Holsatia von Hell

[Lars Kähler]

Hallo!

 

Kennt jemand hier die Holsatia von Hell für die Digiset? Der Name der Schrift war insofern programmatisch, als er auf die bereits auf dem Markt befindliche »Helvetica« von Max Miedinger, die bei Stempel bzw. Linotype erschien, anspielte. Es war eben die »Helvetica aus Kiel«.

 

Da sie anfangs noch nicht aus Beziérkurven bestand, sondern nur mittels Vektorzügen aufgezeichnet wurde, davor sogar noch – also bei den allerersten Kathodenstrahl-Zeitungs-Belichtern – Pixel für Pixel aus dem Arbeitsspeicher gelesen wurde, musste sie (die Schrift) unter erschwerten Bedingungen starten, und dass hat sie ebenso geprägt und beeinflusst wie die Tatsache, dass sie eben nicht aus der Schweiz kam. Es soll, woher habe ich diese Informationsblase bloß, mit der geografischen Ausrichtung zu tun gehabt haben …

 

Leider konnte mir niemand vom Hell-Verein Kiel Auskunft darüber geben, wie ich Kontakt zum ehemaligen Satz-Entwicklungs-Team bzw. zum eigenen Schriftenatelier (gab es das eigentlich?; ich weiß es wirklich nicht) aufnehmen könne, keiner kennt noch niemanden, obwohl die jahrelang in der gleichen Firma gearbeitet hatten – nur eben in völlig unterschiedlichen Bereichen, nämlich Satz (Digiset) und Repro (Trommelscanner (Chromagraphen), EBV (Chromacom, DaVinci)).

 

Bitte hier herein posten, wenn jemand etwas zu dieser Schriftfamilie aus dem Hohen Norden der Republik beitragen kann. Ich bin gespannt!

[Hans Schumacher]

Luc Devroye weiß was:

 

One day, I will have to investigate this in depth. According to some, Holsatia was a clone of Helvetica made by Dr. Hell AG (strange, because Helvetica itself grew out of Haas Grotesk!). Linotype, Helvetica's owner, bought Hell to become Linotype-Hell, despite this annoying event. Holsatia then disappeared.

[Lars Kähler]

Dann wird Linotype diesen Font wohl versenkt haben bei der durchaus nicht ganz so friedlichen Übernahme von Hell … – Danke soweit!