Index Geschrieben Juli 13, 2015 Geschrieben Juli 13, 2015 Hallo zusammen, wir haben einen Schriftzug blindprägen lassen, der in der Helvetica Neue Bold gesetzt wurde.Allerdings sind wir mit dem Ergebnis nicht 100%ig zufrieden, da der erhabene Teil der Prägung schmaler aussieht als der jeweilige Buchstabe eigentlich ist. Der gesamte Schriftzug sieht einfach magerer aus als die Helvetica Neue Bold tatsächlich ist.Ein Arbeitskollege meinte, dass er früher einzelne Schriftschnitte mit Fontographer schnell und einfach interpoliert hätte. Allerdings hat er das Programm seit Jahren nicht mehr benutzt. Ich kenn mich mit Fontographer gar nicht aus.Was würdet Ihr denn in so einem Fall tun? Hat jemand eine Idee? Würdet Ihr die Schrift manuell fetter machen? Welches Programm würde sich da anbieten?Danke im Voraus.
catfonts Geschrieben Juli 13, 2015 Geschrieben Juli 13, 2015 1. einen fetteren Schnitt verwenden oder 2. den fertigen Text in Kurven konvertieren, und diesem eine Kontur zuweisen und davon dann das Präge-Klischee fertigen. Aber nicht an der Schrift mit einem Font-Editor herumbasteln, denn 1. ist das laut Lizenz verboten und 2. gehen dabei oft Font-Eigenschaften wire z.B. die Zurichtung durcheinander.
Erwin Krump Geschrieben Juli 13, 2015 Geschrieben Juli 13, 2015 Wenn du die Schrift fetter als das Original willst, ist es ohnehin keine original Helvetica mehr. Also kannst du gleich eine der Helvetica ähnliche Schrift verwenden, deren Strichstärke deinen Vorstellungen entspricht. Es gibt genug Schriften, die da passen dürften.
Index Geschrieben Juli 13, 2015 Themen-Ersteller Geschrieben Juli 13, 2015 Danke für die Antworten. Eine andere Schriftart oder einfetterer Schnitt (85 Heavy) sind eigentlich keine Optionen da es sich um einen Logo-Schriftzug handelt. Er sollte einfach seinen ursprünglichen Charakter auch als Blindprägung haben.
Ralf Herrmann Geschrieben Juli 13, 2015 Geschrieben Juli 13, 2015 Was würdet Ihr denn in so einem Fall tun? Hat jemand eine Idee? Würdet Ihr die Schrift manuell fetter machen? Wenn durch die Blindprägung eine Ausdünnung entsteht und der Hersteller der Prägung das nicht selbst ausgleichen kann, dann klar: dann würde man eine Umrisslinie zur Originalzeichnung hinzufügen und dies so ausgleichen. Das kann jedes Vektor-Illustrationsprogramm. Mit den Fontdateien muss man da gar nicht rumspielen.
R::bert Geschrieben Juli 13, 2015 Geschrieben Juli 13, 2015 Wenn durch die Blindprägung eine Ausdünnung entsteht und der Hersteller der Prägung das nicht selbst ausgleichen kann, … Lese ich da heraus, Du würdest erstmal den Ball zum Hersteller zurückspielen? Wäre ja auch eine Option.
Erwin Krump Geschrieben Juli 13, 2015 Geschrieben Juli 13, 2015 Eine Prägung mit vertiefter Form wäre hier ev. angebracht. Bei dieser Art sieht die Schrift dann dem Original änlicher, da keine Verdünnung erfolgt.
Martin Z. Schröder Geschrieben Juli 13, 2015 Geschrieben Juli 13, 2015 Bei einer erhabenen Blindprägung wird ein Teil der in der Vorlage sichtbaren Linie zur Schulterfläche, dadurch werden die Linien dünner und müssen entsprechend verdickt angelegt werden. Wieviel dicker die Linie werden muß, hängt von der Ausführung ab. Eine tiefe gravierte und bombierte Messingform mit gegossener Patritze pägt detailreicher, genauer und zierlicher als eine gestufte Prägung von geätztem Werkzeug. Ich kenne die Wirkung aus der Umkehrung. Wenn ich feine Schriften für eine Prägung anlege, lege ich in InDesign eine Kontur um die Buchstaben, und das sieht im PDF in schwarzer Farbe grausam aus. Umso größer die Freude, wenn aus einer 0,4 mm fetten Linie Mindeststrichstärke für die Gravur eine feine und zarte erhabene Linie geworden ist, weil die umgelegte Kontur in der Schulterfläche unsichtbar wird. Die Wirkung ist auch ein wenig vom Papier abhängig. Man kann das bei Schrift einfach mit dem Font in InDesign machen, ohne Umwandlung in Pfade.Erwin Krump stimme ich zu: die vertiefte Blindprägung ohne Patritze ergibt keinen Strichstärkenverlust. Ist freilich weniger beeindruckend als das erhabene Relief. 1
RobertMichael Geschrieben Juli 14, 2015 Geschrieben Juli 14, 2015 Eine Prägung mit vertiefter Form wäre hier ev. angebracht. Bei dieser Art sieht die Schrift dann dem Original änlicher, da keine Verdünnung erfolgt. kannst du das genauer erläutern, ich kann mir das gerade nicht vorstellen.
Martin Z. Schröder Geschrieben Juli 14, 2015 Geschrieben Juli 14, 2015 Erhabene Blindprägung, Papier wird zwischen Matrize und Patrize verformt: http://www.druckerey.de/tl_files/druckerey/startseite-galerie/Joyce1.jpgVertiefte Blindprägung, stempelartige Hochdruckform aus Metall wird in das Papier gepreßt, mit oder ohne Farbe: http://www.druckerey.de/tl_files/druckerey/startseite-galerie/EmilieMayer1.jpg 1
Martin Z. Schröder Geschrieben Juli 14, 2015 Geschrieben Juli 14, 2015 Vertiefte Blindprägung um die Schrift herum (blau): 1
RobertMichael Geschrieben Juli 14, 2015 Geschrieben Juli 14, 2015 ja, die beiden Formen sind mir bekannt und bei einer Patritze entstehen dann keine 'Verdünnungen'?
Martin Z. Schröder Geschrieben Juli 14, 2015 Geschrieben Juli 14, 2015 Doch, eben dort. Wo das Papier zwischen zwei Formen gepreßt wird, entsteht der Verlust innerhalb der Strichstärke der Vorlage. Die vertiefte Prägung wird wie ein Stempel ins Papier gepreßt, die schrägen Flächen entstehen außerhalb der Druckvorlage. 1
Erwin Krump Geschrieben Juli 14, 2015 Geschrieben Juli 14, 2015 Danke Martin. Nur zur Vollständigkeit: Kein Formverlust entsteht nur bei einer tiefgeprägten Form, wenn das Prägeklischee eine Positivform oder auch mit einer gesetzten Prägeschrift (härtere Legierung, Satz durch den Buchbinder) wie im Buchdruck, nur mit starkem Druck auf den Buchdeckel oder auf sonstige Träger geprägt wird. Dies ist die einfachste und kostengünstigste Art der Prägung. Füher wurden die Matrizen der Zeitung nach diesem Prinzip hergestellt. 1
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