Bearbeitet ihr eure Arbeiten für euer Portfolio?

[gegenwind]

Hallo Leute,

 

mich würde mal interessieren wie ihr es mit euren Portfolios handhabt. Angenommen ihr habt einen aus eurer Sicht perfekten Entwurf angefertigt und ihr seid total zufrieden mit der Arbeit. Jetzt kommt der Kunde und möchte 50% davon gar nicht haben. Die kleinen Details, die euch so gut gefallen haben, fallen alle raus.

 

Wie geht ihr mit solchen Arbeiten in euren Portfolios um? Ladet ihr eure Version hoch? Ich kann mir vorstellen, dass das nicht gut kommt, wenn der Kunde über die Website schaut …

 

Edith: Warum hat mir niemand zu meinem 100. Beitrag gratuliert?

[Phoibos]

Edith: Warum hat mir niemand zu meinem 100. Beitrag gratuliert?

 

Weil Kathrin die Mitgliederliste fehlte ;) Aber ich gratuliere Dir zu Deinem 102. Beitrag  *konfetti schmeiß*

[Kathrinvdm]

Also, wenn ein Projekt sich in seinem Verlauf in eine von mir nicht gewünschte Richtung entwickelt, dann zeige ich das in aller Regel auch nicht in meinem Portfolio. Eine Ausnahme würde ich vielleicht machen, wenn die von mir präferierte Variante a) so weit weg ist von der final veröffentlichten, dass kein Betrachter die Verwandtschaft erkennen würde oder b) wenn ich die von mir präferierte Zwischenvariante in Abstimmung mit dem Kunden für meine Eigenwerbung verwenden darf. Ich kann mich aber aus meiner ganzen Laufbahn an nur eine einzige Sache erinnern – ein Logo – bei dem ich nach Abschluss des Projektes einen nicht ausgewählten Entwurf zur Eigenwerbung verwendet habe und das tatsächliche Resultat nicht gezeigt habe. 

 

PS: Happy hundertster Beitrag! 

[Kathrinvdm]

Nachtrag: Wenn Du solche Arbeiten hast und sie gerne zeigen möchtest, dann sprich am besten mit dem jeweiligen Kunden. Meist haben Kunden nichts gegen eine Entwurfsnutzung im Portfolio des Gestalters, sofern der Entwurf nicht die Reputation des Kunden schädigen könnte (oder Betriebsgeheimnisse verraten könnte). Eine alternative Methode: Füll den Entwurf mit Blindtext und gestalte ihn so um, dass nichts mehr auf den ursprünglichen Kunden hindeutet. Und dann sortier den Entwurf als »Entwurf« oder als »freie Arbeit« deklariert in Deine Mappe/Website ein. 

[catfonts]

Den übersehenen 100sten Beitrag musst du verzeihen. Irgendwann kommt man in den Bereich, wo man, hat man schon wieder 100 Beiträge eingestellt immer einen Schreck bekommt: "Huch, hab ich tatsächlich schon wieder so viel Unfug hier geschrieben???"

[gegenwind]

Den übersehenen 100sten Beitrag musst du verzeihen. Irgendwann kommt man in den Bereich, wo man, hat man schon wieder 100 Beiträge eingestellt immer einen Schreck bekommt: "Huch, hab ich tatsächlich schon wieder so viel Unfug hier geschrieben???"

Hast du dich gerade mit diesem Beitrag selbst bestätigt?

[catfonts]

ja (und schon wieder ist ein viertel der nächsten 100 im Kasten )

[Gast zzz]

fürs portfolio bearbeitete kundenaufträge sind augenwischerei. (sie schmecken vielleicht wie selbsterheischte gratulationen zum hundertsten forenbeitrag.)

[Kathrinvdm]

… fürs portfolio bearbeitete kundenaufträge sind augenwischerei …

 

Da würde ich gerne in aller Freundschaft ein klein wenig widersprechen wollen. 

 

Im Portfolio geht es doch darum, die eigenen Leistungen zu präsentieren und nicht die des Kunden. Für mein Empfinden ist es deswegen sinnvoll und in Ordnung, die in den eigenen Augen beste Lösung zu zeigen, wenn es für den Gestalter darum geht, Kunden zu akquirieren. Deswegen halte ich eine als »Entwurfsarbeit« deklarierte (vom Endergebnis abweichende) Fassung für legitim, würde das aber im Kundengespräch dann unbedingt näher erläutern. Im besten Falle kann sich in der direkten Präsentation an einem solchen Beispiel ein gutes Gespräch entwickeln über das Thema Beratung und die Beziehung zwischen Gestalter und Kunde.

[R::bert]

Egal ob Mappe oder Online-Portfolio, es geht ja immer darum Dich mit Deiner Arbeitsweise und Deinen Qualitäten kennen zu lernen und nicht die Deines Kollegen, Deiner Kommilitonen oder eben Deiner Auftraggeber. Von daher ist die Frage, wo mehr »Augenwischerei« im Spiel ist. 

 

Die Bewertung der Überzeugungskraft steht natürlich auf einem anderen Blatt. Das lässt sich so oder so sicher nur spekulativ aus dem Portfolio ableiten.

[R::bert]

Vertippt.

[Gast zzz]

gegenwind interessieren ja unsere meinungen. klar war, dass sich hier herum ungefähr deren zwei manifestieren täten. die unaugentlich und die augentlich gewischte. mir persönlich ist es halt als gestalter von kommunikationsmitteln schon in erster linie wichtig, einem möglichen künftigen kunden zu zeigen, dass ich trotz der zusammenarbeit mit ihm als vertreter der spezies querulantiger geldgeber erstklassige typografie zu produzieren im stande bin … 

 

[R::bert]

dass ich trotz der zusammenarbeit mit ihm als vertreter der spezies querulantiger geldgeber erstklassige typografie zu produzieren im stande bin … 

 

Und Leute, die ihr Portfolio anpassen (also den eigentlichen Entwurf präsentieren), sind und zeigen das nicht?

[Gast zzz]

fragst du mich, R::bert? warum sollten sie das denn nicht sein?

[CLMNZ]

Ich hab mal eine von Handwerkern desaströs zusammengestöpselte Sache komplett mit Photoshop so überarbeitet, dass es ansehnlich wurde.