Robin Becker Geschrieben September 17, 2015 Geschrieben September 17, 2015 Welche Schriftart würdet ihr mir für einen Roman empfehlen, der in Indien spielt und zum Thema "Suche nach der Exfreundin und sich selbst" hat? Das Ganze ist eine Fabel, mal ironisch, mal nachdenklich, mal skurril. Gruß. Robin
Phoibos Geschrieben September 17, 2015 Geschrieben September 17, 2015 Bin da sehr konservativ und deswegen irgendwas zwischen Garamond und Arno. Es geht doch um den Mengensatz? Da bleiben Dir eigentlich nur die üblichen Verdächtigen, wenn Du Deine Leser nicht vergraulen willst. 1
Pachulke Geschrieben September 17, 2015 Geschrieben September 17, 2015 Die erste Frage wäre, ob es ratsam ist, die inhaltlichen Aspekte überhaupt so stark in die Entscheidungsfindung für die Schriftwahl einzubeziehen oder ob man nicht einfach nach einer romantypisch gut lesbaren Textschrift sucht. 1
Ralf Herrmann Geschrieben September 17, 2015 Geschrieben September 17, 2015 Traditionelle Schriften für Bücher:http://www.typografie.info/3/page/Schriften/listen.html/_/geeignete-schriften-fuer-buecherUnverbrauchte Alternativen:http://www.typografie.info/3/page/Schriften/listen.html/_/erfrischungskur-für-mengensatz-r29 Ob man den Inhalt direkt in der Schrift mitschwingen lassen will, ist wie gesagt eine nicht so einfach zu beantwortende Frage. Möglich ist es, aber es kann auch schnell klischeehaft wirken.
peter glaab Geschrieben September 18, 2015 Geschrieben September 18, 2015 Plantin, Stempel Garamond, Adobe Garamond, FF Yoga, FF Quadraat, Elena, u.v.m.
Martin Z. Schröder Geschrieben September 18, 2015 Geschrieben September 18, 2015 Tonfall des Textes, Stil, Schwingungen, Sprachrhythmus sollten durchaus bedacht werden bei der Schriftentscheidung. Buchseiten in Walbaum sehen anders aus als solche in Garamond, auch Minion und Arno unterscheiden sich auch deutlich auf Buchseiten. Das ganze Buch schwingt aber idealerweise mit seinem Inhalt mit, also Format, Papierfarbe und -oberfläche, Satzspiegel, auch die Schriftgröße und der Durchschuß sind nicht weniger entscheidend. Und eine Schrift in Offset sieht anders aus als dieselbe im Digitaldruck mit Flüssigtoner. Und sie wirkt auch auf jedem Papier etwas anders. Die Eingangsangaben genügen aber nicht. Im Idealfall liest ein Buchgestalter das Buch zumindest teilweise, um seine Schwingungen zu erfassen. Ob das in Indien spielt oder ironisch ist, meine ich nicht. Es geht eher um etwas wie Seele. Ich glaube, je größer die Schriftauswahl, desto besser muß der Buchgestalter die Schriften auch sehr gut kennen und viel Erfahrung damit haben. Wähle lieber aus einer kleinen Übersicht wie die beiden von Ralf gezeigten und studiere die Schriften auch auf Probeseiten. 2
Robin Becker Geschrieben September 18, 2015 Themen-Ersteller Geschrieben September 18, 2015 Danke für die Antworten. Würdet Ihr mir empfehlen, mir die Garamond Stempel zum Beispiel zu kaufen, oder reicht die Garamond, die openoffice zu Verfügung stellt?
BerndH Geschrieben September 18, 2015 Geschrieben September 18, 2015 Hmm, ich bin keiner der Experten hier (die kommen vermutlich noch), aber in erster Linie sollte man Dir m.E. empfehlen, nicht selbst den Satz eines Buches anzugehen. Ich kenne Dich nicht, womöglich tue ich Dir Unrecht, aber wenn Du bei so etwa Elementarem wie der Frage nach einem geeigneten Font hier anfragst, vermute ich, dass Du (wie ich selbst übrigens auch) bislang nicht mit anspruchsvollen Schriftsatz-Aufgaben befasst warst. Da Du den Anspruch hast, dass Dein Buch qualitativ gut gesetzt werden soll (vielleicht als Vorlage für einen BoD-Veröffentlicher?): Tu es nicht selbst, lass (im Rahmen des Dir wirtschaftlich Möglichen) einen Profi ran. Oder: Investiere ganz viel Zeit darin, dieses Kunsthandwerk zu lernen. Die Voreinstellungen eines Office-Programms sind da kein optimaler Startpunkt. Lies Bücher zum Thema, befasse Dich mit Seitenaufteilung, Zeilenlängen, Durchschuss und so weiter. Oder: Investiere Zeit (deutlich weniger Zeit, aber immer noch reichlich), indem Du ein Programm nutzt, in das ein gut Teil dieses Expertenwissens eingeflossen ist. Das ersetzt zwar nicht völlig den Profi, bewahrt Dich aber bei Nutzung der für Bücher vorgesehenen Voreinstellungen vor dem Schlimmsten. Latex (gespr. "latech") wäre dieses Programm, vermutlich sinnvoll zu nutzen in Form des fast bedienungsgleichen Xetex, und jedenfalls in Verbindung mit dem "Vorlagenpaket" Komascript. Das Bedienkonzept ist für die meisten gewöhnungsbedürftig, die Ausgabequalität (verglichen mit üblicher Nutzung von Officeprodukten) hervorragend. Um Deine eigentliche Frage nicht völlig zu ignorieren: Wenn die Garamond nicht nur in OpenOffice angezeigt, sondern auch damit ausgeliefert wurde und nicht mit einem anderen Produkt, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um die mal von URW an die Community gespendete Garamond No 8. Falls es die nicht ist, gibt es sie hier zum Download: http://garamond.org/ Ist für mich als Laie der Stempel Garamond nicht zu unähnlich, läuft aber enger. Es fehlen Feinheiten wie Kapitälchen und unterschiedliche Ziffernsätze - aber die fehlen ja eigentlich nur, falls Du sie bei Vorhandensein auch nutzen wolltest... Viel Erfolg! 4
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