Dieter Stockert Geschrieben Juli 30, 2014 Geschrieben Juli 30, 2014 Antiqua-Fraktur-K.jpg Beim ersten Hinschauen war ich mir nicht sicher, ob das ein F, ein K oder ein R sein soll.
R::bert Geschrieben Juli 30, 2014 Geschrieben Juli 30, 2014 Antiqua-Fraktur-K.jpg Geht mir so wie Dieter. Es gäbe unzählige Möglichkeiten! Um so schwieriger könnte es dann für den Leser werden, die in dieser Schrift gesetzte Botschaft zu entschlüsseln.
Lukas W. Geschrieben Juli 30, 2014 Themen-Ersteller Geschrieben Juli 30, 2014 Das stimmt natürlich, es wäre dann keine besonders leserfreundliche Schrift. Allenfalls für den Display-Einsatz geeignet. Aber das Beispiel der Andron zeigt, wie ich finde, ganz gut, dass man mit ein bisschen Anpassung die Buchstaben auch eindeutig und lesbar hinbekommt.
Gast Schnitzel Geschrieben Juli 30, 2014 Geschrieben Juli 30, 2014 @j4y: Ja, ganz genau so hab ich mir das vorgestellt, Vielen Dank! Jetzt kann man natürlich hergehen und je nach der Fraktur, die man betrachtet, auch ein großes R als Grundlage nehmen, weil der kleine obere Balken des k in manchen Frakturschriften ja auch einen Bogen schlägt und sich wieder mit dem Stamm verbindet. - Es gäbe unzählige Möglichkeiten! ich hätte da auch eher einen Bogen gezeichnet statt des Winkels – allerdings, ohne dass er sich mit dem Rest verbindet, damit es eben nicht zum R wird. bei MyFonts herunterladen
Lukas W. Geschrieben Juli 30, 2014 Themen-Ersteller Geschrieben Juli 30, 2014 Ja, stimmt, ist eine gute Idee!
Daniel J. Geschrieben Juli 30, 2014 Geschrieben Juli 30, 2014 Vielen Dank für eure Kommentare! Jetzt kann man natürlich hergehen und je nach der Fraktur, die man betrachtet, auch ein großes R als Grundlage nehmen, weil der kleine obere Balken des k in manchen Frakturschriften ja auch einen Bogen schlägt und sich wieder mit dem Stamm verbindet. Beim ersten Hinschauen war ich mir nicht sicher, ob das ein F, ein K oder ein R sein soll. Ich hatte bewusst die Bogenform vermieden, obwohl sie üblicher ist, um das K besser vom R zu unterscheiden. Wenn dieses K nun auch noch mit dem F verwechselt wird, sollte ich mir wohl nochmal Gedanken machen. Danke auch an Schnitzel für die Anregung. (Ein K ähnlich wie in der Duc de Berry könnte ich mir für die Kursive vorstellen.) Hermann Zapf hat zu dieser Fragestellung schon vor vielen Jahren sehr deutlich Stellung bezogen: [...] Ich glaube Albert Kapr hat sich in seinem Frakturbuch ähnlich geäußert. Dass Leute, die unendlich viel mehr als ich von Schrift verstehen, so denken, gibt mir schon zu denken. Andererseits finde ich es schade, dass Antiqua und Fraktur als unversöhnliche Gegensätze gesehen werde, von denen die eine die andere zwangsläufig ablösen musste. Wenn ich drüber nachdenke, Fraktur und Antiqua stilistisch anzugleichen, frage ich mich auch, ob man sie nicht in einem Schriftsystem vereinen kann. Andreas Stötzner hat vor einiger Zeit ein trikamerales Alphabet, bestehend aus Majuskel, Mediuskel und Minuskel, ins Spiel gebracht. Ich finde diese Idee sehr interessant. https://www.myfonts.com/fonts/andreas-stotzner/lapidaria/
Lukas W. Geschrieben Juli 31, 2014 Themen-Ersteller Geschrieben Juli 31, 2014 Ich glaube, das Problem ist weniger, dass die Fraktur irgendwie die Leserlichkeit behindern würde, wie manchmal behauptet wird (ist alles eine Sache der Gewöhnung), sondern dass sie unwiederbringlich mit dem Dritten Reich assoziiert wird. Im besten Falle wirkt sie auf viele einfach antiquiert. Wir hatten letzthin ein Projekt (ich studiere Industriedesign) über Keramik; eine Gruppe hatte sich auf im Dunkeln leuchtendes Porzellan spezialisiert und dafür eine schwarz angestrichene Kiste gebaut. Über dem Guckloch haben sie in Stenciltechnik den weißen Fraktur-Schriftzug: "Schau nei!" (Ja, wir kommen aus Bayern!) angebracht. Das war jetzt noch nicht mal so eine typische "Nazi-Fraktur", wie man sie von Propagandaplakaten her kennt, sondern eine recht harmlose Breitkopf-Fraktur (Wenn ich mich nicht täusche). Und trotzdem war bei vielen schon die Assoziation klar und es wurden dann auch dementsprechende Anspielungen gefrotzelt ... Ich finde es daher immer begrüßenswert, dass sich jetzt viele Gestalter der gebrochenen Schriften annehmen und mit ihren Interpretationen auf die charmanten Aspekte und Qualitäten hinweisen, z.B. wie bei der schon genannten Ode. Die Zeit allerdings, in der Frakturschriften ernsthaft und mit dem Ziel einer "normalen" typografischen Gestaltung entworfen wurden (und eben nicht nur für Displays, von extravagant bis ironisch), scheinen jedoch vorbei zu sein. Naja, Antiqua und Fraktur gehören ja im Prinzip schon einer Schriftfamilie an. Aber ich denke, du meinst dann wohl eben so ein System wie das von der Lapidaria? Die mag ich auch sehr gern, sie wäre schon ohne das trikamerale System eine sehr schöne Schrift. Stötzner war ja auch an der Andron beschäftigt, die ich anfangs genannt habe.
Stötzner Geschrieben August 11, 2014 Geschrieben August 11, 2014 Das trikamerale System, das ich bei der Andron und der Lapidaria eingeführt habe, bindet die Kategorie der Unzialen als Mittelglied zwischen Majuskeln und Minuskeln ein. Das hat zunächstmal mit Fraktur nichts zu tun. Oder, nicht zwangsläufig. Allerdings habe ich auch die Andron-2-Englisch/Deutsch realisiert, die als eindeutige Antiqua-Schnitte einige Strukturmerkmale der Fraktur aufweisen, ohne allerdings das Moment des gebrochenen Striches mitzuübernehmen. – Finde solche ›grenzüberschreitenden‹ Versuche immer interressant.
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