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(Fiktive) Neugestaltung der Wikipedia

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Nabend :-)

 

Ich bin gerade über Twitter auf diese fiktive Neugestaltung für die Wikipedia gestoßen und muss sagen es gefällt mir auf den ersten Blick recht gut.

 

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Im Vergleich zur aktuellen Seite wäre das ein großer Schritt nach vorne. Bin gespannt, ob sich daraus was entwickelt und wollt mal hören, was ihr dazu so sagt?

 

Gute Nacht  :huhu:

Tobi

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Hier direkt mal noch ein externer Kommentar dazu: http://jgthms.com/wikipedia-redesign.html

 

So you wanted to show off your Photoshop skills? And you chose one of the top 5 websites? Surely nobody thought about it (both the project choice and actually redesigning Wikipedia).

 

[…] 

 

But you’re missing the point of designing websites. And if you provide a Wikipedia redesign only to dismiss everything that made its success, and insert your own version of Dribbble’s latest trends, then you’re probably not worth hiring because you’re incapable of analyzing the core purpose of a project and tackling real-world problems.

 

[…]

 

And don’t call yourself a UX designer. You probably don’t know anything about UX. I know I don’t. Changing the color of a button to attract the eye is not UX. Whitespace is not UX. Oh, and not distinguishing visited from non-visited links is definitely bad UX.

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So schön sowas immer klingt und anzusehen ist ... es ist immer nur schön und einfach, solange es fiktiv ist, und regt bei mir meistens das Nachdenken nicht über das jeweilige Gestaltungsobjekt an, sondern über Sinn und Unsinn von "Design"projekten, ohne sich mit dem Kunden und dessen Kunden auseinandersetzen zu müssen – also ohne Zielvorgabe, ohne Ansprüche, ohne bisherige Erfahrungswerte und ohne die Gefahr einer Überprüfung in der Realität.

 

Denn so richtig schwierig wird's ja erst, wenn es reale Anforderungen gibt, die erfüllt werden *müssen*, die Fakt sind, die man dem Kunden nicht ausreden kann, bei denen der Kunde mit seinen Anforderungen und Ansprüchen recht hat, und man muss sich ran setzen und das gut lösen. Man darf nicht die unbequemen 20% weg lassen, damit die einfachen 80% ungestört glitzern ...

Ich hatte grade vor kurzem eine Diplomarbeit in der Hand, die das österreichische Steuerformular für Arbeitnehmer neu gestaltet ... sah wirklich super aus, hat aber nicht das Steuerformular neu gestaltet, sondern das Steuersystem. Völlig am Ziel vorbei, schade.

Anderes beispiel das tolle, aber völlig unpassende, Microsoft-"Redesign" mit hochkontrastigen Mondkrater-Aufnahmen und einer einzigen Farbe für alles (und das Produktportfolio wurde auf 4 Anwendungen gekürzt) – so als würde Microsoft nicht drüber nachdenken wer sie sind und was sie anbieten, und daraus abgeleitet dann erst, wie sie aussehen (können).

 

Das soll jetzt nicht heißen, dass der Wikipedia-Entwurf per se schlecht ist – aber er innert mich ein wenig an ein National-Geographic-Jahrbuch, nicht an einen Informationscluster den ich mir erwarte, und er würde somit das Wesen der Wikipedia falsch darstellen. Es ist kein betreutes Magazin, sondern ein Informationshaufen in dem man wühlen kann. Wühlen ist hässlich, aber interessant, und die Wikipedia wird ja offensichtlich sehr gerne genutzt, also wäre es falsch, als Grafiker / UX-Gestalter erst mal ihr Grundkonzept zu hinterfragen.

Und die eigentlichen Probleme tauchen ja immer erst genau dann auf, wenn das dann umgesetzt wird,also nicht mit Modell-Inhalten arbeitet, sondern mit echten ... man kann dann Features weglassen, die für manche Nutzer essentiell sind (und bei der wikipedia is jede kleine Nutzergruppe groß) ... oder weniger zugänglich machen (die angepriesenen "rich interactions" sind schlimm für Leute mit anderen körperlichen oder technischen Bedürfnissen, und auch für Maschinen) ... oder es wird wieder "hässlich" wenn man doch alles reindrückt was man vorher weggelassen hat damit es einfacher aussieht ... oder man tauscht einen zukünftigen Vorteil gegen einen jetzigen Vorteil ein und macht ein Nullsummenspiel ... oder – speziell im Falle Wikipedia – die Stil-Vorgaben z.B. für Fotos und Infografiken lassen sich den Inhalte-Erstellern nicht aufzuzwingen bzw. nie auf das schon hundertausendfach bestehende Material übertragen  (Allein der weiße Text auf den glücklicherwiese immer schön gleichmäßig dunklen Bildern, oder das tolle Berlin-Panorama das auf volle Fensterbreite über dem Text tront ... das scheitert bei echten Daten mit großer Wahrscheinlichkeit bei der allerersten automatisch generierten Anwendung ... das kann nicht das Konzept sein).

 

Die Wikipedia-Ausgabe ist tatsächlich konzeptionell und technisch sehr einfach gebaut (und hat sich dahin evolutioniert), und das macht sie sehr flexibel im erstellen und im nutzen – für alle möglichen Menschen, für alle möglichen Maschinen, für alle möglichen Anwendungsfälle.

Ich für mich habe mir die Anzeige mittels Browser-Styling minimal so adaptiert, wie sie mir passt (z.B. etwas breitere Seitenränder, eine schöner gehintete Schrift), aber das möchte ich niemandem anderen aufzwingen, es würde seine eigene Nutzung des Datenhaufens unter Umständen einschränken.

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Ich bin ja selber ganz großer Gegner vom allgegenwärtigen Update-Wahn – aber wenigstens etwas aufhübschen könnte man Wikipedia ja wirklich, dass es sich nicht mehr ganz so wie 90er anfühlt. ^^

 

Grad auch was die typografische Qualität der Artikel anbelagt: wenn man mal schnell was nachschlägt hat man auf nem großen Monitor dann halt im Vollbild mitunter 40 cm lange Zeilen mit 30 Wörtern oder so … Ziemlich weit weg, vom 8-bis-12-Wörter-langem-Idealstandard. Ich passe mir auch die Schrift immer noch bisschen an – der Rest: ist halt Wikipedia wie wir’s kennen.

 

 

Das Gesagte betrifft jetzt die Artikelseiten. Alles andere benutze ich halt nie, weil … ja weil mir das zu unübersichtlich ist und ich damit nichts anfangen kann. ^^

 

In so fern bin ich also prinzipiell vllt. schon irgendwie etwas pro Redesign – es sei denn es kostet die Foundation irgendwas und das Ende vom Lied sind dann wieder monatelange Spenden-Aufrufe …

 

 

Deswegen gebe ich meinem Vorredner uneingeschränkt Recht: (Re-)Design muss unter Abwägung der real-praktischen Gegebenheiten einen konkreten Nutzen haben, einen Sinn verfolgen und für alle funktionieren.

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Grade bei der Wikipedia läuft halt unheimlich viel vollautomatisch ab, weil das sonst vom Pflegeaufwand her nicht bewältigbar wäre ... die Erstellung würde länger dauern und wäre komplizierter, und die Sachen würden schneller durch einen hilfsbereiten aber unwissenden Freiwilligen "kaputtgehen".

 

Gegen ein bisschen optimieren spricht natürlich wirklich nichts (und ich halte ungebetene Redesign-Versuche der Wikipedia für weit sinnvoller als die für Microsoft). Die Frage ist aber eben, was "geht", ohne Dinge kaputt oder komplex zu machen.

Ein komplexes Layout wie das gezeigte, das für *alle* Artikel von Stub-Zweizeiler bis exzellent, von mathematisch textlastig bis geographisch bilderreich passt, ist irgendwo zwischen extrem schwierig und unmöglich angesiedelt – und verschiedene Layouts für verschiedene Inhalte vorzuschreiben machen die Sache für Freiwillige kaum noch intuitiv anwendbar – es soll ja schnell und einfach gehen, da beizutragen und zu verwenden.

Auch die Inhalte kommen so rein, wie sie eben sind, sie werden nicht wie bei einem Magazin von einem Layouter und Artdirector gestaltet oder vorselektiert und nachbearbeitet ... d.h. jeder in einem Redesign vorgeschlagene Inhalt, der sich ans "Design/Layout" anpasst und mit diesem spielt (Berlinpanorama über den Artikel, Bild als Hintergrund des Artikeltitels, ...) ist im Grunde nicht möglich.

 

Es würde also vermutlich auf die eine oder andere grundsätzliche Anpassung an Bildschirmgrößen-Sprünge (Zeilenlängen) und jeweils darauf optimierte Typografie (Zeilenabstände, Schriftgrößen) hinauslaufen, die anwendbar sind, ohne die eingepflegte Datenbasis verändern zu müssen (und was jeder per Browser-CSS selbst machbar wäre.

Schon die generell verwendete Schriftart (bisher "sans serif") ist eine schwierige Frage in Hinlick auf Zeichensatz, Sprachvielfalt und Plattformvielfalt ... und wird derzeit ja auch aktiv diskutiert / angegangen. Das ist viel näher an einem real möglichen Redesign als der Entwurf oben.

Ausgefeiltere Nutzer-Accounts, mit denen man Funktionen ausblendet die man nicht verwenden will, wären denkbar, müssen aber implementiert werden (Rechte, Sicherheit) und kommen den einfach nur vorbeikommenden Nutzern nicht zugute.

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... die machbar ist, weil die "Standardversion" nicht zu sehr ihr eigenes Ding macht, sondern technisch und konzeptionell neutral bleibt.

Natürlich könnte auch die Desktopbrowser-Ausgabe spezifischer für dieses Medium sein, aber nachdem das Frontend zugleich das Backend ist (um die Editier-Schwelle niedrig zu halten) kann sie nicht zu spezifisch sein.

 

Es gibt übrigens viele sofort anwendbare Userstyle/BrowserCSS/Stylish-Adaptierungen, die sich der Sache praktisch annehmen:

http://userstyles.org/styles/browse/wikipedia

Da ist naturgemäß viel mehr Quatsch als Gutes dabei, aber eben auch ein paar, die die Darstellung dezent verbessern.

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Manches sieht ja schön aus, aber funktioniert das Ganze auch ohne JavaScript und wie sieht es mit den Ladezeiten aus?
Früher habe ich gerne mal bei Flickr gestöbert aber seit der furchtbaren Umgestaltung im vergangen Jahr meide ich die Seite meist. Ohne JavaScript oder Tricks (?details=1 usw.) geht fast nichts und wenn man dann NoScript endlich so eingestellt hat, das es funktioniert starrt man dann ewig auf das Äquivalent einer Sanduhr.
Es wäre schade wenn man Wikipedia mit irgendwelchen Spielereien verhunzt. Besser ein Design welches an die 90er erinnert als eins welches bei vielen Nutzern nicht funktioniert.
Außerdem hatte doch Wikipedia erst vor kurzen eine Neugestaltung das muß doch für die nächsten zehn Jahre reichen.

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Guten Abend und zwischendurch mal danke für die rege Beteiligung ;-)

 

Sicher ist es nicht ganz leicht, eine so komplexe und im wahrsten Sinne vielseitige Hommage wie die der Wikipedia neu zu gestalten und das das ein Elfenbeinturm-Projekt ohne reale Anforderungen ist, hat besonders Sebastian ja schön dargelegt, aber trotzdem finde ich, dass die Wikipedia auch optisch etwas mehr her machen dürfte und sanft an die aktuellen Webstandards angepasst werden könnte, in dem etwa Media-Querries die überlangen Zeilen in großen Browserfenstern vermeiden.

 

Den Hinweis auf die User-Styles werde ich mir mal näher ansehen :-)

 

Gute Nacht zusammen!

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