lookforfont Geschrieben Mai 16, 2015 Geschrieben Mai 16, 2015 hallo, ich bin neu hier und hoffe, dass man mir mein unprofessionelles Fragen verzeiht ! Ich habe letztes Jahr für unsere Band ein Logo mit einer frei verfügbaren Schrift einer entsprechenden homepage gemacht und das danach für unsere Bandhomepage verwenden wollen. Leider sind mir bei einem Rechnerupdate sämtliche Infos, Daten, Namen etc. abhanden gekommen. Ich habe nur noch einen Screenshot als jpg-Datei. Meinen Bandkollegen habe ich den Verlust sämtlicher homepagedateien noch gar nicht gebeichtet und versuche nun, die Homepage samt des Bandlogos neu basteln zu können. Leider gestaltet sich die Suche nach der Schrift äußerst schwierig. Ich bitte nun um Hilfe der geneigten Leser dieses Forums und sage im Voraus: herzlichen Dank ! Frank
TYPOGRAFSKI Geschrieben Mai 16, 2015 Geschrieben Mai 16, 2015 das scheint eine verhunzte ARIAL zu sein. mit outlines nach innen
Ralf Herrmann Geschrieben Mai 16, 2015 Geschrieben Mai 16, 2015 Ja, definitiv Arial Black mit gruseligen Effekten.
catfonts Geschrieben Mai 16, 2015 Geschrieben Mai 16, 2015 Und ich würde sogar sagen, dass der Rechner gar nichts besseres hat machen können, als die Daten in die ewigen Jagtgründe zu schaufeln. Das gibt dann die Möglichkeit, das dfann noch einmal richtig zu machen (oder vielleicht von jemand machen zu lassen, der ein Mindestmaß an gestalterischer Ahnung hat), Verzeih mir die direkte art... 2
lookforfont Geschrieben Mai 16, 2015 Themen-Ersteller Geschrieben Mai 16, 2015 hallo und herzlichen Dank an alle, die sich die Mühe gemacht haben, mir zu helfen ! Aus Ihrer professionellen Sicht haben Sie ja bestimmt Recht - aber wie das so ist: wir sind halt Laien auf diesem Gebiet. Nun die (für mich) gute Nachricht: ich bin tatsächlich noch fündig geworden ! Die Schriftart heißt 687-CA/978 ! nochmals herzlichen Dank und ein schönes Wochenende an alle ! Gruß Frank
Ralf Herrmann Geschrieben Mai 16, 2015 Geschrieben Mai 16, 2015 Die Schriftart heißt 687-CA/978 ! So heißt doch keine Schrift‽ *staun* 1
Gast bertel Geschrieben Mai 16, 2015 Geschrieben Mai 16, 2015 Das / ist ein I … http://www.abstractfonts.com/font/13799 Schauder.
catfonts Geschrieben Mai 16, 2015 Geschrieben Mai 16, 2015 Oh weh, Man nehme Arial, und schreibe damit das komplette Alfabet in CorelDRAW 2.0, geben dem eine Kontur nach innen, und wandele dies in Kurven, dann eine dünnere, weiße Kontur nach außen. Das ganze 2 mal unter 45° nach rechts unten duplizieren. Das druckt man dann mit einem 9 Nadel-Drucker, damit die Kurven sche Treppchen bekommen, und scanne das dann ein. CorelTRACE! macht daraus dann wieder Kurven, die dann CorelDRAW! in einen Font exportiert, und mit WFN Boss in eine Typ1-Schrift gewandelt werden. Ganz große Kunst! 2
Martin Z. Schröder Geschrieben Mai 16, 2015 Geschrieben Mai 16, 2015 Ich glaube, daß ich in einem Wettbewerb um Konservatismus mehr als den letzten Platz erreichen könnte. Aber was genau ist an dieser Darstellung falsch? Warum »darf« man das nicht machen? Es will weder gepflegt noch «richtig« sein, sondern milieugerecht. Wie oft dieser Anspruch übersehen wird, kann man sich unter professionellen Designarbeiten zuhauf anschauen. Man versuche nur einmal, die Inhaltsstoffe einer Shampooflasche zu lesen. Das meiste schlechte Design wird von Designern gemacht. Eine Schrift so zu »verhunzen«, halte ich für legitim. Ich meine nur zum Satz, die beiden Großbuchstaben vertragen den größeren Schriftgrad nicht, weil nach dem P ein Loch entsteht. Die unterschiedlichen Buchstabenabstände könnten angeglichen und ganz stark verengt werden, so daß sie sich berühren. Und dann könnte man über die Schrift noch ein graues Bildrauschen legen. 1
Martin Z. Schröder Geschrieben Mai 17, 2015 Geschrieben Mai 17, 2015 Das »Naja« an diesem mir wenig sagenden Bild soll heißen, daß diese Arbeit nicht sauber gemacht wurde? Das Ergebnis zählt, nicht die Punkte der Linien. Wenn ich im Winkelhaken eines Schülers sehe, daß er die Zeile mit 1p-Spatien anstelle eines Gevierts ausgeschlossen hat, ändere ich das, damit diese Spatiensammlung nicht explodiert, wenn die Zeile aus dem Winkelhaken genommen wird. Aber das Druckbild der Zeile bleibt davon unberührt. Wenn ich einen Kuchen backe, schlage ich die Eier nicht auf wie ein Confiseur, aber der Kuchen schmeckt. Wenn der Professionelle nur die Werkzeuge besser beherrscht als der Laie, aber das Ergebnis nicht überzeugt, macht er noch kein besseres Handwerk, sondern beherrscht die Routine. Das ist nicht einmal die halbe Kunst.Ich finde es ja selbst drollig, daß ich diese Schrift verteidige, aber es ist nicht nur pure Widerspruchslust. Ich habe gerade erst wieder einen Entwurf von einer professionellen Agentur abgelehnt wegen horizontal verzerrter Schriften zum Zwecke des Blocksatzes in einem konventionellen Entwurf. Diese Schrift hier würde ich nicht per se ablehnen, es kommt auf die Anwendung an. Diese Schrift will gerümpelig sein, sie hat auch einen gerümpeligen Namen, und wenn sie als Gerümpel angewendet wird, kann das gutes Design sein. Vielleicht nicht gute Typografie, wenn man darunter die Anwendung der schönen Schrift versteht, aber gutes Design durchaus. Außerdem erscheint es mir nicht nett, einem freundlichen Laien seine Anfrage um die Ohren zu hauen, ohne ihm zu sagen, was an der gesuchten Schrift so übel sein soll. So wird Schriftkenntnis zum Distinktionsmittel, und das braucht unsere Branche als letztes. 3
catfonts Geschrieben Mai 17, 2015 Geschrieben Mai 17, 2015 Na gut, wenn gerümpelig so schön ist, kann ich auch... Und wenn ich pech hab, findet das noch jemand schön?
Dieter Stockert Geschrieben Mai 17, 2015 Geschrieben Mai 17, 2015 Na gut, wenn gerümpelig so schön ist, kann ich auch... FG.JPG Der Apostroph sitzt einen Buchstaben zu weit vorne.
Martin Z. Schröder Geschrieben Mai 17, 2015 Geschrieben Mai 17, 2015 Gerümpelig ist sicherlich nicht schön. Von Schönheit sprach ich eben gerade nicht, sondern von gutem Design. Wenn du Glück hast, wendet diese Schrift jemand gut an. Mein Metier ist diese Anwendung gar nicht, ich kann mit solchen Schriften nicht gut umgehen. Wenn ich typografisch arbeite, dann als Handwerker, der vor allem wiederholt. Das ist schon ein großes Gebiet. Ich versuche mich in der Anwendung der guten Konvention; für Design fehlen mir Phantasie, Talent und Wille, und mir stünde auch meine Art der Arbeit im Wege. Mein Ziel im Entwurf ist es, mich unsichtbar zu machen. Ich mache unentwegt Visitenkarten, Briefpapier, Einladungen, gelegentlich Bücher, und ich suche immer das perfekte Bild einer Zeile. Das ist nicht das, was junge Musiker brauchen. Ich finde es richtig, wenn dort eine andere Schriftsprache verwendet wird, eine die kracht und raucht. Günter Gerhard Lange sagt: »Schrift ohne Anwendung ist wie eine Blume ohne Duft.« Die schönste Schrift wird in schlechter Anwendung verwelken. Eine schlechtgemachte Schrift kann aber durch gute Anwendung gewinnen.Dekorationsschriften unterliegen anderen Kriterien als Schriften für Bücher. Es geht bei ihnen auch nicht um die schöne Linie wie in der Kalligrafie. Ich glaube, eine Definition für eine gute »gerümpelige« Schrift ist schwer zu finden. Welche Kriterien müßte sie erfüllen? Die Kriterien sind es doch, die uns leiten sollten. Die Abweichung von der schönen Schrift zu kritisieren, ist eine leichte Übung. Aber den Kriterienkatalog für eine »gute« oder »richtige« knallende und rauchende Dekorationsschrift, wie könnte der aussehen? Woran mißt man ihre Qualität? Niemand hat seine Kritik an der »687-CA/978« begründet. Ist es nur die Abweichung? Aber wovon genau? Das Definieren nach Kriterien ist ja schon für eine Textschrift nicht so einfach. Woran erkennt man, daß die eine Garamond schöner ist als die andere? Über Schriftanalyse wird in diesem Forum selten gesprochen. Dabei wäre das interessanter als das Meinen: »Find ich gut.« – »Find ich nicht so gut.« – »Ist ja gruselig.« – »Hat was Frisches.« – »Völlig verhunzt.« Solche Äußerungen sind schwer angreifbar, sie ziehen sich immer auf das Subjektive zurück. Aber sie sind auch nicht nachvollziehbar. Ich kann mit meinen Kunden so nicht über Schrift sprechen, denn sie fragen: »Warum?«Die Typografie-Analyse fällt Typografen viel leichter. In meinem Beruf als Bleisetzer war Schriftanalyse nicht gefragt, weil der Schriftenbestand sehr überschaubar ist. Ich habe nur eine Renaissance-Antiqua im Setzkasten, ich muß dafür keine zwei Garamonds vergleichen. Heute muß man sich damit befassen, und ich staune immer wieder, wie selten und wie wenig selbstverständlich Schrift analysiert und wie wenig über Kriterien gesprochen wird.
Kathrinvdm Geschrieben Mai 17, 2015 Geschrieben Mai 17, 2015 Heute muß man sich damit befassen, und ich staune immer wieder, wie selten und wie wenig selbstverständlich Schrift analysiert und wie wenig über Kriterien gesprochen wird. Ich finde das Thema Schriftanalyse auch spannend und relevant. Es würde mich sehr interessieren, wenn die Schriftgestalter, die hier im Forum versammelt sind, ab und zu mal eine richtig ausführliche vergleichende Analyse zu zwei oder drei Schriften präsentieren würden. Gerne auch ihre eigenen in Relation zu bestehenden Schriften. Ich meine das so, wie Ralf es mit der Wayfinding schon vorgelegt hat: Warum gab es für ihn den Bedarf einer neuen Schrift, was war das Manko der bereits bestehenden Schriften in diesem Feld und wie ist er an die Gestaltung seiner Schrift herangegangen. Und dann einen dezidierten Vergleich der Formen und Anwendungen, anhand derer der Betrachter schlüssig nachvollziehen kann, wo Unterschiede, bzw. Vor- und Nachteile liegen. So eine Analyse wäre ganz bestimmt auch spannend zu Schriften wie der Canapé, zur Andron, zur Vollkorn und all den anderen Schriften, die von den geschätzten Forenkollegen geschaffen wurden. Auch der Vergleich zwischen Klassikern (Times/Garamond) oder alter und neuer Fassung einer Schrift (Walbaum/Walbaum 2010) wäre spannend. Das ist natürlich alles ordentlich viel Arbeit, schon klar. Aber zumindest wünschen darf man sich ja fast alles … 2
Callelulli Geschrieben Mai 17, 2015 Geschrieben Mai 17, 2015 Ohja, das ist eine gute Idee! Das würde mich auch sehr interessieren.
lookforfont Geschrieben Mai 17, 2015 Themen-Ersteller Geschrieben Mai 17, 2015 Liebe Fachleute, wenn ich geahnt hätte, dass ich mit meiner laienhaften Frage ein solches Font-Bashing auslöse, dann hätte ich es unterlassen ! Ich verstehe wirklich nichts bis wenig davon - aber die meisten Beiträge haben auch nicht gerade mein tiefergehendes Interesse geweckt - schade. Ich wünsche weiterhin fröhliches diskutieren. Gruß Frank
Martin Z. Schröder Geschrieben Mai 17, 2015 Geschrieben Mai 17, 2015 Diese Schrift ist keine Schönschrift. Man kann keine Texte daraus setzen, und auch keine öffentliche Verwaltung wird sie verwenden. Ich glaube, daß die Großbuchstaben nicht vergrößert werden sollten und würde empfehlen, über weitere Modifizierungen nachzudenken. Vielleicht ist es so noch zu brav:
Kathrinvdm Geschrieben Mai 17, 2015 Geschrieben Mai 17, 2015 Liebe Fachleute, wenn ich geahnt hätte, dass ich mit meiner laienhaften Frage ein solches Font-Bashing auslöse, dann hätte ich es unterlassen ! Ich verstehe wirklich nichts bis wenig davon - aber die meisten Beiträge haben auch nicht gerade mein tiefergehendes Interesse geweckt - schade. Ich wünsche weiterhin fröhliches diskutieren. Gruß Frank Lieber Frank, die Antworten sollten Dich nicht kränken! Du hast vielmehr eine Art forumsinternen Spieltrieb ausgelöst, soll heißen: die Lust der Mitglieder daran, solche Themen inhaltlich kontrovers und mit pointierter Rhetorik interessiert von allen Seiten zu beleuchten und zu erörtern. Dabei schweifen solche Diskussionen auch schon mal ab, aber eine goldene Regel dieses Forums besagt, dass zunächst die eigentliche Frage beantwortet werden sollte, bevor die Diskussion weitere Kreise zieht. Deine Frage wurde deswegen in den ersten beiden Beiträgen auch gleich richtig beantwortet: Es handelt sich bei der von Dir gezeigten Schrift um die Schrift Arial, die durch diverse Effekte und Bearbeitungen gezielt verändert wurde. Im Anschluss daran hat sich eine durchaus interessante Diskussion über die Frage ergeben, wie man solche Bearbeitungen betrachten und beurteilen kann im Hinblick auf den Verwendungszweck. Da in diesem Forum Menschen unterschiedlichster Profession (Grafiker, Schriftgestalter, Typografen, Drucker, Bleisetzer, etc.) vertreten sind, die naturgemäß sehr verschiedene Standpunkte vertreten, bringt so eine Unterhaltung oft sehr spannende Erkenntnisse – ich zum Beispiel habe die Beiträge mit großem Interesse gelesen. Insofern vielen Dank für die Anregung und sei Dir gewiss: Niemand wollte Dir gegenüber unfreundlich sein. Herzliche Grüße, Kathrin 1
Dieter Stockert Geschrieben Mai 17, 2015 Geschrieben Mai 17, 2015 das gehört zum Konzept Das dachte ich mir schon, aber ich musste es trotzdem losbringen.
catfonts Geschrieben Mai 17, 2015 Geschrieben Mai 17, 2015 Und letztlich sieht es tatsächlich ohne die zusäzlich noch vergrößerten Anfangsbuchstaben erheblich stimmiger auch mit der bewusst vermuksten Schrift aus. Die breite Lücke, die durch besonders das Vergrößern des P entsteht - besonders wenn man da nicht wenigstens das "atina" dichter ans P rückt, haben das ganze einfach zu gruselig wirken lassen. Wir wissen ja auch nicht, in welchen Stil eure Musik tendiert, möglich dass da so ein irgendwie Trashiges Logo ja passt, aber, wenn du die Großbuchstaben schon vergrößerst, nicht so doll, wie im Original, und dann die Lücke schließen.
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