Aleko Nedjalkow Geschrieben Juli 14, 2015 Geschrieben Juli 14, 2015 Vom harten Brot des prä-digitalen Grafikdesigners und warum der Maskierungsmodus in Photoshop rot ist. https://www.youtube.com/watch?v=O-XrRQf7BPM 1
catfonts Geschrieben Juli 14, 2015 Geschrieben Juli 14, 2015 So richtig hat er aber nicht erklärt, warum dieser Maskierfilm nun ausgerechnet rot ist, das hat nämlich mit der Lichtempfindlichkeitdes Repro-Films zu tun, der nicht sensibilisiert fast nur für blaues Licht empfindlich ist. Durch den roten Maskierfilm konnte man also das Negativ noch gut sehen, und so die Maske dann auch genau platzieren, durch den roten Film wurde dann aber der Reprofilm nicht belichtet. Andererseits konnte man auf der zu reproduzierenden Vorlage mit einem blauen (eigentlich cyan) Stift ungestraft Notizen und Hinweise schreiben, und die wurden nicht mit reproduziert. War der Maskierfilm nicht exakt genug geschnitten, konnte man aber auch mit einem roten Lack das noch ausbessern, und so eben eine Freistellung noch besser hin bekommen. Solche Basteleien habe ich dann in meiner Dunkelkammer damals auch viel gemacht... In meinen Zeichenraum die Kugelleuchte an der Decke hatte übrigens eine rote Glüglampe drin, sodass ich die Tür zur Dunkelkammer bei Reproarbeiten offen lassen konnte, Das Fenster war dann mit einer Hartfaserplatte lichtdicht verschlossen. 5
gutenberger Geschrieben Juli 15, 2015 Geschrieben Juli 15, 2015 Zu DDR-Zeiten wars noch deutlich abenteuerlicher als bei diesem West-Kollegen: wir hatten keine Kopierer, keine Letrasetfolien und das Angebot an Abreibebuchstaben war extrem dürftig. Richtige Cutter hatten nur Leute mit ner Westtante, Kollegen ohne eine solche haben Buchbinde- oder Zurichtemesser verwendet - oder medizinische Skalpelle, die wie Goldstaub gehütet wurden, weil sie schwer zu bekommen waren. Wieder ablösbarer Klebstoff kam aus dem Fahrradladen (Reifenflickset). Von einem Setzer abgezogene Texte gabs auch nur sehr selten bzw. nur mit oft privaten "Beziehungen" unter der Hand - das hat man oft auch mit Abreibebuchstaben gemacht oder sogar selber gezeichnet oder wie ein Erpresserbrief mit ausgeschnittenen Buchstaben montiert, abfotografiert, retuschiert ...Aufgrund dieses ungeheuren Aufwandes hatte man nicht viel Zeit fürs eigentlich "Kreative", weil für die Entwurfs- und dann Reinzeichnungs-Basteleien wahnsinnig viel Zeit draufging ... ich würde mal schätzen, dass man 90% der Zeit mit diesen Beschaffungen und Basteleien beschäftigt war.
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