für die schlechte Auflösung, habe gerade nur eine web PDF zur Hand. Das macht doch nix, die Daten sind jetzt prima geeignet, um sie für ein anderes Projekt per Bildschrimfoto aus dem Browser zu „exportieren“ und zum Beispiel für großformatigen Plakatdruck zu verwenden
Kathrinvdm Geschrieben Februar 13, 2014 Geschrieben Februar 13, 2014 Heute sagte ein Kunde zu mir: »Ich sage Ihnen meinen IQ-Wert jetzt nicht, das wäre eine Kränkung für Sie.«
R::bert Geschrieben Februar 13, 2014 Themen-Ersteller Geschrieben Februar 13, 2014 Wie mag er das wohl gemeint haben?
catfonts Geschrieben Februar 13, 2014 Geschrieben Februar 13, 2014 ... dass du dich mit Leuten mit so niederem IQ überhaupt auf Gespräche einlässt. 2
Sebastian Nagel Geschrieben Februar 13, 2014 Geschrieben Februar 13, 2014 Vorletzte Woche: »Das hätte jede Sekretärin schneller gekonnt!« (56 Seiten Powerpoint-Schweinereien schön machen) Beleidige nicht nur die Grafiker, sondern auch gleich noch Sekretär_e|innen.
Carlito Palm Geschrieben Februar 13, 2014 Geschrieben Februar 13, 2014 Vorletzte Woche: »Das hätte jede Sekretärin schneller gekonnt!« (56 Seiten Powerpoint-Schweinereien schön machen) dann war das ja eh der letzte job, den du für die gemacht hast, odr? ich hab voriges jahr mal auftraggebern klar zu verstehen gegeben, dass ich nicht ihr lieferant sondern ihr partner bin. und wenn nicht partner, dann gar nix. war sehr befriedigend, sag ich dir! dann weiß man auch wieder warum man selbstständiger unternehmer ist! 1
Kathrinvdm Geschrieben Februar 13, 2014 Geschrieben Februar 13, 2014 Wie mag er das wohl gemeint haben? Genau so. Er hat noch ganz andere Dinge gesagt … Da ich ihn im Auftrag eines anderen Unternehmens betreue, kann ich mich da jetzt nicht direkt rausziehen, aber zukünftige Projekte werde ich in dieser Konstellation nicht mehr annehmen. Tja. Zum Glück passieren solche Sachen ja nicht so oft … Ich erzähl’s Euch irgendwann man in Ruhe.
Wrzlprmft Geschrieben Februar 13, 2014 Geschrieben Februar 13, 2014 Heute sagte ein Kunde zu mir: »Ich sage Ihnen meinen IQ-Wert jetzt nicht, das wäre eine Kränkung für Sie.« Und wenn jetzt noch sein IQ-Wert seine Intelligenz widerspiegeln würde, könnte er sich überlegen, dass er sich wenig auf seinen IQ-Wert einbilden kann, da er eben nur bedingt seiner Intelligenz widerspiegelt. Mal ganz abgesehen davon, dass er anscheinend nicht einmal intelligent genug ist, um elementare Schlüsse über zwischenmenschliche Kommunikation u. Ä. zu ziehen. 2
TYPOGRAFSKI Geschrieben Februar 13, 2014 Geschrieben Februar 13, 2014 schön ist es auch solche daten zu bekommen — logo-vektor.jpg 3
Mueck Geschrieben Februar 14, 2014 Geschrieben Februar 14, 2014 Gegen einen von 8 Gründen, die Fotografen in den Wahnsinn treiben, engagiert sich nun eine Bürgerinitiative
Sebastian Nagel Geschrieben Februar 14, 2014 Geschrieben Februar 14, 2014 dann war das ja eh der letzte job, den du für die gemacht hast, odr? Nachdem das ein "Gefallen" war für einen Partner eines guten Kunden war (mal eben ein paar Folien eines Kooperationsprojektes schnell etwas schöner machen), sich das ganze dann im "Projekt"verlauf zu einem Powerpoint-Monster ausgewachsen hat, mit richtig nervigem Zeit- und Kontaktdruck, unrealistischen Ansprüchen und unfreundlicher Vorgehensweise, habe ich mir erlaubt eine moderat-adäquate Rechnung zu stellen ... da der Herr praktisch bei jedem Tastenanschlag mitreden wollte, war ihm auch bewusst dass das Arbeit war und nicht mehr "nur mal eben". Ums kurz zu machen: ja, das war der letzte Job für ihn, und die Rechnung werde ich noch ein paar mal mahnen und sehen was draus wird - schon aus Prinzip
Gast zzz Geschrieben Februar 14, 2014 Geschrieben Februar 14, 2014 ich bin seit 24 jahren selbstständiger grafiker/typograf. ich bin seit 24 jahren sehr offen und sehr ehrlich mit meinen kunden. seit etwas mehr als einem jahr bin ich jetzt halbtags auch noch briefträger. 1
Pachulke Geschrieben Februar 14, 2014 Geschrieben Februar 14, 2014 Besteht da ein kausaler Zusammenhang?
Kathrinvdm Geschrieben Februar 14, 2014 Geschrieben Februar 14, 2014 ich bin seit 24 jahren selbstständiger grafiker/typograf. ich bin seit 24 jahren sehr offen und sehr ehrlich mit meinen kunden. seit etwas mehr als einem jahr bin ich jetzt halbtags auch noch briefträger. Du Glücklicher – Du kommst an die frische Luft und hast Bewegung! Und Kontakt mit anderen Menschen. Ich hocke viel zu viel vor dem Rechner, fürchte ich …
Andrea Preiss Geschrieben Februar 14, 2014 Geschrieben Februar 14, 2014 Ums kurz zu machen: ja, das war der letzte Job für ihn, und die Rechnung werde ich noch ein paar mal mahnen und sehen was draus wird - schon aus Prinzip Ich habe mich auch schon von einigen Kunden trennen müssen – ein schwerer Schritt, aber mittlerweile weiß ich, dass es mir danach einfach wieder besser geht und für jeden schlechten Kunden bisher 2 neue kamen ...
Kathrinvdm Geschrieben Februar 14, 2014 Geschrieben Februar 14, 2014 Weise Worte gelassen aufgeschrieben.
Gast zzz Geschrieben Februar 14, 2014 Geschrieben Februar 14, 2014 @ Pachulke: großmehrheitlich jein. @ Kathrinvdm: der kontakt mit der leutschaft ist mir tatsächlich wertvoll geworden. (und ich kann jetzt auch sehr oft miterleben, wie kreti und pleti auf grafik aller art in ihren briefkästen reagieren … )
Kathrinvdm Geschrieben Februar 14, 2014 Geschrieben Februar 14, 2014 Und dann kannst Du ein Buch über Deine Erfahrungen schreiben. Quasi als der Günther Wallraff der Gestalterzunft. Ich würde es sofort kaufen.
Eckhard Geschrieben Februar 16, 2014 Geschrieben Februar 16, 2014 Mein Weg in den Irrsinn: Ein Kunde wollte unbedingt Sonderfarben in der Geschäftsaustattung haben, weil er gehört hatte, dass man dies in Düsseldorf so mache. Er wollte 6 Sonderfarben, hatte aber weder das Geld dafür noch den Unterschied zur Euroskala verstanden. Es gab auch keine 6 verschiedene Farben in seinem Logo. Ich habe mir unglaubliche Mühe gegeben. Ich weiß auch, dass dies für Nichtfachleute schwer zu verstehen ist. Er war 5 Mal im Büro, nur für die Visitenkarten. Als wir dann endlich im Entwurf fertig waren, hat er von mir eine Datei für seine Visitenkarten bekommen (das war so ausgemacht, weil ja sein Fußballkollege eine Druckerei hat). Er hat die Visiteknarten bei vistaprint bestellt und mir gezeigt, wie schön die "Sonderfarben" geworden sind. Dann bestand er darauf, dass ich genau diese "Sonderfarben" in die Internetseite bringen solle "und bitte kein RGB und auch nicht dieses andere Mischmasch", womit er wohl CMYK meinte. Ich: "Das geht aber nicht , weil ..." Er: "Keine Widerrede, das haben andere auch". Ich: "... ich weiß: in Düsseldorf. OK, dann mach ich das auch. Sie geben mir vom Drucker-Fußballkollegen die Farbtöpfe und ich reise immer dann dorthin, wenn einer ihre Internetseite aufruft und male seinen Bildschim damit an. Er: Sehen sie, es geht doch! Ich: Ja, so machen wir das! Wie in Düsseldorf. Und das war alles kein Spaß, wirklich nicht. Von ihm bekam ich auch eine Datei namens: logo-vektor-pantone.xls Seit dem gilt bei uns ein geflügeltes Wort: "Das macht man so in Düsseldorf". Und ich bin kein Kölner. 2
Kathrinvdm Geschrieben Februar 16, 2014 Geschrieben Februar 16, 2014 Au weia … Mein Horrorkunde hat sich am Freitag – gewunden wie eine Papiergirlande – mit den Worten aus der Affäre zu ziehen versucht, falls er sich mir gegenüber im Ton vergriffen und gebrüllt haben sollte, dann tue es ihm leid, es liege aber darin begründet, dass er das Brüllen damals bei der Bundeswehr gelernt habe … Unglaublich, oder? Er hatte in der Zwischenzeit immerhin 50 Jahre Zeit, sich das wieder abzugewöhnen …
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