101010500 Geschrieben Oktober 30, 2015 Geschrieben Oktober 30, 2015 hallo! ich bin architekt und soll einen über eine fassade laufenden schriftzug gestalten. die lettern sollen einzeln in metall hergestellt werden (wahrscheinlich aus dickem blech geschnitten) und auf der putzfassade einzeln befestigt. ich habe mich (für einen laien) schon relativ viel mit typografie befasst. trotzdem gibt es hier sehr viele, die das besser wissen. also: wie geht man da vor? wen könnte es hier auf dem land geben, der noch schriften entwerfen kann? kann man eine "computerschrift" als grundlage verwenden? muss man die lettern nachbearbeiten/anpassen? wie setzt/spationiert man den schriftzug dann? welche regeln/bücher gibt es dafür? der ausdruck soll eher klar/klassich/geometrisch sein, in richtung avant garde, futura, etc. je eigenständiger es am ende ist desto besser aber. danke schon einma! ich bin nächste woche weg, würde mich aber über hilfe bis dahin sehr freuen. 1
BerndH Geschrieben Oktober 30, 2015 Geschrieben Oktober 30, 2015 Hallo, schön, dass Du hier nachfragst, so wird dann künftig so was hier vermieden, hoffe ich. Bevor sich die Experten zu Wort melden, wäre vermutlich ein wenig mehr Information der Qualität der Antworten förderlich, z.B. was für eine Art von Gebäude, welche Fassadenanmutung, welche Nutzung, Neubau oder Entstehungsjahr, Beschriftung mit Eigenname des Nutzers oder Bezeichnung des Gebäudes, falls Nutzername, hat dieser ein Corporate Design, das Berücksichtigung finden soll, und noch Sachen, die mir als Amateur nicht einfallen, Dir als Architekt aber schon, um das Gebäude, seine Umgebung und somit den Kontext der Beschriftung zu beschreiben. Je besseren Input Du gibst, umso bessere Antworten wirst Du erhalten. Eine erste Einschätzung zur Nutzung von "Computerschriften": Das sollte in der von Dir angedeuteten klassisch-geometrischen Richtung imho kein Problem darstellen. 2
101010500 Geschrieben Oktober 31, 2015 Themen-Ersteller Geschrieben Oktober 31, 2015 hallo & danke schon einmal. schönes beispiel, ich hoffe wir kommen mit eurer hilfe darüber hinaus! es ist ein neubau, putzfassade mit lochfenstern. der schriftzug läuft breit, über ca 2/3 der fassade. das gebäude ist öffentlich, die ci des nutzers zu unterirdisch um in frage zu kommen. so sieht es bisher in den plänen aus:
Gast bertel Geschrieben Oktober 31, 2015 Geschrieben Oktober 31, 2015 Jetzt ist der Architekt gefragt … soll der Schriftzug das schmale Hohe aufgreifen oder möchtest du einen Bruch durch den Schriftzug? Mir schwebt auf die Schnelle was feines Geometrisches / Rundes vor, als Kontrast zur nüchternen schmalen Fassade und den hohen schmalen Fenstern im EG.
mediatektur-classic Geschrieben November 20, 2015 Geschrieben November 20, 2015 Hallo. Wir sind spezialisiert auf handwerkliche Blech-Schriften aus Kupfer, die wir selbst kunsthandwerklich herstellen, entweder bombiert, oder facettiert. Ich selbst bin Gürtler- und Silberschmiedemeister und wir haben schon viele solche Projekte realisiert. https://www.facebook.com/mediatektur.classic/photos/a.898737556872678.1073741849.260419484037825/901486279931139/?type=3&theater https://www.facebook.com/mediatektur.classic/photos/ms.c.eJw9zskNACEMBMGMVr6P~;BNbwdg8SzANlZySRu2p0frVWJqSJNcMxzrv~;Xou2MeOPe~;eBX7nAfM40KftRd9e2DgZlrXAuz9BI5Xt13kv~_v2nFN5eGaw~;IMM0UQ~-~-.bps.a.871726832907084.1073741848.260419484037825/871727502907017/?type=3&theater https://www.facebook.com/mediatektur.classic/photos/ms.c.eJw9zskNACEMBMGMVr6P~;BNbwdg8SzANlZySRu2p0frVWJqSJNcMxzrv~;Xou2MeOPe~;eBX7nAfM40KftRd9e2DgZlrXAuz9BI5Xt13kv~_v2nFN5eGaw~;IMM0UQ~-~-.bps.a.871726832907084.1073741848.260419484037825/871727756240325/?type=3&theater https://www.facebook.com/mediatektur.classic/photos/ms.c.eJw9ydsNACAIA8CNDEUsZf~;FjM~;Py6U5zaWO4UK03C4c45shIu53cH2Kz1lCxcAEengP5g~-~-.bps.a.680080042071765.1073741842.260419484037825/702602916486144/?type=3&theater https://www.facebook.com/mediatektur.classic/photos/ms.c.eJwzsTQ1NjKxMDcwNTE3sjDRM4HyjS0sDMwMzQFmKQZi.bps.a.455853354494436.1073741833.260419484037825/495324870547284/?type=3&theater Sobald fest steht, was für ein Text dran soll und sofern eine hochwertige kunsthandwerkliche Anfertigung in Betracht kommen sollte, sind wir gern bereit, einen Entwurf und ein Angebot zu erstellen. Die Art der Anfertigung ohne Matritzen, Stanzen, Prägeformen und dergleichen lässt uns bei Schrift-Typen und -Größe absolut freie Wahl und ist europaweit in dieser Qualität einzigartig. Viele Grüße aus der Manufaktur MEDIATEKTUR-classic in Ostritz
Stötzner Geschrieben November 21, 2015 Geschrieben November 21, 2015 Ich denke die Wortmeldung aus Ostritz ist ein sehr wertvoller Hinweis. Im übrigen sind Sie so gut wie garantiert auf der sicheren Seite, wenn ein ausgewiesener Schrift(font)gestalter als Berater oder Entwerfer hinzugezogen wird. Da tummeln sich hier gewiß genug Kollegen, die das machen könnten. Ich begrüße es sehr, wenn Sie sich als Architekt Gedanken über die Schrift am Bau machen. Oft ist das nämlich leider nicht der Fall, selbst bei ambitionierten Projekten in 1A-Lage: ich habe erst vorige Woche einen geschätzten Architekten rüffeln müssen, weil er ein todschickes neues Bürohaus im Stil der klassischen Moderne (Trias, Leipziger Innenstadt) mit Helvetica-Flachblech beklebt hat, was ja nun gar nicht geht. 1
101010500 Geschrieben November 23, 2015 Themen-Ersteller Geschrieben November 23, 2015 hallo, vielen dank für die antworten. ich würde eher sagen: mittlerweile ist es kaum der fall, dass sich architekten damit befassen, bzw. das etwas gelungenes an den fassaden hängt. verglichen mit "früher"... ich stehe unter zeitdruck, planung und ausschreibung sind schon verschickt. es gibt bestimmt leute, die mir eine große hilfe gewesen wären, aber die notwendigkeit sieht hier niemand. ich beschäftige mich aber schon ein paar jahre mit schrift und hoffe, dass es deshalb ganz gut wird. wenn es so ausgeführt wird wie geplant, werde ich hier fotos posten und hoffe dann auf ehrliche kritik!
101010500 Geschrieben November 23, 2015 Themen-Ersteller Geschrieben November 23, 2015 eine frage noch: ist helvetica an sich so an ihre erscheinungszeit gebunden (die vorläufer passen ja durchaus zeitlich) oder geht es um die ausführung in flachblech?
Stötzner Geschrieben November 23, 2015 Geschrieben November 23, 2015 Jede Schrift ist Ausdruck ihrer Entstehungszeit. Die Helvetica ist keine üble Schrift, aber ihre millionenfache Übernutzung hat zu einem Sättigungsgefühl geführt, gegen das körperliche Übelkeit ein Wellness-Erlebnis ist. Nicht zuletzt ist sie die Schrift von Strafzetteln, Gebrauchsanweisungen und Steuererklärungen … Mahlzeit. Deswegen wird sie von den allermeisten Gestaltern gemieden wie die Pest. Oder wie die Rotis
Martin Z. Schröder Geschrieben November 23, 2015 Geschrieben November 23, 2015 Sie ist »übernutzt« und wird zugleich von den »allermeisten« Gestaltern »gemieden«? Ist dieses Paradoxon nicht ein wenig zu stark?Gegen die Helvetica ist nichts zu sagen, außer daß sich manche Designer (aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen) über sie erregen können, während andere sie verwenden wie jeden anderen Klassiker auch. Es kommt immer und überall auf die Anwendung an. In den meisten heute verwendeten Druckschriften ist die Entstehungszeit unsichtbar geworden. Ob ein Haus und ein Schnitt und ein Satz einer Schrift (Anwendung) zusammenpassen, drückt sich nicht in zwei Begriffen aus. Wenn es gut gemacht ist, kann eine Helvetica an fast jeden Baustil geheftet werden.
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