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Schriftenkombination

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo alle zusammen,

mich würde gerne interessieren, welche Schriftarten beim Kombinieren miteinander gut ausschauen und welche man lieber nicht zusammen kombinieren sollte. Würde mich über Eure Ratschläge und Tipps freuen. lG Katja

Geschrieben

Liebe Katja, herzlich willkommen im Forum!  :-D

 

Und hui – da hast Du Dir so ziemlich die größte Frage ausgesucht, die man sich im typografischen Bereich stellen kann! Das ist so ähnlich wie: Welche Lebensmittel kann ich kombinieren, um ein tolles Abendessen zu kochen und welche schmecken eher nicht zusammen? ;-)

 

Ganz wichtig bei so einem Thema ist: Was willst Du mit den Schriften machen? Neben der Tatsache, dass Schriften zum Lesen da sind, sind sie eben auch ein Gestaltungsmittel, mit dem Du viele erdenkliche visuelle Stimmungen und Wirkungen erzielen kannst. Je sachlicher und wissenschaftlicher der Zweck, desto dezenter sollten sich die verwendeten Schriften dem Lesezweck unterordnen. Dazu haben wir hier im Forum gerade eine neue Schriftenliste erstellt, die Schriftenpaarungen für wissenschaftliche Arbeiten vorschlägt.

 

Geht es hingegen um einen weniger formellen Zweck, dann kann man spielerischer mit den Schriften umgehen und ihnen mehr dekorativen Raum geben. Eine schöne Website, um sich in dieser Richtung von gelungenen Schriftanwendungen inspirieren zu lassen ist »Fonts in use«.

 

Und ein Klassiker in Sachen Schriftenkombination ist die Tabelle von U&Ic, wobei manch einer die ein oder andere vorgeschlagene Kombination inzwischen als veraltet ansehen wird. Um das grundlegenden Prinzip der Schriftenkombination zu verstehen, finde ich die Liste aber nach wie vor eine gute Idee. Mir ist bloß leider entfallen, wo im Netz diese Übersicht zu finden ist – weiß einer der Kollegen zufällig Rat?  :-?

 

Nachtrag: Ich habe die Liste gerade selber wiedergefunden!

  • Gefällt 2
Geschrieben

Bei der klassischen Mischung von Sans mit Serif wirkt es oft harmonisch, wenn den beiden Partnern das gleiche Formenprinzip zugrunde liegt. Auch viele Schriftsippen basieren auf diesem Prinzip.

 

Beispiele für ein statisches Skelett (abgeleitet von der klassizistischen Antiqua):

  • Univers mit Century
  • Helvetica mit Walbaum
  • Corporate S mit Corporate A
  • Tablet Gothic mit Abril
  • FF Good mit FF More

 

Beispiele für ein dynamisches Skelett (abgeleitet von der Renaissance-Antiqua):

  • Myriad mit Minion
  • Syntax mit Garamond
  • FF Quadraat Sans mit FF Quadraat
  • FF Milo mit FF Milo Serif
  • Gefällt 2
Geschrieben

aber auch zwei aus unterschiedlichen gruppen sollte man nicht unbedingt miteinander kombinieren

 

Kommt drauf an. Eine klassizistische mit einer Renaissance-Schrift geht nicht, aber eine klassizistische mit einer Fraktur geht gut, auch eine Fraktur mit einer Grotesk kann funktionieren, je nachdem welche aber auch fürchterlich schiefgehen.

 

Ohne etwas historische Schriftkenntnis auf Anwenderseite wird man sowieso entweder nur mit sehr starren Empfehlungen zu guten Ergebnissen kommen, die dann aber kaum mehr praktikabel sind (Du kannst die Lutherfraktur mit der Walbaum mischen, aber eher nicht mit der Museo) oder aber praktikable, weiter gefaßte Empfehlungen kaum verstehen und richtig anwenden können.

Geschrieben

Wenn Du mal ganz konkrete Schriften hast, bei deren Kombination Du Dir nicht sicher bist, kannst Du sie gerne jederzeit hier zur Diskussion stellen und dann bekommst Du ganz bestimmt hilfreiche Rückmeldungen aus dem Forum. :-D  

 

Ansonsten gibt es hier auch noch eine Liste mit Buchempfehlungen, zum Beispiel die Einsteiger-Klassiker »Erste Hilfe in Typografie« und »Wegweiser Schrift« von Hans Peter Willberg, kennst Du die schon? »Schriften erkennen« ist auch von ihm. 

Geschrieben

Ja ja, hinterher kommst Du mit solchen Einschränkungen um die Ecke …  ;-)

 

Wie sagt man so schön: »Schön von Weitem, aber bei weitem nicht schön.« Bei mancher Gestaltung muss man schon sehr weit weg gehen, damit sie an Ästhetik gewinnt.  

  • Gefällt 3
Geschrieben

Bei mancher Gestaltung muss man schon sehr weit weg gehen, damit sie an Ästhetik gewinnt.  

 

Dann seht sie von weiten zumindest schon mal sehr entfernt aus*.  :party:

 

Sagen wir immer, wenn man uns zu etwas fragt und wir noch nicht richtig wissen, ob wir es gut finden sollen. ;-)

Geschrieben

Schönheit der einzelnen Schriften reicht nicht für eine gute Schriftmischung. Die beiden hier, die Zentenar und die Rhapsodie, würden in gleicher Größe wohl wehtun. Ebenso kann ein riesiges Didot-Initial in einem Garamond-Text stimmen, während die beiden in gleicher Größe sich kaum vertrügen. Mit Raum, Größe und Farbe kann man vieles zusammenbekommen.

(Die Abbildungen zeigen nur Abzüge von Bleisatz und Holzlettern, keine fertige Drucksache.)

post-20217-0-56795400-1426293356_thumb.j

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  • Gefällt 2

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