catfonts Geschrieben Mai 10, 2015 Geschrieben Mai 10, 2015 Ich stelle mir grad die Frage, ob hierüber sich schon jemand gedanken gemacht hat. Nachdem Adobe die Creative Cloud eingeführt hat, währe der nächste logische Schritt, daraus ein Software as a Service-Modell zu bauen, die eigentliche Software gar nicht mehr beim Nutzer zu betreiben, und alles direkt in einem leistungsfähigen Rechenzentrum zu machen. Der Nutzer bekommt dann seinen eigenen, abgesicherten Datenbereich und arbeitet dann statt mit lokaler Software über das Internet im Webbrowser, der dann z.B. im Vollbild-Modus, möglicherweise über mehrere Bildschirme läuft. Der Abonent kann dann mit jedem Internet-fähigen Endgerät an seinen Projekten arbeiten, von überall, auch die Betriebssysteme sähen dann möglicherweise anders aus, da der eigene Rechner nur so viel betriebssystem benötigt, um darauf einen Webbrowser laufen zu lassen, und die benötigte Ein- und Ausgabehardware zu betreiben. Microsoft denkt ja schon darüber nach, einen Nachfolger von Windows10 dann auch als SaaS-Modell aufzuziehen, sodass auf dem Rechner nur der Teil, um ins Internet zu kommen installiert ist. Die immer größeren Bandbreiten der Internet-Zugänge machen das ja möglich, und steht ein Breitbandnetz erst einmal flächendeckend bereit, käme es hier auch nicht zu Geschwindigkeitsproblmen, im Gegenteil, Rechnerlastige Operationen liefen dann auf wesentlich leistungsfähigeren Hardware, da diese ja dann besser ausgelastet für gleich viele Nutzer zur Verfügung stände, wogegen ein eigener PC bei vielen Arbeitsschritten zumeist nur auf Eingaben des Nutzers wartet. Bei Betriebswirtschaftlicher Software wird derartiges ja schon angeboten. Was mich jetzt auch ein wenig umtreibt: wenn die ganze Creativ-Software im Rechenzentrum läuft, müssen ja auch Schriftarten dort installiert sein, und könnten dann aber auch für alle Nutzer zugänglich sein. Wäre es nicht an der Zeit, sich Gedanken um hierauf abgestellte Lizenzmodelle zu machen?
Phoibos Geschrieben Mai 10, 2015 Geschrieben Mai 10, 2015 Worin besteht in Deinem Szenario -- was wer auch immer verhüten möge -- der Unterschied zu Webfonts?
catfonts Geschrieben Mai 11, 2015 Themen-Ersteller Geschrieben Mai 11, 2015 Nun ja, etwas ähnlich zum Webfont ist es schon, nur dass der Webfont eben für die Website gedacht ist, während hiermit dann Printmedien bearbeitet werden, und dwer Font praktisch nahezu gar nicht als Datei beim Gestalter ankommt, sondern die Servercloud gar nicht verlässt. Das könnte bedeuten, dass der Gestalter überhaupt keine Lizenzen erwirbt, sondern es zu einer "pay per use" Lösung wird, was sich für deen Gestalter aber auch als Vorteil sehen lässt, muss er dann nicht mehr eventuell teure Schriftlizenzen einkaufen, die er vielleicht auch in einem sapäteren Projekt so oft er will wieder nutzen kann, deren Preis sich aber dem Auftraggeber nur schwer vermitteln lässt. "Warum soll ich bei ihnen wieder für die Schriftlizenz bezahlen? OK, die schrift ist schon etwas speziell, aber eben Teil unseres CI, aber wenn sie duie Lizenzb erwerben, weiß ich, für wie viele anderen Projekte sie dann doch verwenden? Ich bezahle ja auch nicht die ganze Hebebühne, gehe ich zu einem anderen Autoschlosser!" Mit so einer SaaS-Lösung sind dann die Anfangs-Investitionen für einen Gestalter recht überschaubar: ein wie auch immer nur internetfähiger Rechner, eine möglichst schnelle Internet-Verbindung, und evtl ein vernünftiger Bildschirm und ein guterv desktop-Drucker für den ersten Überblick. Wenn das dann als "pay per use" abgerechnet wird, nimmt dies dann sogar dem Gestalter die Abrechnung ab, da dann das externe System auch gleich die effektive Arbeitsazeit am Projekt mit überwacht, und dann damit gleich 2 Rechnungen erstellen kann, die für den Gestalter, und die für seinen Auftraggeber. OK, wir sind es anders gewohnt, und haben und im System mit komplett einmalig bezahlten Lizenzen zurecht gefunden, binden damit aber auch erhebliche Mittel. So gesehen könnte ein solches System durchaus auch günstiger sein. Auf der anderen Seite könnte es dann aber auch ein Tantiemen-Abrechnungs System für alle Zulieferer von Materialien für die jeweilige Gestaltung so wesentlich effektiver verwaltet werden, also für Schriftgestalter oder für Fotografen von Stock-Fotos, die dann eben von Creative-SaaS Anbieter ebenfalls im Paket enthalten, und projektabhängig abgerechnet werden können.
Phoibos Geschrieben Mai 11, 2015 Geschrieben Mai 11, 2015 OK, wir sind es anders gewohnt, und haben und im System mit komplett einmalig bezahlten Lizenzen zurecht gefunden, binden damit aber auch erhebliche Mittel. So gesehen könnte ein solches System durchaus auch günstiger sein. Wir kannten das auch schon anders, als (dumb) terminals nämlich. Wird imho auch SaaS und ähnliches widerfahren, da Latenzen und Datenmengen immer wieder für Probleme sorgen werden. Als Lizenz zum Gelddrucken wird es eher eine Mischung geben, wie sie bei Spielen schon üblich sind: digitale Distribution, zum Starten braucht man eine Online-Authentifizierung und ggf. wird eine kleine wichtige Datei jedes Mal neu geladen. Komplettes Arbeiten auf dem Server ist einfach unpraktisch.
Ralf Herrmann Geschrieben Mai 11, 2015 Geschrieben Mai 11, 2015 Nachdem Adobe die Creative Cloud eingeführt hat, währe der nächste logische Schritt, daraus ein Software as a Service-Modell zu bauen, die eigentliche Software gar nicht mehr beim Nutzer zu betreiben, und alles direkt in einem leistungsfähigen Rechenzentrum zu machen. Ich seh den Unterschied gar nicht. Es ist jetzt schon ein Mietmodell – wie viel nun lokal oder extern abläuft macht in der Sache des lizenzrechtlichen Grundmodells keinen wesentlichen Unterschied mehr. Und das Mietmodell hat auch jetzt schon eigene Fontlizenzen (Typekit). Schriftanbieter müssen ihre Lizenzen in dem Fall also nicht auf diese neue Anwendung anpassen, sondern vielmehr eben mit Adobe einen komplett eigenen Vertrag abschließen, der dann dazu führt, dass deren Bedingungen zwischen Adobe und den Nutzern gelten. Die klassischen Desktop-Lizenzen können auch weiterhin mit Online-Diensten funktionieren – siehe der Diskussion um das Online-Fontmanagement von Fontyou. Die Sprache der EULAs müsste da gegebenenfalls ein wenig angepasst werden, aber als Anbieter ist es mir theoretisch recht egal, ob der Font nun »lokal« installiert ist oder ob diese »lokalen Vorgänge« irgendwie virtuell woanders hin verlagert werden. Solange das alles sicher abläuft und nichts nach außen wandert, macht das für mich keinen Unterschied.
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