Ralf Herrmann Geschrieben November 5, 2014 Geschrieben November 5, 2014 Basieren die heute im Umlauf befindlichen Versionen der »Fetten Gotisch« auf verschiedenen Vorläufern? Sind diese unabhängig entstanden oder Übernahmen?Bei Kapr wird eine Fette Gotisch von 1896 der AG für Schriftgießerei in Offenbach gezeigt. Der Fetten Gotisch von Linotype wird das Jahr 1875 zugeordnet und Friedrich Bauer als Gestalter. In den Hauproben von Stempel und der Bauerschen Gießerei finden sich ebenfalls Fette Gotisch. Wie hängt das alles zusammen? Weiß jemand genaueres?
boernie Geschrieben November 5, 2014 Geschrieben November 5, 2014 Ich habe momentan leider keine Unterlagen zur Hand. Aber vor 1875 gab es, wenn ich mich nicht sehr irre, bereits Schnitte der sog. Couranten Gotisch, die der Fetten Gotisch sehr ähnlich ist.In der Literatur wird auch eine Fette Gotisch beiMetzler, Stuttgart (um 1840), erwähnt.
boernie Geschrieben März 6, 2015 Geschrieben März 6, 2015 Fette Gotisch aus der SchriftgießereiAlbert Falckenberg & Co, Magdeburg, 1854
boernie Geschrieben März 10, 2015 Geschrieben März 10, 2015 Schriftprobe der Heidelberger Buchdruckerei Georg Reichard aus dem Januar 1852:
RobertMichael Geschrieben März 10, 2015 Geschrieben März 10, 2015 In der Literatur wird auch eine Fette Gotisch bei Metzler, Stuttgart (um 1840), erwähnt. Figure 6: Specimen of a Fette Gotisch weight from J.B. Metzler’schen Schrift-Schneiderei, Stuttgart, Germany, 1840 (book dimensions not recorded by the author). http://ilovetypography.com/2010/03/01/the-library-of-the-gutenberg-museum/
RobertMichael Geschrieben März 10, 2015 Geschrieben März 10, 2015 eine andere gab es auch bei Benedictus Gotthelf Teubner: http://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/14560/43/ 1
werbegrabi Geschrieben April 6, 2015 Geschrieben April 6, 2015 In der »Page 04/2000« hatten sie einen Artikel über das Redesign der Headlineschrift der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung«. Diese basiert zum Teil auf der Fetten Gotisch. Vielleicht ist ja das nicht ganz so was du suchst, aber Beispiele von welchen Schriften Sie hergeleitet wurde sind enthalten. Den Artikel habe ich noch, nur weiß ich nicht, ob ich diese Seiten einfach ins Forum stellen kann.
Ralf Herrmann Geschrieben April 7, 2015 Themen-Ersteller Geschrieben April 7, 2015 Diese basiert zum Teil auf der Fetten Gotisch. Tja, auf welcher ist dann eben gerade die Frage. Bei den Bleisatz-Gießereien war es ja recht verbreitet, dass man von verschiedenen Schriftgattungen seine »Hausschriften« hatte, die keinen eigenständigen Namen bekamen, sondern eben einfach Fraktur, Gotisch, Antiqua usw. hießen. Und die einzelnen Schnitte hießen dann einfach Fette Gotisch, Fette Fraktur, schmalfette Antiqua usw. Wenn dann heute ohne Nennung einer Gießerei von »Fetter Gotisch«, »Fetter Fraktur« und so weiter geredet wird, ist nicht wirklich klar, welche konkreten Schriftentwürfen man nun eigentlich meint.
RobertMichael Geschrieben Mai 19, 2015 Geschrieben Mai 19, 2015 Das sagt das Klingspor-Muster zur fetten Haenel Fraktur: Demzufolge sind die ersten Originalschnitte zum Teil von Walbaum und 1835 veröffentlicht wurden. Wobei sich natürlich die ganzen Formen der Fetten Gotisch und Fetten Fraktur und was weiss ich auch alle unterscheiden. 2
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