Christine H. Geschrieben Juni 3, 2014 Geschrieben Juni 3, 2014 Guten Morgen zusammen, ich habe einen Kunden, der als Hausschrift die ITC Officina Sans Book / Bold für Printprodukte einsetzt. Jetzt möchten wir sein Corporate Design natürlich gerne versuchen so stringend wie möglich umzusetzen, auch in den digitalen Medien wie E-Mail und Co. Welche Schrift würdet Ihr da empfehlen, die die stärkste Ähnlichkeit zu der ITC Officina hat und mit größter Wahrscheinlichkeit auf vielen Empfängersystemen installiert ist? Ist es immer noch so, das mit Arial und Verdana nix falsch machen kann? Und wie sieht es mit der Calibri aus, könnte man die sonst einsetzen? Oder gibt es mittlerweile eine Möglichkeit, digital seine Schriften auch einzusetzen, wie das bei Webseiten mittlerweile der Fall ist? Freue mich über Feedback!
Ralf Herrmann Geschrieben Juni 3, 2014 Geschrieben Juni 3, 2014 Für beide Schriften sind auch Lizenzen für Web, App-Einbettung etc. verfügbar. Da muss man heute nicht mehr unbedingt auf eine Ersatzschrift ausweichen.
Christine H. Geschrieben Juni 3, 2014 Themen-Ersteller Geschrieben Juni 3, 2014 Funktioniert das dann auch, wenn ich z. b. eine E-Mail aus Outlook versende? Oder aus Word ein PDF mache, z. B. bei einer Rechnung und die dann per E-Mail verschicke? Bzw. die Word Datei weiter leite? Normal verhält es sich hier doch so, wenn ich z. B. in einem Word Dokument eine Schrift nehme, die der Empfänger nicht installiert hat, dann wird die Schrift durch eine Standard Schriftart auf dem Empfängersystem ersetzt. Meist ist das dann Times New Roman.Und das soll vermieden werden. Aber wenn das mit einer Einbettungslizenz geht, perfekt!
Phoibos Geschrieben Juni 3, 2014 Geschrieben Juni 3, 2014 Als Ewiggestriger ärgere ich mich immer über HTML-Emails und lasse mir nur die reine Text-Version anzeigen. Darauf hast Du unmöglich einen Einfluss, wie die aussehen. Ob Webfonts in HTML-Emails funktionieren, bezweifel ich, da aus Sicherheitsgründen viele Programme bestenfalls nur mit Nachfrage Inhalte aus dem Internet nachladen (sollten). In Word-Dateien kann man zwar Fonts embedden, doch die meisten Lizenzen verbieten die Weitergabe in offenen Dateien. Da bleibt Dir nur noch, das ganze als PDF zu schicken. 1
Kathrinvdm Geschrieben Juni 3, 2014 Geschrieben Juni 3, 2014 Das Problem mit dem offenen Word-Dokument wirst Du auch zukünftig nicht lösen können. Überhaupt der Versand offener Daten bedeutet, dass im Dokument alle Schriften – sofern Du sie nicht in Pfade konvertiert hast – auf dem Empfängerrechner durch eine Schrift ersetzt werden, die lokal vorhanden ist. Sobald Du eine PDF-Datei aus einer offenen Datei erstellst, in der die Schriften eingebettet sind, hast Du das Problem nicht mehr. Aber Achtung: Es gibt Schriften, bei denen der Anbieter die Einbettung von Schriften in PDF-Dateien verbietet! Und noch eines zum Schluss: Für die Webanwendungen könnte in Deinem Fall als Ergänzung zur Officina die Schrift Fira Sans interessant sein. Diese ist eine gratis verfügbare und qualitativ sehr hochwertigen Schrift, die wie die Officina von Schriftgestalter Erik Spiekermann gestaltet wurde. 1
Þorsten Geschrieben Juni 3, 2014 Geschrieben Juni 3, 2014 Diese Frage wird uns in der Firma oft gestellt. (Hier im Forum taucht sie auch immer mal wieder auf.) Wir müssen endlich mal eine FAQ dazu schreiben! Auf die Schnelle nur mal ein paar Punkte aus dem Stegreif: In Emails »Kompromissschriften« wie Arial, Verdana etc. vorzugeben, ist Blödsinn keine so gute Idee. Damit gewinnt man nichts, verliert u.U. aber spürbar. Warum? Der Anteil der Emails, die beim Empfänger in Arial oder Verdana professioneller, leserlicher oder schöner aussehen als in der vom Empfänger bzw. seinem Betriebssystem gewählten Schriften, dürfte gegen Null gehen. Andererseits können Emails in, z.B., Arial auf einem Nicht-Windows-System sehr viel schlechter aussehen als in der jeweiligen Systemschrift. Formatierter Text in Emails ist immer (noch) problematisch. Das Problem wird mit der immer weiteren Verbreitung heterogener Empfangssysteme (Stichwort Smartwatch!) auch nicht kleiner. In den meisten Fällen sollten Emails am besten gar keine Formatierungsinformationen (Schriftart, -größe, -farbe etc.) enthalten und nur behutsam strukturiert sein (durch Leerzeilen, ggf. einfache Listen mit Anstrichen etc.). Absender müssen immer damit rechnen, dass in Emails Layout-Informationen verloren gehen. Sie müssen daher immer testen, wie ihre tollen Nachrichten aussehen, wenn Formatierungen (bestenfalls) ignoriert oder (schlimmstenfalls) als Datenmüll angezeigt werden. Aber was soll man denn tun, wenn man das schöne CD/CI auch bei der Email-Kommunikation berücksichtigt werden soll/muss bzw. eine Nachricht nicht ohne Formatierung auskommt? Variante A1: Die tolle Nachricht als PDF erstellen, dieses auf die Firmen-Website tun und per Email einen Link zu diesem PDF verschicken. Variante A2: Das oben genannte tolle PDF als Email-Anhang verschicken. Variante B: Die tolle Nachricht als Webseite (incl. beliebig eingebundenen Schriften, ganz nach CD/CI!) gestalten, diese auf den Firmen-Website tun und einen Link zu dieser Seite verschicken. Variante C: Noch mal überdenken, ob die tolle Nachricht nicht vielleicht doch ohne besonderen Layout-Firlefanz auskommt. Das betrifft besonders reine Informationsübermittlung (Tagesordnungspunkte fürs nächste Meeting, Ferienschließzeiten der Kita usw. usf.) Sind mehrere Punkte anzusprechen, hat sich das Absatz+Link-Format bewährt:Liebe Kita-Eltern,Ich möchte Sie noch mal daran erinnern, dass die Kinderkiste vom 6.6.-2.8. nurbis 13 Uhr geöffnet ist.http://kinderkiste.aa/ferienzeitenDenken Sie bitte daran, das während dieser Zeit auch die Mittagsmenüs eingeschränktsind. Obst, Salate und belegte Brote gibt es weiterhin. Wir werden aber in derheißen Jahreszeit keine warme Suppe servieren.http://kinderkiste.aa/sommer/essenHaben Sie schon entschieden, ob Ihr Kind mit zum Badesee kommen darf? Bei gutemWetter fahren wir ggf. drei Mal die Woche baden. Bitte denken Sie daran, rechtzeitigein unterschriebenes Erlaubnisformular mitzugeben.http://kinderkiste.aa/badenMit freundlichen Grüßen,Monika Kita-Tante Nur weil es nicht oft genug gesagt werden kann: Word-Dokumente sollten i.a.R. nie weiter gegeben werden, schon gar nicht, wenn sie Informationen enthalten, die vom Empfänger nicht verändert werden sollen bzw. müssen. 3
Christine H. Geschrieben Juni 16, 2014 Themen-Ersteller Geschrieben Juni 16, 2014 Hallo und guten Abend, lieben Dank noch mal für Deine Ausführung. Das ist natürlich ein wenig ernüchternd. Aber für mich voll und ganz verständlich. Leider ist es am Markt aber doch Gang und Gebe, das Word Dokumente und Powerpoint Präsentationen offen weiter gegeben werden. Und so belibt diese Schriftthematik - besonders für Office - weiterhin ein leidiges Thema. Viele Kunden fragen das einfach an, immer mal wieder. Schade, das es da noch keine charmante Lösung gibt. Aber dann ist es wohl so. Mal schauen, wie der Kunde diese Nachricht auffasst, ganz lieben Dank noch mal für die kompetente Unterstützung. Viele Grüße Christine
TobiW Geschrieben Juni 16, 2014 Geschrieben Juni 16, 2014 Vielleicht noch ein (offensichtliches?) zusätzliches Argument gegen offene Daten: Du hast oben auch von Rechnungen gesprochen … willst du bzw. der Auftraggeber wirklich Rechnungen als Word-Datei verschicken, damit der Empfänger dann sine eigenen Vorstellungen der Preise eintragen kann? Und auch alle andere Geschäftspost sollte doch so beim Empfänger ankommen, dass dieser die nicht verändern kann. Ich frage mich gerade wie das ist, wenn man Verträge und Co als Word-Datei versendet und der Empfänger die – nennen wir’s – nach seinen Bedürfnissen anpasst. Wie liefe ein entsprechender Prozess vor Gericht dann hab? Davon abgesehen bin ich ganz mit Phoibos auf einer Linie. E-Mails werden als Rein-Text versendet und fertig. Es geht um die Information und wenn da in der Signatur der Firmenname steht ist alles gut. Das macht im Zweifel auch einen besseren Eindruck, als eine auf dem Absender-System wunderschöne CI-konforme aber beim Empfänger leider zerschossene E-Mail 2
catfonts Geschrieben Juni 17, 2014 Geschrieben Juni 17, 2014 Und noch ein (vielleicht nicht ganz so offensichtliches) Argument, gegen das Versenden von offenen MS-Office-Dokumenten: MS Office-Dokumente speichern nämlich nicht nur den direkt sichbaren Inhalt, sondern haben sehr oft versteckte Informationen, möglicherweise eine ganze Versions-Vorgeschichte. Wer jetzt zum Erstellen einer Rechnung beispielsweise eine andere Rechnung an einen Kunden, dem vieleicht höhere Rabatte eingeräumt wurden erstellt, indem nur die Kundendaten und die Preise geändert werden. Und dann gibt man ohne es zu wissen dem einen Kunden eigentlich vertrauliche Daten über seine anderen Kunden preis. Ein prominentes Beispiel: Diese leidvolle Erfahrung musste das Verkehrsministerium in Nordrhein-Westfalen machen, als es die Machbarkeitsstudie zum Transrapid-Projekt als Word-Datei zum Download bereitstellte. Ein Journalist hat sich dieses Dokument herunter geladen und konnte mit wenigen Mausklicks die an dem Dokument erfolgten Änderungen sichtbar machen. Peinlich wurde es für das Ministerium deshalb, weil daraufhin nachvollziehbar war, dass wesentliche Zahlen geändert und negative Anmerkungen zur Umweltbelastung durch die geplante Transrapidstrecke gestrichen worden waren. Und das erst kurz vor der Veröffentlichung! Was war geschehen?Das Dokument wurde mit der Funktion "Änderung verfolgen" erstellt. Dies ist sinnvoll, wenn mehrere Personen ein Dokument gemeinsam erstellen und sich absprechen müssen. Nach Abschluss der gemeinsamen Bearbeitung wird diese Funktion einfach wieder ausgeschaltet und man hat die Schlussfassung des Dokuments. Änderungen blieben aber erhalten und der Journalist konnte diese wieder sichtbar machen Ein weiteres Beispiel, dass nicht einmal Microsoft selbst davor gefeit ist, über offene Word-Dokumente interne Infos auszuplaudern findet sich hier: http://www.heise.de/tp/artikel/17/17097/1.html
augen-nase-mund Geschrieben Januar 12, 2016 Geschrieben Januar 12, 2016 Hallo, die Officina oder die Eurostile kannst du z. B. bei Linotype kaufen. Die sind allerdings nicht gerade billig.
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