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U-Bahnhof Berlin-Krumme Lanke

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

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Kann mir jemand sagen, um welche Schrift es sich handelt? Sie wurde in Leuchtkästen an der Fassade des Berliner U-Bahnhofs Krumme Lanke angebracht. Das Haus ist aus den 20er Jahren, der Architekt Alfred Grenander. Neubau nach Originalplänen 1989.

Geschrieben

Hallo,

 

Ist das nicht völlig unpassenderweise die NIVEA-Hausschrift?

 

Nein. Der Querbalken im A sitzt zu hoch, das G passt gar nicht. Identifont hat kein Sample auf der Seite für die DH Sans und die Links dort laufen ins Leere und heute scheint nicht mein Tag, Monat oder Jahr zu sein. Die DH-Sans ist wie auch die Opel Sans auf der Metro #2 aufgebaut.

 

http://www.identifont.com/show?2BI

 

Metro.gif

Designer: William Addison Dwiggins

Year: 1936

Publisher: Linotype

 

 

MfG

Geschrieben

Ist eben eine krumme, und dabei auch noch lanke Version eine Nivea-ähnlichen Schrift. Ich musste übrigens auch an Nivea denken - schon wegen des Farbschemas der U-Bahn-Schilder

Geschrieben

Hallo und Miau,

 

Ist eben eine krumme, und dabei auch noch lanke Version eine Nivea-ähnlichen Schrift. Ich musste übrigens auch an Nivea denken - schon wegen des Farbschemas der U-Bahn-Schilder

 

Bei dem Farbschema denke ich aber auch an die Erbar Grotesk. Viele Schilder in Neufünfland waren vor unserer Besetzung in diesem Farbschema mit der schmalfetten Erbar. Auch bei uns gab es gelegentlich die schmale Erbar in diesem Farbschema, so auf Streichholzschachteln (Welthölzer). Das G passt zwar nicht zur Erbar Grotesk, aber ansonsten sehe ich da durchaus einen Ansatz. So hatte die Erbar Grotesk IMHO auch einen (wenn auch gerne verheimlichten) Einfluss auf die Metro #2. Ich würde da als Inspiration für diese Schrift auch von einer spitzen Erbar Grotesk ausgehen. In den Lettern sehe ich irgendwie noch die Vorfahren der alten geometrisch konstruierten Grotesk aus dem Deutschland der 1920er.

 

Jaja, die guten, alten Zeiten ... bevor die Bauhaustreppe zerstört wurde, der entarteter Künstler Paul Renner noch nicht als Flüchtling in die Schweiz musste, gebrochene Schriften nicht auf Führers Wunsch und Weisung nicht mehr benutzt werden sollten, das Land noch nicht mit Autobahnen verschandelt war, die Welt nicht mit Krieg überzogen hat und noch keine Millionen von Menschen tötete oder töten ließ.

 

MfG

  • Gefällt 1
Geschrieben

… Viele Schilder in Neufünfland waren vor unserer Besetzung …

 

Nimm mir die offenen Worte nicht übel, aber ich finde diese permanenten unsachlichen Sticheleien ungeheuer ermüdend zu lesen! Lass sie doch bitte einfach weg. 

 

… aus den Community-Regeln: Der »Esoterik-Paragraph«: Nicht erwünscht sind Themen, die nicht zum Thema dieser Community passen und naturgemäß starke Reaktionen hervorrufen können. Dazu zählen z.B. aber nicht ausschließlich Themen wie Gesellschaft und Politik (wenn kein Bezug zu Designfragen besteht), Religion, Esoterik und Verschwörungstheorien. Im Zweifel werden entsprechende Diskussionen von den Moderatoren/Administratoren geschlossen oder verschoben.

  • Gefällt 2
Geschrieben

Danke! Erbar war mein erster Gedanke, nur das G paßt eben nicht. Deshalb hatte ich gefragt. Es gab 1989 noch jede Menge Schilderwerkstätten mit einem höheren Teil Handarbeit, da wird das dann wohl so gemacht worden sein.

Geschrieben

Oder man hat sich an Alfred Grenanders Originalentwürfe für diesen Bahnhof aus den späten 20ern gehalten, und hier diese ja deutlich aus der „klassischen Moderne“ stammenden Schrift so genau wie möglich nachempfunden.

 

(irgendwie haben wir’s aber grad mit der Berliner U-Bahn Typografie :-))

Geschrieben

Hallo,

 

Nimm mir die offenen Worte nicht übel, aber ich finde diese permanenten unsachlichen Sticheleien ungeheuer ermüdend zu lesen! Lass sie doch bitte einfach weg. 

 

Meine Sticheleien sind zwar polemisch, aber idR immer recht sachlich, im Sinne von auf Tatsachen begründet. Da Design auch immer sehr stark von den jeweiligen politischen und gesellschaftlichen Randbedingungen beeinflusst wird, landet man doch recht schnell bei solchen Themen. Es ist auch durchaus sinnvoll da mal über den eigenen Tellerrand zu schauen, gerade weil man beim Design recht gut Tendenzen im Hintergrund erahnen kann, welche so noch nicht offen ausgesprochen wurden. Gerade bei der Erbar Grotesk findet man einen krassen Ost-West-Unterschied. West-Berlin war da eine Insel, welche Einflüsse aus der DDR aufwies. Beim Thema Berlin muss man da automatisch auch auf die Politik kommen, da diese einige Besonderheiten auch in Design und Typografie verursacht hat, welche man sonst nicht nachvollziehen kann.

 

MfG

Geschrieben

Hallo,

 

Danke! Erbar war mein erster Gedanke, nur das G paßt eben nicht. Deshalb hatte ich gefragt. Es gab 1989 noch jede Menge Schilderwerkstätten mit einem höheren Teil Handarbeit, da wird das dann wohl so gemacht worden sein.

 

Im Westen war das seltener, aber hier hatten „alle“ ja Zugriff auf wesentlich mehr Resourcen. Aber auch hier gab es bis in die 1980er durchaus eigene Interpretationen von „echten“ Schriften durch die Schildermaler. So gesehen ist das alles wenig verwunderlich. Aber das G wirft einen zuerst mal aus der Bahn. Alle mir bekannten „spitzen“ Grotesk aus der Zeit vor/um 1930 haben keinen senkrechten Balken. Oder kennt da jemand eine Ausnahme?

 

MfG

Geschrieben

Nur zur Vergewisserung: Der U-Bahnhof Krumme Lanke war ein Westberliner. Und eine Werkstatt als Ausbildungsbetrieb für Schildermaler habe ich Ende der 90er Jahre noch kennengelernt, ebenfalls im Westteil der Stadt.

Geschrieben

… Meine Sticheleien sind zwar polemisch, aber idR immer recht sachlich, im Sinne von auf Tatsachen begründet. …

 

Die sachliche Erläuterung eines historischen/politischen Umfeldes, sofern für den Kontext erforderlich, ist nicht das Problem. Aber 

… Besetzung … 

ist nicht sachlich. 

 

Wir müssen das jetzt aber auch gar nicht weiter diskutieren – denn auch das ist nicht im Sinne der Community-Regeln. 

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