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Namenszusatz "von" in wissenschaftlicher Arbeit

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Geschrieben

Hallo!

 

Ich bin gerade am Verfassen meiner Bachelorarbeit, und nun ist mir etwas aufgefallen, wo ich tatsächlich nicht weiß (und auch nichts finden konnte) wie es korrekt gehandhabt wird: 

 

Wenn ich eine Person zitiere, die einen Namenszusatz besitzt, in meinem Fall "von", wie wird das dann korrekt angegeben, wenn ich "nach Person XY" schreiben will, bzw. eine Hypothese nach der Person benannt ist? (mit Beispiel hier "von Petersen")

 

  1. Hypothese123 nach von Petersen
  2. Hypothese123 nach von-Petersen
  3. [die] Von-Petersen-Hypothese
  4. [die] von-Petersen-Hypothese
  5. [die] von-Petersen Hypothese
  6. [die] von Petersen Hypothese

 

Ich konnte tatsächlich nichts dergleichen finden, anscheinend wird das oft umgangen. In meinem Fall handelt es sich um die Vergleichsspannung nach von Mises, die oft umgangssprachlich auch als Mises-Vergleichsspannung oder Ähnlichem bezeichnet wird. Ich habe jedoch keine klare definition gefunden, ob mit oder ohne Bindestrich, groß oder klein.. Teils findet man alles...

 

Danke schon mal im Voraus!

 

Grüße,

 

Fabi

Geschrieben

Herzlich willkommen im Forum! :-D

 

Ich würde aus dem Bauch heraus (und mit meinem bis dato gesammelten Wissen angereichert) Version 3 oder 4 wählen, weil diese korrekt durchgekoppelt sind. Was die Groß- und Kleinschreibung angeht, so wurde mir bei meinem eigenen Nachnamen gesagt, in Verbindung mit dem Vornamen werde das v kleingeschrieben, ohne Vorname oder in Verbindung mit »Frau« werde das V großgeschrieben. Das ist allerdings die südafrikanische Vorgabe, ob es in Deutschland eine Vorschrift dazu gibt, weiß ich nicht. Variante 1 würde ich auch für möglich halten, wenn das V großgeschrieben wird – damit es keine Unklarheiten bezüglich der Wortzugehörigkeit und -bedeutung gibt. 

  • Gefällt 1
Geschrieben

Ich persönlich würede mich zuerst fragen, on diese Hypothese tatsächlich als die Von-Petersen-Hypothese behkannt ist, dann ohne Vorname  - also z.B. "Hans-von-Petersen-Hypothese" das V groß, da eine Durchkopplung ja als quasi ein Wort behandelt wird, und wenn das dann ein Substantiv ist, schreibt man dieses auch am Anfang groß, egal ob der Erste Pertner in der Durchkopplung sonst klein geschrieben würde.

 

Ist die Hypothese jedoch nicht als solche allgemein Bekannt, wie z.B. das Ohmsche Gesetz, würde ich versuchen, zumindest den Anfangsbuchstaben des Vornamens in Erfahrung zu bringen und "Hypothese 123 nach H. von Petersen"  "... Dr. von Petersen"  oder notfalls "... Herrn von Petersen" zu schreiben um dieses "... nach von ..." oder schlimmstenfalls sogar ""Lehrsatz von von Petersen" zu vermeiden. "... nach von-Petersen" erscheint mir aber generell falsch.

 

Ebenso für mich möglech: "nach von Petersens Hypothese" weil so die Hypothese eben nicht nach/von Petersen ist, was die erste Schreibung beim Lesen denken lässt.

  • Gefällt 1
Geschrieben
vor 13 Stunden schrieb catfonts:

… Ebenso für mich möglech: "nach von Petersens Hypothese" weil so die Hypothese eben nicht nach/von Petersen ist, was die erste Schreibung beim Lesen denken lässt.

Das wäre nicht richtig, weil der zusammengesetzt Begriff durchgekoppelt gehörte: nach Von-Petersen-Hypothese. 

Spontan und aus dem Bauch heraus würde ich 1 als richtig erachten.

Geschrieben

das war hier aber gar nicht als zusammengesetzt gemein , etwa wie nach Müllers (des Müllers seine) Hypothese, nur eben mit "von Petersen" als Name, abere wie ich sehe ist das missverständlich.

Geschrieben

Wow, danke für die vielen Antworten!

 

Ich denke Variante 3 ist in meinem Fall die beste Lösung. (Die Bezeichnung "Von-Mises-Vergleichsspannung" findet man jedenfalls mehrmals in Büchern und im Netz).

 

Vielen Dank nochmal für die Meinungen, mich wundert es aber tatsächlich, dass das nicht abschließend geklärt ist, dass es also hier keine allgemein gültige Regel gibt (wo es doch sonst zu allem eine Regel gibt).

 

 

 

 

Geschrieben (bearbeitet)

Das ist dadurch bedingt, dass nicht automatisch jede aufgestellte Hypothese einen Eigennamen erhält. Wenn ich eine aufstelle, ist das zunächst einfach bertels Hypothese. Hat sie Einzug in die Fachliteratur gefunden und wurde wissenschaftlich anerkannt, ist sie die "Bertel-Hypothese". Jetzt müsste man wissen, was auf die Hypothese des Herrn von Petersen zutrifft …

bearbeitet von bertel
Nachtrag: Die "Bertel-Hypothese" muss leider groß geschrieben werdnen, siehe Wrzlprmpfts Ausführungen unten. Obwohl sich "bertel" weiterhin klein schreibt.
Geschrieben

Der Vollständigkeit halber noch die relevanten Rechtschreibregeln: § 50
 

Zitat

 

Man setzt einen Bindestrich zwischen allen Bestandteilen mehrteiliger Zusammensetzungen, deren erste Bestandteile aus Eigennamen bestehen.

 

Beispiele:
[…], Van-Gogh-Ausstellung, […]

 

und § 55(1):

Zitat

[Die Großschreibung gilt auch] für nichtsubstantivische Wörter, wenn sie am Anfang einer Zusammensetzung mit Bindestrich stehen, die als Ganzes die Eigenschaften eines Substantivs hat, zum Beispiel:
[…] das In-den-Tag-hinein-Leben, […], der Trimm-dich-Pfad, […]

 

Von den Varianten 3–6 ist also nur Variante 3 richtig.

 

Variante 1–2 enthält keine Zusammensetzung (sondern nur einen einzigen Eigennamen) und daher auch keinen Bindestrich, also ist nur Variante 1 richtig.

 

  • Gefällt 3
Geschrieben
vor 11 Stunden schrieb FabiBu:

Vielen Dank nochmal für die Meinungen, mich wundert es aber tatsächlich, dass das nicht abschließend geklärt ist, dass es also hier keine allgemein gültige Regel gibt (wo es doch sonst zu allem eine Regel gibt).

 

Doch, es gibt eine Regel (Duden 9, Stichwort »von«):

Zitat

 

1. Namenzusatz: Der Namenzusatz (Adelsprädikat) von wird am Satzanfang (Von Gruber erschien zuerst) und in substantivischen Aneinanderreihungen wie Von-der-Recke-Straße großgeschrieben. 

© Duden - Richtiges und gutes Deutsch, 7. Aufl. Mannheim 2011 [CD-ROM]

 

Lösung 3 ist also Duden-konform. Ich würde sie aber nur benutzen, wenn die Bezeichnung in der Fachwelt schon üblich ist, sonst die Wortgruppe wie in Lösung 1.

  • Gefällt 5
Geschrieben

Ich glaube, FabiBu meinte die fehlende Regelung, ob nun ein zusammengesetzter Begriff im Sinne eines Eigennamens  (Von-Petersen-Hypothese) verwendet werden muss oder eben nicht (Hypothese nach von Petersen). Das sind aber inhaltliche Unterschiede, die nicht über eine äußere Form geregelt werden können.

Geschrieben

Tatsächlich scheinen die zusammengesetzten Begriffe bekannt und verbreitet zu sein. Das kann man ja immer nur für den Einzelfall (und nicht nach einer Regel) entscheiden:

 

Von-Mises-Verteilung, Von-Mises-Iteration, Richard-von-Mises-Preis, Von-Mises-Bau; aber auch verkürzt: Mises-Vergleichsspannung

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_von_Mises

 

Wenn man sie verwendet, gehört das von am Anfang großgeschrieben und das Ganze durchgekoppelt. Im Web ist sogar der Von-Mises-Bau in Dresden überwiegend falsch geschrieben, am Gebäude selbst steht es in Versalien und also richtig.

 

https://tu-dresden.de/bu/bauingenieurwesen/isb/das-institut/kontakt

  • Gefällt 4

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