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Schriftarten auf Kesselwagen der Bayerische Lloyd , ca. 1920(?)

Zur besten Antwort springen Gelöst von catfonts,

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Geschrieben

Hallo,

 

kann mir jemand bei der Identifikation der verwendeten Schriftarten auf dem abgebildeten Kesselwagen behilflich sein? Bei den Beschriftungen am Rahmen und dem linken Stehblech unterhalb des Kessels tippe ich auf DIN1451, der Kessel selbst und das rechte Stehblech sind jedoch mit mindestens zwei unterschiedlichen Schriftarten versehen, die ich nicht identifizieren kann. Bei der oberen hatte ich Franklin Gothic vermutet, dort passt jedoch das r und einiges Andere nicht. Ich würde mich sehr freuen, wenn mir hier jemand weiterhelfen kann!

 

Vielen Dank und schönen Gruß,

VolkerKesselw_Re_502 420 P, Smlg. Dr. Born.jpg

  • Beste Antwort
Geschrieben

Für solche Anschriften auf Bahn-Fahrzeugen wurden damals Musterzeichnungen von Grafikern angefertigt, und als verbindlich festgelegt. Schildermaler mussten dann im Rahmen des damals technisch möglichen diese Vorlagen auf die Fahrzeuge übertragen.

 

Eine solche Musterzeichnung sah dann so aus:

Blatt_P_II.2.png.adfb2ee29daafca43fc9a9e9d4154ee5.png

Leider sind die meisten dieser Musterzeichnungen verloren gegangen, Möchte man also die Schrift doch digitalisieren, bleiben nur die vorhandenen Abbildungen und oft ein gehöriges Maß an Phantasie, sich in den Stil des damaligen Grafik-Kollegen hinzudenken.

  • Gefällt 1
Geschrieben

Vielen Dank für Eure Antworten. Ich möchte die Schrift nicht digitalisieren, die Beschriftung allerdings schon. Das lässt sich ja auch ohne entsprechenden Font machen. Die Musterzeichnungen liegen sicher für die bahninternen Beschriftungen der Fahrzeuge zugrunde, ob man sich aber auch für die eher werblichen Firmenaufschriften an solche Musterzeichnungen gehalten hat? Interessant finde ich, wie flexibel Schrift verwendet wurden, wenn man sich z.B. das "Regensburg" unten rechts anschaut, das von den anderen Beschriftungen wieder abweicht.

  • Gefällt 1
Geschrieben
vor 11 Stunden schrieb Hydrostat:

Vielen Dank für Eure Antworten. Ich möchte die Schrift nicht digitalisieren, die Beschriftung allerdings schon. Das lässt sich ja auch ohne entsprechenden Font machen. Die Musterzeichnungen liegen sicher für die bahninternen Beschriftungen der Fahrzeuge zugrunde, ob man sich aber auch für die eher werblichen Firmenaufschriften an solche Musterzeichnungen gehalten hat? Interessant finde ich, wie flexibel Schrift verwendet wurden, wenn man sich z.B. das "Regensburg" unten rechts anschaut, das von den anderen Beschriftungen wieder abweicht.

Hallo,

 

von wann stammt dieser Kesselwagen und gibt es Angaben zur Farbgebung?

 

Danke. :-)

Geschrieben

Von wann der Wagen stammt, müsstest du eigentlich selbst erkennen können, denn er ist ja auf dem Bild mit genügend Anschriften versehen, unter anderem 2 Daten: 4. 1. 12 und das Datum der nächsten Prüfung 4. 1. 15.

 

Die Firma Bayrischer Lloyd wurde 1913 gegründet.

 

Was die Farbgebung anbelangt, kann ich jedoch nur Mutmaßen:

Auf dem Wagen befindet sich ja dieses Bayrische Rauten-Wappen, in Weiß-Blau, dies wird wohl im typisch bayrischen Weiß/Himmelblau ausgeführt worden sein. Da der Schriftzug Bayrischer Lloyd und Regensburg auf dem Kessel eine ähnliche Helligkeit wie das Blau des Wappens hat, wie auch die beiden Gürtelbänder auf dem Kessel, nehme ich an, dass auch diese Schrift in diesem bayrischen Blau ausgeführt wurde, ebenso die beiden Bänder um den Kessel, die anderen Anschriften werden wohl in weißer Farbe erstellt worden sein. Das Bremserhäuschen war wohl aus Holz, das dann sehr wahrscheinlich mit Carbolineum behandelt worden war, also typisches Güterwaagen-Dunkelbraun.

 

Kessel, wie auch der Wagenrahmen bekam damals oft folgenden Lackaufbau, der dann mit dem Lackierdatum und der ausführenden Firma oft auch als kleine Anschrift irgendwo am Rahmen angebracht wurde:

Grundierung Bleimennige, Füllerschicht in Hellgrau, erste Lack-Zwischenschicht Albertol rostbraun, zweite Albertol schwarz (2 Farben, um die vollständige Beschichtung jeweils optisch prüfen zu können), darauf die Wetterschutzschicht aus dunkelgrauer Eisenglimmerfarbe . Albertol war ein im wesentlichen noch auf Leinöl mit Phenol-Formaldehyd-Harz hergestellter Öl-Lack mit Pigmenten und Füllern aus gemahlener Kupferschlacke oder Ruß.

Geschrieben

Danke für die Info. Bist Du "Eisenbahner" oder nur schnell für diesen Fall recherchiert?

 

Ich habe eine detailierte Vorschrift und Auflistung der Arbeitsschritte, Lacke, Materialien und Einsparungen für die Kriegslok BR 52 aus der Industrie-Lackier-Betrieb von 1943. Bei Interesse könnte ich das kopieren.

Geschrieben

Um ehrlich zu sein, ich habe jemanden Gefragt, den ich kenne, durch die Schriften für Eisenbahnen, die ich erstellt habe (von dem hab ich auch diese Musterzeichnungen) Und ja, auch daran bin ich interessiert, eventuell kann ich dem, der mit hier geholfen hat auch weiterhelfen :-)

 

Auf alle Fälle hat der mir das fast noch ausführlicher erklärt :-)

  • Gefällt 1

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