Laptop Geschrieben Juli 11, 2015 Geschrieben Juli 11, 2015 Hallo! Eine Frage zu recto und verso. Wenn man ein Buch aufschlägt, ist dann verso immer die rechte Seite des Bogens? Oder, wenn die erste Seite (linkerhand) eines Buches leer ist, wird so gezählt:Leere Seite | p.1rectop.1verso | p.2rectop.2 verso | ... ?
Gast bertel Geschrieben Juli 11, 2015 Geschrieben Juli 11, 2015 Ich kenn das so, dass die rechte Seite recto ist und die linke – da sie die gewendete, versus, der rechten darstellt – eben verso heißt.
Laptop Geschrieben Juli 11, 2015 Themen-Ersteller Geschrieben Juli 11, 2015 Ja, danke, bertel. Es hatte mich etwas irritiert, da ich – naiverweise – davon ausgegangen bin, mit einer linken Seite fange ein Buch an. Tatsächlich fängt alles mit der rechten Seite (recto) an, und verso ist dann einfach die nächste Seite, also die gewendete rechte Seite.
Martin Z. Schröder Geschrieben Juli 11, 2015 Geschrieben Juli 11, 2015 Ein Buch hat am Anfang keine linke Seite. Recto ist die »richtige«, die Vorderseite. In Büchern ist es die rechte. Verso ist die Rückseite, in Büchern die linke. Als Zählung in Büchern wurde das bis zur Einführung der Paginierung verwendet, also man zählte Blätter, nicht Seiten.Druckt man heute auf einem 16seitigen Bogen, stehen dort allerdings Seiten nebeneinander, die erst durch die Falzung und Bindung zu linken und rechten Seiten werden. Schön- und Widerdruck sind also nicht recto und verso im Buch. In der Buchherstellung spielen die Begriffe heute meines Wissens keine Rolle mehr, bei Historikern, Buchwissenschaftlern und Antiquaren durchaus, weil in alten Büchern r. und v. zur Numerierung verwendet wurden. Wie dort numeriert wurde: https://de.wikipedia.org/wiki/Folium. Dort steht auch, daß noch heute Juristen recto und verso bezeichnen, was ja auch sinnvoll für Akten, also Loseblattsammlungen ist. 4
Laptop Geschrieben Juli 11, 2015 Themen-Ersteller Geschrieben Juli 11, 2015 Das war eine klasse Erläuterung, Herr Schröder!
catfonts Geschrieben Juli 12, 2015 Geschrieben Juli 12, 2015 Und dann gilt das alles natürlich nur für Bücher, die in links-nach-rechts-Schriften gedruckt sind. bei Büchern mit Arabischer oder Hebräischer Schrift isrt es genau umgekehrt.
gutenberger Geschrieben Juli 15, 2015 Geschrieben Juli 15, 2015 Werden die denn auch lateinisch bezeichnet?
Gast bertel Geschrieben Juli 16, 2015 Geschrieben Juli 16, 2015 Hängt das nicht allein vom Betrachter ab?
Martin Z. Schröder Geschrieben Juli 16, 2015 Geschrieben Juli 16, 2015 Wenn der rückwärts sprechende Betrachter sich bei tiefstehendem Mond zwischen zwei Rundspiegeln mit dem rinken Bein kopfstellt, mit dem lechten aber schräg, besteht die Gefahr, daß er vecto und rerso velwechsert. 1
Erwin Krump Geschrieben Juli 16, 2015 Geschrieben Juli 16, 2015 Wie oben von Martin erläutert: recto = Vorseite, verso = Rückseite. Also nicht unbedingt linke und rechte Seite. Nur bei Betrachtung von Büchern unseres Kulturraums bedeutet das auch linke bzw. rechte Seite. Wenn nun in anderen Kulturen Bücher von hinten nach vorne gelesen oder Papyrusrollen betrachtet werden, so ist es ganz eindeutig, was Vor- und Rückseite ist. Zumindest für den, der die Schrift lesen kann. Auch in unseren Museen und großen Bibliotheken findet man Bücher, die nicht in das Links-Rechts-Schema unserer Bücher passen. 1
Empfohlene Beiträge
Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren
Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können
Benutzerkonto erstellen
Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!
Neues Benutzerkonto erstellenEinloggen
Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.
Jetzt anmelden