catfonts Geschrieben August 24, 2016 Geschrieben August 24, 2016 Und selbst für die Frakturführerschen-Absolventen: Gaſtſtätte ist doch dann richtig? Und Urstoff doch auch, wenn da die Rezepte vom Braumeister Urs stammen, und das Gesöff so richtig toff ist, wie man zu sagen pflegte, als ich noch im Jugendsprache-Alter war. Toff: 70er Jugendsprach für ‚richtig gut‘ Entlehnung aus dem Jiddischen טובֿ (YIVO: tov) ‚gut, schön, lieblich, glücklich, groß, fröhlich‘, das seinerseits dem Hebräischen טוֹב (CHA: ṭōv) ‚gut‘ entstammt. Urs: Ein männlicher Vorname, der auf den Heiligen Ursus zurückgeht und in der Schweiz sehr häufig, im sonstigen deutschsprachigen Raum selten anzutreffen ist. Ursus ist latein, und bedeutet Bär. Anders ausgedrückt: Urstoff - bärig-gut! - he, ist das nicht n guter Werbe-Claim???
Uwe Borchert Geschrieben August 24, 2016 Geschrieben August 24, 2016 Hallo, vor 7 Minuten schrieb catfonts: Und selbst für die Frakturführerschen-Absolventen: Gaſtſtätte ist doch dann richtig? Oh Oh! Unterkoffeinierung im kritischen Bereich! Es war Wirtſhauſ! MfG
catfonts Geschrieben August 24, 2016 Geschrieben August 24, 2016 vor 18 Minuten schrieb Uwe Borchert: Wirtſhauſ!
RobertMichael Geschrieben August 30, 2016 Geschrieben August 30, 2016 gerade entdeckt: Deutsche Reichsschrift eine Fraktur in 6 Garnituren von Arthur Pestner, wo die schmalen und fetten schon sehr in Richtung Schaft driften. Die Schrift ist aber vor 1930 entstanden. http://vau-ef-be.beepworld.de/schriftliste1.htm fett (1915), schmalhalbfett (1917) eng (1919) schmalfett (1924) schmal (1929) kursiv schmalfett (1935) http://fontsinuse.com/typefaces/31510/deutsche-reichsschrift hübsch.
Ralf Herrmann Geschrieben Januar 6, 2017 Geschrieben Januar 6, 2017 Hier noch einmal ein Beleg für die augenscheinlich nicht negativ und rechts besetzte Wahrnehmung dieser Schriften in der DDR. Meine Mutter (links) in den 1950ern. Das Foto kam beim Stöbern in alten Bildern zu Weihnachten zum Vorschein. 1
Martin Z. Schröder Geschrieben Januar 6, 2017 Geschrieben Januar 6, 2017 Oder ein Beleg für die augenscheinliche Weiterbenutzung der alten Propagandamittel in der neuen Diktatur. Stramme Haltung, straffes Banner, präzise ausgerichtete Fähnchen und Kleidung (trägt das Kind links die Uniform der Jungpioniere?) sprechen jedenfalls keine neue Sprache.
Microboy Geschrieben Januar 6, 2017 Themen-Ersteller Geschrieben Januar 6, 2017 Ha! Da hab ich doch auch ein Muster ... Dieses Muster der Woellmer-Fraktur dürfte von 1936/1937 sein ... 2
Martin Z. Schröder Geschrieben Januar 6, 2017 Geschrieben Januar 6, 2017 Die Woellmer-Fraktur hat einige kalligrafische Schönheit. Und Schwung. Das große D ist fast etwas wild. 1
catfonts Geschrieben Januar 6, 2017 Geschrieben Januar 6, 2017 vor 28 Minuten schrieb Microboy: Dieses Muster der Woellmer-Fraktur dürfte von 1936/1937 sein ... Ob man sich das zum hochauflösenden Scannen mal ausborgen könnte?
Microboy Geschrieben Januar 6, 2017 Themen-Ersteller Geschrieben Januar 6, 2017 vor 22 Minuten schrieb catfonts: Ob man sich das zum hochauflösenden Scannen mal ausborgen könnte? Ausborgen will ich es nicht. Aber ich könnte es irgendwann mal scannen wenn ich etwas Luft habe (frühestens April/Mai). Durch die Bindung bedingt kann ich die Seiten aber wahrscheinlich nicht komplett scannen und zum Bund hin fehlt dann eventuell etwas.
catfonts Geschrieben Januar 6, 2017 Geschrieben Januar 6, 2017 das wär auch prima. Hatte ausborgen geschrieben, weil ja viele hier keinen scanner haben, und da ja auch was Zeit drauf geht. Auf den Tag kommt es da ja auch nicht an.
Gast Schnitzel Geschrieben Januar 6, 2017 Geschrieben Januar 6, 2017 vor einer Stunde schrieb Martin Z. Schröder: Das große D ist fast etwas wild. Wild würde ich es nicht nennen, aber der obere Schwung ist wirklich sehr schön und ein guter Kontrast zu der Strenge die es unten hat. Gerade dieser Ansatz, der zur S-Form zeigt gefällt mir sehr
Microboy Geschrieben Januar 6, 2017 Themen-Ersteller Geschrieben Januar 6, 2017 vor 36 Minuten schrieb catfonts: das wär auch prima. Hatte ausborgen geschrieben, weil ja viele hier keinen scanner haben, und da ja auch was Zeit drauf geht. Auf den Tag kommt es da ja auch nicht an. Erinnere mich doch bitte im April noch einmal daran. Okay?
Kathrinvdm Geschrieben Januar 6, 2017 Geschrieben Januar 6, 2017 Es fehlt noch eine Timer-Funktion im Forum!
Microboy Geschrieben Januar 6, 2017 Themen-Ersteller Geschrieben Januar 6, 2017 Hatten wir die Wiking von J. D. Trennert & Sohn schon? Laut Klingspor-Museum ist die normale Wiking 1925 erschienen und die lichte Wiking 1927. Mein Muster dürfte von 1928 sein ... 4
Kathrinvdm Geschrieben Januar 6, 2017 Geschrieben Januar 6, 2017 Ich finde erstaunlich, wie gut die sich lesen lässt. 1
Microboy Geschrieben Januar 6, 2017 Themen-Ersteller Geschrieben Januar 6, 2017 Ich finde sie schon schwerer lesbar. Gerade in den kleineren Graden wird es sehr blockig ...
pürsti Geschrieben Januar 6, 2017 Geschrieben Januar 6, 2017 vor 3 Stunden schrieb Ralf Herrmann: Hier noch einmal ein Beleg … Das postfaktische Zeitalter zieht ein ins forum.
Microboy Geschrieben Januar 6, 2017 Themen-Ersteller Geschrieben Januar 6, 2017 vor 57 Minuten schrieb pürsti: Das postfaktische Zeitalter zieht ein ins forum. Ein altes Foto ist meines Erachtens nach durchaus ein Beleg. Genauso wie eine literarische Quelle ...
Kathrinvdm Geschrieben Januar 6, 2017 Geschrieben Januar 6, 2017 vor 1 Stunde schrieb Microboy: Ich finde sie schon schwerer lesbar. Gerade in den kleineren Graden wird es sehr blockig ... Ja natürlich hast Du recht – im Vergleich mit normalen Leseschriften ist sie schwierig! Und ein ganzen Buch in dieser Schrift wäre deutlich beschwerlicher zu lesen als eines in einer normalen Textschrift. Aber für diese abgefahrenen Formen finde ich sie dennoch erstaunlich gut lesbar.
pürsti Geschrieben Januar 6, 2017 Geschrieben Januar 6, 2017 vor 24 Minuten schrieb Microboy: Ein altes Foto ist meines Erachtens nach durchaus ein Beleg. Genauso wie eine literarische Quelle ... Dieses Foto kann womöglich ein hauchzarter Hinweis maximal sein aber nie und nimmer ein Beleg (also Nach(!)weis ) Zitat für die augenscheinlich nicht negativ und rechts besetzte Wahrnehmung dieser Schriften in der DDR. 2
Þorsten Geschrieben Januar 6, 2017 Geschrieben Januar 6, 2017 vor 4 Stunden schrieb Ralf Herrmann: ein Beleg für die augenscheinlich nicht negativ und rechts besetzte Wahrnehmung dieser Schriften in der DDR Es ist sicher ein Indiz dafür, dass Schildermacher und Fotograf die Schrift eher nicht als explizite Hitlerschrift gesehen haben. Weiter zu gehen erscheint mir schwierig. Die Propaganda in der SBZ und frühen DDR schwang ja immer wieder wild hin und her zwischen Internationalismus und völkisch-nationalistischer Deutschtümelei (Tenor »Wir sind die richtig deutschen Deutschen, während die Westdeutschen von den Amis/Juden/Faschisten/Imperialisten korrumpiert werden.«) Von daher ist die Vorstellung, dass diese Schrift auch im Osten durchaus bewusst wegen einer angenommen deutsch-völkischen Wirkung eingesetzt wurde – auch um ehemalige Nazis »einzufangen« – m.E. nicht komplett abwegig. 1
CLMNZ Geschrieben Januar 6, 2017 Geschrieben Januar 6, 2017 Wenn man bedenkt wie viele NS-Leute (die sich gerne wie ein Fähnchen im Wind gedreht haben bzw. auf einmal von nichts mehr wussten) damals noch am Drücker saßen (in Ost wie in West) ist das Foto eigentlich eher ein Beweis bzw. Hinweis dass die Schrift gerne zu Propagandazwecken genutzt wurde ... (ohne jetzt hier irgendjemanden eine politische Neigung unterschieben zu wollen)
Microboy Geschrieben Januar 6, 2017 Themen-Ersteller Geschrieben Januar 6, 2017 vor 8 Minuten schrieb pürsti: ein Beleg (also Nach(!)weis ) Ich unterscheide zwischen »Beleg« und »Nachweis«. Ein Beleg ist eine Art Hinweis der alleine natürlich noch keinen Nachweis erbringt. In der Summe mit anderen Belegen aber schon.
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