Hans Eduard Meier, der Vater der Syntax, ist verstorben

[Thomas Kunz]

Der Fontblog berichtet heute, dass Hans Eduard Meier verstorben ist. Im Wiki von Typografie.info gibt es einen ausführlichen Artikel über den Vater der Syntax. Wer sich weitergehend mit dem Schaffen von Meier beschäftigen möchte, dem empfehle ich den englischsprachigen Artikel in der Typotheque.

 

Ich habe Meier bei den Typotagen in Leipzig unter anderem über seine Schrift Syntax Letter sprechen hören. Auf der gleichen Veranstaltung stellte Veronika Grüger ihre damals neue Schrift Veronika vor. Es war interessant anzusehen, wie charmant Meier mit der Schöpferin der ähnlichen Schrift umging.

 

https://www.myfonts.com/fonts/linotype/syntax-letter/regular/?meta=/144090/Ramburgefontensiv/Linotype+Syntax+Letter+Regular

https://www.myfonts.com/fonts/linotype/veronika-lt/regular/?meta=/138299/Ramburgefontensiv/Veronika+LT+Std

https://www.myfonts.com/fonts/linotype/syntax-letter/italic/?meta=/144105/Ramburgefontensiv/Linotype+Syntax+Letter+Italic

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[Albert-Jan Pool]

Weniger charmant ist es dass die Firma Linotype dieses „Design“ in ihre Bibliothek aufgenommen hat. Und sich dann auch noch auf die Geschichte mit dem Holzstäbchen einlässt bzw. erfindet. Auch wenn die Designerin vielleicht tatsächlich mal angefangen hat, eine Schrift mit einem Holzstäbchen zu entwickeln, ich kann mich den Eindruck nicht entziehen, dass sie für die Digitalisierung der Regular die Kurven der Syntax Letter genommen hat und anschließend modifiziert hat.

[gutenberger]

Interessant. Hätte ich jetzt angesichts des oben gezeigten Beispiels nicht vermutet, weil es doch anscheinend etliche Unterschiede gibt ...

Die von Meier gefällt mir natürlich klar besser, weil sie einer Idee folgt, während die Veronika mal dem Meier folgt und mal wieder ins Serifenlose abgleitet - irgendwie ziemlich unentschlossen.

Meier ist übrigens vermutlich der erste (oder zumindest einer der ganz wenigen), der noch im 21. Jahrhundert eine Schrift für dem Bleisatz entworfen hat, die auch tatsächlich in Blei existiert. Die sehr renommierte Officina Parnassia hat sich (vor gar nicht langer Zeit) von und zusammen mit Meier eine eigene neue Hausschrift verpasst ... vielleicht war das sogar Meiers letzte fertiggewordene Schrift. Gibts aber bestimmt und hoffentlich nicht digital ...

[Kathrinvdm]

Huch, die Veronika sieht ja irgendwie gruselig aus. Die Serifen erinnern mich an die Enden von Knochen … 

[gutenberger]

Womöglich gar abgenagte? 

[Hans Schumacher]

ich kann mich den Eindruck nicht entziehen, dass sie für die Digitalisierung der Regular die Kurven der Syntax Letter genommen hat und anschließend modifiziert hat.

… um dann bei der Kursiven wieder eigenständiger zu arbeiten, um die Spuren zu verwischen? Und ich hatte den Eindruck, Tatort gäbs nur Sonntags, 20.15