Metrische Schriftgröße vs. Schriftgrad

[Curanious]

Moin,

 

ich habe meine Bachelorarbeit in Museologie über Ausstellungstexte geschrieben und überarbeite sie gerade; bin also alles andere als Typografie-Profi, sondern habe nur schwammiges Halbwissen.

 

Ich habe nur InDesign CS2 auf dem Rechner, da kann man bereits die Schriftgröße metrisch einstellen - bezieht sich das dann auf die Versalhöhe? Oder wird da, und so scheint es mir, einfach die Kegelgröße in cm umgerechnet? Was ich nämlich eigentlich erreichen wollte, war verschiedene Schriftarten so auf die gleiche Versalhöhe zu bringen und mir den jeweiligen Schriftgrad anzeigen zu lassen ... das scheint so aber nicht zu funktionieren.

 

Danke & Gruß,

Carsten

[Ralf Herrmann]

Oder wird da, und so scheint es mir, einfach die Kegelgröße in cm umgerechnet? 

 

Ja, in praktisch allen Textverarbeitungs- und Layoutprogrammen kann immer nur die Kegelgröße eingegebenen werden. Der Angleich von Versalhöhe müsste manuell erfolgen. 

[Curanious]

Ja, in praktisch allen Textverarbeitungs- und Layoutprogrammen kann immer nur die Kegelgröße eingegebenen werden. Der Angleich von Versalhöhe müsste manuell erfolgen. 

Ah, ok. Danke für die Info! Schade, dann fällt ein Argument schon mal raus bzw. muss abgewandelt werden.

[StefanB]

Mit folgenden Skripten kann man in InDesign die Versal- und X-Höhe verschiedener Schriften direkt aufeinander abstimmen. Ob die Skripte auch unter der CS2 laufen, müsstest du allerdings testen.

[Curanious]

Mit folgenden Skripten kann man in InDesign die Versal- und X-Höhe verschiedener Schriften direkt aufeinander abstimmen. Ob die Skripte auch unter der CS2 laufen, müsstest du allerdings testen.

Danke! Damit werde ich mich mal befassen.

Noch eine Frage direkt zum Thema - ist die Kegelgröße absolut oder auch von der Schriftart abhängig?

[Ralf Herrmann]

Noch eine Frage direkt zum Thema - ist die Kegelgröße absolut oder auch von der Schriftart abhängig?

 

Eigentlich weder noch. Die Kegelgröße ist gar keine Eigenschaft der Schrift, sondern das Bezugssystem, das dann auf die im Programm eingestellte Schriftgröße skaliert wird. 

[Curanious]

Eigentlich weder noch. Die Kegelgröße ist gar keine Eigenschaft der Schrift, sondern das Bezugssystem, das dann auf die im Programm eingestellte Schriftgröße skaliert wird. 

Ok, danke. Ich gebe zu: ich komme noch nicht ganz mit. Ich habe es so verstanden, dass der Kegel eben noch aus dem Bleisatz kommt und den Stempel bezeichnet, der eine bestimmte Grundfläche hat, auf der die Zeichen dann aufgebracht sind, dabei die Fläche aber sowohl unter- als auch überschreiten konnte. Aber war zumindest die Grundfläche für einen X-Punkt-Kegel fest vorgeschrieben, damit sie mit den Satzmaschinen kompatibel war, oder war auch das variabel?

[Ralf Herrmann]

Klar, ein Bleibuchstabe ist ein physisches Objekt mit bestimmter Höhe, die man in der Regel* Schriftgröße oder Kegelhöhe nennt. 

Bei einem digitalen Font gibt es diese Höhe intern aber nicht mehr. So wie ein digitaler Kreis aus sich selbst heraus keine Größe hat. Erst wenn man ihn in einem bestimmten Verhältnis auf eine Zeichenfläche mit bestimmten Abmaßen projiziert, entstehe eine »Größe«. Bei Fonts ist das ebenso. Man hat ein A4-Blatt in Word und stellt 12 Punkt Schriftgröße ein und dann wird die virtuelle Box, die die Buchstabenformen umgibt, auf 12 Punkt Höhe skaliert. Daraus sollte dann klar sein, dass die 12 Punkt vom Anwendungsprogramm kommen und sich von Schrift zu Schrift nicht unterscheiden können. 

 

 

 

 

 

*Man konnte Bleisatzkegel auch abfräsen oder Schriften auf größere Kegel gießen, aber das würde jetzt zu weit führen.