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Plakate der Avantgarde: Welche Schrift wurde verwendet?

Zur besten Antwort springen Gelöst von Erwin Krump,

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Geschrieben
vor 19 Stunden schrieb Michael Wassenberg:

Das dürfte eine Akzidenz Grotesk (Black) sein.

 

Danke für die Antwort. Ich bin mir bzgl. der Akzidenz Grotesk nur beim 'a' etwas unsicher. Aber könnten die Unterschiede durch die Digitalisierung bedingt sein?

 

 

Screen Shot 2016-11-15 at 11.38.47.png

Screen Shot 2016-11-15 at 11.40.50.png

  • Beste Antwort
Geschrieben

Unschwer zu erkennen, dass es sich bei der roten Titelschrift um einen Linolschnitt handelt.

 

Der kleinere Text ist aus der Akzidenz gesetzt.

 

Es war zu Bleisatzzeiten üblich, bei großen Schriftgraden die in der Druckerei oft nicht vorhanden waren, auf den Linolschnitt zurückzugreifen. Habe das selbst oft praktiziert.

  • Gefällt 2
Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Erwin Krump:

Unschwer zu erkennen, dass es sich bei der roten Titelschrift um einen Linolschnitt handelt.

 

Es war zu Bleisatzzeiten üblich, bei großen Schriftgraden die in der Druckerei oft nicht vorhanden waren, auf den Linolschnitt zurückzugreifen. Habe das selbst oft praktiziert.

Woran erkennt man das, zumal unschwer und bei der niedrigen Bildauflösung und ohne die Maße zu kennen? Ist das ein Plakat oder eine Postkarte? Hätte man bei Linolschnitt nicht die Wortzwischenräume denen des Satzes angeglichen?

 

Nachtrag: Danke für die höhere Auflösung, Michael! Ich würde meinen, man erkennt in der höheren Auflösung, daß zwei der a in avantgarde handgemacht sind, der Rest sind Holzlettern. Das erklärte auch die engeren Wortabstände und die unausgeglichenen Buchstabenabstände. Wenn jemand alles in Linol geschnitten hätte, hätte er nicht zwei a besonders schlecht geschnitten und auf den Ausgleich verzichtet. Das wäre meine Spekulation.

  • Gefällt 1
Geschrieben

@ Martin, danke für den Hinweis!

 

Nachdem am kleinen „a“ der Linolschnitt leicht erkennbar war, habe ich die weiteren Buchstaben zu wenig verglichen. Es ist tatsächlich Satz mit Linolschnitt gemischt.

  • Gefällt 1
Geschrieben
vor 3 Minuten schrieb Erwin Krump:

Es ist tatsächlich Satz mit Linolschnitt gemischt.

Hatten die nicht genug a in Holz, dass sie sich welche dazu schnitzen mussten, oder was :-?Die letzten beiden a sehen wirklich eigenartig aus :-o

Geschrieben
vor 11 Minuten schrieb Schnitzel:

Hatten die nicht genug a in Holz, dass sie sich welche dazu schnitzen mussten,

Ja, das Problem hat man gelegentlich mit großen Graden. Die Anzahl der Typen ist klein, und wenn dann irgendwo etwas in der Produktion steckt, wird es schwierig. Für die betreffende Zeile wurden fünf »a« benötigt, drei lagen wohl nur im Kasten. Dann hat man sich beholfen mit Bleischnitt (Linolschnitt kannte ich als Buchstabenersatz nicht, Bleischnitt habe ich oft gesehen und kenne es auch aus Erzählungen älterer Kollegen, daß sie viel in Blei geschnitten haben, wenn es schnell gehen sollte, vor allem geometrische Zeichen und einfache Vignetten) oder später mit Metallätzungen nach fotografischer Reproduktion. Allerdings nicht in Holz »geschnitzt«, davon habe ich jedenfalls noch nicht gehört. Aber andererseits ist in kleinen Werkstätte alles möglich, letztlich entschied der Mensch schnell und ohne Dokumentation und Facebook-Kommentar.

Geschrieben

@Schnitzel

 

Genau so war es. Holzbuchstaben waren rar.

 

Deshalb war es üblich, einzelne Buchstaben oder ganze Zeilen in Linol zu schneiden. 

 

Linolschnitt gehörte übrigens, zumindest in Oberösterreich, zur Ausbildung des Schriftsetzers. Bis in die Siebzigerjahre.

 

Es gab auf diesem Gebiet echte Meister, die Kalligrafie und das Schneiden der Schrift beherrschten.

 

Erwähnt sei auch, dass oft eigens entworfene Titelzeilen für Plakate in Linol geschnitten und nicht nur Satzschriften ergänzt wurden.

  • Gefällt 1

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