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Zitate, die Fließtext mitlaufen

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Geschrieben

Hallo liebe Typobegeisterte,

 

für eine eher wissenschaftliche Publikation bekomme ich Text mit (Halb-)Zitaten, die inmitten des Fließtextes mitlaufen. Wie könnte man diese sinnvollerweise

1. auszeichnen/formatieren

und

2. typografisch korrekt schreiben (Zeichensetzung) ...?

 

So bekomme ich den Text (kursiv ist das "Zitat"):

 

Ein Mitarbeiter (40 Jahre) sieht das Positive in der Arbeit XXX beispielsweise darin, dass man sich auch unterhalten kann, was wir ja im XXX nicht machen.

 

Reicht da eine einfache Kursivstellung? Oder müsste man den wörtlichen Text in Anführungszeichen setzen? Wie gesagt, so etwas kommt mitten im Fließtext, mehrmals auf einer Seite ...

 

 

Vielen Dank schon mal,

Ingrid

Geschrieben

Üblich wären Anführungszeichen („diese“ oder »diese«) und keine weitere Auszeichnung. Wenn es sehr Häufig vorkommt, kann man entscheiden die Anführungszeichen weg zu lassen und statt dessen ne Kursive zu nehmen, dann müsste man aber in der Einleitung deutlich sagen, dass wörtliche Rede derart gekennzeichnet ist und die Kursive auch nicht anderswie benutzten. Es wird damit also weniger Eindeutig.

 

Zeichensetzung etc. würde ich aus dem Original übernehmen, wenn es geschrieben ist. Wenn das original gesprochen wurde, dann einfach die Korrekte Zeichensetzung anwenden. Korrekturen/Ergänzunen werden üblicherweise in eckigen Klammern notiert.

  • Gefällt 1
Geschrieben

Und nicht die üblichen Gepflogenheiten der Disziplin vergessen, in die die Publikation gehört. Vielleicht noch mal die dort üblichen Verlage anschauen, wie die das machen.

Geschrieben

Super, vielen Dank für die Antworten. "Übliche Gepflogenheiten" gab es bisher nicht. Jeder Wissenschaftler schrieb bisher seine eigene Gepflogenheit ... Für diese Publikation möchte ich eine einheitliche Lösung für alle realisieren. Die Forschungsergebnisse, die sie dann in Zukunft selbst veröffentlichen, werde ich hiermit wahrscheinlich nicht nachhaltig beeinflussen ...

 

Kursivschrift gibt es evtl. schon auch an anderer Stelle in der Publikation, müsste mal gucken, wie ich das umgehen kann.

Eigentlich finde ich, dass Anführungszeichen es verdeutlichen würden, dass jetzt ein Zitat folgt. Den Text nur kursiv stellen (wie im Beispiel) wäre zwar typografisch ansprechender, doch ich stolpere immer wieder über die Zitate, die so "plötzlich" anfangen ...

 

Korrekturen/Ergänzun[g]en werden üblicherweise in eckigen Klammern notiert.

 

Oh ja, dann könnte ich noch das fehlende [im] einfügen ...   :-D

 

 

Geschrieben

Wenn es sich um wissenschaftlichen Text handelt und nicht um künstlerische Experimente, dann darf sich der Typograf und Setzer gar keine Gedanken um Satzweisen machen, sondern muß den Text als Urkunde behandeln und die Zitate so setzen, wie der Autor sie geschrieben hat, also in Anführungen, dem einzigen Satzzeichen für wörtliche Übernahmen. Es ist nicht »typografisch ansprechender«, diese Regel und allgemeine Gewohnheit zu umgehen, denn Typografie hat keinen Selbstzweck, sondern macht Inhalt schriftbildlich eindeutig und klar (jedenfalls in wissenschaftlichen Texten). Zitate, die nicht wie Zitate gesetzt sind, obwohl der Leser das erwarten darf und erwartet (wissenschaftlicher Text und Konvention), richten sich gegen den Text, sind also schlechte Typografie.

  • Gefällt 2
Geschrieben

Nun, sobald es aber mehrere richtige Möglichkeiten gibt, entscheide ich dennoch danach, was mich typografisch besser anspricht. Das mag ja dann subjektiv sein, würde mich aber nicht stören, solange beides richtig ist ... ;-)

 

In diesem Fall habe ich das so verstanden, dass ich die Zitate sowohl kursiv, als auch in Anführungszeichen setzen kann. Wobei Anführungszeichen „üblicher“ wären und man sich dann die Erklärung erspart, was die Kursivschrift bedeutet. Für mich wären Anführungszeichen auch ein deutlicheres Zeichen, dass der folgende Text ein Zitat ist. Mich würden einzig die zahlreichen Anführungszeichen optisch ein wenig stören (es sind manchmal sehr viele Zitate hintereinander) und deshalb meinte ich zunächst, Kursivschrift würde sich harmonischer in den Text einfügen.

 

Wenn ich das jetzt richtig verstehe, ist die einzig richtige Schreibweise aber sowieso so:

Ein Mitarbeiter (40 Jahre) sieht das Positive in der Arbeit XXX beispielsweise darin, „dass man sich auch unterhalten kann, was wir ja im XXX nicht machen.“

 

((„diese“ oder »diese« Anführungszeichen))

Geschrieben

Dann hast du was missverstanden. Tatsächlich richtig ist einzig die Kennzeichnung durch Anführungszeichen. Alles andere – wie eine Kursvierung – kann für den Leser verständlich sein, ist aber nicht wirklich richtig. Gleichwohl gibt es Disziplinen, in denen das trotzdem üblich ist. Ich weiß zum Beispiel, das die Lateiner Zitate aus Lateinischen Texten generell kursiv setzen und nicht in Anführungszeichen.

Du musst das Zitat auch nicht zusätzlich zu den Anführungszeichen kursiv setzen.

Ein Mitarbeiter (40 Jahre) sieht das Positive in der Arbeit XXX beispielsweise darin, „dass man sich [darin] auch unterhalten kann, was wir ja im XXX nicht machen.“

Reicht und ist korrekt.

Wenn dir „diese“ zu auffällig sind, kannst du auch »Guillemets« verwenden, die gliedern sich besser in den Text ein, weil sich nicht unter die Grundlinie bzw. über die Versanhöhe ragen.

  • Gefällt 2
Geschrieben

… Zitate, die nicht wie Zitate gesetzt sind, obwohl der Leser das erwarten darf und erwartet (wissenschaftlicher Text und Konvention), richten sich gegen den Text, sind also schlechte Typografie.

… und oft führen sie zum Verlust des Doktortitels.

Geschrieben

Ich versteh’ das Problem überhaupt nicht. Wie richtig zitiert wird haben die Kollegen hier ja sorgfältig erklärt.

Wen stören denn Anführungszeichen in einer wissenschaftlichen Arbeit? Es ist doch völlig üblich und für die Wiedergabe der Arbeit zwingend nötig, ein Zitat als solches durch Anführung zu kennzeichnen. Wie sonst sollte man denn die neu zu erstellende wissenschaftliche Arbeit selbst zitieren? Die Auszeichnung als Kursive geht ja verloren, wenn ich den Text woanders zitieren möchte. Das halte ich für gefährliches guttenbergen.

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