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Schriftmuster Tannenberg

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Geschrieben

Hallo,

 

Meine Aussagen zu den aktuellen und real existiereden Propagandalügen basieren auf Tatsachen, welche den etwas neugierigeren und interessierteren Kreisen schon etwas länger bewusst sind.

 

vor 16 Minuten schrieb Þorsten:

 

 … der auch noch kreuzgefährlich ist, da er nicht nur unsere demokratischen Institutionen verunglimpft, sondern auch das langfristige Überleben der Menschheit gefährdet. So ein Quatsch darf hier nicht unkommentiert bleiben.

Deine Aussage ist eine totale Verdrehung der Tatsachen. Das erste Beispiel mit den Radwegen ist übrigens ein Erbe aus dem III,-Reich. Der Forschungsdienst Fahrrad das ADFC hatte das auch mal ganz schön zusammengetragen, aber die Seite existiert so nicht mehr.  Es ist viel mehr Ignoranz gegenüber diesen Tatsachen demokratiegefährdend, als das Hinweisen auf diese Tatsachen. Es wirkt irgendwie seltsam, wie schnell einige Menschen immer Verschwörungstheorie schreien und dann den, der auf die echten Verschwörungen Hinweisenden, in die rechte Ecke drängen wollen ... wo er doch gerade auf deren Taten hingewiesen hat. Das ist klischeehaftes Denken, etwa so wie die Zuweisung der gebrochenen Schriften zu den Nazis.

 

MfG

Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb CLMNZ:

Die Geschichte der Schaftstiefelgrotesk ist extrem eng verwoben mit NS und das kann hier niemand leugnen.

Das ist erstmal nur eine Behauptung. Auf den letzten dreißig Seiten konnte ich das nicht nachvollziehen. Modische Schriftnamen und zeitliches Zusammentreffen sind zumindest mir nicht ausreichend.

 

vor 4 Stunden schrieb CLMNZ:

nur auf eine nicht ersichtliche Schönheit und Lesbarkeit der SSG hingewiesen,

Bitte sei so gut und präzisiere, dass das Dir und Martin nicht ersichtlich ist -- vielleicht auch anderen, dennoch gilt, wie bereits gesagt, de gustibus non est disputandum.

 

Der Vergleich mit der Handschrift war tatsächlich polemisch und mag für meiner Meinung nach überempfindliche Anhänger der Political Correctness auch geschmacklos sein, zeigt es doch, dass nicht alles, was zur Zeit des Nationalsozialismus usus war auch zwangsläufig für die Ewigkeit verdorben ist. Das ist auch mein Problem mit LTI. Niemals würde ich ein Wort wie "selektieren" in Bezug auf Menschen benutzen, aber jenseits dessen ist es ein anständiges Fremdwort für "Auswahl". Genauso verführe ich mit der den Grotesk-Gotischen. Müsste ich eine Gebrochene Schrift einsetzen, würde ich zuerst an eine Grotesk-Gotische denken, da sie unseren heutigen Lesegewohnheiten, was Buchstabenskelette anbelangt, am nächsten kommt.

Dass die Schriften von einigen so eng mit den Nazis verknüpft werden, liegt doch daran, dass viele Gestalter schlicht Angst vor der Wirkung von gebrochenen Schriften haben, behaupte ich mal.

Geschrieben

Fang ich mal bei Uwes Einlassungen an: Es ist doch nun wirklich ein Selbstgänger,das es eideutig sicherer ist, wenn versxchiedenne Verkehrsarten, also Kraftfahrzeuge - Radfahrer ohne Knautschzone - langsamere Fußgänger eigene Spuren zugewiesen bekommen, und das man mit einem Helm besser geschützt ist, macht man mal einen Satz auf den Asphalt, sollte doch wohl auch klar sein, sonst wären Helme auf Baustellebn oder in Fabrikhallen genau so unnützer Quatsch.

 

Und nur, weil dies möglicherweise ja NS-Parteimitglieder erdacht haben, ist es deshalb noch lange nicht schlecht.

 

 

Und nochmal auf meinen Käfer-Vergleich,auch wenn dessen Geschichtwe bis in die 1920ere zurückgeht, so wurde dieses Auto ja nun wirklich in der Nazizeit als Kind der Partei propagandistich noxch deutlicher ausgeschlachter, als die SSGs, und hatte letztlich nur das Glück, von den Siegern als ausgezeichneten Reparationsartikel entdeckt zu werden, was dem Auto dann auch den Weg zum privaten Export ebnete und ihn zur Wirtschaftswunder-Lokomotive machte, was dann wirklich den Ruf rein wusch, während  die Schlichtgotischen im Grunde nur durch den Wechsel dere Mode aus der Nutzung kamen, und damit die feste Verbindung zur Politischen Situation in iher Mode-Hochzeit führte. Genau diesen Effekt wollte ich ja nur zeigen, als ich den KdF-Wagen hervorkramte

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Þorsten:

Vielleicht gehört zu einer gepflegten Diskussionskultur auch, dem Gegenüber nicht ständig (und eben auch ohne Untermauerung) Stammtischniveau zu unterstellen.

A) Ich mache das nicht ständig.

B) Es wurde jeweils begründet und ich hole auch gern nochmal weiter aus, wenn da irgendwelche Zweifel bestehen. 

C) Ich habe im Falle von Clmz mehrfach durch Nachfragen versucht von dem oberflächlichen Niveau herunterzukommen und tatsächlich in eine saubere Debatte einzusteigen. Wenn das über mehrere Seiten nicht geschieht und eher immer schlimmer wird, kann ich es auch nicht ändern und dann nur noch entsprechend quittieren. Und mit »Gegenüber« (im Sinne von andere Meinung bzw. dem »andere« Lager) hat das übrigens überhaupt nichts zu tun. Ich verwehre mich genauso gegen ein entsprechenden Verhalten, welches für »meine Seite« spricht und ich respektive eine saubere Darlegung von Meinungen und Fakten, die meiner Ansicht zuwiderlaufen. Gerade du machst das ja meist hervorragend!

 

Umso mehr überrascht dann sowas … 

 

vor 2 Stunden schrieb Þorsten:

… SSG für unbedenklich, weil die ja so völlig unbelastet und neutral ist?

vor 2 Stunden schrieb Þorsten:

Die sollen auf einmal, völlig ungeachtet des Kontexts, überall bedenkenlos einsetzbar sein. Das verstehe ich nicht.

Wo nimmst du das nur her? Wir hatten doch vor vielen Seiten schon mal ausführlich klargestellt, dass niemand hier so eine Meinung vertritt. Ein Pol sieht hier eine extrem starke Verknüpfung der Nazis mit dieser Schriftgattung, die sich vermeintlich eindeutig in der Gestaltung zeigt und dann eine entsprechende formalgestalterische Bewertung und Haltung bezüglich der heutigen Anwendung begründen würde. Die andere Seite zweifelt das Maß(!) dieser Verbindung an und kommt dann zu anderen Schlussfolgerungen, was die Bewertung und die Möglichkeit des heutigen Einsatzes angeht. Nichts weiter. Niemand hier sagt, die Schriften wäre unabhängig von der Politik entstanden oder heute völlig neutral oder ähnliches. Es sehr ärgerlich und enttäuschend, dass nach so vielen Seiten die Positionen noch so fundamental missverstanden werden und man nicht weiter differenzieren kann als »er widerspricht mir – also muss er wohl das genaue Gegenteil glauben«. Wie soll man über komplexe und strittige Details diskutieren, wenn schon die Grundpositionen nicht verstanden werden und in der Folge dann solche falschen und niveaulosen Anschuldigungen gemacht werden?

(Vermutlich geht es eben einfach nicht.)

 

 

Und zum Thema aktuelle Propagandalügen/Verschwörungstheorien oder wie auch immer der einzelne das bezeichnen mag: Wenn kein ausdrücklicher Bezug zu Design und Typografie drin vorkommt hat es hier nichts zu suchen. Dies steht klar in den Regeln, ist nicht verhandelbar und ich verwarne auch nicht zweimal. Die gesellschaftspolitischen Debatten MIT Typografie-Bezug sind schon grenzwertig genug. Mehr solche Pulverfässer werden wir nicht aufmachen. 

  • Gefällt 1
Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Þorsten:

Und mit der Nürnberger (!) Burg und solcher Schrift wird eben auch genau an diesen Zeitgeist appelliert.


es gibt auch beispiele aus der zeit ohne nürnberger burg.

 

es ging mir um dein zitat:

Zitat

Zeitgenössische Beispiele von Anwendungen, die nicht ins Nazibild vom neuen arischen Menschen passten, hat bisher noch niemand gezeigt.

und das haben wir hier zur genüge widerlegt.

 

vor 1 Stunde schrieb Þorsten:

Natürlich nicht; das wäre absurd. Gegenfrage: Hieltest du ein CD/CI für die AfD mit SSG für unbedenklich, weil die ja so völlig unbelastet und neutral ist?

ich habe nie behauptet das die SSG unbelastet ist. das ist sie eindeutig.

mir ging es darum aufzuzeigen das die schrift nicht ausschliesslich vom ns-regime verwendet wurde und das das skelet einer SSG eine interessante weiterentwicklung der fraktur ist, deren formen keine schlechte idee sind, nur weil sie auch im dritten reich verwendet wurde.

  • Gefällt 1
Geschrieben

Hallo,

 

vor 11 Stunden schrieb Ralf Herrmann:

Und zum Thema aktuelle Propagandalügen/Verschwörungstheorien oder wie auch immer der einzelne das bezeichnen mag: Wenn kein ausdrücklicher Bezug zu Design und Typografie drin vorkommt hat es hier nichts zu suchen. Dies steht klar in den Regeln, ist nicht verhandelbar und ich verwarne auch nicht zweimal. Die gesellschaftspolitischen Debatten MIT Typografie-Bezug sind schon grenzwertig genug. Mehr solche Pulverfässer werden wir nicht aufmachen. 

Das war wohl auch an mich gerichtet? Eine so eingeengte Betrachtung funktioniert nicht. Typografie und Gestaltung ist nun mal auch immer Werkzeug. Man benutzt eine Gestaltung aus diversen Gründen. So muss die Gestaltung auch den Geist hinter der zu erzielenden Aussage in etwa treffen. Da sind dann natürlich auch die Zeitgeister, aber diese bestimmen auch die Politik. Die drei von mir genannten Beispiele sind nur exemplarisch zu sehen, dass es diese Arten der Manipulationen immer noch gibt und das unsere Betrachtung der schlichten Gotischen irgendwie bei einigen darauf aufbaut, wir haben das ja überwunden und sind so viel besser. Das ist aber ein Irrglaube.

 

Im Kontext der Politik und deren Propaganda ist die Typografie ein sehr guter Indikator für Propaganda. Generell scheinen die Gestalter bei der Typografie zu gradlinig zu denken. Auch folgen diese gerne den Herdentrieb und sind damit über die Typografie relativ leicht zu diskriminieren und selektieren ... Wenn man sich ernsthaft mit Gestaltung und Typografie auseinandersetzen will muss man auch diese Hintergründe betrachten. Ansonsten hat man schon verloren.

 

Zum Thema Sprachpflege noch einen sarkastischen Seitenhieb: Die Verwendung des Begriffs Verschwörungstheorie bedeutet in den meisten Fällen: Ich habe keine Argumente und die vorgetragenen Tatsachen gefallen mir nicht. Aber wir können uns gerne auf den Begriff Propagandamärchen einigen. Bei den genannten Beispielen trifft das zu. Die wissenschaftlichen Nachweise wurden schon längst gebracht ... sonst wüsste ich ja auch nicht, dass diese Propagandalügen sind. Und genau dann sind wir doch wieder bei der Gestaltung angekommen. Lügen muss man besser verkaufen als die Wahrheit. Für die Wahrheit tut es ein sachlicher und neutraler Stil, für Lügen muss man auch und/oder viel mehr mit Emotionen arbeiten. Und dazu braucht man die Gestaltung. So gesehen ist das dann sogar ein Lob an die Tannenberg. Sie war gut genug ganz fette Lügen zu vermarkten. *fiesgrins*

 

MfG

Geschrieben
vor 12 Minuten schrieb Uwe Borchert:

Das war wohl auch an mich gerichtet?

Nicht explizit, aber implizit. Wenn bestimmte Themen nicht erlaubt sind, bezieht sich das nicht auf bestimmte Positionen zu diesem Thema, sondern eben auf das Thema generell. 

Zitat

Die Verwendung des Begriffs Verschwörungstheorie bedeutet in den meisten Fällen: Ich habe keine Argumente und die vorgetragenen Tatsachen gefallen mir nicht. Aber wir können uns gerne auf den Begriff Propagandamärchen einigen. Bei den genannten Beispielen trifft das zu. Die wissenschaftlichen Nachweise wurden schon längst gebracht ...

Was zu beweisen war. Exakt diese Steilvorlagen sind es, die NICHT erlaubt sind. Das muss Reaktionen hervorrufen, die mit großer Wahrscheinlichkeit wegen unvereinbarer »Weltbilder« eskalieren, weit weg vom Thema der Community führen und nur Ärger verursachen. Ich lasse dies nun letztmalig als ausdrückliche Warnung und Beispiel so stehen. Beim nächsten Mal verschwindet der komplette Beitrag, was für die betreffenden Schreiber natürlich immer sehr ärgerlich ist. Daher dies besser erst gar nicht provozieren!

Geschrieben

Hallo,

 

vorab: Es scheint ein Fehler in der Zitieren-Funktion vorzuliegen. Das Posting von mir auf das Du geantwortet hast wird am Ende beim Zitieren mit eingefügt ...

 

vor 8 Minuten schrieb Ralf Herrmann:

... Wenn bestimmte Themen nicht erlaubt sind, bezieht sich das nicht auf bestimmte Positionen zu diesem Thema, sondern eben auf das Thema generell. 

Damit können aber einige Themen nicht mehr erfasst werden. Die Gestaltung existiert ja nicht nur der Gestaltung Willen. Sie ist ja auch Werkzeug für diese Themen. Bei der Tannenberg waren wir ja auch in schnell in den kürzesten 1000 Jahren der Geschichte.

 

vor 8 Minuten schrieb Ralf Herrmann:

Was zu beweisen war. Exakt diese Steilvorlagen sind es, die NICHT erlaubt sind. Das muss Reaktionen hervorrufen, die mit großer Wahrscheinlichkeit wegen unvereinbarer »Weltbilder« eskalieren, weit weg vom Thema der Community führen und nur Ärger verursachen.

Also das müssen wir aushalten. Bei den meisten Verschwörungstheorien gibt es sehr gute Argumente dagegen und man muss auch mal einsehen, dass es keine Argumente für/gegen eine Darstellung gibt und man auf das Öffnen der Archive warten muss. OK, viele von uns werden dazu sicher nicht alt genug werden.

 

vor 8 Minuten schrieb Ralf Herrmann:

Ich lasse dies nun letztmalig als ausdrückliche Warnung und Beispiel so stehen. Beim nächsten Mal verschwindet der komplette Beitrag, was für die betreffenden Schreiber natürlich immer sehr ärgerlich ist. Daher dies besser erst gar nicht provozieren!

Damit verschwinden möglicherweise aber auch relevante Inhalte. Nicht immer kann ein Einzelner aus seiner Position heraus verstehen was relevant ist und was nicht. Meistens kommt das Verständnis erst viel später ... zumindest bei mir ist es so. Sehr häufig habe ich erst viel später kapiert was überhaupt Sache war. Schon daher mag ich das Verschwinden von unangepassten Meinungen nicht. Selbst wenn diese falsch ist, kann diese doch gute Denkanstöße geben.  Und manchmal sind das sogar Tatsachen, welche man aber fälschlicherweise nur für Meinungen gehalten hat.
 

MfG

Geschrieben
vor 26 Minuten schrieb Uwe Borchert:

Damit können aber einige Themen nicht mehr erfasst werden.

Doch, können sie, wenn sich alle, aber auch alle Beteiligten an der Diskussion an die Community-Regeln und gewissen ungeschriebene Umgangsformen halten. Solange das so ist, lasse ich die Tür ja auch weit genug auf, wie man an der Existenz dieser 30 Seiten und der immer noch offenen Diskussion sehen kann. 

 

Zitat

Schon daher mag ich das Verschwinden von unangepassten Meinungen nicht.

Darum geht es nicht und das habe ich auch schon klargemacht. Ich bitte darum, diese Meta-Diskussion jetzt zu beenden. Die Community-Regeln sind nicht verhandelbar.  

  • Gefällt 1
Geschrieben
vor 17 Stunden schrieb Ralf Herrmann:

A) Ich mache das nicht ständig.

OK, Schuldigung. :aschehaupt:  Ich hätte »immer mal wieder« schreiben sollen.  :baeh:

vor 17 Stunden schrieb Ralf Herrmann:

Wir hatten doch vor vielen Seiten schon mal ausführlich klargestellt, dass niemand hier so eine Meinung vertritt.

Leider stellt sich das für mich anders dar. Ein Beispiel ist dieser Kommentar:

vor 18 Stunden schrieb Phoibos:

Modische Schriftnamen und zeitliches Zusammentreffen sind zumindest mir nicht ausreichend.

Wie soll ich das anders verstehen, als dass diese Schriften außer durch »modische« (das ist doch ein schöner Euphemismus!) Namen und eine »zeitliches Zusammentreffen« (die Formulierung räumt für mich zumindest die Möglichkeit eines zufälligen Zusammentreffens ein) »unbedenklich« sein sollen?

 

vor 17 Stunden schrieb Ralf Herrmann:

Ein Pol sieht hier eine extrem starke Verknüpfung der Nazis mit dieser Schriftgattung, die sich vermeintlich eindeutig in der Gestaltung zeigt und dann eine entsprechende formalgestalterische Bewertung und Haltung bezüglich der heutigen Anwendung begründen würde. Die andere Seite zweifelt das Maß(!) dieser Verbindung an und kommt dann zu anderen Schlussfolgerungen, was die Bewertung und die Möglichkeit des heutigen Einsatzes angeht.

Zum »linken« Pol: OK, das scheint mir Martins Position zu sein. Ich teile sie nicht uneingeschränkt, da mir die Begründung einer Bewertung dieser Schriften aus formalgestalterischen Kriterien problematisch erscheint. Den »rechten« Pol der Debatte sehe ich aber »weiter rechts«: m.E. wurde hier schon (freilich nicht konsequent und von allen Vertretern der aus meiner Warte »anderen« Seite) jede (nicht triviale) Verknüpfung der Nazis mit der Schriftgattung bestritten – und genau damit habe ich ein Problem.

 

vor 17 Stunden schrieb Ralf Herrmann:

Niemand hier sagt, die Schriften wäre unabhängig von der Politik entstanden oder heute völlig neutral oder ähnliches.

Doch, zumindest der erste Teil wurde hier (nach meiner Erinnerung ziemlich weit am Anfang) postuliert. Die Schriften hätten angeblich genau so entstehen und genau so schnell populär werden können, wenn es die Nazis nie gegeben hätte. Und wenn ich einige (nicht alle!) Kommentare »eurer« Seite lese, bin ich mir leider nicht sicher, ob wir in diesem Punkt einen Konsens erreicht haben.

 

vor 17 Stunden schrieb Ralf Herrmann:

»er widerspricht mir – also muss er wohl das genaue Gegenteil glauben«

Das wäre in der Tat albern. Zumindest ich denke überhaupt nicht so. Wenn es so ankommt, reden wir (leider wieder :cry:) aneinander vorbei.

 

vor 16 Stunden schrieb RobertMichael:

es gibt auch beispiele aus der zeit ohne nürnberger burg.

Aber was heißt das denn? Es gab doch auch in der gleichgeschalteten DDR-Propaganda immer wieder unverfängliche Beispiele. Ideologischer Holzhammer + neutral + Holzhammer + neutral + Holzhammer + neutral gibt doch ein klares Gesamtbild, oder?

 

vor 16 Stunden schrieb RobertMichael:

und das haben wir hier zur genüge widerlegt.

Kannst du mir ein, zwei Beispiele von Anwendungen (aus der Nazizeit) zeigen, »die nicht ins Nazibild vom neuen arischen Menschen passten«, damit ich verstehe, was du meinst? Ich meine, solche hier bisher nicht gesehen zu haben. :-?

 

vor 16 Stunden schrieb RobertMichael:

mir ging es darum aufzuzeigen das die schrift nicht ausschliesslich vom ns-regime verwendet wurde

Kommt das nicht darauf an, wie weit wir den Begriff NS-Regime fassen? Wurden diese Schriften (vor Kriegsende) in Anwendungen eingesetzt, die irgendeine Distanz zum Regime auch nur erahnen lassen?

 

vor 16 Stunden schrieb RobertMichael:

und das das skelet einer SSG eine interessante weiterentwicklung der fraktur ist, deren formen keine schlechte idee sind, nur weil sie auch im dritten reich verwendet wurde.

Da sind wir beide uns einig.

 

Geschrieben
vor 3 Minuten schrieb Þorsten:
vor 17 Stunden schrieb RobertMichael:

es gibt auch beispiele aus der zeit ohne nürnberger burg.

Aber was heißt das denn? Es gab doch auch in der gleichgeschalteten DDR-Propaganda immer wieder unverfängliche Beispiele. Ideologischer Holzhammer + neutral + Holzhammer + neutral + Holzhammer + neutral gibt doch ein klares Gesamtbild, oder?

sorry, das nervt nur noch. :oops:

DU hast doch gesagt du willst "Zeitgenössische Beispiele von Anwendungen, die nicht ins Nazibild vom neuen arischen Menschen passen" die habe ich erbracht. und nun kommst du mit dem argument "Aber was heißt das denn?" und schwingst zur DDR über ... ein komplett anderes thema.

 

vor 6 Minuten schrieb Þorsten:

Kannst du mir ein, zwei Beispiele von Anwendungen (aus der Nazizeit) zeigen,

*seufz* was willst du sehen? Logos von Biermarken, Zigarettenmarken ... und dann ist wieder eine Burg drauf und Du sagst: "... siehste, siehste alles Nazis die SSG verwenden!" Nur weil 'Nürnberger Lebkuchen' eine regionale Traditionsmarke ist und dort dummerweise eine Burg steht und Nürnberg generell nicht gut wegkommt.

 

 

 

 

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  • Gefällt 1
Geschrieben
vor 32 Minuten schrieb Þorsten:

Kommt das nicht darauf an, wie weit wir den Begriff NS-Regime fassen? Wurden diese Schriften (vor Kriegsende) in Anwendungen eingesetzt, die irgendeine Distanz zum Regime auch nur erahnen lassen?
 

klar, sofern man von der ausage: "früher waren alle nazis und jede firma hatte verbindungen zur NSDAP" ausgeht ist das natürlich schwer zu differenzieren. ich bleibe jedoch dabei, die SSG war in erster linie eine plakative schrift welche dem zeitgeist entsprach und missbraucht wurde, von mir aus auch weil sie eine gewisse strenge ausstrahlt.

  • Gefällt 1
Geschrieben

Dass die jeweiligen Machthaber die Kunst bzw. Teile der Kultur für sich beanspruchten, war üblich. 

 

Es war, blickt man in der Kunstgeschichte zurück, ja wohl mindestens seit der Antike so.

 

Die Römer, 146 v. Chr. Sieger über die Griechen, übernahmen z. B. deren Kunst und Kultur. D. h. der Kunststil wurde 1 : 1 übernommen. Regelrecht penibel nachgeahmt. Man hatte sich das Volk samt Kultur somit bildlich gesprochen „einverleibt“.

 

Das kann man in der Geschichte bzw. Kunstgeschichte ja immer wieder verfolgen.

 

Nicht viel anders ist der Sinn und Zweck der Raubkunst gewesen. 

 

Oder denkt jemand, dass die Nazis mit „großem Kunstverstand“ so weit in die Zukunft blicken konnten, dass sie damit spekulierten, wieviel ein Gemälde von Klimt oder Schiele etc. in einigen Jahrzehnten wert ist?

 

Sie hatten das für sich beansprucht und einverleibt, was ihnen in den Kram passte.

 

So kann man m. E. auch von Missbrauch, bzw. Raub einer Schrift sprechen, die momentan in Mode war und dem Zeitgeist entsprach. Wobei die Betonung auf „momentan“ liegt, denn in Wahrheit hatte Hitler kein Interesse an der SSG. 

 

Was auch dafür spricht, dass diese Schrift eben nicht für die Nazis geschaffen wurde.

 

Wieviel den Nazis die SSG-Schriften tatsächlich wert waren, kann man ja nachlesen:

 

„Am 3. Januar 1941 fällte der „Führer“ Adolf Hitler seine Entscheidung. Die gotischen Schriften seien sämtlich zugunsten der „Normal-Schrift“ aufzugeben. In einem nichtöffentlichen Rundbrief ließ Hitler Martin Bormann verbreiten:

 

„Die sogenannte gotische Schrift als eine deutsche Schrift anzusehen oder zu bezeichnen ist falsch. In Wirklichkeit besteht die sogenannte gotische Schrift aus Schwabacher Judenlettern. Genau wie sie sich später in den Besitz der Zeitungen setzten, setzten sich die in Deutschland ansässigen Juden bei Einführung des Buchdrucks in den Besitz der Buchdruckereien und dadurch kam es in Deutschland zu der starken Einführung der Schwabacher Judenlettern.“ (Zitat aus Wikipedia)

 

 

Geschrieben
vor 12 Minuten schrieb Erwin Krump:

Was auch dafür spricht, dass diese Schrift eben nicht für die Nazis geschaffen wurde

ich glaube anfänglich war dies nicht der fall, denke jedoch auch, dass durch den großen erfolg der tannenberg (mit all ihrer modernen strenge) weitere gießereien auf den zug aufgesprungen sind. sicherlich sind diese schriften nicht expizit für die nazis erstellt wurden, jedoch wurden diese durch die damalige politik und propaganda mit eindeutigen namen (national, deutschmeister, marienburg ...) versehen. "deutsche schrift" mit beispielen für "deutsche anwendungen" verkaufte sich damals nun besser.

die werbeabteilung der nsdap hat sich dann sicherlich gedacht "ach schau mal: fraktur = urdeutsch, wirkt streng und modern und dazu noch der name — die passt für unsere propaganda!"

sind natürlich nur vermutungen.

Geschrieben

(In Moderator-Funktion:)  Du kannst uns auch sagen was da auf Seite 16 steht – es gibt bestimmt Mitleser, die das Buch nicht zur Hand haben, warum also hier im Forum nicht den Inhalt, sondern nur die Meta-Ebene diskutieren?

Geschrieben

Ich gebs auf, Du kannst einfach nicht sachlich argumentieren. Schreib doch einfach was dort steht oder was Du mit Deiner Antwort meinst. Andere haben das Buch nicht und wollen die Diskussion evtl. auch mitverfolgen.

Steht dort das die Nazis die Schrift am Reisbrett entworfen haben mit einer Schaftstiefelvorlage?

Hat Goebbels den Gießereien befohlen solche Schriften zu entwerfen?

Durften diese Schriften nur für Propaganda engesetzt werden?

Habe ich recht und die Gießereien haben nur eine Nachfrage bedient?

ARGH!

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb RobertMichael:

ich glaube anfänglich war dies nicht der fall, denke jedoch auch, dass durch den großen erfolg der tannenberg (mit all ihrer modernen strenge) weitere gießereien auf den zug aufgesprungen sind.

Das wollte ich ja gerade mit meinem Beitrag zum Ausdruck bringen. Das "Einverleiben" dessen, was den Machthabern in den Kram passt. Die Besitznahme von Kunst und Kultur.

 

Mir ist sehr wohl bewusst, dass (nicht nur) die Tannenberg den Nazis zu dienen hatte.

  • Gefällt 2
Geschrieben
vor 6 Stunden schrieb Þorsten:

Wie soll ich das anders verstehen, als dass diese Schriften außer durch »modische« (das ist doch ein schöner Euphemismus!) Namen und eine »zeitliches Zusammentreffen« (die Formulierung räumt für mich zumindest die Möglichkeit eines zufälligen Zusammentreffens ein) »unbedenklich« sein sollen?

Meinem Empfinden liegen die Tannenberg und "Menschen selektieren" nicht auf dem gleichen Niveau von Bösartigkeit. Und vielleicht hätte ich statt "modisch" "sich dem Zeitgeist anbiedernd" schreiben sollen, aber trotzdem mußt Du nicht gleich die Goldwaage des Euphemischen rausholen ;)

Ich halte die Grotesk-Gotischen immer noch für den Versuch, Bauhaus und Gebrochene zu vereinen. Insofern ist für mich zeitlich tatsächlich zufällig. Dort, wo einige marschierende Schaftstiefel und gar schon die Shoa sehen, sehe ich eine auf das nötigste runtergebrochene Skelett einer Gebrochenen, die von den Nazis gerne für ihren rückwärtsgewandten Modernismus missbraucht wurde. 

 

  • Gefällt 2
Geschrieben
vor 9 Minuten schrieb Phoibos:

Ich halte die Grotesk-Gotischen immer noch für den Versuch, Bauhaus und Gebrochene zu vereinen.

Wie könnte der Geist des Bauhauses (liberal, links, international) mit gebrochenen Schriften an sich zusammengehen?

  • Gefällt 2
Geschrieben
vor 12 Minuten schrieb Martin Z. Schröder:

Wie könnte der Geist des Bauhauses (liberal, links, international) mit gebrochenen Schriften an sich zusammengehen?

Vielleicht nicht der „Geist des Bauhauses“, aber ist es nicht vorstellbar, daß sich Erich Meyer ev. dachte „Die Futura und andere geometrische Groteskschriften verkaufen sich gut, jetzt probiere ich ähnliches als gebrochene Schrift.“

  • Gefällt 1
Geschrieben
vor 3 Minuten schrieb Martin Z. Schröder:

Wie könnte der Geist des Bauhauses (liberal, links, international) mit gebrochenen Schriften an sich zusammengehen?

Wieso sollte er nicht!? Ich verstehe nicht, warum man diese Frage stellt bzw. was sie implizieren will. 

Der damalige Designer einer gebrochenen Schrift könne bestimmte gestalterische Trends der Zeit nicht aufgreifen, weil? Ja, warum denn? Weil ein Designer einer gebrochener Schrift ein Rechter sein muss, der nix mit dem Bauhaus zu tun haben will? Das willst du ja wohl kaum behaupten? Weil gebrochene Schriften per se für Nationalismus stünden? Auch nicht wahr. Also wie jetzt? 

  

vor 3 Minuten schrieb Vitrioloel:

… daß sich Erich Meyer ev. dachte „Die Futura und andere geometrische Groteskschriften verkaufen sich gut, jetzt probiere ich ähnliches als gebrochene Schrift.“

Und dazu wurden ja auch schon Zeit-Dokumente präsentiert, die das unterstützen. 

Geschrieben
vor 26 Minuten schrieb Martin Z. Schröder:

Wie könnte der Geist des Bauhauses (liberal, links, international) mit gebrochenen Schriften an sich zusammengehen?

International zum Beispiel durch an die Antiqua angelehnte Buchstaben statt der üblichen gebrochenen Formen, die außerhalb der Frakturfreunde schwer auf Anhieb zu lesen sind (Versalien, k, x, ...), wogegen natürlich diese völkischen Schriftnamen sprechen. 

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