Gast bertel Geschrieben März 7, 2016 Geschrieben März 7, 2016 a) Eine Marke zu kennen, heißt sie zu erkennen. b) Eine Marke zu kennen heißt, sie zu erkennen. c) Eine Marke zu kennen heißt sie zu erkennen.
Marion Kümmel Geschrieben März 7, 2016 Geschrieben März 7, 2016 a) Eine Marke zu kennen, heißt sie zu erkennen. b) Eine Marke zu kennen heißt, sie zu erkennen. c) Eine Marke zu kennen heißt sie zu erkennen. Die Kurzform: Nach vorreformierter Rechtschreibung war nur b richtig. Nach aktueller Rechtschreibung sind alle Varianten möglich, auch: d) Eine Marke zu kennen, heißt, sie zu erkennen. Die Langform: Eine Marke zu kennen (Subjekt) | heißt (Prädikat) | sie zu erkennen (Prädikativ, Gleichsetzungsnominativ). Sind Subjekt und Prädikativ einfache Infinitive (ohne zu), steht kein Komma: Von S. lernen heißt siegen lernen. Die Regeln für den Infinitiv mit zu entscheiden daher, ob/wo hier Kommas stehen müssen. a) Der erste erweiterte Infinitiv mit zu ist durch Komma abgetrennt. Nach aktueller Regelung ist dieses Komma optional, nach vorreformierter Rechtschreibung durfte hier kein Komma stehen, weil der erweiterte Infinitiv mit zu dem Satz als Subjekt vorangestellt ist. b) Dieses Komma vor dem erweiterten Infinitiv mit zu musste nach vorreformierter Rechtschreibung stehen, nach aktueller Regelung ist es optional. c) Beide erweiterten Infinitive mit zu können nach aktueller Rechtschreibung ohne Komma stehen. d) Beide erweiterten Infinitive können nach aktueller Rechtschreibung mit Komma stehen. Fazit: Ich würde zwischen b und c wählen. Variante b knüpft am engsten an die Tradition an, c ist die einfachste Variante. 11
Marion Kümmel Geschrieben März 7, 2016 Geschrieben März 7, 2016 Und dein gutes Sprachgefühl stärkt die traditionelle Variante. 1
Gast bertel Geschrieben April 15, 2021 Geschrieben April 15, 2021 Und noch eine Kommafrage: Dann bringen Sie doch Platzfresser wie Ihre ausgedienten Möbel, Ihre alten Drahtesel und Elektrogeräte kostenlos zu den Münchner Wertstoffhöfen. Komma nach "Platzfresser" und "Elektrogeräte" oder nicht?
Norbert P Geschrieben April 15, 2021 Geschrieben April 15, 2021 Bevor Marion das richtig gut begründet, hier schon mal mein halbwegs fundiertes Bauchgefühl: Vergleichs-wie ohne Komma und nach dem Ende der Aufzählung auch keines. 1
KlausWehling Geschrieben April 15, 2021 Geschrieben April 15, 2021 Dann bringen Sie doch Platzfresser wie Ihre ausgedienten Möbel, Ihre alten Drahtesel und Elektrogeräte kostenlos zu den Münchner Wertstoffhöfen. Das fettgedruckte ist der Aussagesatz. Die Aufzählung kann auch in Klammern stehen (ausgediente Möbel, alte Drahtesel und Elektrogeräte). Ich schriebe es entweder mit Klammern: »Dann bringen Sie doch Platzfresser (ausgediente Möbel, alte Drahtesel und Elektrogeräte) kostenlos zu den Münchner Wertstoffhöfen.« oder mit Kommata: »Dann bringen Sie doch Platzfresser, wie Ihre ausgedienten Möbel, Ihre alten Drahtesel und Elektrogeräte, kostenlos zu den Münchner Wertstoffhöfen.« Mein Bauchgefühl, da jegliches konkrete Wissen um die Interpunktion in den Tiefes meiner Synapsen verschüttet ist. Beste Grüße 2
Gast Schnitzel Geschrieben April 15, 2021 Geschrieben April 15, 2021 Ich würde auch behaupten grammatikalisch gehört dort keins hin. Wenn ich es aber als Einschub behandeln will, könnte man auch Kommata statt der Klammer von Klaus verwenden. Dann würde man es mit einer kurzen Pause lesen und der Satz wäre deutlicher gegliedert. Also würde ich eher sagen: eine Stilfrage, keine grammatikalische …
Phoibos Geschrieben April 15, 2021 Geschrieben April 15, 2021 Kommt auf die Zielgruppe an. Wenn Menschen adressiert werden, die bereits beim zweiten Komma das Handtuch werfen*, wäre vielleicht sogar ein Gedankenstrich möglich. Alle anderen lesen das schon richtig. *) Ich hatte einen Philosophie-Lehrer, dem meine Bandwurmsätze nicht passten und der nach dem dritten Komma alles als Ausdrucksfehler und damit nicht bewertbar bewertete. Dem hat die Schulleitung mal so richtig einen reingewürgt ("Wenn Sie die Übersicht nach fünf Kommata verlieren, sollten Sie überlegen, ob Sie an einem humanistischen Gymnasium im Philosophie-Unterricht richtig sind!" (Irgendwie gab es sehr viele Thomas-Mann-Fans bei uns ander Schule)). 1
JulieParadise Geschrieben April 15, 2021 Geschrieben April 15, 2021 Ich bin bei Schnitzel: Kein Komma, aber der Satz an sich könnte knackiger oder eindeutiger formuliert sein, damit die Frage gar nicht erst aufkommt. Eine Markierung als Einschub mittels Klammern hilft ein wenig. 1
Oliver Weiß Geschrieben April 15, 2021 Geschrieben April 15, 2021 Ich stimme Klaus bei. Mein Wissensstand zu Kommaregeln ist aber auf 1990 eingefroren.
Marion Kümmel Geschrieben April 15, 2021 Geschrieben April 15, 2021 vor 2 Stunden schrieb bertel: Dann bringen Sie doch Platzfresser(,) wie Ihre ausgedienten Möbel, Ihre alten Drahtesel und Elektrogeräte(,) kostenlos zu den Münchner Wertstoffhöfen. Die nachträgliche Erläuterung nach wie kann in Kommas eingeschlossen werden. Wenn sie wichtig ist (wie hier), würde ich die Kommas weglassen. »Platzfresser« allein sagt ja nur wenig. 3
catfonts Geschrieben April 15, 2021 Geschrieben April 15, 2021 Dann bringen Sie doch Platzfresser wie überzählige Kommata kostenlos zu den Münchner Wertstoffhöfen.
Marion Kümmel Geschrieben 5. Juli Geschrieben 5. Juli Am 7.3.2016 um 11:54 schrieb Marion Kümmel: d) Eine Marke zu kennen, heißt, sie zu erkennen. Seit dem 1. Juli 2024 gilt ja die amtliche Rechtschreibung in einer aktualisierten Fassung. Vor allem der Teil zur Interpunktion wurde gründlich aufgeräumt. Satzwertige (erweiterte) Infinitive mit zu sollen jetzt mit wenigen Ausnahmen stets mit Kommas stehen (§ 73). Für den Beispielsatz sind danach nun beide Kommas verbindlich. Als PDF gibt es die aktuelle Fassung des Regelwerks schon: https://www.rechtschreibrat.com/regeln-und-woerterverzeichnis/ 10
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