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Paginierung bei Ausklappseiten

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo liebe Wissenden,

 

ich habe eine Broschüre zu setzen (DIN A4, ca. 100 Seiten, Klebebindung), welche circa 15 Ausklappseiten enthalten wird. Dabei stellte sich mir die grundsätzliche Frage, wie diese Ausklappseiten in der Paginierung korrekt zu behandeln sind. Dabei ergibt sich bei mir noch eine Besonderheit – jede zweite Ausklappseite (also ein DIN A3 Bogen) enthält ein vollflächiges Bildmotiv, die darauffolgenden Seiten sind mit Textsatz versehen. Zählt das Bild als nur eine Seite, auch wenn es durch einen Falz unterbrochen ist?

 

Ich konnte dazu bisher keine konkreten Aussagen finden.

 

Danke für eure Expertise.

Geschrieben

Für mich wäre immer genau das eine Seite, was innen am Falz befestigt ist, unabhängig von Größe oder sonstiger Beschaffenheit. Also würde eine Ausklappseite, egal ob A3 oder größer, egal ob mit einem Falz oder mehreren, genau einer Seite in der Abfolge der Paginierung entsprechen.

  • Gefällt 2
Geschrieben

Ja, so würde ich es auch machen. Wenn du auf einen teil einer übergroßen Seite verweisen willst, könntest du ergänzend alphabetisch nummerieren. Eine einmal gefalzte A3-Seite käme dann bspw. die Nummern 12a, 12b, 12c und 12d.

Geschrieben

Ausklappseiten sind für mich eigenständige Buchseiten und bekommen deshalb natürlich auch eine Seitenziffer.
Wenn ein Inhaltsverzeichnis existiert und auf die Ausklappseite verwiesen wird, dann ist es sowieso notwendig, eine Paginierung anzubringen.

Geschrieben

Wir behandeln in allen Geschäftsberichten Ausklappseiten als eigenständige Seiten mit eigener Pagina, auch wenn nur ein doppelseitiges Bild platziert wird.

Geschrieben

Ich kenne das von alten Büchern ganz anders:

 

Hier wurden ausklappbare Bildtafeln komplett aus der Paginierung herausgenommen, auch wurden die Rückseiten nicht mit dem reguläte Text versehen, sondern der eingeklappte Teil trägt lediglich den Titel Tafel (nummer der Tafel, hier 1 bis ca. 12 und einen kurzen Hinweis, was auf der Bildseite, die sich nach ausklappen öffnet sichtbar wird. Die rückseite blieb dann unbedrückt und Paginierung geht dann mit den normalen Textseiten weiter. Im Verzeichnis der Bildtafeln wird dann die Seite angegeben, auf die diese Tafel folgt

Geschrieben

Ausklappseiten sind für mich eigenständige Buchseiten und bekommen deshalb natürlich auch eine Seitenziffer.

Nur zum Verständnis: Meinst Du jetzt damit nur den Teil der Ausklappseite, der ausgeklappt über das normale Buchformat hinausgeht oder die ganze Seite als Einheit?
Geschrieben

Ich habe ihn so verstanden, dass er den ausgeklappten Teil meint. Eine "ganze Seite als Einheit" gibt es nach meinem Verständnis bei Ausklappseiten nicht, sonst hätten sie keinen Falz.

Geschrieben

Ich habe ihn so verstanden, dass er den ausgeklappten Teil meint. Eine "ganze Seite als Einheit" gibt es nach meinem Verständnis bei Ausklappseiten nicht, sonst hätten sie keinen Falz.

Der ausgeklappte (also über das normale Buchformat hinausragende) Teil als Extraseite? Das würde bedeuten, dass man beispielsweise eine normale linke Buchseite hat mit Seitennummer 16, dann kommt Seitennummer 17 als rechte Seite, Seitennummer 18 als ausgeklappter Teil, der an Seite 17 dranhängt, und nach dem Umblättern ginge es weiter mit Seite 19 (die Rückseite des ausgeklappten Teils), dann Seite 20 als Rückseite von Seite 17/18, und dann geht es wieder normal weiter mit 21 usw.

Damit habe ich ein Problem. Der Falz, der bei der Ausklappseite außen entsteht, trennt ja nicht zwingend die normale Buchseite vom ausgeklappten und dann überstehenden Teil derselben Seite. Im Gegenteil, man braucht die Ausklappseite doch eigentlich nur dann, wenn beispielsweise für eine Abbildung das normale Buchformat nicht ausreicht, und das bedeutet, dass der Außenfalz keine trennende Funktion hat, sondern nur entsteht, weil man die Aufklappseite ja nicht lose aus dem Buch heraushängen haben will.

  • Gefällt 2
Geschrieben

Nur zum Verständnis: Meinst Du jetzt damit nur den Teil der Ausklappseite, der ausgeklappt über das normale Buchformat hinausgeht oder die ganze Seite als Einheit?

Wie bertel schrieb, meine ich nur den ausgeklappten Teil der Seite. Und die Paginierung geht dann natürlich „normal" weiter, da ja auch die Rückseite der Ausklappseiten paginiert werden, d. h. linke Seite gerade, rechte Seite ungerade Seitenzahl.

Wie gesagt, bei Geschäftsberichten ist das eigentlich gängige Praxis, dass die Klappseiten in die Paginierung mit aufgenommen werden.

Geschrieben

Hallo liebe Wissenden,

 

ich habe eine Broschüre zu setzen (DIN A4, ca. 100 Seiten, Klebebindung), welche circa 15 Ausklappseiten enthalten wird. Dabei stellte sich mir die grundsätzliche Frage, wie diese Ausklappseiten in der Paginierung korrekt zu behandeln sind. Dabei ergibt sich bei mir noch eine Besonderheit – jede zweite Ausklappseite (also ein DIN A3 Bogen) enthält ein vollflächiges Bildmotiv, die darauffolgenden Seiten sind mit Textsatz versehen. Zählt das Bild als nur eine Seite, auch wenn es durch einen Falz unterbrochen ist?

Vorder- und Rückseite müssen gleich behandelt werden. Entweder werden die auszuklappenden Teile nicht numeriert, was für Bilder sinnvoll sein kann. Wenn Rückseiten von Bildern aber als gewöhnliche Textseiten den Text fortführen und deshalb einzeln numeriert werden, müssen Vorder- und Rückseite gleich numeriert werden, damit es auf der nächsten rechten Seite mit einer ungeraden Zahl weitergeht. Die Seitenzahl muß freilich nichts ins Bild gedruckt werden, schon gar nicht zweifach.

Eingeklebte Tafeln auf Bilderdruckpapier in alten Büchern sind technisch ganz anders gemacht. Sie haben niemals fortlaufenden Text auf der Rückseite, und sie wurden nach der Bindung des Buches von Hand in vorgefertigte Falze eingeklebt. Deshalb sind sie eigens, oft römisch numeriert und im Inhaltsverzeichnis in Verbindung mit den Seitenzahlen des Werksatzes angegeben, damit man sie findet. So etwas wird auch heute gelegentlich gemacht.

 

Eine 100seitige Klebebindung ist aber kein Buch mit eingeklebten Tafeln. Sobald die ausgeklappte Seite annähernd die Breite einer normalen Textseite hat und auch wie eine normale Textseite bedruckt ist, wird sie auch numeriert wie eine normale Textseite. Es ändert sich nur die Richtung des Umblätterns. Wenn die ausgeklappte Seite verkürzt ist oder nur Bilder zeigt oder der Text über den Falz auf die Ausklappung läuft in einer speziellen Breite oder als eine große Tabelle, kann auf die Numerierung der Erweiterung verzichtet werden.

Wichtig ist aber, ich wiederhole: das Bild darf nicht als eine Seite gedacht numeriert werden und zugleich die Rückseite als zwei Seiten, weil dadurch die nächste rechte Seite eine gerade Zahl bekäme, das widerspräche aller Üblichkeit.

 

Es kommt nicht auf Prinzipien an, sondern auf die Funktion. Es erscheint mir völlig vernünftig, daß in Geschäftsberichten ausklappbare Textseiten numeriert werden, ebenso wie es vernünftig ist, daß in einem Band mit ausklappbaren Bildern, die keinen fortlaufenden Text auf der Rückseite haben, diese nicht mitnumeriert werden.

  • Gefällt 5
Geschrieben

Guten Morgen und vielen Dank für die rege Beteiligung!

Wie ich sehe sind die Auffassungen doch unterschiedlich. Bisher haben wir solche Motive, welche als "nicht kontextbedingten Einschub" gelten nicht mit nummeriert und diese tauchen auch im Inhaltsverzeichnis nicht auf, sie sind eher "Anhängsel" der linken, vorherigen Seite. Der Hinweis von Martin mit der Einhaltung der richtigen Reihenfolge der Nummerierung von linker zu rechter Seite ist sehr gut, das hatte ich gar nicht bedacht.

Ich habe ein Bild angehängt mit meiner Vorstellung der Paginierung, teilt ihr meine Annahme diesbezüglich?

Vielen Dank!27y21vk.jpg

  • Gefällt 1
Geschrieben

Ich finde deinen Vorschlag zur Paginierung nachvollziehbar, frage mich aber, ob es im Sinne des Lesers ist die ausgeklappte Rückseite (bei dir S. 55) zu bedrucken. Denn dann muss ich nach lesen dieser Seite wieder zurückblättern, um selbige einzuklappen. Stünde dort kein text, kann ich S. 54 lesen, ausklappen, Bild gucken, zuklappen, umblättern weiterlesen. Das fände ich deutlich komfortabler.

Geschrieben

Ich sehe das so, dass die Seite 55 erst gelesen wird, bevor sie aufgeklappt wird. Dann wird wieder zugeklappt und umgeblättert.

 

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Wir handhaben es in solchen Fällen so, dass auch die Bildseiten nummeriert werden (ohne die Seitenzahl zu drucken), es könnte ja statt eines Bildes auch Text dort stehen.

Geschrieben

Soll die Broschüre auch per Post verschickt werden?

Irgendwie ist mir sehr dunkel in Erinnerung, dass die Post vor etlichen Jahren mal Numerierungsvorschriften eingeführt habe, weswegen eingeheftete andere Zeitschriften/Prospekte unabhängig von deren Format mit durchnumeriert werden mussten oder wenigstens berücksichtigt werden mussten, damit am Schluss sozusagen die Summe aller Seiten stünde ...

Aber ohne Gewähr, evtl. veraltet, vielleicht auch nur bei bestimmtem Versandformen für Zeitschriften o.ä.

Geschrieben

Guten Morgen und vielen Dank für die rege Beteiligung!

Wie ich sehe sind die Auffassungen doch unterschiedlich. Bisher haben wir solche Motive, welche als "nicht kontextbedingten Einschub" gelten nicht mit nummeriert und diese tauchen auch im Inhaltsverzeichnis nicht auf, sie sind eher "Anhängsel" der linken, vorherigen Seite. Der Hinweis von Martin mit der Einhaltung der richtigen Reihenfolge der Nummerierung von linker zu rechter Seite ist sehr gut, das hatte ich gar nicht bedacht.

Ich habe ein Bild angehängt mit meiner Vorstellung der Paginierung, teilt ihr meine Annahme diesbezüglich?

Vielen Dank!27y21vk.jpg

In dem Fall würde ich die Bildseiten mitzählen (aber die Seitenzahl nicht drucken). Entweder man zählt die ausgeklappten Seiten oder nicht, aber sowas wie oben ist m. E. nicht konsequent und kann zu Verwirrungen führen. Was passiert zum Beispiel, wenn das Bild nicht über die ganze (Doppel-)Seite geht?

Auch wenn dieses Szenario erstmal nicht vorgesehen ist, würde ich die Möglichkeit berücksichtigen, weil  man nie weiß was noch kommt.

Ich würde in dem Beispiel wirklich so zählen: 54, 55 und 56 mit Bild, Rückseite ist 57 und 58 und die erste Seite im normalen Format ist dann 59.

Geschrieben

Ich stimme Schnitzel zu. Einfach Seitenzahlen komplett unter den Tisch fallen zu lassen wirkt auf mich falsch. Auf welcher Seite ist denn dann das Bild gedruckt? Der Doppelseite 54,5? :-)

Mitzählen, aber die Seitenzahl nicht abzubilden erscheint mir logischer.

Geschrieben

Ich gebe euch Recht, es ist wohl am sinnvollsten die Paginierung komplett durchzuführen und diese auf den Bildseiten nicht mit erscheinen zu lassen. Damit ist man vor Überraschungen gefeilt.

 

@ TobiW: Ich würde gerne das Layout zeigen zum besseren Verständnis, geht allerdings nicht vom Auftraggeber. Auf der Seite (neu siehe unten) 57 wird es eine Overtüre geben zum Bild, von daher ist es nicht schlimm das der Bezug zwischen Seite 57 und 58 nicht hergestellt ist.

 

@ Mueck: Die Broschüre wird auch postalisch versendet, ich kann mir allerdings vorstellen das diese Regelung für Zeitschriften ohne Hülle/Umverpackung galt/gilt, denn wie möchte man in einem geschlossen Umschlag inkl. Anschreiben dies nachprüfen ohne das Postgeheimnis zu verletzen, aber danke für den Hinweis!

2ujlbeu.jpg

Danke!

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Ich mache öfter Notenhefte mit Ausklappseiten, da bekommt auch der Ausklappteil eine eigene Seitenzahl. Er ist gleichwertig, wie die Seite am Bund auch, muss nur ausgeklappt werden, damit man nicht blättern muss. Meist fängt ein neues Stück auf einer Ausklappseite an. Die muss ich ja irgendwie im Inhaltsverzeichnnis benennen können. Bei Bildern ist die genannte Lösung des Nichtdruckens sicher eine gute.

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