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Die Schriftmuster der Welt in einer Datenbank …

Gentium und Linux libertine - kommerziell verwenden

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo,

 

ich bin Typographie-anfänger und hätte einige Fragen zu der Schrift Gentium und Linux Libertine

Soviel ich weiß sind sie Open-Source Schriften.

Wenn ich die beiden Schriften auf einer kommerziellen Website verwende, muss ich dann im Impressum

die Lizenz und den Urheber wie bei der Apache- Lizenz 2.0 erwähnen?

Darf ich diese Schriften auch kostenlos für ein Printprodukt verwenden oder muss ich da etwas beachten?

 

Ich danke Euch für Eure Hilfe,

 

liebe Grüße

 

Pulsatilla

Geschrieben

Generell darfst du Schriftarten unter Open-Source und sonstigen freien Lizenzen auch für kommerzielle Projekte nutzen. Wenn du diese innerhalb einer Anwendung (App) verwendest, gehötz die Lizenz dann auch zum Lieferumfang, auch wenn der Nutzer auf deiner Website mit dieser Schrift irgendwelche Dokumente erstellen kann (Photobücher oder T-Shirts oder Werbetransparent, z.B)

 

Bei alleiniger Anzeige deiner Inhalte ist dies aber nicht nötig, Trotzdem ist eine Angabe der auf der Website verwendeten Schrift, z.B. im Impressum ein schöner Service, für andere, die die Schrift auf deinere Seite gesehen haben, und sie auch nutzen möchten, denn nicht viele wissen, wie man auch ohne eine solchwe Angabe einen Webfont identifiziert.

  • Gefällt 1
Geschrieben

Open Source (der Quelltext wird mitgeliefert) und Nutzungsbedingungen sind erst mal zwei verschiedene paar Schuhe, obwohl es natürlich stimmt, dass die meisten Open-Source-Schriften sowohl kostenlos als auch mit sehr liberalen Nutzungsbedingungen zur Verfügung gestellt werden.

 

Auf pauschale Aussagen sollte man sich im Zweifelsfall aber nicht verlassen. So gibt es freie Lizenzen, die eine Nennung des Autoren verlange und solche, die das nicht tun. Für evtl. Veränderungen an der (Font-)Software gilt ähnliches. Letztendlich muss man also genau schauen, unter welcher Lizenz die eingesetzte Version der Schrift erworben wurde – und dann muss man diese Lizenz lesen.

 

http://www.linuxlibertine.org/index.php?id=91

http://scripts.sil.org/cms/scripts/page.php?site_id=nrsi&id=Gentium

 

Konkret wurden sowohl Libertine als auch Gentium unter einer OFL veröffentlicht. Da gibt es dann nur wenige Einschränkungen, die für die meisten Anwender nicht relevant sind. Arbeitest du freiberuflich oder für eine kleine Firma, nimm die Schriften und mach dir keine Gedanken. Arbeitest du für eine größere Firma mit eigenem Anwalt oder gar einer Rechtsabteilung, überlass die rechtliche Bewertung den Leuten, die dafür bezahlt werden.

  • Gefällt 1
Geschrieben
vor 16 Stunden schrieb Þorsten:

Da gibt es dann nur wenige Einschränkungen, die für die meisten Anwender nicht relevant sind. Arbeitest du freiberuflich oder für eine kleine Firma, nimm die Schriften und mach dir keine Gedanken. Arbeitest du für eine größere Firma mit eigenem Anwalt oder gar einer Rechtsabteilung, überlass die rechtliche Bewertung den Leuten, die dafür bezahlt werden.

Ich muss mich jetzt mal aufregen. Die OFL (wie auch viele andere Lizenzen für freie Software) bemühen sich explizit darum, dass man sie auch ohne Anwalt verstehen kann oder enthalten eine Zusammenfassung für Laien. Die Größe der Firma hat damit nichts zu tun. Im Falle der OFL (Hervorhebungen von mir):

 

Zitat

The OFL allows the licensed fonts to be used, studied, modified and redistributed freely as long as they are not sold by themselves. The fonts, including any derivative works, can be bundled, embedded, redistributed and/or sold with any software provided that any reserved names are not used by derivative works. The fonts and derivatives, however, cannot be released under any other type of license. The requirement for fonts to remain under this license does not apply to any document created using the fonts or their derivatives.

Sprich: Solange Du nicht die Schriften selbst (für sich) vertreibst, änderst oder Deine Website »Linux Libertine« oder »Gentium« nennst, darfst Du alles machen.

Geschrieben

Ich hoffe, du hast dich wieder abgeregt. :trost:Aufregung ist ungesund. :tutor:

 

Der von dir zitierte Lizenztext ist für Laien nun mal nicht intuitiv. Dass selbst solche »einfachen« Lizenzen Fallstricke enthalten können, die sogar für Schriftgestalter missverständlich sind, die diese Lizenzen selbst verwenden, wird durch das OFL-Webfont-Desaster eindrucksvoll illustriert.

 

Davon abgesehen habe ich ja geraten, sich keine Sorgen zu machen, solange die Fragesteller nicht bei sehr großen Firmen (mit Anwälten und Rechtsabteilungen) arbeiten. Dass bei solchen Firmen diese Art von Entscheidung grundsätzlich nicht außerhalb der Rechtsabteilung getroffen werden darf, hat mehr mit der Arbeitsweise dieser Firmen zu tun als mit der (Un-)Verständlichkeit irgendwelcher Lizenzen.

Geschrieben

Nun, die allermeisten Nutzer werden das Problem, die Lizenz zu verstehen, oder eben nicht gar nicht kennen, denn sie lesen diese grundsätzlich nicht, da sie diese gar nicht mehr auf ihren Rechnern haben.

 

Die "normale" vorgehensweise bei Font-Downloads ist doch so:

 

Man sieht auf der Downloadseite, also z.B. bei Dafont, 1001Fonts oder bei mir eine Schriftart, die man gern verwenden möchte. Da klickt man auf den Downloadbutton. Der Browser erkennt, dass es sich um eine zip-Datei handelt, und entweder man wählt die Aktion, die mit solchem Download passieren kann aus, oder hat längst "mit Winzip öffnen" als Standard ausgewählt. Also marschiert der Download in den Temp-Ordner und Winzip - das man ja kostenlos auch runterladen durfte - öffnet sich mit einemn Popup-Fenster, den man eiligst weg klickt. "Die wollen einem ja nur irgendwas verkaufen" - das da steht, dass  die Testperiode abgelaufen ist, und man jetzt das Programm zum legalen weiternutzen bezahlen muss, dass sieht dann auch keiner.

 

Jetzt öffnet sich also die zip-Datei im Packprogramm. Hier hält man dann Ausschau nach der uder den .ttf oder .otf-Dateien, denn nur die sind ja erforderlich, um die Schrift in Word rein zu bekommen, doppelklickt diese und die Schriftvorschau erscheint mit dem "Installieren" button.

 

Dann macht man Winzip zu, denn der andere Kram darin interessiert ja ohnehin nicht - das versteh ich ja sowieso nicht, und ist wohl nur drin, um sich rechtlich vor irgend ner Gewährleistung zu drücken. Also schließt sich das Programm und löscht die heruntergeladene zip-Datei aus dem Tempodner, wenn das nicht ohnehin irgendeihn Cleanup-Programm bei jedem Herunterfahren des Rechners macht.

 

 

Und wenn man dann viel Glück hat, fragt sich der Nutzer: "Hmm, ich möchte mit der Schrift ja gern auch mein Firmenlogo gtestalten, darf ich das eigentlich?" Und dann scghreibt man eben entweder den Schriftgestalter über die jeweilige Downloadseite an, oder fragt hier oder in einem anderen Forum oder gar in Frageportalen wie GuteFrage.net oder Yahoo Clever, um doer von genau so unwissenden genau so falsche Auskunft zu erhalten.

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo,

 

Da bin ich dann wohl ganz untypisch? Zuerst mal sehe ich bereits auf den Seiten nach den Angaben zu den Lizenzen. Bei Dafont kann man bei der Suche sich sogar die Lizenzen auswählen. Ich habe da immer GPL/OFL und 100% Free angeklickt sowie die Optionen mit Euro und Akzenten. Danach wird gesichtet und interessante Dateien heruntergeladen. Diese Dateien kommen erst mal in die Sammlung, welche Katalog und Sammlung am Stück ist. In dieser sind häufiger nur Vorschaubildchen und Schriftmuster ohne die Schriften. Und für diese Informationen sind die Textdateien eigentlich Pflicht. In diese Sammlung wird die Schrift einsortiert, Vorschaubildchen erzeugt und ggf. Textdatein mit Daten zur Schrift, inkl. den Lizenzen.

 

Erst wenn die Schrift  archiviert und dokumentiert ist, auch der Lizenzstatus feststeht, dann wird die Schrift in aller Ruhe installiert. Dabei wird auch mal mit Fontforge nachgesehen wie sauber die Schrift ist und ob sie Probleme machen könnte. Und falls eine Schrift mal in der Installation verloren geht, so liegt diese immer noch im Archiv und E-Katalog rum. Ich habe in diese Sammlung alle Schriften von der Arbeit, meine anderen Sammlungen und Programmbeigaben einsortiert. Es ist die einzige Chance bei großen Mengen an Schriften noch so was wie den Ansatz eines Überblicks zu behalten. In der Sammlung ist so ziemlich alles am Stück, auch wenn sich hier einige beschweren werden, dass dieses gemischte Sichern privater und verschiedener geschäftlicher Daten/Schriften in ihren Augen illegal ist. Ich betrachte das aber als legales zentrales Backup, nur die Schriften da drinnen darf ich halt nicht immer und überall benutzen, nur da wo auch die Lizenz vorliegt. Daher auch die vielen Textdateien in meiner Sammlung, in denen ich dieses dann auch vermerke.

 

Wer kennt es den nicht, das Gejammere von (selbsternannten?) Profis über verlorene Schriften? Das liegt an deren vollkommen unsystematischen Vorgehensweise bei der Datenhaltung. Möglicherweise liegt da aber auch ein bisschen der Zwang durch huschige und pfuschige Vorgaben zugrunde? Schnell, Schnell! Da wird dann keine Zeit mehr fürs Archivieren vorgesehen. Ich habe versucht von den Fehlern anderer zu lernen ohne diese selber machen zu müssen und es hat halbwegs geklappt.

 

MfG

bearbeitet von Uwe Borchert
Schlimmste Typos eliminiert
Geschrieben

Da glaube ich tatsächlich, dass du da ein liobenswerter Sonderfall ist, sonst bekäme ich nicht fast täglich anfragen, was man denn mit meinen OFL-Schriften anstellen darf, und das es ja so unmöglich sei, dies herauszufinden.

Geschrieben

Hallo Catfonts,

 

ich habe da eher großes Glück nicht primär im Bereich Design zu arbeiten. Dokumentationen und Infografiken sind ein etwas langsamerer Bereich. Dabei kommt noch ein weiterer, wichtiger Aspekt rein: Betriebssysteme sind dabei einfach irgendwas mehr oder weniger tauschbares, ebenso die verwendeten Programme. Also hält man alle Daten so systemunabhängig wie möglich. Und dann ist es kein weiter Schritt mehr Schriften und Symbole (Vektorgrafiken) zuerst mal in aller Ruhe auszusuchen, zu dokumentieren, abzulegen und dann erst zu installieren/verwenden. Manchmal findet man bei der Überprüfung und Archivierung Probleme, welche dann den Einsatz in der Praxis unmöglich machen.

 

Also liegen alle Rohdaten erst mal dokumentiert und katalogisiert auf dem Fileserver, eine kurze Erklärung dazu und das war es dann erst mal für die Arbeit. Und die Rohdaten kommen dann auch noch in meine private Sammlung rein, so ich diese nicht schon vorher drinnen hatte und für die Arbeit dort (unter Berücksichtigung der Lizenzbedingungen!1elf)  rausgeholt habe . Irgend wann mal ist man von den alten Projekten weg, die Archivierung auf Arbeit intransparent und man will nur kurz wissen wie man das damals ... war das 2007 oder 2008 ... gemacht hat.

 

Das Verfahren macht sich bei längeren Projekten bezahlt. Man überprüft einmal einige in Frage kommenden Schriften auf Tauglichkeit und passende Unicode-Abdeckung, sucht sich Symbole die alles oder so viel wie möglich abdecken und man hat nur noch sehr wenige Probleme mit der Lizenzverwaltung. Diese kann sehr viel Zeit fressen und ich hatte mal einen Zellennachbarn der nicht wenig Zeit damit verbringen musste.

 

MfG

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