TypoSabs Geschrieben November 30, 2014 Geschrieben November 30, 2014 Hallo liebe Community, ich hoffe diese Frage löst jetzt keine großen Streitereien aus, da es doch viel um das eigene Empfinden und Geschmacksache geht.. Natürlich kann man mit einer Garamond nicht viel Falsch machen möchte aber keine Bachelorarbeit wie jede andere abgeben und diese soll sich eben auch schon in der Schrift unterscheiden.. Natürlich steht bei mir die Lesbarkeit an erster Stelle, aber auch das Gesamtbild der Schrift im Fließtext möchte ich nicht außer acht lassen.. Vielen Dank für eure Vorschläge freue mich über jeden einzelnen. Lg TypoSabs
Phoibos Geschrieben November 30, 2014 Geschrieben November 30, 2014 Sofern Du keine Vorgaben von Deinen Prüfern erhälst, wäre es noch hilfreich, etwas über das Thema, die Stimmung Deiner Arbeit zu erfahren. Und ob Du Geld investieren möchtest. Wenn nicht, ist Minion/Myriad eine sehr gangbare Kombination. Die Edelvariante wäre Garamond Premier Pro/Hypatia (in meinen Augen). Aber auch mit Slab Serifen kannst Du schöne Ergebnisse erzielen (Graublau Sans/Slab beispielsweise). Kurz: Gib uns mehr Input :D
TypoSabs Geschrieben November 30, 2014 Themen-Ersteller Geschrieben November 30, 2014 Sofern Du keine Vorgaben von Deinen Prüfern erhälst, wäre es noch hilfreich, etwas über das Thema, die Stimmung Deiner Arbeit zu erfahren. Und ob Du Geld investieren möchtest. Vorgaben habe ich keine außer dass es leserlich sein soll. Also mein Thema ist: Food habits of the Austrians and their attitudes about eating.. vor allem beziehe ich mich aber darauf wie sich die Menschen von Werbung beeinflussen lassen. Geld möchte ich nicht umbedingt ausgeben (bin auch nur eine arme Studentin) :)
R::bert Geschrieben November 30, 2014 Geschrieben November 30, 2014 Ralf hat da mal was vorbereitet: http://www.typografie.info/3/page/Schriften/listen.html/_/die-besten-kostenlosen-sans-serif-schriften-r69 http://www.typografie.info/3/page/Schriften/listen.html/_/die-besten-kostenlosen-serifen-schriften-r70 Dabei sind auch einige mit zuhörigen Kontrastschriften: z.B. Allegreya, Gandhi, Source, Merriweather, PT – womit wir dann auch gleich bei den Empfehlungen für Dein Projekt wären.
TypoSabs Geschrieben November 30, 2014 Themen-Ersteller Geschrieben November 30, 2014 Ralf hat da mal was vorbereitet: http://www.typografie.info/3/page/Schriften/listen.html/_/die-besten-kostenlosen-sans-serif-schriften-r69 http://www.typografie.info/3/page/Schriften/listen.html/_/die-besten-kostenlosen-serifen-schriften-r70 Dabei sind auch einige mit zuhörigen Kontrastschriften: z.B. Allegreya, Gandhi, Source, Merriweather, PT – womit wir dann auch gleich bei den Empfehlungen für Dein Projekt wären. Dankeschön :)
Gast Schnitzel Geschrieben November 30, 2014 Geschrieben November 30, 2014 Ganz ehrlich: Bei einer Bachelorarbeit kommt es auf den Inhalt an. Wenn man den Unterschied in der Schrift wahrnimmt ist die Schrift keine gute Wahl. Schrift ist wie ein Löffel, wenn ich mich am Abend an die Form des Löffels erinnere, mit dem ich am Mittag meine Suppe gegessen haben, dann war es eine schlechte Löffelform. Wenn die Arbeit gut lesbar und dennoch anders als die anderen sein soll, dann steck’ etwas Zeit und Muße in den Satz, indem du nicht die volle DIN-A4-Seite innerhalb der meistens vorgegeben 2–2,5 cm Rändern voll knallst sondern eine angenehme Satzkonstruktion mit gut lesbarer Zeilenlänge, Zeilenabstand und Schriftgröße findest. Eine dezente Farbe und so etwas wie Marginalien kann das ganze auch etwas auflockern. Als Schrift kannst du dann aber auch einfach irgendeine gutlesbare Garamonde verwenden – ob jetzt Adobe Garamond, Minion oder was weiß ich ... jm2¢
catfonts Geschrieben November 30, 2014 Geschrieben November 30, 2014 Zudem gibt es da noch die folgende Gefahr: Ich versetze mich mal in den Profesor: er duch eine besonders schöne Schrift und eine ausgefeilte Typografie mit großzügigem Weißraum und einem klasischen Satzspiegel glänzt (sofern Design nicht inhalt dieser Arbeit ist), dann frage ich mich, was will der Student damit erreichen. Will er Seiten schinden, indem er von der allgemeinen Vorgabe "Seitenränder 2cm und am Heftrand 2,5, 11 cPunkte Arial oder Helvetica oder sonst eine ähnliche serifenlose mit möglichst gleicher Laufweite und 1,5-Zeilig " abweicht. Hat die Arbeit eventuell viel zu wenig Inhalt? Soll das feinme äußere eventuell von sachlichen Schwächen der Arbeit ablenken? Und schon würde ich dann vielleicht nach genau diesen Schwächen vermehrt fahnden...
StefanB Geschrieben November 30, 2014 Geschrieben November 30, 2014 Wenn man den Unterschied in der Schrift wahrnimmt ist die Schrift keine gute Wahl. Aha?! Und wenn man feststellt, dass die gewählte Schrift wesentlich lesefreundlicher ist als sämtliche Otto-Normal-Schriften, dann ist sie nach deiner Logik keine gute Wahl?! Frutiger-Zitat Ich finde Frutigers Löffel-Zitat durchaus diskussionswürdig, da es voraussetzt, dass der Rezipient (in diesem Fall der Essende) nur schlechte Formen bewusst wahrnimmt. Vieles von dem, was Frutiger gesagt und geschrieben hat, kann man bedenkenlos zitieren und verbreiten – aber meines Erachtens irrt er in diesem speziellen Fall. 2
Pachulke Geschrieben November 30, 2014 Geschrieben November 30, 2014 Ich finde Frutigers Löffel-Zitat durchaus diskussionswürdig, da es voraussetzt, dass der Rezipient (in diesem Fall der Essende) nur schlechte Formen bewusst wahrnimmt. Vieles von dem, was Frutiger gesagt und geschrieben hat, kann man bedenkenlos zitieren und verbreiten – aber meines Erachtens irrt er in diesem speziellen Fall. Sagen wir mal so: Er hat die alte Weisheit, derzufolge gute Typographie sich nicht in den Vordergrund spielen soll, kräftig überspitzt.
Kathrinvdm Geschrieben November 30, 2014 Geschrieben November 30, 2014 Wenn man sich nach dem Essen nurmehr an die Form des Löffels erinnert, dann kann das zum einen für schlechtes Essen sprechen – zum anderen kann aber durchaus ein hervorragend gestalteter/hervorragend funktionaler Löffel die Erinnerung an das Essen überlagern. In Frutigers Sinne darf der Löffel der Wahrnehmung und dem Genuss des Essens nicht im Wege stehen. Im Sinne des Restaurantchefs sollte der Löffel der qualitativen Güte der gereichten Speisen in nichts nachstehen. Im Sinne des Besteckherstellers sollte der Restaurantgast die Qualität des Löffels während des Speisens positiv wahrnehmen und im Anschluss bestenfalls einen Satz des edlen Silbers für den eigenen Gebrauch erwerben. Und was ist im Sinne des Restaurantgastes? Es ist sicherlich so, dass ein starkes Qualitätsgefälle zwischen Form und Inhalt ein Problem darstellt. Hervorragendes Gestaltung kann einen miserablen Inhalt nicht wettmachen (immerhin eignet sich das Druckwerk dann noch als Schriftmuster). Schlechte Gestaltung kann einen hervorragenden Inhalt schwer beschädigen (im Zweifel wendet sich der potenzielle Leser mit Grausen ab und kauft lieber ein anderes Buch). Ein ausgewogen hohes Qualitätsverhältnis zwischen Form und Inhalt ist das Optimum. Dies würde für mich immer einen schöne und partiell gerne bemerkenswerte Gestaltung einschließen. Auch wenn man dann beim Lesen das ein oder andere Mal aufmerkt ob der Gestaltung und einen Satz zweimal lesen muss. Gute Bücher kann man ohnehin mehrmals lesen.
Gast Schnitzel Geschrieben November 30, 2014 Geschrieben November 30, 2014 Aha?! Und wenn man feststellt, dass die gewählte Schrift wesentlich lesefreundlicher ist als sämtliche Otto-Normal-Schriften, dann ist sie nach deiner Logik keine gute Wahl?! Was sind denn Otto-Normal-Schriften? Und ich bezweifle, dass der nicht fachkundige Prof allein an der Schrift die gute Lesbarkeit ausmachen könnte, die eben gar nicht alleine an der Schrift liegt.
R::bert Geschrieben November 30, 2014 Geschrieben November 30, 2014 … sondern eine angenehme Satzkonstruktion mit gut lesbarer Zeilenlänge, Zeilenabstand und Schriftgröße findest. Eine dezente Farbe und so etwas wie Marginalien kann das ganze auch etwas auflockern. Guter Punkt! Aber seit wann schließt das eine das andere aus?
Gast Schnitzel Geschrieben November 30, 2014 Geschrieben November 30, 2014 DIN-A4-Seiten mit den angegeben Rändern voll knallen schließt imho eine angenehme Satzkonstruktion schon aus ... Oder hast du das auf die Schriftwahl bezogen? Da habe ich nie behauptet, dass das eine das andere ausschließt!? Hätte der TO ausdrücklich nach einer gut lesbaren Schrift gefragt, die ein angenehmes Schriftbild erzeugt, läge der Fall ganz anders. Auf die Frage nach einer Schrift die deutlich* anders ist, habe ich lediglich darauf hingewiesen, dass das auch nach hinten losgehen kann – gerade bei Laien. *) Dass sie deutlich anders sein muss habe ich unterstellt, da unauffällige Unterschiede bei normalen™ Menschen schwer bis kaum wahrgenommen werden, und genau darauf bezog sich das Zitat.
R::bert Geschrieben November 30, 2014 Geschrieben November 30, 2014 Oder hast du das auf die Schriftwahl bezogen? Da habe ich nie behauptet, dass das eine das andere ausschließt!? Jo … so las es sich für mich.
Pachulke Geschrieben November 30, 2014 Geschrieben November 30, 2014 Und was ist im Sinne des Restaurantgastes? Daß er die Rechnung als betrieblich veranlaßte Bewirtungsaufwendung buchen kann?
Phoibos Geschrieben November 30, 2014 Geschrieben November 30, 2014 Wenn man den Unterschied in der Schrift wahrnimmt ist die Schrift keine gute Wahl. Auch ein Herr Frutiger würde es bemerken und sich erinnern, sollte er in einem Sterne-Restaurant Besteck aus Silber mit Haifischknochengriffen oder Armeerestbestände-Alu-Leicht-Besteck neben seinem Teller vorfinden. Insofern denke ich genau das Gegenteil von Schnitzel und Catfonts auch bei studentischen Arbeiten: Der Inhalt ist so gut, dass er auch eine besondere äußere Form erwarten darf. Vielleicht nicht unbedingt in einer Capitalis Monumentalis auf einer Säule auf dem Rathausmarkt, aber zumindest die gleiche ästhetische Sorgfalt, die man auch in den Inhalt gesteckt hat. Satzspiegel ist natürlich ein Problem, aber wir müssen halt mit dem leben, was uns das Universum zur Verfügung stellt. 1
StefanB Geschrieben Dezember 1, 2014 Geschrieben Dezember 1, 2014 Was sind denn Otto-Normal-Schriften? Und ich bezweifle, dass der nicht fachkundige Prof allein an der Schrift die gute Lesbarkeit ausmachen könnte, die eben gar nicht alleine an der Schrift liegt. Schriften, die ihr Dasein in unzähligen Abschlussarbeiten fristen, wie Arial, Times New Roman usw. Ich denke, du weißt, worauf ich hinaus wollte … Eine gute Lesbarkeit wird natürlich nicht ausschließlich über die gewählte Schrift erzielt – das ist mir vollkommen klar. Aber um typografische Stellschrauben ging es (zunächst) nicht. Darüber hinaus bin ich mir bei dem Löffel-Zitat auch nicht sicher, worauf es Frutiger konkret abgesehen hatte. Schrift oder Typografie?
Gast Schnitzel Geschrieben Dezember 1, 2014 Geschrieben Dezember 1, 2014 Natürlich kann man mit einer Garamond nicht viel Falsch machen möchte aber keine Bachelorarbeit wie jede andere abgeben und diese soll sich eben auch schon in der Schrift unterscheiden.. Schriften, die ihr Dasein in unzähligen Abschlussarbeiten fristen, wie Arial, Times New Roman usw. ... Deine genannten standen ja gar nicht zur Diskussion, sondern die Garamond war die Basis. Gegen eine Schriftwahl, die das gesamte Erscheinungsbild der Arbeit angenehmer macht, will ich auch gar nichts gesagt haben. Ich wollte nur davor warnen den Fokus zu sehr auf die wahrnehmbare Andersartigkeit zu lenken. Ich stehe auch nach wie vor dazu, dass man vermeiden sollte, dass das erste ist was der Prüfer denkt: »Oh, was ist das für eine Schrift!?« Wenn es ganz dumm läuft, gefällt ihm die Wahl nicht und der erste Eindruck der Arbeit ist schon mal negativ belegt. Ich erstelle gerade für einen Bekannten Bewerbungsunterlagen und da stehe ich vor einem ganz ähnlichen Problem: einerseits auffallen um wahrgenommen zu werden und aus der Masse herausstechen, andererseits aber versuchen, sich nicht in die Nesseln zu setzen. Meine Herangehensweise ist eben eine Schrift und Gestaltung mit mehr oder weniger subtilen Akzenten, aber ein insgesamt ruhiges und angenehmes Erscheinungsbild ... ... Ich denke, du weißt, worauf ich hinaus wollte … Auch wenn ich es mir dachte, war es mir nicht ganz klar und ich wollte dir nichts unterstellen, was nicht ausgeschrieben wurde ...
TypoSabs Geschrieben Dezember 2, 2014 Themen-Ersteller Geschrieben Dezember 2, 2014 Gegen eine Schriftwahl, die das gesamte Erscheinungsbild der Arbeit angenehmer macht, will ich auch gar nichts gesagt haben. Ich wollte nur davor warnen den Fokus zu sehr auf die wahrnehmbare Andersartigkeit zu lenken. Ich stehe auch nach wie vor dazu, dass man vermeiden sollte, dass das erste ist was der Prüfer denkt: »Oh, was ist das für eine Schrift!?« Wenn es ganz dumm läuft, gefällt ihm die Wahl nicht und der erste Eindruck der Arbeit ist schon mal negativ belegt. genau das was Schnitzel schrieb wollte ich hinaus.. Ich möchte einfach eine angenehme Gesamterscheinung der Arbeit erzielen, nicht umbedingt eine Andersartigkeit.
CRudolph Geschrieben Dezember 2, 2014 Geschrieben Dezember 2, 2014 Ganz ehrlich: Bei einer Bachelorarbeit kommt es auf den Inhalt an. Wenn man den Unterschied in der Schrift wahrnimmt ist die Schrift keine gute Wahl. Das ist jetzt aber auch wieder überspitzt. Das größte Kompliment was mir ein Kollege hier in England einmal gemacht hat war daß er meine Deutsche Dissertation durchgeblättert hat und hinterher zu mir meinte: »Looks great! I don't understand a single word, but it looks like something that I want to read!« Und das ist schon ein Einstellung die man dem Professor aufdrängen will. Ansonsten stimme ich Dir im Prinzip natürlich zu. Aus meiner Praxis kann ich nur sagen: wenn es keine expliziten Vorlagen gibt und sich die Professoren darüber Gedanken machen dann haben sie wirklich zu wenig zu tun. Die Machwerke meiner Studenten variieren in ihrer Qualität um Größenordnungen und ich habe wirklich keine Zeit mir in irgendeiner Weise darüber die Haare zu zerbrechen. Das wird korrigiert und fertig.
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