Lotte_S. Geschrieben April 9, 2015 Geschrieben April 9, 2015 Hallo, In dem ganzen Lizenz-Dschungel hatte ich es bisher so verstanden, dass Fonts mit einer Open Font License frei verwendet werden können. Lediglich das Verändern des Fonts und die Verbreitung unter dem gleichen Namen wäre ein Verstoß. Eine freie Verwendung würde für mich auch kommerzielle Nutzung einschließen. Somit wären die Fonts mit einer OFL unter DOWNLOADS hier bei TYPOGRAFIE.INFO kommerziell verwendbar, wie u.a. die ALEX BRUSH, zumal bei den Freeware-Fonts KALIGRAF und LIDO STF explizit angegeben wird, dass beide Fonts nur für die NICHT-kommerzielle Nutzung runter geladen werden dürfen. Mich irritiert dazu aber, dass für den Font ALEX BRUSH (OFL) bei MYFONTS eine Lizenz für 20,99 EUR (aktuell etwas weniger als Aktionspreis) angeboten wird. - ist es grundsätzlich richtig, dass OFL-Fonts (für Printarbeiten) kommerziell genutzt werden dürfen oder habe ich das doch falsch verstanden? - Auch Fonts mit einer Apache Lizenz dürfen nach meinem Verständnis für kommerzielle (Print-)Arbeiten genutzt werden – richtig??? - Ich hatte bei meiner Google Recherche einige Male gelesen, dass ein Anwender eines OFL-Fonts bei kommerzieller Nutzung auf den Urheber hinweisen sollte. Muss dieser Hinweis nur bei der Veränderung und Weiterverbreitung des Fonts erfolgen oder ist das auch für Druckstücke angedacht, auf denen der Font eingesetzt wurde? Es wäre ja irgendwie unrealistisch, z.B. auf Hochzeits-Einladungen, die kommerziell angeboten werden – auf den Urheber der Schrift hinzuweisen. Je mehr ich zu dem Thema eruiere, umso breitgefächerter sind die Informationsergebnisse dazu. Schöne GrüßeLotte
Phoibos Geschrieben April 9, 2015 Geschrieben April 9, 2015 Ohne den konkreten Fall zu kennen, gibt es Beispiele für Schriften, die einst unter einer Lizenz veröffentlicht wurden und heute unter einer anderen veröffentlicht werden. Das steht ja im Belieben des Schriftkünstlers. Jedoch verliert die ursprünglich Lizenz ja nicht an Geltung. Die Hades ist auch so ein Fall: Früher kostenfrei, heute fünf Euro.
Ralf Herrmann Geschrieben April 9, 2015 Geschrieben April 9, 2015 - ist es grundsätzlich richtig, dass OFL-Fonts (für Printarbeiten) kommerziell genutzt werden dürfen oder habe ich das doch falsch verstanden? Ja. - Auch Fonts mit einer Apache Lizenz dürfen nach meinem Verständnis für kommerzielle (Print-)Arbeiten genutzt werden – richtig??? Ja - Ich hatte bei meiner Google Recherche einige Male gelesen, dass ein Anwender eines OFL-Fonts bei kommerzieller Nutzung auf den Urheber hinweisen sollte. Das wäre dann eher ein Wunsch des Designer. die OFL-Lizenz verlangt so etwas nicht. 1
catfonts Geschrieben April 9, 2015 Geschrieben April 9, 2015 Du hast recht, Fonts unter Sil OFL dürfen frei für kommerzielle Anwendungen verwende werden. auf Drucksachen oder sonst wo, wo dieser Font bestimmungsgemäß verwendet wird, braucht auch der Autor nicht genannt zu werden, das ist nur bei Fonts unter CC-Lizenz so vorgesehen. Wie auch immer, eine Angabe der verwendeten Fonts würde, wird das generell gemach, hier so mache Frage ersparen und damit natürlich sicher einiges an Arbeitszeit ersparen, die mit Fontsuche vertan wird. Du darfst die Fonts dann auch beliebig weiterverbreiten, auch im Bundle mit kommerzieller Software. Willst du in den Font eingreifen, darfst du das auch, und du darfst diese Datei dann auch wieder unter der gleichen Lizenz weiter verbreiten, allerdings unter neuem Namen, um sicher zu stellen, dass es nicht zu einem Versions-Durcheinander kommt. Der Origian-Autor der Schrift kann aber ebenfalls neben der Grund-Version unter OFL auch eine erweiterte Schriftversion unter kommerzieller Lizenz anbieten. Diese ist dann oft in der Unicode-Abdeckung erweitert, und/oder enthält OpenType-Funktionen, die dann in der freien Version nicht enthalten sind.
Lotte_S. Geschrieben April 9, 2015 Themen-Ersteller Geschrieben April 9, 2015 Vielen Dank für die schnellen Antworten – hat endlich Licht in mein Dunkel gebracht …
Wrzlprmft Geschrieben April 9, 2015 Geschrieben April 9, 2015 Eine Randbemerkung, die eventuell hilfreich sein könnte: Da man bei Schriften in der Regel zwischen der Software selbst und mit der Software erstellten Produkten (wie einem Logo) unterscheiden zu unterscheiden ist, sind die üblichen Lizenzen für freie Software u. Ä. (z. B. die GNU-Lizenzen) für Schriften nicht gut geeignet, da sie nämlich häufig restriktiver sind als der Lizenzgeber sich das denkt. Deswegen gibt es spezielle Lizenzen für Schriften (wie die OFL oder die GPL mit Font Exception). Falls ein Schriftersteller dennoch eine Schrift nicht mit einer derartigen Lizenz versehen hat (z. B. könnte die Apache-Lizenz so ein Fall sein, ich möchte mich hier aber nicht festlegen), bedarf es in der Regel einer sorgfältigen Exegese der Lizenz, um festzustellen, was man damit machen darf.
Þorsten Geschrieben April 9, 2015 Geschrieben April 9, 2015 Mich irritiert dazu aber, dass für den Font ALEX BRUSH (OFL) bei MYFONTS eine Lizenz für 20,99 EUR (aktuell etwas weniger als Aktionspreis) angeboten wird. Das wäre in der Tat irritierend, ist aber nicht der Fall. Die auf MyFonts angebotene Alex Brush steht nicht unter der OFL, sondern einer für kommerzielle Schriften typischen EULA. Um herauszufinden, ob sich die OFL- und Myfonts-Versionen außer durch die Lizenz noch in anderen Aspekten unterscheiden, müsstest du entweder den Gestalter fragen oder die Myfonts-Version lizensieren und mit der OFL-Version vergleichen.
catfonts Geschrieben April 9, 2015 Geschrieben April 9, 2015 Auf jeden fall weiß ich von Myfonts, das die schon darauf achten, das sich kommerzielle und freie fonts unterscheiden 1
Þorsten Geschrieben April 9, 2015 Geschrieben April 9, 2015 Willst/darfst du mal aus dem Nähkästchen plaudern? Müssen in MyFonts-Schriften zusätzliche Glyphen und oder Funktionen eingebaut werden?
catfonts Geschrieben April 9, 2015 Geschrieben April 9, 2015 Müssen nicht, aber sie müssen eben gegenüber der Free-Version einen Mehrwert haben, und das kann alles mögliche sein: Besseres Kerning. richtiges Hining für Bildschirmdarstellung. Und als man mir dann auch noch den Charakter der aus wenigen Urformen durch Drehen erzeugten Zeichen, die dann nicht immer in den Konturen aalglatt ineinander über gehenden Schrift ausreden wollte, hab ichs aufgegeben. (bei der Border Control meine ich
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