Wolfgang13 Geschrieben Oktober 12, 2015 Geschrieben Oktober 12, 2015 Der Unterschied zwischen Renaissance-Antiqua und klassizistischer Antiqua ist u. a., dass im 16. Jahrhundert, Zeitalter der Renaissance-Antiqua, der Buchstabe, die Schrift direkt in den Stempel geschnitten wurde (stimmt das?) und im Zeitalter der klassizistischen Antiqua der Buchstabe, die Schrift vorher richtiggehend konstruiert wurde, am Zeichenbrett. Wie muss ich mir das genau vorstellen bei der Renaissance-Antiqua, wurde da wirklich sofort in den Stempel geschnitten, ohne Zeichnung vorher oder wurde vielmehr eine "handschriftliche" Skizze der Schrift gemacht?
Ralf Herrmann Geschrieben Oktober 12, 2015 Geschrieben Oktober 12, 2015 Nicht, dass ich da Experte wäre, aber es klingt mir nach einem Missverständnis. Die Renaissance-Antiqua-Formen imitierten noch Handschrift, während die klassizistischen gestalterisch(!) »konstruierter« wirkten. Das waren aber vornehmlich Gestaltungsentscheidungen, keine der technischen Umsetzung.
catfonts Geschrieben Oktober 12, 2015 Geschrieben Oktober 12, 2015 Ich glaube auch, dass es hier ein Missverständnis ist, schließlich hat z.B. Dürer in seinen Lehrbüchern die Konstruktion der Buchstaben durchauas genau beschrieben. Allersings richteten sich die damaligen Buchstabenformen noch deutlich mehr nach dem Schreibgerät, während spätere sich von der Verbindung lösten. Ein wesentlicher technischer Unterschied kam eigentlich erst zum Ende des
catfonts Geschrieben Oktober 12, 2015 Geschrieben Oktober 12, 2015 ... 19. Jahrhunderts, als man begann, die Matritzen direkt nach der Zeichnung mittels Pantograf-Fräsmaschine zu fräsen, und diese dann auch noch galvanoplastisch zu vervielfältigen.
Thomas Kunz Geschrieben Oktober 12, 2015 Geschrieben Oktober 12, 2015 Volwo, wenn dich das Thema interessiert, solltest du dir das Buch »Counterpunch« von Fred Smeijers besorgen.
Ralf Herrmann Geschrieben Oktober 12, 2015 Geschrieben Oktober 12, 2015 Und dieses, falls es noch Exemplare gibt: http://www.typografie.info/3/page/Buecher/design-und-typografie.html/_/leipziger-kegel-r49
Wolfgang13 Geschrieben Oktober 13, 2015 Themen-Ersteller Geschrieben Oktober 13, 2015 danke für die Büchertips, werd ich mal nachschauen. Mir ist schon klar, dass die Renaissance-Antiqua dieses humanistische Formprinzip hat, das vom handschriftlichen kommt. Mich würde nur interessieren, wie der technische Prozess genau war, welche Vorarbeiten waren nötig um den Buchstaben in den Stempel zu schneiden...
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