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Briefbogen: graue Fläche drucken

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Geschrieben

Hallo zusammen,

 

einer meiner Auftraggeber wünscht sich auf seinem Briefbogen eine hellgraue („lichtgraue“ wie er sagt) Fläche über einen großen Teil des Bogens. Meine zwei Fragen dazu nun:

 

  1. Gedruckt wird wohl bei Laserline Offset auf 90 oder 120g Offsetpapier und die Drucken mit 120er Raster. Dann dürften doch auch eine 5% – 10% K-Flächer noch gut aussehen und nicht gesprenkelt oder? Zumindest die entsprechenden Farbswatches im CMYK-Guide der Druckerei (nur mit 70er Raster gedruckt) sehen ganz gut aus.
  2. Kann man so einen Bogen hinterher überhaupt noch mit einem normalen Laserdrucker bedrucken oder bekomme ich da Probleme wiel, z.B. der Toner auf der grauen Fläche nicht mehr haftet? Und würde es einen Unterschied machen, mit ner Sonderfarbe das grau in 100% zu drucken?

 

Viele Grüße

Tobi

 

Geschrieben

5 % können theoretisch wegbrechen, das hängt aber von der Druckerei und der Farbmenge ab. Wenn’s pressiert, wird wenig Farbe gefahren, dann werden 5 % sehr transparent :-) Laserline ist aber keine unerfahrene Klitsche, die sollten dir das am Telefon sagen können. Gesprenkelt sieht das garantiert nicht aus, mit dem bloßen Auge ist der 70er Rasterpunkt nicht sichtbar.

 

Eine Sonderfarbe wäre theoretisch eine prima Alternative, weil sie unabhängig vom Farbauftrag ist. Praktisch sind flächige Vollton-Sonderfarben im Preprint leider oft eine Katastrophe: Zum einen sollten sie drucklackiert werden, dann werden sie sich aber im Laserdrucker wellen. Nimmst du ölbasierte Lacke, wellen sie sich nicht, dafür steigt im Laserdrucker wunderbar der Rauch auf. Will auch keiner. Zum anderen sind sie mit Füller nicht mehr unbedingt beschreibbar, das kann Probleme bei Unterschriften geben.

 

Ich würde aus meiner Erfahrung heraus (oder ist’s gar nur das Bauchgefühl?) zum Raster raten.

Geschrieben

Danke für die Erklärung! Dann hat die Sonderfarbe hier tatsächlich mal einen Nachteil … gut zu wissen :-)

Geschrieben

Hallo,

 

mit einem normalen Laserdrucker funktioniert das aber idR nicht. Da hat man mal nix und mal ein etwas zu dunkles Grau. Und das ist dann auch noch je nach Drucker, Druckertreiber und Einstellungen verschieden.

 

MfG

Geschrieben

es soll ja auch nicht mit dem Laser die graue Fläche gedruckt werden, sondern auf der grauen Fläche.

 

Ich hatte in meiner Pumpenbau-Zeit selbst derartige Rechnungsvordrucke, sogar mit 2 zarten Farben, das hat prima funktioniert und ließ sich gut mit Laser (einem aus den 90ern) und Inkjet bedrucken, hatte keine negativen Auswirkungen auf den Druck.

Geschrieben

Die alten Laserdrucker hatten auch den Vorteil, dass sie langsam waren. Langsam heißt, mit wenig Hitze den Toner gemütlich aufs Papier backen. Heute muss alles schnell gehen, da kommen 60 statt 6 Seiten pro Minute raus, also muss die Temperatur signifikant erhöht werden. Bis halt der Rauch aufsteigt.

Geschrieben
vor 12 Minuten schrieb bertel:

Bis halt der Rauch aufsteigt.

Aber das ist nur bei 100% Sonderfarben-Grau ein ernstes Problem oder? Nen 10% CMYK-Grau geht – so hatte ich dich vorhin verstanden …

Geschrieben

Richtig, die 100-%-Volltonflächen machen im Laserdrucker gern Ärger. Eine 10-%-Fläche ist unkritisch.

 

Wobei man ausprobieren müsste, ob ein unlackierter Briefbogen mit 100-%-Volltonfläche funktionieren würde – ob lackiert werden muss, hängt auch immer von der verwendeten Farbe und der Helligkeit ab. Dunkle sollten eher lackiert werden, bei hellen kann man sich’s eventuell sparen, da Fehler, Kratzer etc. in der Fläche weniger auffallen.

Geschrieben

10% schwarz sieht auch mit einem 40er Raster noch halbwegs passabel aus.

 

bei einem 120er Raster kann die Struktur des Papiers bei 5% schon problematisch werden und bei 0,015 mm Punktgröße ist ein Punkt quasi nicht mehr zuverlässig druckbar. Müsste mal ausrechnen wie groß ein Punkt beim 120er Raster und 5% ist ... auf jeden Fall grenzwertig winzig.

 

Das Schöne am Raster ist, dass es die Papierfarbe durchkommen lässt. Eine Sonderfarbe macht zu und gibt evtl. einen Farbstich.

 

Zitat

Aber das ist nur bei 100% Sonderfarben-Grau ein ernstes Problem oder? Nen 10% CMYK-Grau geht

du hast bei einem 80er Raster schwarze Punkte mit einer Größe von 0,045mm – da raucht nix

 

@bertel: du lackierst eine Sonderfarbe auf Naturpapier die ca. 5% schwarz hat ? Was spricht in deinen Augen dagegen die einfach nicht zu lackieren ? Dann hast du eine weniger geschlossene Oberfläche und evtl. auch weniger das Problem mit dem Laserdrucker ...

 

Lichtgrau zumindest das aus meinem RAL-Fächer hat bei mir 25-30% schwarz.

Geschrieben
vor 9 Stunden schrieb CLMNZ:

… du lackierst eine Sonderfarbe auf Naturpapier die ca. 5% schwarz hat ? Was spricht in deinen Augen dagegen die einfach nicht zu lackieren ? Dann hast du eine weniger geschlossene Oberfläche und evtl. auch weniger das Problem mit dem Laserdrucker ...

Jeder Drucker hat mir zur Lackierung geraten, weil sich die Farbe dann wesentlich weniger auf das nächste Papier im Stapel abreibt. Aber ich habe ja oben geschrieben: "Wobei man ausprobieren müsste, ob ein unlackierter Briefbogen mit 100-%-Volltonfläche funktionieren würde – ob lackiert werden muss, hängt auch immer von der verwendeten Farbe und der Helligkeit ab."

 

Geschrieben

OK, das kam von den Druckern ... die machen halt auch ungern kleine Stapel :P

Bisschen mehr Pulver und das sollte wirklich kein Problem sein – bei Naturpapier schon noch weniger.

Ich hatte schon oft über 200% Sonderfarbe problemlos auf Naturpapier – Abreiben und Trocknungszeit ist extrem papierabhängig. Bei gestrichenen Papieren kann das auch mal katastrophal werden.

 

Ich hätte da eher Bedenken, dass es mir die Sonderfarbe durch den Lack verfärbt/vergilbt – vor allem bei einer hellen Graufläche.

 

Aber schlussendlich sind wir uns einig, dass eine Sonderfarbe hier unter Umständen weniger gut geeignet sein könnte als eine graue Rasterfläche. Wobei ich eher ein 80er Raster als ein 120er Raster verwenden würde, man druckt ja kein CMYK sondern nur K und da fällt das Raster weniger auf.

 

Aber das soll die Druckerei entscheiden.

Geschrieben

Also CMYK ist auf jeden Fall auch deutlich günstiger für meinen Kunden (es geht hier nur um BB für private Korrespondenz, weshalb auch durchgefärbtes Papier nicht in Frage kommt – viel zu teuer).

 

@CLMNZ Warum ist ein gröberes Raster weniger sichtbar als ein feineres. Ich hätte gedacht, es ist andersrum …

(Die Druckerei ist ne Online-Druckerei, d.h. die drucken immer mit dem gleichen Raster und in Sammelformen, aber mich interessiert die Antwort trotzdem :-))

Geschrieben

Das gröbere 80er Raster ist bei den feinen Punktgrößen auf Naturpapier denk ich mal besser steuerbar und sinnvoller als das 120er.

Das gröbere Raster (80er) mit nur schwarz wirkt feiner als ein 120er mit CMYK – bei CMYK hast du eine Rosettenbildung die das Raster wieder gröber erscheinen lässt.

 

Ich hab hier eine 10% Rasterfläche mit 80er Raster ... sieht mit dem bloßen Auge perfekt aus. Mit dem Fadenzähler sieht man schon, dass der ein oder andere Punkt wegfliegt.

 

Final muss das aber die Druckerei entscheiden, was sie verantworten möchte.

Geschrieben

90 oder 120g Offset … mehr steht im Online-Shop nicht. Laut deren Musterfächer meinen sie damit wohl Soporset

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Laserline macht das ganz ordentlich, auch wenn du beim Sammelbogen keine individuellen Einstellmöglichkieten hast. Ich hatte auch Briefpapier mit grauem Hintergrund  (20 % K) dort drucken lassen.  Die Farbaufnahme von Laserdrucken und Tintelstrahlern war später kein Problem.

  • Gefällt 1
Geschrieben

danke für die Info! Ich warte grad noch auf das Feedback vom Kunden und gehe dann hoffentlich auch bald in den Druck ...

Geschrieben

Ach ja, das Grau ging dann irgendwann dem Kunden (und mir) auf die Nerven. Später wurde wieder weiß zugelassen. Ich habe aber Briefpapiere mit gründer Fläche gemacht, das findet noch immer Gefallen. Das Grün reicht von unten vollflächig bis zur Falz, was auch eine Falzmarke unnötig macht: CMYK: 8/0/4/0. Das war schon ein Wagnis, hat aber gut geklappt.

 

Geschrieben

Er hätte halt gern grau … aber wir drucken nur ne kleine Auflage, da kann man ggf. immer noch mal korrigieren, zumal es nur um private Korrespondenz geht, bei der kein Corporate Design gewahrt werden muss. Die Fläche bis zum Falz stand bei meinem Kunden auch zur Debatte, aber ich fand das optisch nicht überzeugend und schwierig, weil je nach länge der Adresse die Kante nicht mittig zwischen Adressblock und Textbeginn steht und weil die Bogen dann nur schlecht gleichzeitig als Seite 2ff benutzt werden können.

Geschrieben

Im Zweifelsfall unbedingt bei LaserLine anrufen und das Problem besprechen.

 

Wir hatten hier schon ganz absurde Fälle bei LaserLine. Es wurde eine Einladung in CMYK gedruckt - alles super. Ein halbes Jahr später wurde eine weitere Einladung im gleichen Layout und mit den selben Voreinstellungen gedruckt - diesmal gab es starken Abrieb des schwarzen Textes auf der gegenüberliegenden Seite. Wir haben reklamiert. LaserLine hat uns dann darauf verwiesen, dass wir zusätzlichen Drucklack hätten buchen müssen. Da wir den bei der ersten Einladung auch nicht hatten habe ich nachgefragt und heraus kam, dass auf unterschiedlichen Digitaldruckmaschinen produziert wurde - Trocken-Toner vs. Nass-Toner. Auf die zweite Einladung gab es dann von der wirklich unverschämten Mitarbeiterin bei LaserLine nach endlosen Diskussionen einen lächerlichen Preisnachlass von 10 Prozent. Auch sonst hatten wir schon eine ganze Menge Probleme mit LaserLine und vermeiden die Produktion dort mittlerweile wo es geht ...

  • Gefällt 1
Geschrieben

kleine Auflagen am besten in kleinen Druckereien in der Nähe mit kleinen Maschinen drucken und am besten zur Abnahme hinfahren wenn man auf das Ergebnis großen Wert legt. Oder zumindest, wenn man nachproduziert eine Referenz beilegen.

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