catfonts Geschrieben April 30, 2016 Geschrieben April 30, 2016 Nun, zunächst einmal war KdF erst einmal eine der NS-Organisationen, die es den Deutschen leicht machte, die NS-Regierung zu feiern - und damit auch dunkle Seiten in der Wahrnehmung auszublenden. Es war ja letztlich das erste Mal, das einfache Arbeiter einen Erholungsurlaub außerhalb von Balkonien zu verschaffen. Auch wurde von KdF ja letztlich der Kreuzfahrt-Tourismus mit Schiffen wie der Wilhelm Gustloff begründet wie er heute ja durch die Aida-Flotte fortgesetzt wird. Auch das Deutsche Reisebüro, und damit die Firma DER hatte in den 30ern eine tiefste Verpflechtung mit KdF - und organisierte dann später auch die Reisen nach Auschwitz, inkl der Abrechnung mit der Deutschen Reichsbahn. Was jetzt den Zusammenhang mit Tannenberg und Eisenbahn, besonders den Provinzbahnhöfen betrifft: Natürlich ist die DIN1451, mit ihrer preußischen Vorgängerschrift DIE Eisenbahnschrift, denn daher kommt sie ja. Aber eben auch sollte in den 1930ern die Bahnhöfe im Reich deutlich mit den Ortsnamen versehen werden, und dazu war die DIN1451 zum einen einfach zu schmucklos und trotz der Einfachheit in der Größe für durchschnittliche Maler nicht wirklich einfach sauber an die Wand zu bringen, Hier boten sich die Schaftstiefler geradezu an, zum einen haben sie schon ein wenig mehr einen ornamentalen Effekt, zum anderen kann sie jeder halbwegs geübte Maler, der gerade Stiche zu Wege bringt auch sauber auf die weiß getünchte Fläche schreiben. Und da dies nicht nur sauber, sondern auch sehr dauerhaft gemacht wurde, prangt dieser Schriftzug eben noch heute an den Fassaden von hauptsächlich Provinzbahnhöfen. Und so ist das dann eben auch zur typischen Eisenbahnschrift geworden.
RobertMichael Geschrieben Mai 3, 2016 Geschrieben Mai 3, 2016 Nachdem es sich bei diesem einzigen (?) hier in diesem Faden gezeigten Beispiel aus dem 21. Jh. ausgerechnet um eine Speisekarte handelt, passt folgende Weisheit: Aus einem Ferkel kann selbst der beste Koch keine koschere Delikatesse machen. schade das du nur mit polemik antwortest, ich finde die speisekarte sehr gelungen. wir hatten hier schonmal einen thread 'schaftstiefelgrotesk', da waren auch noch anderen beispiele drin. auch heute gibt es noch viele biermarken die schlichte gotische schriften verwenden. die plakate der volksbühne kennst du? ist natürlich immer eine frage des wollens. ich könnte im neoklassizismus auch überall 'nazibauten' sehen – mache ich aber nicht. hier noch etwas nazi-obst, nazi-käse, nazi-bier und ein kdf-wagen ... 5
RobertMichael Geschrieben Mai 3, 2016 Geschrieben Mai 3, 2016 die nazi-nudeln wollte ich noch nachliefern. 2
Gast Geschrieben Mai 3, 2016 Geschrieben Mai 3, 2016 ^ Ich spare mir, auf den polemisch vorgetragenen Vorwurf der Polemik eine polemische Rückäußerung zu erklären, stattdessen frage ich doch besser einfach: Bei welchem Deiner hiesigen Beispiele, Robert, handelt es sich tatsächlich um die in diesem Thread in Rede stehende Tannenberg?
Ralf Herrmann Geschrieben Mai 3, 2016 Geschrieben Mai 3, 2016 Bei welchem Deiner hiesigen Beispiele, Robert, handelt es sich tatsächlich um die in diesem Thread in Rede stehende Tannenberg?Es geht in dem Strang keineswegs speziell um die Tannenberg, sondern um die Schriftkategorie, der die Tannenberg angehört.
Gast Geschrieben Mai 3, 2016 Geschrieben Mai 3, 2016 Es geht in dem Strang keineswegs speziell um die Tannenberg, sondern um die Schriftkategorie, der die Tannenberg angehört. Fein, dann lautet meine Frage: Welche der von Robert hier — in diesem gegenständlichen mit «Tannenberg» überschriebenen Faden, insb. in #608 oder #609 — gelieferten Beispiele gehören zur Kategorie «groteskisierte gebrochene Schriften»?
RobertMichael Geschrieben Mai 3, 2016 Geschrieben Mai 3, 2016 Wieso sollte es 100 % Tannenberg sein, es geht um sog. "Nazischriften". Ich mach Dir heute ein Beispiel in 100 % Tannenberg, wenn Du das unbedingt willst – ich bin Grafiker, ich kann das. Wenn Du die Beispiel in #610 meinst — alle? Worauf willst Du hinaus?
Gast Schnitzel Geschrieben Mai 3, 2016 Geschrieben Mai 3, 2016 die nazi-nudeln wollte ich noch nachliefern. Diese Nudeln habe ich noch nie gekauft – nicht weil ich sie Für Nazi-Nudeln halte, aber weil ich die Gestaltung (und gerade die Schrift) für unsympathisch altbacken halte. Mir scheint hier schon sehr viel Traditionismus, Konservativismus etc. mitzuschwingen ...So sehe ich das auch bei vielen Anwendungen von anderen Gebrochenen Schriften. Müssen ja nicht alles gleich Nazis sein, aber miefigen, traditionsreichen Patriotismus finde ich genauso daneben. Soll aber nicht heißen, dass es nicht anders gehen kann – man muss dann nur eben tüchtig gegensteuern ... Ist aber auch wieder nur meine Meinung und meine Wahrnehmung.
CLMNZ Geschrieben Mai 3, 2016 Geschrieben Mai 3, 2016 die Volksbühne bzw. Castorf spielt aber unübersehbar mit dem Nazi-Gedanken und da wird auch gern heftig provoziert das sagt doch schon alles: »von Mainz bis an die Memel« hier noch mehr: http://fontsinuse.com/uses/4734/volksbuehne-berlin-poster-campaign das schlägt in die gleiche Kerbe wie die APPD oder Pogorausch — zum Bier, Kneipen etc. passen die Schriften ja – da gabs vermutlich schon einige vor den 30er Jahren und somit besteht auch ein historischer Kontext ha ha – Jägermeister ist von 1934 — bei den Hochzeitsnudeln muss ich trotzdem an BDM denken ... hab die noch nie gekauft — aus welcher Kneipe ist denn die Düsseldorfer Speisekarte ?
Kathrinvdm Geschrieben Mai 3, 2016 Geschrieben Mai 3, 2016 Wieso sollte es 100 % Tannenberg sein, es geht um sog. "Nazischriften". Ich mach Dir heute ein Beispiel in 100 % Tannenberg, wenn Du das unbedingt willst – ich bin Grafiker, ich kann das. Wenn Du die Beispiel in #610 meinst — alle? Worauf willst Du hinaus? Mich würde das wirklich mal brennend interessieren: Bekommt man Gestaltungsbeispiele mit der Tannenberg hin, die nicht automatisch mit dem Thema »nationalsozialistische Gestaltung« assoziiert werden? Und auch nicht mit der von Schnitzel erwähnten Altbackenheit? Kann man so etwas wie einen ganz neuen Blick auf die Schrift erzeugen? Neue Gestaltung, die die Schrift der alten Deutungshoheit entreißt? Solche Vorkommnisse gab und gibt es ja immer mal wieder in der Geschichte, dass alte gestalterische Elemente (zum Beispiel Swastika und gelber Stern), Wörter (»geil« oder »schwul«), auch Definitionen von Gestaltungselementen (»Braun ist eine Nazifarbe« versus braune Trikots beim Fußballverein St. Pauli, der für eine völlig andere politische Kultur steht und die Farbe so mit neuen Inhalten auflädt) in einem neuen Kontext oder einer anderen Zeit oder einem anderen Kulturkreis eine andere Wirkung und inhaltliche Aussage bekommen. Wir haben hier ja schon des öfteren über die schwierige Gratwanderung diskutiert: Was ist als fahrlässig-geschichtsvergessene Gestaltung zu verurteilen und wo gelingt es auf schlaue Weise, Symbole einer ungewollten Nutzung/Deutung/Vereinnahmung durch gezielte Gegengestaltung oder -verwendung wieder zu entreißen (Den Versuch sieht man zum Beispiel bei »Storch Heinar«). Ich denke, dass es wichtig ist, diese Dinge immer wieder bewusst wahrzunehmen und zu hinterfragen. Und bei der eigenen Gestaltung sensibel und umsichtig zu agieren. Aber das haben wir ja alles schon mal diskutiert … 3
Kathrinvdm Geschrieben Mai 3, 2016 Geschrieben Mai 3, 2016 die Volksbühne bzw. Castorf spielt aber unübersehbar mit dem Nazi-Gedanken und da wird auch gern heftig provoziert das sagt doch schon alles: »von Mainz bis an die Memel« Bei der Volksbühne liegt zusätzlich noch das inhaltliche Spiel mit dem Nazithema vor und die Schriftanwendung hat den typischen Duktus alter Nazigestaltung. Zusammen mit der Schriftart ist dann gar keine andere Interpretation mehr möglich und das ist bezweckt.
CLMNZ Geschrieben Mai 3, 2016 Geschrieben Mai 3, 2016 Mich würde das wirklich mal brennend interessieren: Bekommt man Gestaltungsbeispiele mit der Tannenberg hin, die nicht automatisch mit dem Thema »nationalsozialistische Gestaltung« assoziiert werden? Und auch nicht mit der von Schnitzel erwähnten Altbackenheit? Kann man so etwas wie einen ganz neuen Blick auf die Schrift erzeugen? Neue Gestaltung, die die Schrift der alten Deutungshoheit entreißt? die Frage ist da final dann zu welchem Sinn / Hintergedanken setzt man solche Schriften ein – Schaftstiefel aus Provokation – Schaftstiefel aus »Altbackenheit« ... mir fällt da nix ein, wofür man die Schrift sonst verwenden sollte – es gibt eleganteres, vor allem auch mit etwas unbelasteterer Vergangenheit (und diese sollte einem als Gestalter bekannt sein)
Erwin Krump Geschrieben Mai 3, 2016 Geschrieben Mai 3, 2016 Dass die Nazis diese Schriften für ihre Zwecke verwendeten ist offensichtlich. Ebenso wurde diese Schrift aber auch in völlig anderen Zusammenhängen eingesetzt. Wie die beiden Beispiele zeigen, von einem Schweizer Gestalter und auch zu sehen an einem Plakat aus den USA. von H. R. & W. Eidenbenz und E. Mc. Knight Kauffer Aus dem Buch International Poster Annual, 1949, Zollikofer, Publishers, St. Gall – Stuttgart für Verlag Willy Verkauf, Wien Es gibt aber auch Projekte jüngeren Datums, wo man diese Art Schrift bewusst oder unbewusst, aus ihrem tatsächlichen oder manchmal auch vermeintlichen Nazi-Kontext herausholt und ganz einfach Gefallen an der strengen geometrischen Form findet. Wurde hier schon früher einmal vorgestellt. Siehe Link: http://26plus-zeichen.de/fonts/fracmetrica-black/ 3
Kathrinvdm Geschrieben Mai 3, 2016 Geschrieben Mai 3, 2016 die Frage ist da final dann zu welchem Sinn / Hintergedanken setzt man solche Schriften ein – Schaftstiefel aus Provokation – Schaftstiefel aus »Altbackenheit« ... mir fällt da nix ein, wofür man die Schrift sonst verwenden sollte … Um eine praktische Anwendung geht es mir dabei überhaupt nicht. Es geht mir rein um die gestalterische Analyse, ob es möglich wäre, diese Schrift in einem ganz neuen inhaltlichen Kontext zu zeigen, der einen anderen Blickwinkel auf diese speziellen, geschichtlich belasteten Formen zulässt. … es gibt eleganteres, vor allem auch mit etwas unbelasteterer Vergangenheit (und diese sollte einem als Gestalter bekannt sein) Das ist unbestritten, ist aber nicht meine Frage.
Ralf Herrmann Geschrieben Mai 3, 2016 Geschrieben Mai 3, 2016 Es geht mir rein um die gestalterische Analyse, ob es möglich wäre, diese Schrift in einem ganz neuen inhaltlichen Kontext zu zeigen, der einen anderen Blickwinkel auf diese speziellen, geschichtlich belasteten Formen zulässt. Sicherlich. Aber es bliebe punktuell. Um mit den bestehenden starken Assoziationen mitzuhalten oder diese gar zu verdrängen bräuchte es unzählige Anwendungen – und die sind für diese Untergattung einer ohnehin nicht mehr üblichen Gattung einfach unrealistisch. 1
CLMNZ Geschrieben Mai 3, 2016 Geschrieben Mai 3, 2016 ja, und es spielt natürlich die subjektive Erfahrung eine entscheidende Rolle und in meinen Augen ist die gesamte Nazizeit in D zurecht komplett verbrannt. Hier ein Beispiel aus Myanmar: Ich denke mal dass kaum jemand dort an das denkt, was Europäer denken und der Fahrer sicherlich kein Hitler-Anhänger ... (die Helme sehen da übrigens zu 80% exakt so aus – das ist kein alter Helm) — Die vorne verlinkte Schrift von 26+ Zeichen (Fracmentica) bekomme ich sicherlich aus dem Kontext gelöst – eine Tannenberg nicht. Möchte ich jetzt die Tannenberg in eine andere Verbindung setzen um eben nicht einen fragwürdigen Beigeschmack zu bekommen frage ich mich doch sofort, ob es sie dazu überhaupt braucht. Eine Fracmetica hätte trotz sehr ähnlicher Formensprache eine komplett andere Wirkung und man müsste für eine Nazi-Assoziation noch weitere Faktoren beitragen. So sehe ich das z.B. auch mit Rammstein und den Leni Riefenstahl Clips – wenn man mit Olympia 1936 nicht die Nazis in Verbindung bringen möchte sieht man darin auch keine Nazi-Ästhetik ... genauso wie in der Verwendung einer Tannenberg ... wer die benutzt sollte wissen woher die stammt. — andersrum haben Skinheads oft das »Problem« mit Nazis in einen Sack gesteckt zu werden – die Firma Lonsdale (eine traditionelle englische Box-Marke) kämpft seit Jahren gegen ein rassistisches/nationalistisches Image ... leider hatten die Klamotten halt die falschen an ... entschließe ich mich aber hierzulande mich so zu kleiden/»frisieren« muss ich zwangsläufig mit solchen Assoziationen rechnen. 1
Kathrinvdm Geschrieben Mai 3, 2016 Geschrieben Mai 3, 2016 Alle Einwände sind mir völlig klar. Ich will die Schrift auch überhaupt nicht anwenden. Und dass es unbelastetere, schönere, besser konstruierte, modernere und wunderbar ausgebaute Alternativschriften gibt, habe ich auch schon bemerkt. Mir ging es – wie gesagt – rein um die oben beschriebene eher theoretische Fragestellung und die Auseinandersetzung damit, die mich wirklich interessieren würde. Ist aber auch nicht so wichtig.
CLMNZ Geschrieben Mai 3, 2016 Geschrieben Mai 3, 2016 hm, hab ja versucht das zu erläutern. In meinen Augen: funktioniert nicht – außer man kennt die Hintergründe nicht oder stellt sich bewusst dagegen – aber für mich ist ja diese Speisekarte auch schon ein Unding. 1
Gast Geschrieben Mai 4, 2016 Geschrieben Mai 4, 2016 hm, hab ja versucht das zu erläutern. In meinen Augen: funktioniert nicht – außer man kennt die Hintergründe nicht oder stellt sich bewusst dagegen – aber für mich ist ja diese Speisekarte auch schon ein Unding. Ganz richtig. Wer im deutschsprachigen Raum mit der in Rede stehenden Kategorie von Schriften wirkt, hat sich mit der Corporate Identity des 'Führerstaates' auseinandergesetzt zu haben. Widrigenfalls benötigen sie Nachhilfe im Fach Geschichte.
109 Geschrieben Mai 4, 2016 Geschrieben Mai 4, 2016 Ohne die Hakenkreuze sind das allerdings keine wahren Ansichten. Das Hakenkreuz harmoniert deutlich mit dieser Schrift. Muß das in der Wiedergabe historischer Dokumente entfernt werden? Nein, müsste es nicht, da es sich um zeitgeschichtliche Dokumente handelt. Propaganda mit Hakenkreuz oder ähnlichen Symbolen (!) wäre strafbar, §§ 86 und 86a. Auch ein "leidiges" Thema für mich, da ich ab und an ja auch mit meiner Passion Dioramen-/Modellbau mit NS-Symbolen konfrontiert werde.
RobertMichael Geschrieben Mai 4, 2016 Geschrieben Mai 4, 2016 Diese Nudeln habe ich noch nie gekauft – nicht weil ich sie Für Nazi-Nudeln halte, aber weil ich die Gestaltung (und gerade die Schrift) für unsympathisch altbacken halte. Mir scheint hier schon sehr viel Traditionismus, Konservativismus etc. mitzuschwingen gerade deshalb würde ich die kaufen. ich find die gestaltung einfach ehrlich, bodenständig. schau dir mal die nudelverpackung von barilla und co. an – übertriebenes design. ähnlich geht es mir bei den traditionellen biermarken, gaffel kölsch, früh usw. das traditionelle logo passt einfach zum eher groben, ehrlichen auftritt der köbes, die durch ihre schwemme gehen. ich finde das passt einfach zur marke. aber so sind die geschmäcker. die hochzeits-nudeln wurden übrigens vor kurzem modernisiert: find ich pers. sehr sympatisch. Mich würde das wirklich mal brennend interessieren: Bekommt man Gestaltungsbeispiele mit der Tannenberg hin, die nicht automatisch mit dem Thema »nationalsozialistische Gestaltung« assoziiert werden? warum sollte das nicht funktionieren? es ist ja die schere in euren köpfen, wenn du damit ins ausland gehst gibt es diese vorurteile evtl. gar nicht. aber ich weiss schon was du meinst ... ich denke es ist möglich, sofern ich mal paar minuten zeit habe versuch ich mal ein paar beispiele zu bringen, obwohl ich die satzbeispiele aus den schriftmustern auch nicht alle mit der NS-ideologie verbinde. 1
RobertMichael Geschrieben Mai 4, 2016 Geschrieben Mai 4, 2016 Die vorne verlinkte Schrift von 26+ Zeichen (Fracmentica) bekomme ich sicherlich aus dem Kontext gelöst – eine Tannenberg nicht. wie sieht es mit neueren interpretationen wie blaktur und fakir aus? hm, hab ja versucht das zu erläutern. In meinen Augen: funktioniert nicht – außer man kennt die Hintergründe nicht oder stellt sich bewusst dagegen – aber für mich ist ja diese Speisekarte auch schon ein Unding. aber riefenstahl-ästhetik funktioniert für dich?
RobertMichael Geschrieben Mai 4, 2016 Geschrieben Mai 4, 2016 Ganz richtig. Wer im deutschsprachigen Raum mit der in Rede stehenden Kategorie von Schriften wirkt, hat sich mit der Corporate Identity des 'Führerstaates' auseinandergesetzt zu haben. Widrigenfalls benötigen sie Nachhilfe im Fach Geschichte. habe ich gemacht und nun? darf ich die fonts nun verwenden? darf ich sie losgelöst von ns-ästhetik verwenden? bin ich ein nazi-sympathisant wenn ich sie verwende? will ich nur provozieren wenn ich sie auf einer speisekarte oder in einem logo verwende?
CLMNZ Geschrieben Mai 4, 2016 Geschrieben Mai 4, 2016 aber riefenstahl-ästhetik funktioniert für dich? wie kommst du auf das – hab ich das irgendwo geschrieben ? Ich finde es lachhaft – beim Beispiel Rammstein die Bilder zu verwenden und dann so zu tun als ob das kein Nazikram wäre ... bisschen Hirn einschalten sollten sie ... in den USA mag das toll ankommen – die wissen vermutlich auch nicht, was das für Filmchen sind. Einer der wenigen (finde ich), der mit der Ästhetik ganz gut umgeht ist Rummelsnuff – da wird aber schon auch mit einer Portion Ironie mit der Assoziation gespielt und ordentlich überzeichnet. — muss aber jetzt weg in den Pott – die jüngere deutsche Geschichte ruft :P
RobertMichael Geschrieben Mai 4, 2016 Geschrieben Mai 4, 2016 Eine Fracmetica hätte trotz sehr ähnlicher Formensprache eine komplett andere Wirkung und man müsste für eine Nazi-Assoziation noch weitere Faktoren beitragen. So sehe ich das z.B. auch mit Rammstein und den Leni Riefenstahl Clips – wenn man mit Olympia 1936 nicht die Nazis in Verbindung bringen möchte sieht man darin auch keine Nazi-Ästhetik bezog sich darauf. sorry, dann hatte ich dich falsch verstanden.
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