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Alte Schrift Schiller-Ballade

Zur besten Antwort springen Gelöst von Ralf Herrmann,

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo zusammen,

 

mir wurde eben dieses Bild geschickt mit der Frage, welche Schrift das sei.

Das Bild ist zu undeutlich für whatthefont, aber vielleicht erkennt jemand von Euch die Schrift?

schuller.jpeg

  • Beste Antwort
Geschrieben

Es würde helfen, wenigsten die vollständigen Daten zum Buch zu bekommen. Wann, wo und von wem wurde das gedruckt?

 

Zu Schillers Lebzeiten war das eine der am meisten verwendeten Antiquas im deutschen Raum:

 

Geschrieben

Hallo Ralf,

 

ich habe leider nur das Bild.

 

Edit: Als ich eben nach den Buchdaten gefragt habe, bekam ich zur Antwort: "Es reicht, wenn Du mir eine ähnliche Schrift nennst." 8-) Toll!

Aber ich reiche die Frage gern weiter.

Geschrieben

Hallo,

 

bei der Seitenzahl 267 und der Überschrift „Die Kraniche des Ibycus“ würde ich auf eine Interpretation der Didot tippen. Das ist aber nicht die Textschrift, denn diese unterscheidet sich bei einigen Lettern grundlegend, siehe Großbuchstaben K, G und Ziffer 2.

 

MfG

Geschrieben

Die Didot hatte ich auch schon im Verdacht, aber es passt nicht wirklich und ein langes s kann ich in ihr auch nicht finden.

Die Prillwitz kommt dem ganzen schon recht nah.

 

Vielen Dank

Geschrieben
vor 48 Minuten schrieb schmendrich:

Die Didot hatte ich auch schon im Verdacht, aber es passt nicht wirklich …

Du wirst auch keine passende digitale Version finden, die so einen historischen Druck mit verschiedenen Schriftgraden simulieren können. Es fällt aber auf jeden Fall in die Kategorie »Didot’sche Schriften« – so wurde die Prillwitz damals auch beworben. 

Geschrieben

Ich hab die Walbaum im Setzkasten, mager, kursiv, halbfett, ab 5 und 6 Punkt aufwärts. Falls es um den Bleisatz-Eindruck geht. Ähnelt der Prillwitz, die es in Blei meines Wissens nirgends mehr gibt. Man kann so ein Blatt recht gut nachdrucken. Allerdings würde es mir schwerfallen, so schlecht zu drucken wie in der Vorlage mit zu wenig Farbe, hochstehenden und dadurch fett druckenden Typen und ohne Druckzurichtung von einem Satz mit krummen Zeilen und bizarren Wortabständen (fälschlich vor dem Komma und unregelmäßig). Die Vorlage ist ein Beispiel für mangelhaften Bleisatz und schlechten Buchdruck in alter Zeit. Auch wenn das Blatt freilich Charme ausstrahlt.

  • Gefällt 2
Geschrieben

Wobei die Prillwitz selbst ja auch bizarre Formen- und Größenunterschiede aufweist, das kommt zur handwerklich mangelhaften Ausführung dazu.

Geschrieben
Zitat

Göschen verwendete Schriften, die ein bis dahin unbekannter Schriftschneider aus Jena für ihn fertigte und schuf mit diesen Schriften Werke, die als Meisterleistungen klassizistischer deutscher Typographie ohne Übertreibung neben den Werken Didots und Bodonis stehen können.

Prillwitz.jpg

Hmm? Ob das so zur Probe passt?

  • Gefällt 1
Geschrieben
vor 17 Stunden schrieb Martin Z. Schröder:

Allerdings würde es mir schwerfallen, so schlecht zu drucken wie in der Vorlage mit zu wenig Farbe, hochstehenden und dadurch fett druckenden Typen und ohne Druckzurichtung von einem Satz mit krummen Zeilen und bizarren Wortabständen (fälschlich vor dem Komma und unregelmäßig). Die Vorlage ist ein Beispiel für mangelhaften Bleisatz und schlechten Buchdruck in alter Zeit. 

Auch den Druckern und Setzern der damaligen Zeit dürfte das schwergefallen sein. 

 

Doch die waren eingerückt oder im Krieg gefallen. 

 

Es war die Zeit nach dem ersten Koalitionskrieg bzw. zwischen den Koalitionskriegen. Und da herrschte wahrscheinlich Fachkräftemangel. 

Geschrieben
vor 19 Stunden schrieb Martin Z. Schröder:

Ich hab die Walbaum im Setzkasten, mager, kursiv, halbfett, ab 5 und 6 Punkt aufwärts. Falls es um den Bleisatz-Eindruck geht. Ähnelt der Prillwitz, die es in Blei meines Wissens nirgends mehr gibt. Man kann so ein Blatt recht gut nachdrucken. Allerdings würde es mir schwerfallen, so schlecht zu drucken wie in der Vorlage mit zu wenig Farbe, hochstehenden und dadurch fett druckenden Typen und ohne Druckzurichtung von einem Satz mit krummen Zeilen und bizarren Wortabständen (fälschlich vor dem Komma und unregelmäßig). Die Vorlage ist ein Beispiel für mangelhaften Bleisatz und schlechten Buchdruck in alter Zeit. Auch wenn das Blatt freilich Charme ausstrahlt.

Danke Martin, die Walbaum hatte ich mir auch angeschaut.

Leider bleibt  die Frage, warum derjenige wissen will, welche Schrift das ist, schon wieder unbeantwortet (Kinder unserer Zeit ...)

Um einen Nachdruck wird es sicher nicht gehen; der Fragende ist Architekt,  will/muss  irgendwas gestalten und auf der Suche nach Anregungen.

Mehr weiß ich leider nicht, da die Frage nur über Dritte an mich heran getragen wurde.

Geschrieben

Hallo,

 

es gibt da ein Mistverständnis ...

 

vor 22 Stunden schrieb schmendrich:

Die Didot hatte ich auch schon im Verdacht, aber es passt nicht wirklich und ein langes s kann ich in ihr auch nicht finden.

Die Prillwitz kommt dem ganzen schon recht nah.

Zuerst mal sind da zwei verschiedene Schriften auf der Seite ...

 

vor 22 Stunden schrieb Ralf Herrmann:

Du wirst auch keine passende digitale Version finden, die so einen historischen Druck mit verschiedenen Schriftgraden simulieren können. Es fällt aber auf jeden Fall in die Kategorie »Didot’sche Schriften« – so wurde die Prillwitz damals auch beworben. 

Es sind zwei klassizistische Antiqua. Die eine ist nah an der Didot und die andere nahe an der Prillwitz. Die Verwirrung basiert auf der Verwendung des traditionellen Begriffs Didot'sche Schriften für klassizistische Antiqua. Ansonsten gilt wieder die Aussage von Ralf für beide Schriften: Eine genaue Digitale Version der jeweiligen Interpretationen ist wohl eher nicht zu finden.

 

MfG

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