Jump to content
Unsere freundliche Community freut sich auf deine Fragen …

vorhandenen Font editieren

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo zusammen

in einem (Brief)text, der vom Kunden vorgegeben ist, soll ein hochgestelltes "*)" gedruckt werden.

Leider bietet der vorgegebene Font dies nicht an. Nur "*" und ")" normal.

Auch das Programm, mit dem die Druckdaten aufbereitet werden unterstützt das hochstellen von Zeichen nicht in allen Fällen.

Speziell in diesem Text funktioniert es an zwei Stellen wie gewünscht, an einer Stelle nicht.

Meine Frage: Kann ich in einem gekauften Font "*)" in entsprechender Form als neues Zeichen einfügen?

Btw.: Ne, ich kann's nicht :-D. Aber wenn man's darf, würde ich mir jemand suchen, der's kann.

 

Gruß

Michael

Geschrieben

In der Regel darf man das nicht. Hier hilft leider nur, sich an den Autor der Schrift zu wenden, und hoffen, dass der das dann auch macht.

 

Ausnahme von dieser Regel  sind Schriften unter freier Lizenz, wie beispielsweise der SIL OFL

 

Zudem bestünde das Problem, dass es wohl für ein hochgestztes  *) keinen Codepunkt gibt, wo man das in einem Font unterbringen könnte, dass man dies auch einsetzen kann, also bestenfalls im PUA, und dann immer über Sonderzeichen einfügen.

 

Eine Alternative wäre ein eigener Spezialfont, der dein gewünschtes Zeichen an einer gut über die Tastatur erreichbaren Codierung hat, dann schreibst du eben normal nur * und änderst dann bei den Sternen die Schriftart zu deinem privaten Sonderfont.

Geschrieben

Vielen Dank für die schnelle Beantwortung meiner Frage.

Das man den Font nicht verändern darf hatte ich mir eigentlich schon gedacht.

@Ralf: Es handelt sich um Gotham Bold

Jetzt habe ich mir gedacht, das bei den genannten Zeichen, noch dazu in der Größe in der sie gedruckt werden, der Unterschied zu anderen Fonts nicht wirklich in's Auge springt. Kennt zufällig jemand eine (Standard- oder freien)Font, der die gesuchten Zeichen beinhaltet?

Geschrieben

Ok, Einen hab ich noch:

Ich habe mich jetzt entschlossen, einen neuen Font zu erstellen und in diesen das gewünschte Zeichen zu implementieren

(und auch noch weitere, wenn sie denn kommen) zumal ein wenig die Zeit drängt.

Funktioniert soweit ganz gut bis auf einen kleinen Schönheitsfehler:

Scheinbar sind meine Zeichen "zu hoch".

Sprich, wenn ich das neue Sonderzeichen im Text einfüge, erhöht sich der Zeilenabstand.

Erstellt habe ich den Font mit FontForge.

Kann mir evtl. jemand einen Tip geben, an welcher Schraube ich drehen muss?

Bin übrigens, wie früher schon mal erwähnt, kein Typograph und kenne von daher auch keine Fachausdrücke.

Somit bitte "Für Dummies" erklären.

 

Gruß

Michael

Geschrieben

Klingt für mich so, als ob Du keinen festen Zeilenabstand in Deiner Textverarbeitung vergeben hast. Da können Sonderzeichen und andere Schriftschnitte/Schriften schon mal für einen verrutschten Zeilenabstand sorgen.

Geschrieben

Ich könnte mir vorstellen, das es "Sternchen,-Klammer-zu,-Hochgesetzt" als fertige Glyphe in keinem Font gibt, sondern dort, wo es funktioniert von der Anwendung aus dem normalen *) durch die Hochgestellt-Funktion (die hier im Forum ja deaktiviert ist) erzeugt wird, indem aus dem Font nur die Positions- und Skalierungswerte aus den Eintragungen für Subscript und Superscript ausgelesen werden, bzw die Defaultwerte der jeweiligen Anwendung verwendet werden.

 

In LibreOffice schaut das dann so aus:

Libre.JPG

Und daher bist du auch der erste hier, der nach dem Sonderzeichen fragt. da man dies normalerweise ja nicht benötigt. Das in dem Test ist nämlich das normale * und das normale ), könnte aber auch jedes andere Zeichen aus dem Font sein.

 

Was mich allerdings nicht davon abhält, so etwas als Ligatur in einen Font zu bauen, für den Fall, das die Anwendung keine Hochgestellt-Funktion hat. Da hab ich dann die Zeichenfolge ^*) gewählt, die das gewünschte dann ausgibt:

sternklammer.JPG

Diese Schrift hat dann noch so einiges anderes mit drin, z.B. das anderswo angefragte Spiegel-s-Fragezeichen.

CATNeuzeit.zip

 

 

 

 

 

Gast Arno Enslin
Geschrieben
vor 5 Stunden schrieb Michael Henkel:

Sprich, wenn ich das neue Sonderzeichen im Text einfüge, erhöht sich der Zeilenabstand.

Vermutlich weil die Vertical Metrics in der Font-Familie, die durch dich nun Zuwachs bekommen hat, nicht in jedem Font gleich sind. Wenn du einen neuen Font mit hoch gestelltem Asterisk erstellt hast, gehört der quasi zur Familie.

 

OS/2-Tabelle:

sTypoAscender 

sTypoDescender 

sTypoLineGap 

usWinAscent 

usWinDescent

 

hhea-Tabelle:

Ascender

Descender

LineGap

 

Das sind die Bezeichnungen aus der OT-Spezifikation.

Wie sich die Einträge in FontForge nennen, weiß ich nicht.

 

D. h. versuch mal die Einträge aus dem ursprünglichen Font in den neuen zu übertragen und sorg dafür, dass FontForge die Werte nicht automatisch neu berechnet.

Geschrieben

Hallo und sorry, Gestern kam mir der Feierabend dazwischen.

@Ralf Herrmann : Streng genommen handelt es sich nicht um eine Textverarbeitung sondern um ein eigentlich recht betagtes VDP-Programm. Ursprünglich ausgelegt um Anschreiben mit begrenztem Gestaltungsumfang aber sehr hoher Kadenz zu generieren.

Leider hat die Programmentwicklung nicht mit den MS-Word Zauberern schrittgehalten. Ein Problem was immer öfter, auch bei anderen Designideen auftritt. Somit bin ich ´leider jedes mal zu teilweisen abenteuerlichen Workarounds gezwungen.

 

@Arno Enslin: Habe auch schon vermutet, dass ich hier irgendwo ansetzen muss. Leider sind das alles Böhmische Dörfer für mich, die ich mir erstmal erarbeiten muß.

 

Ich habe jetzt mal versuchsweise den Ausgangsfont (Gotham) kopiert (mit neuem Namen) und die Glyphen entfernt. Anschliessend das besagte Sonderzeichen eingefügt. Habe also lediglich die Maßeinstellungen(?) übernommen. Das scheint zu funktionieren. Aber jetzt wieder die Frage: Ist das noch rechtens?

Geschrieben

Nun, ob legal oder - ähm, na ja... Ist hier wohl ziemlich irrelevant, ist so ein Fall: Wo kein Kläger, da kein Richter.

Prinzipiell übernimmst du bei der Methode nämlich außer den gewünschten Grundeinstellungen des Fonts eben auch die vielfältig programmierten OpenType-Funktionen im Font, die aber dann erstens von deiner Software kaum angesprochen werden, und mangels ihrer Glyphen ins leere laufen. Sollte dieser Stümmelfont dann in einer Software genutzt werden, die tatsächlich OpenType-Funktionen unterstützt, kann dies zu ungewollten Effekten führen, muss aber nicht.

 

Die sauberere Methode wär einen komplett leeren, neuen Font anlegenund da aus Gotham nur die Grundabmessungen hinein zu kopieren. Ich hab dir mal schnell so einen garantiert leeren Font gebaut. Die 2 Glyphen darin sind nur, damit ich den Font überhaupt erzeugen kann :-) - Die Maße der Gotham Bold sind da schon drin.

leer.zip

Geschrieben

Super. Vielen Dank für die Mühe.

Ich denke, ich werde dann auf deinem Font aufbauen.

Da ich für die nähere Zukunft keinen Wechsel auf eine aktuelle und zeitgemäße VDP-Software sehe, im Gegenzug aber mit ähnlichen Problemen wie dem aktuellen jederzeit rechnen muss, werde ich mich wohl mal eingehender mit der Thematik Fonterzeugung, -editierung befassen.

Kannst du da evtl. Literatur / Onlineadressen für Einsteiger empfehlen?

 

Gruß und nochmal vielen Dank

Michael

 

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Einloggen

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

Unser Typografie-Netzwerk

FDI Type Foundry besuchen
Die besten Typografie-Neuigkeiten aus aller Welt bequem per E-Mail erhalten.
Typography.guru – der englischsprachige Ableger von Typografie.info.
Die Datenbank der Schriftmuster der Welt.
Das dekorative Upcycling-ABC aus Metall. Jetzt im Shop von Typografie.info.
×
×
  • Neu erstellen...

🍪 Hinweis:

Wir benutzen funktionale Cookies.