TobiW Geschrieben Mai 28, 2014 Geschrieben Mai 28, 2014 Nabend Forum ich beschäftige mich gerade mit Druckrastern steige aber nicht ganz durch. Wenn ich einen Buchstaben habe, der 12pt hoch ist und in einem 60er Raster (d.h. 60×60 Rasterpunkte pro cm², oder?) drucke, dann kommen auf die Höhe des Buchstabens doch nur etwa 25 Rasterpunkte das erscheint mir relativ grob für die feine Darstellung einer Schrift. Oder bin ich hier auf dem Holzweg? Oder um den Titel des Threads zu wiederholen: Wie wird schwarzer (meint 100% K) Text beim Drucken geraster und wie verhält es sich bei farbigen Texten? Und gleich noch eine Frage zum Thema: Ich will so ein Raster gerne stark vergrößert in Illustrator darstellen und zwar geht es um die CMYK-Farbe 10/100/100/0. Dabei würde ich jetzt so vorgehen, dass ich für Cyan, Magenta und Gelb je ein Raster mit 60 Punkten pro Zentimeter anlege und diese gegeneinander verdrehe (M: 75°, K: 45°, C: 15°, Y: 0°) die Cyan und Magenta-Punkte wären dann so groß, dass sie sich berühren und die gelben Punkte wären nur ein Zehntel so groß. Die einzelnen Farben stelle ich dann auf multiplizieren, wobei das rauskommt: Ich bin allerdings nicht davon überzeugt, dass das so stimmt. Was sagt ihr? Gute Nacht! Tobi
Norbert P Geschrieben Mai 29, 2014 Geschrieben Mai 29, 2014 Schwarzer Text wird eigentlich gar nicht gerastert (weil 100 % Schwarz keine Rasterpunkte hat; und wenn doch – evtl. aus Versehen –, dann nicht bitmap-artig, sondern mit Rasterpunkten unterschiedlicher Größe). Probier doch mal, das Rot-Raster mit dem entsprechenden Filter in Photoshop zu simulieren ... allerdings werden wie gesagt 100-%-Flächen nicht gerastert, sodass du ein Rot mit 85 oder 90 % simulieren müsstest, um ein Raster zu sehen. Als Beispiel mal 10-90-90-0 ...
Gast bertel Geschrieben Mai 29, 2014 Geschrieben Mai 29, 2014 Hier ist das gut erklärt: http://www.lepen.de/assets/files/rasterte.pdf Bei einem Ton mit 100 % gibt es aber eigentlich keine Rasterpunkte, sondern eine geschlossene Fläche. Die Punkte liegen so dicht aneinander und übereinander, dass eben keine weißen Stellen mehr dazwischen sind. Hier mal ein Verlauf von 0 nach 100 K simuliert: Im Bereich 100 K sind keine Rasterpunkte mehr zu sehen, sondern eine Fläche. Schwarzer Text verhält sich dort genauso. Die Kanten sind natürlich auch bei schwarzem Text ausgefranst, da der Belichter eine Ausgabeauflösung besitzt (z.B. 2540 dpi), die nicht überschritten werden kann. Das ist aber mit bloßem Auge nicht mehr sichtbar.
TobiW Geschrieben Mai 30, 2014 Themen-Ersteller Geschrieben Mai 30, 2014 Nabend, danke für die Hinweise, hat etwas länger gedauert, bis ich mich durch das Skript und mit neuen Suchbegriffen gefundene Dokumente gelesen habe Was mir jetzt immer noch nicht ganz klar ist, ist wie eine feine Schrift so präzise aussehen kann, bzw. wie groß die einzelnen Punkte denn nun wirklich sind. Ich hab’s so verstanden, dass im AM-Raster immer mehrere RELs ein Farbpunkt bilden, der dann eben verschieden groß ist, so dass auch vollflächige Schrift bei nem 80er Raster recht ausgefranst aussehen dürfte (siehe das erst Bild in meinem Beitrag oben). Oder wird Schrift anderes gerastert? Wenn ich mit nem Fadenzähler meine Ausdrucke betrachte, sehe ich nämlich keine ausgefransten Kanten.
Gast bertel Geschrieben Mai 30, 2014 Geschrieben Mai 30, 2014 Wenn ich mit nem Fadenzähler meine Ausdrucke betrachte, sehe ich nämlich keine ausgefransten Kanten. Dann nimm ein Mikroskop: https://www.rz.uni-kiel.de/ausgabe/lpi/
catfonts Geschrieben Mai 30, 2014 Geschrieben Mai 30, 2014 Nein, der Text wird überhaupt nicht gerastert, genau so wenig wie zu Zeiten des Bleisatz, hier wurden Halbtonbilder gerastert, um überhaupt die Halbtöne darstellen zu können, die Buchstaben jedoch wurden ohne gerrastert zu werden meben die Bilder gesetzt - das ist in der digitalen bearbeitung nicht anders. Letztlich haben dann die Buchstaben die Auflösung des Ausgasbegerätes (also z.B. 2400 Pixel per Inch, und die Rasterpunkte werden dann selbst wieder mit diesen 2400 ppi ausgegeben, also quasi gerasterte Rasterpunkte.Die Papier-Rauhigkeit und die Vorgänge beim Druck fransen dann die Kanten letztlich mehr aus, als es durch die Geräteauflösung entsteht. Dein Text wird nur dann mit dem 80er Raster gedruckt, wurde der Text mit einem Bildbearbeitungsprogramm direkt in die Pixelgrafik eingebaut. Dann wird natürlich der Text auch mitgerastert, und dürfte bei kleiner Schriftgröße kaum noch lesbar sein.
TobiW Geschrieben Mai 30, 2014 Themen-Ersteller Geschrieben Mai 30, 2014 @bertel: Naja, wenn ein Raster 80 Linien pro Zentimeter hat, dann sind die einzelnen Punkte um die 0,125 Millimeter groß bei achtfacher Vergrößerung meines Fadenzählers dann also 0,1 Millimeter. Das würde ich auch ohne Mikroskop sehen können … @catfonts: Danke dir, das hatte ich mir gedacht aber bisher nirgends so gelesen. Die Beispiele bezogen sich zwar immer nur auf Bilder, aber das Text mit der Auflösung des Belichters und nicht des Rasters gerastert wird, stand nirgend explizit … wie verhält es sich denn dann mit farbigem Text wird dann auch erst die Buchstabenform mit 2400 ppi gerastert und dann die entstandenen Pixel auf die Farbauszüge verteilt? Könnte ich mir z.B. einen Buchstaben mit (0/50/50/0) so vorstellen? Und wie wäre dann ein Buchstabe mit 0/100/100/0 oder so? Ach und noch eine Frage: Der Farbeindruck entsteht ja, weil das menschliche Auge so feine Punkte nicht auflösen kann und dann das raster aus CMYK-Punkten als eine Farbe sieht. Nun habe ich Gelsen, dass die Druckfarben lasierend sind, man aber verrucht, die Punkte nicht direkt aufeinander zu drucken (u.a. auch deswegen wird in verschiedenen Winkeln gedruckt), weil sich dann der Farbeindruck verschieben kann (siehe hier, S. 6, Abb. 3), aber wenn die Punkte bei 100% Auftrag zu einer Fläche zusammenlaufen, wie können die Farben dann gemischt werden?
catfonts Geschrieben Mai 30, 2014 Geschrieben Mai 30, 2014 Bei 0 / 100 / 100 / 0 wird auch nicht gerastert, wozu auch, das was du da theoretisch dargestellt hast, währe 0 / 50 / 50 / 0. das bedeutet, genau wie bei Schwarz, wird dann der Buchstabe erst mal komplett mit Gelb gefüllt gedruckt, und darauf die durchsichtige Magenta-Farbschicht. also nicht nebeneinander Punkte,m sondern einfach übereinander.
TobiW Geschrieben Mai 30, 2014 Themen-Ersteller Geschrieben Mai 30, 2014 Gut, das dachte ich mir, aber wie in dem verlinkten PDF der Heidelberger zu sehen ist, macht es ja durchaus einen Unterschied, ob ich Cyan auf oder neben Magenta drucke. Warum ist das bei Vollflächen dann plötzlich egal?
catfonts Geschrieben Mai 31, 2014 Geschrieben Mai 31, 2014 weil es bei Vollflächen ja gar nicht anders geht. Dein „ein Pixel Magente, ein Pixel gelb,ein Pixel Magente, ein Pixel gelb“ ist ja KEINE Vollfläche, und funktioniert so eben überhaupt nicht. Du kannst nicht in Belicherauflösung rastern.Dü würdest eben genau den in der PDF genanntewn Effekt mit fast 100%iger Wahrscheinlichkeit bekommen, dass eben mal deine Gelb-Pixel auf Magenbta drauf landen, und mal daneben sitzen. Und auch, wenn Schrift dann tatsächlich gerastert werden muss, weil du die z.B. in 100,0,50,0 anlegst, - hier muss Gelb dann ja gerastert werden - bekomst du keine ausgefransten Konturen, denn der Buchstabe wird dann praktisch aus dem Raster „heraus gestanzt“. Das schaut dann - bei leicht versetzt gedrucktem Gelb - etwa so aus (das Pixelige durch die Belichterauflösung habe ich hier mal nicht auch nock bertücksichtigt. Das war bei gerasterten Bleisatzschriften ja auch nicht anders, schau dir das hier noch mal an: http://www.typografie.info/3/topic/28501-excoffons-calypso-pf-als-freier-download/?hl=calypso
TobiW Geschrieben Mai 31, 2014 Themen-Ersteller Geschrieben Mai 31, 2014 Danke D.h. wenn eine Schrift (oder ein anderes Vektorelement) gedruckt wird, wird so zu sagen erst eine große Fläche der entsprechenden Farbe „gemacht“ und dann daraus der Buchstabe (die Grafik) ausgestanzt (mit der Genauigkeit, die die Belichterauflösung zulässt) und Bilder werden dagegen direkt in das CMYK-Raster umgesetzt (und auch nur mit dessen Genauigkeit gerastert)?
catfonts Geschrieben Mai 31, 2014 Geschrieben Mai 31, 2014 So könnte man es sagen. Es wird also im, Prinzip alles INNERHALB seiner Konturen gerastert, wenn dies erforderlich ist (Halbton, vollflächige Farbe, die nicht auf ausschließlich aus Volltönen besteht, also nicht Magenta - Blau - Cyan - Grün - Gelb - Rot oder Schwarz ist). Die jeweiligen Konturen (auch die Kanten von Bildern) schneiden dann die gerasterten Flächen gnadenlos durch die über die Kontur hinausgehenden Rasterpunkte zu. Das bedeutet, dass an den Konturen der Schriftzeichen, Vektorgrafiken und den geraden Kanten von Bildern, bzw. wenn diese durch Vektorgrafiken zugeschnitten sind, an diesen Kanten, die dort auftretenden Rasterpunkte glatt durchgeschnitten sind. Auch dies war in der Blei-Periode auch nicht anders. Hat man hier ein Bild gerastert, hatte das ja auch keine über die Bildkonturen hinausgehenden kompletten Rasterpunkte. sondern war praktisch passend auf das Punkt-Raster des Satzes zurecht gehobelt, um so fest zwischen die Textspalten gesetzt werden zu können. 1
TobiW Geschrieben Mai 31, 2014 Themen-Ersteller Geschrieben Mai 31, 2014 Dann hab ich’s jetzt Danke euch!
TobiW Geschrieben Juni 7, 2014 Themen-Ersteller Geschrieben Juni 7, 2014 Hier mal das Endergebnis des ganzen Heftes für alle die’s Interessiert dekonstruiert.pdf
Dieter Stockert Geschrieben Juni 7, 2014 Geschrieben Juni 7, 2014 Schön gemacht, obwohl mir die Bezüge zu Newton am Anfang wenig einleuchten. Ist das Heft schon gedruckt oder kann man die (etwas zu häufigen) Schreibfehler noch berichtigen?
TobiW Geschrieben Juni 7, 2014 Themen-Ersteller Geschrieben Juni 7, 2014 Es ist schon gedruckt, und eigentlich auch korrekturgelesen Ich überlege aber später noch eine etwas größere Auflage drucken zu lassen (jetzt hab ich nur zwei im Copy-Shop gemacht) und da könnte ich dann natürlich noch Korrekturen einfügen. Wenn du magst also immer her damit Der Bezug zu Newton ist auch recht weit hergeholt, es ist eben das grundlegende Werk für die Mechanik und damit auch eins der Grundlagen für die Physik als solche, die ja später beim „zoomen“ eine immer größere Rolle spielt. Daher der Newton. Im Grunde hätte man aber auch jedes andere Buch hernehmen können.
TobiW Geschrieben Juli 23, 2014 Themen-Ersteller Geschrieben Juli 23, 2014 Nabend, auch hier sie mir noch der Hinweis erlaubt, dass das Heft, für dass ich diese Info braucht jetzt fertig ist und wer mag kann bei mir für fünf Euro (inkl. Versand) per PN ein Exemplar bestellen Liebe Grüße Tobi
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