cfkane Geschrieben April 14, 2015 Geschrieben April 14, 2015 Hallo zusammen! Derzeit setze ich ein Buch, in dem es etliche Endnotenrefenzen gibt. Nun überlege ich, was zuerst kommt: Punkt/Komma oder die Referenz? Es geht um Referenzen, die sich auf das jeweilige Wort beziehen. Daher müßte - rein logisch - erst die Referenz, dann Komma/Punkt kommen. Aber die Lücke vor Komma/Punkt sieht doch sehr seltsam aus, finde ich - das Auge ist halt gewohnt, daß sich diese Zeichen gleich an ein Wort anschließen. Daher tendiere ich aus optischen Gründen dazu, erst das Zeichen, dann die Referenz zu setzen. Zudem ist es kein Werk mit wissenschaftlichem Anspruch, wo die Zitatquellen genauestens zu kennzeichnen wären. Was meint Ihr? Hattet Ihr schonmal solche Fälle und wie habt Ihr Euch entschieden? Besten Dank und schöne Grüße, Sebastian
Phoibos Geschrieben April 14, 2015 Geschrieben April 14, 2015 Ich würde das Prinzip einhalten, dass die Verweisziffer an den Teil kommt, der auch tatsächlich verweist. Ist es ein einzelnes Wort, an dieses, ist es ein Ausdruck, an diesen (auch vor ein Satzzeichen, welches dann etwas zu unterschneiden ist), ist es ein ganzer Satz/Absatz, dann nach dem Satzzeichen. Durch Unterschneiden kannst Du die Lücke jedoch verkleinern.
Stötzner Geschrieben April 15, 2015 Geschrieben April 15, 2015 immer nach Punkt oder Komma oder Semikolon oder Doppelpunkt.
Liuscorne Geschrieben April 15, 2015 Geschrieben April 15, 2015 Es ist alles eine Frage der Konvention, verschiedene (wissenschaftliche) Verlage haben ihre je eigene Praxis, da gibt es fast alles. Selbst die Frage, ob man nach rein formalen (Variante Stötzner) oder nach inhaltlichen Kriterien (Variante Phoibos) vorgehen soll, wird unterschiedlich beantwortet. Es spricht grundsätzlich nichts gegen die Praxis, die Verweisziffern stets nach dem Satzzeichen zu setzen; ich persönlich finde dies auch am stimmigsten.
Dieter Stockert Geschrieben April 15, 2015 Geschrieben April 15, 2015 Der Duden-Band »Wie verfasst man wissenschaftliche Arbeiten? Ein Leitfaden vom ersten Studiensemester bis zur Promotion« sagt auf Seite 136: »Bezieht sich die Fußnote auf ein einzelnes Wort oder eine Wortgruppe, so steht sie direkt dahinter noch vor einem folgenden Satzzeichen. Bezieht sie sich jedoch auf einen ganzen Satz oder durch Satzzeichen eingeschlossenen Stadtteil, so steht sie nach dem schließenden Satzzeichen.« Und genau das sehen auch die Duden-Rechtschreibregeln für den Textsatz vor.
Þorsten Geschrieben April 15, 2015 Geschrieben April 15, 2015 Duden, Normen, style guides und Leitfäden hin oder her; wie wäre es, besonders in wenig formellem und, wie angedeutet, nicht wissenschaftlichen Kontext denn mit der dritten denkbaren Variante – die Hochziffern so stark zu unterschneiden, dass sie annähernd über Punkt bzw. Komma stehen? Klar, das wäre unkonventionell, aber würde es dem Leser (der nicht an einen bestimmten Stil gewöhnt ist) überhaupt auffallen? Die hässlichen Weißräume, die sich sonst ergeben, wären zumindest vermieden. Ist dieser Ansatz vielleicht nur deswegen unkonventionell, weil er im Bleisatz und Amateurcomputersatz (Stichwort Word statt InDesign) nur schwer bis gar nicht anzuwenden ist?
Mueck Geschrieben April 15, 2015 Geschrieben April 15, 2015 Ginge sowas denn im ... Amateurcomputersatz... mit OpenOffice?
cfkane Geschrieben April 15, 2015 Themen-Ersteller Geschrieben April 15, 2015 Allen vielen Dank für Ihre Gedanken und Antworten. Duden, Normen, style guides und Leitfäden hin oder her; wie wäre es, besonders in wenig formellem und, wie angedeutet, nicht wissenschaftlichen Kontext denn mit der dritten denkbaren Variante – die Hochziffern so stark zu unterschneiden, dass sie annähernd über Punkt bzw. Komma stehen? Das ist auch mein Favorit . Da werd ich jetzt mal experimentieren ...
Þorsten Geschrieben April 16, 2015 Geschrieben April 16, 2015 Ginge sowas denn […] mit OpenOffice? Ohne Umwege geht das mglw. nicht so einfach. Das sollte auch kein Wunder sein, schließlich ist OpenOffice.org/LibreOffice mindestens genau so wenig für anspruchsvollen Satz geeignet wie Microsoft Word und ähnliche Programme. Solltest du bereit sein, auf die (aber ohnehin rudimentäre) Fußnotenautomatik von OOo zu verzichten, kann vielleicht diese Notlösung zum Ziel führen: Definiere einen neuen character style, der auf dem beruht, den du für deinen restlichen Fließtext nutzt. (Ich benutze hier eine englischsprachige Version und versuche nicht, die Begriffe zu übersetzen, um keine unnötigen Verwirrung zu stiften.) Modifiziere diesen style Unter Position → Spacing, wähle Condensed und einen Wert größer als 0, der für deine Zwecke funktioniert. Statt Insert → Footnote/Endnote, füge die entsprechenden Hochzahlen manuell in den Fließtext ein: Ich bin ein Satz, dem eine Fußnote zugeordnet ist.¹ Und noch eine.² Weise den Punkten und den Hochziffern den angepassten character style zu. Die eigentlichen Fußnoten musst du auch manuell erzeugen. Ich weiß, ist hässlich, aber wenigstens bietet es den Vorteil, dass die Hochziffern nicht künstlich erzeugt werden und deshalb nicht zu mager sind. HTH …
Petra (Kommazwerg) Geschrieben April 28, 2015 Geschrieben April 28, 2015 In welcher Reihenfolge man die Referenz und die Satzzeichen setzt, hat m.E. wenig mit gestalterischer Freiheit zu tun, sondern vielmehr mit der richtigen Anwendung der Interpunktionsregeln. Da hat man eigentlich gar keinen Spielraum.Aber wenn man es gestalterisch übereinander hinkriegt, sag ich nichts ... «umgekehrte» Zeichen würde ich euch in jedem Falle wieder herauskorrigieren!
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