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Schriftmuster Tannenberg

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Das entspricht eben nicht meiner Ansicht. Mir sind auch die wohl feinen Unterschiede zwischen patriotisch-nationalistisch, was ich gar nicht definieren könnte, und nationalsozialistisch nicht ersichtlich, und ich will so etwas auch nicht diskutieren, wenn ich das Dritte Reich und Nationalsozialismus meine. Die Tannenberg und ihre Schwestern sind in jeder Anwendung mißratene Monstrositäten, auch in Sperrholz gesägt oder zum Platzdeckchen geklöppelt oder in Seidenunterwäsche gestickt.

Geschrieben

Martin, Dein Fazit ist mir viel zu subjektiv: 

Hässlich ist nun nicht grad ein objektiv qualifizierbares Urteil. Und formal missraten müsstest Du auch erst einmal (mir) schlüssig nachweisen. Namhaft meint Dir bekannte? ...

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Geschrieben

Nun, diesen feinen Unterschied sehe ich so:

 

Ein patriotischer Nationalismus: Ein gewisses Gefühl der Bewunderung oder auch des Stolzes den Leistungen und Errungenschaften des eigenen Landes und dessen Staatsvolk gegenüber, ohne in den Angehörigen anderer Volker jetzt  minderwertige Untermenschen zu sehen, die es zu versklaven gilt oder die man vernichten müsste.

 

Also: "Wir sind richtig gut, und selbst schwierigste Bedingungen haben uns nicht zerstört, sondern letztlich nur besser werden lassen, Andere sind in ihren Bereichen auch gut, denn schließlich sind es auch keine generell andere Menschen als wir. Trotzdem können wir auf das, was unser Land und seine Menschen geschafft haben stolz sein.

 

im Gegensatz zu:

 

"Wir müssen einfach die besten sein, schließlich sind wir die einzig reine Rasse, alle anderen können sich anstrengen, wie auch immer sie wollen, allein ihre minderwertige Rasse hindert sie daran so gut wie wir zu werden. Daher wäre es am besten, die Welt von diesen minderwertigen Rassen zu befreien."

Geschrieben

Es geht mir ähnlich wie Phoibos. Zumal ich die Kausalverknüpfungen aus »Schaftstiefengroteske sind wertfrei betrachtbar UND gut gestaltet« auf der einen Seite und »Schaftstiefelgroteske sind ideologisch belastet UND schauderhaft gestaltet« nicht als die einzigen denkbaren Möglichkeiten der Betrachtung sehe. Was ist mit denen, die die Schaftstiefelgroteske als reizvoll gestaltet aber leider ideologisch belastet bewerten? Oder mit jenen, die das Design grauenvoll finden, aber die ideologische Belastung in Zweifel ziehen? Ich glaube nicht, dass es in dieser Diskussion nur zwei Seiten gibt. Das wäre zu stark vereinfacht, denke ich. 

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Geschrieben

Habe mal gegoogelt. Die Unifraktur Cook ist ja nun nicht gerade eine Schlichte Gotisch, sondern eine behäbige Schwabacher. »Judenschwabacher« hätte man nach ’41 wohl gesagt. Und wenn man den Artikel liest: Ja, die benutzen auch gebrochene Schriften. Und auch lange blaue Röcke. Und auch Jungenschaftsjacken. Und essen Haferflocken. Mit heißer Milch gar noch! Rosinen! Und alles natürlich mehr oder weniger ideologisch aufgeladen. Muß ich das jetzt alles meiden, um ein unverdächtiger Staatsbürger zu sein? Heiße Milch fiele mir schwer.

Geschrieben

Beide sind auf ihre Weise schön und beide sind eine willkommene und erfrischende Abwechslung zu den Stahlhelmen und Fahnenschwingern  :nicken:  :tuschel:

 

... und jetzt spielt weiter Fang-den-Schwanz mit Mutmaßungen und persönlichen, subjektiven Einschätzungen. Wenn einer eine Quelle über die Gesinnung und Motivation der Schriftgestalter findet und es vernünftige Argumente gibt, warum gewisse Schriften besonders prädestiniert für den Nationalsozialismus sind, wäre ich dankbar, wenn einer laut aufschreit, damit ich wieder folgen kann  :rockon:  :tuschel:

Geschrieben

Die Unifraktur Cook ist ja nun nicht gerade eine Schlichte Gotisch

Aber mangels Alternativen wohl immer noch der Google-Font, der (in Laienaugen) am nächsten kommt. (Sonst gibt’s da ja praktisch nur noch die Maguntia, eine »klassische« Fraktur und eben überhaupt nicht eckig und martialisch.)

Stiefel%3F%20H%C3%B6ch%C5%BFtens%20zum%2

 

Vielleicht wäre es mal ein Experiment wert, bei Google Fonts eine echte SSG einzureichen – und dann zu schauen, wer die so benutzt. Wie wär’s, vielleicht würde Peter seine Blankenburg opfern?

W%C3%BCrden%20Nazis%20die%20m%C3%B6gen%3

 

»Judenschwabacher« hätte man nach ’41 wohl gesagt.

Hätte »man« wohl kaum, war der »Normschrifterlass« doch nicht öffentlich. Oder? :-?

Geschrieben

Ich hab da so eine Idee:

 

"Liebe Neonazis, Ich möchte nur darauf hinweisen, dass hochqualifizierte Fachleute schon 1941 festgestellt haben, dass es sich bei dieser Schrift um Schwabacher Judenlettern handelt. Neuere Untersuchungen, besonder bei der schlichten Gotisch zeigen, dass die Konturen der Schrift stark arabischen Kufi-Lettern erinnern, man kann also davon ausgehen, dass es sich hier auch um Schwabacher Muselmanenlettern handelt, ich rate daher sehr von Anwendungen im Sinne der Volksgesundheit ab!" :peng:pee2.gif

 

Im übrigen habe ich auch in der Unifraktur Cook meine Finger drin, sie entstand ursprünglich aus meiner Koch: http://www.peter-wiegel.de/KochFraktur.html :aschehaupt: die sich dann eben auch J. "Mach" Wust vorgeknöpft und um Smartfont-Funktionen erweitert hatte.

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Geschrieben

Lt. Wikipedia sogar so eine Art Standardwerk …

 

Schon das zweite große Werk ohne nationalsozialistischen Bezug, wenn ich dessen Biographie überfliege... 

Weißt Du oder kannst Du nachschauen, ob der Mengentext auch in gebrochenen Lettern gedruckt wurde?

Geschrieben

Schon das zweite große Werk ohne nationalsozialistischen Bezug

Grad das PDF von Sarah Retsch gelesen (im Wiki verlinkt), frei von völkischer Sprache ist das Werk doch nicht, wo hier schon mal das LTI erwähnt wurde (Volksgesundheit, Volkswohnung, Bezug- und Rücksichtnahme auf die Kriegswirtschaft, ...).

Geschrieben

Ob das wohl eine extra »sü«-Ligatur ist?

Gut möglich, kann aber auch sein, dass ſ in diesem Schriftgrad auch gut mit Überhang funktionierte, ohne das dies abbrach. Dir Lettern überschneiden sich ja an verschiedenen Stellen - oder es ist gar nicht gesetzt. - was mir bei den doch unterschiedlichen m sehr wahrscheinlich vor kommt.

Geschrieben

Gut möglich, kann aber auch sein, dass ſ in diesem Schriftgrad auch gut mit Überhang funktionierte, ohne das dies abbrach. Dir Lettern überschneiden sich ja an verschiedenen Stellen - oder es ist gar nicht gesetzt. - was mir bei den doch unterschiedlichen m sehr wahrscheinlich vor kommt.

Richtig vermutet, das ist kein Bleisatz.

Geschrieben

Ein weiteres unpolitisches Buch welches die Schlichte Gotisch verwendet ist „Gärtner Pötschkes Siedlerbuch“, ein Gartenratgeber. Wird sogar heute noch in modernisierter Form als „Gärtner Pötschkes Großes Gartenbuch“ verkauft.

Meine Großeltern väterlicherseits hatten sich Mitte der 30er Jahre ein kleines Gärtchen gekauft und nutzten das Siedlerbuch als Fachliteratur. Leider komme ich z.Z. an unser Exemplar nicht heran. Es hatte aber die Schlichte Gotisch nicht nur für Überschriften sondern auch für den Mengentext. Hier wird ein solches Buch bei Ebay versteigert und es sind auch ein paar Bilder zu sehen. Interessant auch die unkomplizierte Mischung von Schlichter Gotisch, kursiver Antiqua und Schreibschrift.

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Geschrieben

Unpolitische Bücher im Dritten Reich? Eine kleine Anregung:
 
»Nervöse Jungen eignen sich zum Berufe des Buchdruckers nicht, denn der ständige Lauf der Maschinen mit ihrem Lärm erfordert feste, gesunde Nerven.«
Das Berufsbild des Buchdruckers
von Fanz Hönig, Berlin
Herausgeber: Der Reichsorganisationsleiter der NSDAP
Verantwortlich: Amt für Berufserziehung und Betriebsführung in der Deutschen Arbeitsfront, in Zusammenarbeit mit dem Fachamt Druck und Papier und dem Berufserziehungsausschuß Druck und Papier
ohne Jahr

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