R::bert Geschrieben September 22, 2014 Geschrieben September 22, 2014 Liebe Kollegen, könnt Ihr eine lizenzfreie Fraktur empfehlen, wie sie in den 1930er Jahren verwendet wurde? Es geht um die Nachempfindung einer damaligen Auto-Union-Werkstatt. Im Entwurf haben wir die San Marco verwendet. Aber ich denke mal, dass eine italienische Gebrochene für gothische Kathedralen nicht so das Richtige ist. Die Weiss-Gotisch aus Ralfs hilfreicher Zusammenstellung (1930er-Jahre-Schriften) habe ich mir schon angesehen, aber vielleicht gibt es noch andere nicht ganz so eckige Varianten.
Gast Schnitzel Geschrieben September 22, 2014 Geschrieben September 22, 2014 Ich finde die Weiss-Gotisch schon ganz passend. In der gleichen Liste sind auch die Gotenburg und die Post-Fraktur, die gehen doch auch. Ich denke aber die Weiss-Gotisch ist gerade durch die kantigen Formen in diesem Fall am besten geeignet ist, da solche Schriften ja wenig künstlerisch sondern eher technisch klar geschrieben wurden – zumindest in solchen technischen Werk- und Produktionstätten. Wir sind gerade dabei eine Mühle zu einem Kulturzentrum umzubauen und dort findet man noch Massenhaft Beschilderungen in gebrochenen Groteskschriften. Ein genaues Datum dazu habe ich zwar nicht, aber ich kann mir vorstellen, dass die zeitlich nicht allzu weit daneben liegen: (Im Keller sind halt die Toiletten )
catfonts Geschrieben September 22, 2014 Geschrieben September 22, 2014 Auch schon mal auf meiner Seite umgeschaut? Hier und hier, oder bei meinem geschätzen Kollegen: Ulrich Zeidler, und dedn von ihm übernommenen Lindenthal-Schriften sowie Dipl. Ing. G. Helzel ? Allerdings wurde für Wandsnschriften, wie "Rauchen verrboten", Kraftwagenhalle" oder "Vorsicht beim laufenlassen von Motoren, Vergiftungsgfahr" oft keine Frakturschrift, sonden eine der DIN1451 ähnliche Schrift, die meiner Berlin Email sehr ähnlich sieht (wenn nicht oft genau so) verwendet. Gerade dieses weit heruntergezogene C sah man oft, da hier so eine Schablone (ohne die sonst üblichen Stege bei Schablonenschriften) sowohl für das c wie für das e verwendet werden konnte 1
catfonts Geschrieben September 22, 2014 Geschrieben September 22, 2014 Nachtrag: ein paar echte Schilder und Wandanschriften aus der Zeit, nicht un Fraktur: 1
Gast bertel Geschrieben September 22, 2014 Geschrieben September 22, 2014 Ich finde auf die Schnelle auch nur Schilder oder Firmenbeschriftungen, die nicht in Fraktur gesetzt sind … http://www.boschservicebernhard.de/bosch-werkstatt-limbach-geschichte/ http://www.wahrenburg-reisen.de/s/cc_images/cache_6436469.jpg?t=1311583528
Thomas Kunz Geschrieben September 22, 2014 Geschrieben September 22, 2014 (Im Keller sind halt die Toiletten ) Aber wieso geht es zum Keller die Treppe hinauf statt hinab?
Gast Schnitzel Geschrieben September 22, 2014 Geschrieben September 22, 2014 Aber wieso geht es zum Keller die Treppe hinauf statt hinab? Die beiden Schilder stehen so, dass man sie beim runtergehen sehen kann an der da drüber nach oben führenden Treppe angelehnt (bzw. das obere ist angenagelt)
Pachulke Geschrieben September 22, 2014 Geschrieben September 22, 2014 Nachtrag: ein paar echte Schilder und Wandanschriften aus der Zeit, nicht un Fraktur: Grarage.png Bitteschön: © Pachulke 1
Thomas Kunz Geschrieben September 22, 2014 Geschrieben September 22, 2014 Pachulke, ist das die Deutsche Schrift von Rudolf Koch?
catfonts Geschrieben September 22, 2014 Geschrieben September 22, 2014 Ähnlich, aber nicht ganz. Ich hab das mal in meiner KochFraktur UNZ1 nachgesetzt: Könnte man natürlich nehmen, auch wenn ich der Meinung bin, dass es ein ziemlich übertriebenes Klischee ist, in allen Darstellungen, die im Deutschland der 1930er Jahre angesiedelt sind, überall markige Spruche in Frakturschrift anbringen zu müssen. Wer in die Zeut zurückversetzt würde, dürfte ziemlich überrascht sein, wie wenig Fraktur so im Straßenbild zu sehen war. Fraktur war mehr die Schrift für alles gedruckte, von Büchern, uber Zeitschriften bis hin zu Plakaten. Gerade Warnhinweise in Werkstätten wurden dagegen eher selten von richtigen Schildermalern gestaltet, wenn hier nicht Emailschilder verwendet wurden, war es eher das Werk einfacher Malergesellen, oder man verwendete Blech-Schablonen, bei denen dann die Stege nicht selten von Hand nachgepinselt wurden.
Pachulke Geschrieben September 22, 2014 Geschrieben September 22, 2014 Pachulke, ist das die Deutsche Schrift von Rudolf Koch? Keine Ahnung, ich habe das nur in Beelitz photographiert.
Gast Schnitzel Geschrieben September 22, 2014 Geschrieben September 22, 2014 Gerade Warnhinweise in Werkstätten wurden dagegen eher selten von richtigen Schildermalern gestaltet, wenn hier nicht Emailschilder verwendet wurden, war es eher das Werk einfacher Malergesellen, oder man verwendete Blech-Schablonen, bei denen dann die Stege nicht selten von Hand nachgepinselt wurden. Sieht man ja bei meinem Beispiel auch. Das war bestimmt kein richtiger™ Schildermaler – aber dennoch gebrochen
catfonts Geschrieben September 22, 2014 Geschrieben September 22, 2014 Ich habe ja auch nicht gesagt, dass NIE Frakturschrift verwendet wurde, sondern nur eben erheblich seltener, als man es z.B. in US-Filmen sieht, die im Deutschland der 1930er Jahre spielen, aber da läuft ja dann auch mindestens ein Deutscher in Lederhosen herum.
R::bert Geschrieben September 22, 2014 Themen-Ersteller Geschrieben September 22, 2014 Vielen Dank Euch allen für die tatkräftige Unterstützung! Zur Zeit tendiere ich zur Weiss-Rundgotisch, Lindenthal (Catfonts guter Tipp!) bzw. Gotenburg, Steffmann (Danke Schnitzel, die habe ich ganz übersehen). Und nebenbei bemerkt: es geht nicht um Schilder, sondern wie oben abgebildet um eine Wandbeschriftung.
Ralf Herrmann Geschrieben September 22, 2014 Geschrieben September 22, 2014 Ich würde in diesem Fall von kostenlosen Schriften abraten. Die sind praktisch alle recht schnell und grob vektorisiert und das würde man in so großer Darstellung dann auch deutlich sehen. 1
catfonts Geschrieben September 22, 2014 Geschrieben September 22, 2014 Ich kenne Steffmanns Gothenburg, schließ´lich hab ich sioe ja mit Erlaubnis von Herrn Steffmann um Ligaturen erweitert. Diese ist aber leider deutich eine Autotrace-Schrift, bei der so einige Konturen etwas "ulkig" sind. bei relativ kleinem Text mag man das nicht so sehen. Vielleicht ist ja meine Blankenburg was, die habe ich nämlich direkt gezeichnet, und hat dadurch geradere Konturen.
Kathrinvdm Geschrieben September 22, 2014 Geschrieben September 22, 2014 Wäre Schreibschrift eine Möglichkeit? Wobei dieses Schild bestimmt jünger ist: 1
R::bert Geschrieben Oktober 7, 2014 Themen-Ersteller Geschrieben Oktober 7, 2014 Wäre Schreibschrift eine Möglichkeit? Wobei dieses Schild bestimmt jünger ist: Notausgang.jpg Hallo Kathrin, Danke auch für Deine Anregung! Eine Schreibschrift setzen wir an andere Stelle ein, ebenso eine Grotesk. Für diese Raumsituation (siehe oben) haben wir uns unter anderem an folgender Fotografie orientiert – und es kommt ja nicht so oft vor, dass man sich auch mal an den Reizen einer Fraktur erfreuen und diese einsetzen kann. Hat jemand zufällig spontan eine Idee, welche Fraktur dieser Wandbeschriftung (siehe rechts hinter den Fahrrädern) zugrunde liegen könnte? 2
Kathrinvdm Geschrieben Oktober 7, 2014 Geschrieben Oktober 7, 2014 Ich kann nur immer wieder sagen: tolles Projekt!
R::bert Geschrieben Oktober 7, 2014 Themen-Ersteller Geschrieben Oktober 7, 2014 Ist schon wieder ein neues.
Pachulke Geschrieben Oktober 7, 2014 Geschrieben Oktober 7, 2014 Hat jemand zufällig spontan eine Idee, welche Fraktur dieser Wandbeschriftung (siehe rechts hinter den Fahrrädern) zugrunde liegen könnte? Schildermalers Darling. [klugscheiszmodus]Fahrräder, die mit einem Motor ausgerüstet sind, werden gelegentlich auch als Motorräder bezeichnet.[/klugscheiszmodus]
catfonts Geschrieben Oktober 7, 2014 Geschrieben Oktober 7, 2014 Und ich kann zur Schrift nur sagen: irgendwas Frakturiges, das ein Schildermaler sich aus dem Pinsel geschüttet hat. Mit Sicherheit keine Satzschrift. Ich habe diese Schrift (noch?) genau so nicht, habe bnei mir aber mal nach dafür verwendbarem geguckt. Ein paar davon hab ich grad in der Mache:
R::bert Geschrieben Oktober 8, 2014 Themen-Ersteller Geschrieben Oktober 8, 2014 Ich würde in diesem Fall von kostenlosen Schriften abraten. Die sind praktisch alle recht schnell und grob vektorisiert und das würde man in so großer Darstellung dann auch deutlich sehen. Die Gestaltung soll nur als Vorlage dienen. Die Schrift wird dann von Hand nachempfunden, da es ja möglichst authentisch wirken soll.
R::bert Geschrieben Oktober 8, 2014 Themen-Ersteller Geschrieben Oktober 8, 2014 Und ich kann zur Schrift nur sagen: irgendwas Frakturiges, das ein Schildermaler sich aus dem Pinsel geschüttet hat. Mit Sicherheit keine Satzschrift. Ich habe diese Schrift (noch?) genau so nicht, habe bnei mir aber mal nach dafür verwendbarem geguckt. Ein paar davon hab ich grad in der Mache: Muster.PNG Danke Catfonts! Ja ich hatte mich inzwischen auch die Weiss Rundgotisch und die Grobe Deutschmeister heraus gepickt. Aber die Koch könnte natürlich auch gut passen … Und auch Danke noch mal an Ralf für die vielen ergänzten Fraktur-Schriften im Wiki!
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