gutenberger Geschrieben Oktober 15, 2015 Geschrieben Oktober 15, 2015 Zwei Fragen: Ich spiele momentan mit dem Gedanken, die Battlefin https://www.myfonts.com/fonts/kostic/battlefin/ für eine Museums- bzw. Ausstellungsbeschriftung von historischer Technik zu benutzen. Irgendwie liebäugele ich schon lange mit dieser Schrift, hab sie aber noch nicht lizensiert ... Dazu aber zwei Fragen: Hat jemand von Euch schon mal damit gearbeitet oder mal eine Anwendung gesehen? Ein bißchen schräg kommt sie ja daher, was mir ja gut gefällt. Da die Schriftmuster vom Schriftschöpfer aber meist gut aussehen, würde ich gern irgendeine andere Anwendung sehen hinsichtlich meiner Befürchtung, diese Schrift könnte vielleicht doch zu kaputt oder zu unvollkommen bzw. zu schräg aussehen ... Die zweite Frage: diese serbischen Fontschöpfer Kostic - was weiß man über sie? Es gibt ja möglicherweise mehrere Dichter namens Karadzic, aber wenn es DER Karadzic ist, würde ich das schon bedenklich finden, ausgerechnet mit seinen Texten eine Schrift auf dem internationalen Markt zu präsentieren ... Danke für alle Hinweise!
Martin Z. Schröder Geschrieben Oktober 15, 2015 Geschrieben Oktober 15, 2015 Ich hab erst Battlesin gelesen. Ist das f nicht etwas verunglückt? 1
gutenberger Geschrieben Oktober 15, 2015 Themen-Ersteller Geschrieben Oktober 15, 2015 Du liest eben doch zuviele Bücher, die mit Lang-s gesetzt wurden ... Ich meine eher die etwas eigenwilligen Dellen und ungewöhnliche Buchstabenformen, die mir eigentlich auf dem Schriftmuster gefallen und die Schrift m.E. trotzdem erstaunlich gut lesbar lassen. Passt m.E. prima zu einer Ausstellung alter blubbernder Dampfmaschinen-Technik - also vorwiegend nicht wirklich lange Texte aus vielleicht zwei, drei Absätzen mit wenig oder gar keiner Auszeichnung und nur einer Sorte Überschrift, das Ganze in ziemlich großer Schriftgröße (so etwa 48-60p, weil der Leseabstand schon so etwa 1-3m sein wird, muss ich noch ausprobieren), auf Plakaten zur Erklärung von Geschichte und Funktionsweise einzelner Maschinen. Ist halt nur die Frage: sieht das in einem längeren Absatz auch noch gut oder zumindest interessant aus oder hat man dann schon eher den Eindruck, dass die Schrift "kaputt" ist. Das wäre dann nicht ganz so schön ... denn die Blubbermaschinen gehen auch noch.
catfonts Geschrieben Oktober 15, 2015 Geschrieben Oktober 15, 2015 Typisches Beispiel dafür, was dabei herauskommt, kennt man das ſ nicht. Eigentlich ja ne schöne ſi-Ligatur, nur eben irgendwie falsch codiert. und in Kursiv wirds auch noch ne ʃi-Ligatur Aber im Zusammenhang mit blubbernden Dampfmaschinen passt doch eigentlich ein Text mit langen s, so rein zeitlich...
Martin Z. Schröder Geschrieben Oktober 15, 2015 Geschrieben Oktober 15, 2015 Als ich vor ein paar Tagen im Ephraim-Palais war, hatte ich meine Lesebrille in der Garderobe vergessen. Aber dann stand ich in der Ausstellung und dachte erleichtert: Ah, kein »Design«! Sondern eine klare Schrift schwarz auf weiß. Irgend eine anständige Serifenlose mit Mediävalziffern, gut gesetzt. Englisch allerdings in Grau, Pech für die Ausländer. In den Ausstellungen, in denen die zu tief oder zu hoch hängenden Schilder in Farben (dunkelgrün auf hellgrün oder so was) und mit besonderen Schriften gesetzt sind, denke ich, wenn ich, gebeugt oder gereckt, die Brille aufsetzen muß, weil alles verschwimmt: Können die mich nicht in Ruhe lesen lassen, müssen sich Ausstellungsdesigner immer derart ins Bild rücken, daß ich eine 24p-Schrift nicht ohne Brille lesen kann und trotzdem nach einer Weile Kopfweh bekomme? Ich bin über jede gewöhnliche Schrift in schwarz auf weiß in einer Ausstellung froh.
gutenberger Geschrieben Oktober 16, 2015 Themen-Ersteller Geschrieben Oktober 16, 2015 Danach hatte ich nicht gefragt. Du kannst mir schon glauben, dass ich durchaus weiß, wann und warum ich welche Schrift in Betracht ziehe. Aber vielleicht gibts ja doch jemanden, der auf meine eigentlichen Fragen eine Antwort hat?
Thomas Kunz Geschrieben Oktober 16, 2015 Geschrieben Oktober 16, 2015 Das im Schriftbeispiel genutzte Zitat stammt von Vuk Stefanović Karadžić. Ein bisschen Informationen über Zoran und Nikola Kostić findest du auf ihrer Internetseite. Mehr kann ich zur Schrift und ihren Schöpfern auch nicht beitragen. 2
gutenberger Geschrieben Oktober 16, 2015 Themen-Ersteller Geschrieben Oktober 16, 2015 Danke! Sieht doch gut aus. Und der Karadzic ist ja anscheinend kein Böser ...
Mueck Geschrieben Oktober 17, 2015 Geschrieben Oktober 17, 2015 ... was dabei herauskommt, kennt man das ſ nicht.Fehlt ja offenbar auch im Font, wenn man dem myfonts-Eingabefeld trauen kann ... Also keine Verwexlungsgefahr im praktischen Einsatz ... *d&r*
catfonts Geschrieben Oktober 17, 2015 Geschrieben Oktober 17, 2015 Danke! Sieht doch gut aus. Und der Karadzic ist ja anscheinend kein Böser ... Von jenem Vuk Stefanovic Karadzic hat mir mein montenegrinischer Kompagnon im meiner Pumpenbau-Zeit sehr was vorgeschwärmt, wie aus einem Viehhirten DER Reformer der Sprache auf dem Balkan werden konnte, der auch noch 2 Schriftsysteme unter einen Hut brachte.
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