Gast Wagich Geschrieben Januar 16, 2015 Geschrieben Januar 16, 2015 Liebe Typografen Ich habe mich nun durch diverse Guidelines zum Uhrzeit- und Datumssetzen gearbeitet aber eins hab ich immer noch nicht raus: was mache ich bei wilden Mischungen zwischen vollen Stunden und Stundenbruchteilen? Würdet ihr eher das machen: oder doch eher so: und dann ist da natürlich noch die Variante mit Tabellenziffern, die ich aber bei so kurzen Tabellen die in Fliesstext eingebettet sind unpassend finde (weil im Vergleich etwas aufgeblasen): In meinen Augen ist die Variante ohne 00-Minuten lesbarer (sofern nicht in strikter Datentabellenform sondern etwas freier wie hier), bin ich da völlig auf dem Holzweg?
Martin Z. Schröder Geschrieben Januar 16, 2015 Geschrieben Januar 16, 2015 Wenn zwei Nullen stehen, muß man sie lesen, dabei sind sie überflüssig. Und was nicht gelesen werden muß, kann nicht falsch gelesen werden. Ich lasse in solchen Fällen die Nullen stets weg. Der Punkt und der Gedankenstrich sollten optisch auf Mitte gestellt werden. Der Gedankenstrich kann etwas mehr Raum bekommen. Die proportionale 1 hat etwas wenig Fleisch im Rücken und sollte etwas mehr erhalten, damit die Zahlen gleichmäßig aussehen. Der Tabellensatz hat hier keine Funktion, da nichts senkrecht gelesen wird. Der Einzug im letzten Entwurf stört eher; daß »Uhr« und »und« untereinander stehen, ergibt keinen Sinn. Deshalb würde ich zustimmen: Variante 1 ist gut.
Dieter Stockert Geschrieben Januar 16, 2015 Geschrieben Januar 16, 2015 Wenn zwei Nullen stehen, muß man sie lesen, dabei sind sie überflüssig. Und was nicht gelesen werden muß, kann nicht falsch gelesen werden. Ich lasse in solchen Fällen die Nullen stets weg. [...] Deshalb würde ich zustimmen: Variante 1 ist gut. Ich habe sie bisher immer gesetzt (gleiche Sachen – in diesem Fall alle Zeitangaben – gleich behandeln). Aber das Argument mit dem Nicht-Lesen-Müssen der Nullen verwende ich ja selbst, wenn ich im Büro immer dafür plädiere, bei Datumsangaben die führende Null wegzulassen. Ein Grund, mich bei der Uhrzeit umzustellen. Variante 1 gefällt mir auch am besten. Allerdings finde ich die Tabellenziffern deutlich besser lesbar.
ThierryM Geschrieben Januar 16, 2015 Geschrieben Januar 16, 2015 ich finde variante 3 am aufgeräumtesten.
Gast bertel Geschrieben Januar 16, 2015 Geschrieben Januar 16, 2015 Variante 3 ist die am schnellsten erfassbare, die Tabellenziffern funktionieren hier prima. Variante 1 und 2 würde ich verwerfen, weil sie zu langsam zu lesen und zu schwer auf einen Blick zu erfassen sind.
Martin Z. Schröder Geschrieben Januar 16, 2015 Geschrieben Januar 16, 2015 Die proportionalen Versalziffern stehen einfach zu eng, deshalb flimmern sie etwas. In der ersten 17.30 ist der Punkt in den Raum der 7 gedrückt worden, 1730 würde ebenso eng stehen, müßte aber mindestens so weit gesetzt werden wie die 12.30 unten. Da es Versalziffern sind, sollten sie leicht gesperrt werden. Nicht ganz so stark wie Versalien, aber doch gesperrt. Und der Punkt darf, wie gesagt, nicht an einer der beiden Ziffern kleben, sondern sollte in die optische Mitte kommen. Die Bis-Striche haben in der Tabellensatzversion auch mehr Raum als in der ersten, wo sie auch zu eng stehen.
Gast bertel Geschrieben Januar 16, 2015 Geschrieben Januar 16, 2015 Mit dieser Feintypographierung hast du zweifelsohne recht. Mir ging es aber um die grundsätzliche Satzweise, die ist ist für mich mit der Nr. 3 am stimmigsten.
Martin Z. Schröder Geschrieben Januar 16, 2015 Geschrieben Januar 16, 2015 Das ist wie in der Medizin: Zehn Ärzte – zehn Diagnosen.
Gast Wagich Geschrieben Januar 17, 2015 Geschrieben Januar 17, 2015 Vielen Dank euch allen für euren Rat. Ich werde wohl mit Variante 1 weiterfahren, allerdings wie von Martin beschrieben mit deutlich mehr Zeichenabstand - die Lesbarkeit wird damit sicher auch einen grossen Sprung zu Variante 3 machen. Die Tabellenziffern unterscheiden sich für meinen Geschmack aber einfach zu stark vom umgebenden Fliesstext.
Gast bertel Geschrieben Januar 17, 2015 Geschrieben Januar 17, 2015 Es werden immer viele Wege zum Ziel führen und ein absolutes Richtig oder Falsch gibt es nicht. Wenn das Ergebnis stimmt und die Zeiten schnell erfassbar sind, passt alles. Form follows function … Tabellenziffern haben eben mehr Funktion als Schönheit, dafür erleichtern sie das Erfassen wesentlich, und darauf kommt es in einer Tabelle an.
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