Bente Schnurr Geschrieben Januar 5, 2015 Geschrieben Januar 5, 2015 Sehr geehrte Typo-Experten, für mein Vordiplom am Institute of Design Hamburg beabsichtige ich die beiden Städte Leipzig und Berlin im Hinblick auf die Frage „Ist Leipzig (Hypezig) das neue Berlin?“ zu vergleichen. Hierfür würde ich für beide Städte natürlich gerne historisch verankerte Schriften verwenden. Um eine klare Linie zu ziehen, habe ich mir für Leipzig eine Serifenschrift, für Berlin eine Serifenlose vorgestellt, da diese im groben Sinne die Städte und ihren Zeitgeist widerspiegeln (für mich). Ich habe bereits versucht durch Leipziger Berühmtheiten wie Walter Tiemann auf Schriften zu stoßen, doch bisher leider ohne Erfolg. Vielleicht können sie mir weiterhelfen? Ich würde mich sehr freuen. beste Grüße Bente
TYPOGRAFSKI Geschrieben Januar 5, 2015 Geschrieben Januar 5, 2015 wie wärs mit der? https://www.myfonts.com/fonts/profonts/leipziger-antiqua/regular/?meta=/160737/Leipziger+Antiqua/Leipziger+Ant+Reg und für berlin, die? bei MyFonts herunterladen 3
StefanB Geschrieben Januar 5, 2015 Geschrieben Januar 5, 2015 Als geborener Leipziger wäre Tschicholds Sabon sicherlich auch nicht verkehrt. Allerdings muss ich zugeben, dass ich die Sabon mit keiner der beiden Städte in Verbindung bringen würde.
catfonts Geschrieben Januar 5, 2015 Geschrieben Januar 5, 2015 Das y der CST Berlin West ist ja schon etwas ulkig, aber mit dem ß berlinert sie dann richtig:
Albert-Jan Pool Geschrieben Januar 5, 2015 Geschrieben Januar 5, 2015 Die Sabon hat bis auf dem Geburtsort von Tschichold nichts mit Leipzig zu tun. Zu der Zeit dass Tschichold die Sabon für Stempel / Linotype / Monotype gestaltete, lebte er schon längst nicht mehr in Deutschland. Interessanter in Zusammenhang mit Leipzig wären sicherlich die Schriften von Hermann Delitsch und Walter Tiemann, zwei Lehrmeister von Tschichold an der Leipziger Akademie der Künste. Ebenfalls in Leipzig tätig war Albert Kapr, der als künstlerischer Leiter der Firma Typoart Dresden das Schriftschaffen in der DDR maßgeblich prägte. Letzteres gilt auch für Herbert Thannhaeuser, künstlerischer Berater der Schriftgießerei Schelter & Giesecke und später VEB Typoart Dresden. Heutzutage bringen wir Leipzig höchstens in Verbindung mit den Schriften die in der DDR-Zeit entstanden sind. Schließlich ist es schon mehr als 50 Jahre her, dass die namhaften Schriftgießereien Schelter & Giesecke (Leipzig) und die Schriftguss AG (Dresden) in die VEB Typoart übergingen. Viele Schriften aus dem Fundus von Schelter & Giesecke sowie der Schriftguss AG wurden bereits von Typoart nicht mehr weitergeführt. Hermann Delitsch http://www.klingspor-museum.de/KlingsporKuenstler/Schriftdesigner/Delitsch/HDelitsch.pdf Walter Tiemann http://www.typografie.info/3/page/Personen/wiki.html/_/walter-tiemann-r411 http://de.wikipedia.org/wiki/Walter_Tiemann http://www.klingspor-museum.de/KlingsporKuenstler/Schriftdesigner/Tiemann/WalterTiemann.pdf Einige der Schriften von Walter Tiemann, darunter die Tiemann, die Schrift die für die Überschriften der Zeitung Die Zeit eingesetzt wird, http://www.typografie.info/3/page/Schriften/fonts.html/_/tiemann-antiqua-r709 finden sich heute bei Linotype: http://www.linotype.com/search/tiemann Herbert Thanhaeuser http://de.wikipedia.org/wiki/Herbert_Thannhaeuser http://www.klingspor-museum.de/KlingsporKuenstler/Schriftdesigner/Thannhaeuser/HThannhaeuser.pdf Albert Kapr http://de.wikipedia.org/wiki/Albert_Kapr http://www.klingspor-museum.de/KlingsporKuenstler/Schriftdesigner/Kapr/AlbertKapr.pdf Ein groteskes leipziger Märchen Und um gleich noch etwas abzukürzen: Die Mär dass es bei der leipziger Schriftgießerei Schelter & Giesecke bereits 1825 Groteskschriften gegeben haben soll, hat sich bis heute nicht anhand von Schriftmuster belegen lassen. Die Schriftmuster worauf sich Alexander Lawson, die Encyclopedia of Type Faces (ebenfalls mit Fehler behaftet) und andere beziehen, stammen alle zweifelsfrei aus der zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts. Der amerikanische Wikipedia-Eintrag ist also längst nicht mehr auf dem letzten Stand der Forschung … http://en.wikipedia.org/wiki/Schelter_%26_Giesecke_Type_Foundry Schriftgestaltung in Leipzig heute Seit 2004 lehrt der niederländische Schriftgestalter Fred Smeijers im Masterstudium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig Schriftgestaltung. Demnach werden in Leipzig viele neue Schriften gestaltet. Es wäre sicherlich interessant zu schauen, inwiefern die von den leipziger Studenten entworfenen Schriften inzwischen das Straßenbild in Leipzig mit prägen. Die Studenten der Hochschule sind jedoch nicht die einzigen Leipziger die heute Schriften gestalten. Einige der hier im Forum aktiven Schriftdesigner leben ebenfalls in Leipzig … 4
R::bert Geschrieben Januar 6, 2015 Geschrieben Januar 6, 2015 Es wäre sicherlich interessant zu schauen, inwiefern die von den leipziger Studenten entworfenen Schriften inzwischen das Straßenbild in Leipzig mit prägen. Zwar kein Beispiel für das Straßenbild, aber immerhin: https://ourtype.com/#/our-designers/thomas-thiemich/ http://www.typotage.de (Remo) Vielleicht findet sich ja noch ein ähnliches Beispiel mit Serifenschrift, dass das Erscheinungsbild der Stadt mehr prägt.
Albert-Jan Pool Geschrieben Januar 6, 2015 Geschrieben Januar 6, 2015 Bei Flickr lassen sich jede Menge von leipziger Beschriftungen und Schilder ausfindig machen: https://www.flickr.com/search?text=Leipzig+lettering https://www.flickr.com/search?text=Leipzig+Schild Viel Spaß!
Albert-Jan Pool Geschrieben Januar 6, 2015 Geschrieben Januar 6, 2015 Die sächsische Großmutter der Helvetica war eine Leipzigerin Hierzu lese man am besten den Artikel von Schumacher-Gebler in dem Buch Schriftgestalten von Tino Graß. Eine Abkürzung für Ganz Eilige mit zusätzliche Referenzen für die, die es wissen wollen findet sich hier: https://www.flickr.com/photos/albert-jan_pool/12100921625/ Ganz, ganz Eilige möchten aber bitte, bitte nicht nur auf die die Abbildung schauen, die zeigt nämlich weder die sächsische Großmutter. noch die Akzidenz Grotesk, sondern die Stefan George Schrift, auch bezeichnet as St.-G.-Schrift.
TYPOGRAFSKI Geschrieben Januar 6, 2015 Geschrieben Januar 6, 2015 was man in leipzig innenstadt sehen kann und was speziell dafür gestaltet worden ist, wäre das leitystem des »kommerztempels« höfe am brühl.die formen der schrift versuchen das historische teil der fassade aufzugreifen was jedoch mit der innenarchitektur und dem einsatzzweck der schrift nicht so gut harmoniert. in meinen augen zu viel konzept zu wenig praxistauglichkeit, jedoch hübsch wenn man es von der nähe betrachtet.http://www.gourdin-mueller.de/leitsysteme?prj=46 1
TYPOGRAFSKI Geschrieben Januar 6, 2015 Geschrieben Januar 6, 2015 das ist das alte gebüde http://www.abvmob.de/blog/au-revoir-blechbuechse/ die fassede ist aus aluminium. http://dotform.eu/wp-content/uploads/2012/03/DSC_9775_web_02.jpg
Stötzner Geschrieben Januar 19, 2015 Geschrieben Januar 19, 2015 Heutzutage bringen wir Leipzig höchstens in Verbindung mit den Schriften die in der DDR-Zeit entstanden sind. Aua. A-U-Aaaa Das hat gesessen lieber Kollege. Dreimal AUweiA. Davon abgesehen, was ich hier (mal wieder) irgendwie unschön finde: ein typischer »könnt-ihr-bittemal-meine-recherchearbeit-erledigen«-Diskussi. Das ist m.E.n sowas von OUT. Nichts über Tiemanns Schriften gefunden, also BITTE Trotzdem wünsche ich viel Erfolg bei der Arbeit 2
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