Startup2016 Geschrieben Dezember 2, 2016 Geschrieben Dezember 2, 2016 Liebe Community, ich gründe aktuell ein Startup, bei dem ich Nahrungsergänzungsmittel herstelle und vertreibe. Nun bin ich so ziemlich auf der Zielline, die Verpackungen sind erstellt und es ist alles sehr weit fortgeschritten. Nun verwende ich auf meinen Verpackungen verschiedene Schriftarten wie zB "times regular", "Brush Script Std" oder auch "Arial". Meine Produkte werden über den Handel und online vertrieben. Somit stellt sich mir die Frage, ob ich grundsätzlich für meine mit Schriftarten bedruckten Verpackungen, sowie mein Logo irgendeine Art von "Schriftlizenz" benötige...? Über einige Antworten würde ich mich sehr freuen! Danke vorab und ein schönes Wochenende! Beste Grüße
Phoibos Geschrieben Dezember 2, 2016 Geschrieben Dezember 2, 2016 "Allerweltsschriften" wie Arial und Times hast Du mit bereits Deinem Betriebssystem lizensiert.
RobertMichael Geschrieben Dezember 2, 2016 Geschrieben Dezember 2, 2016 Wo stammen die Schriften her? Arial wird sicherlich von Deinem System mitgeliefert, sollte also kein Problem darstellen. Was die anderen Schriften betrifft, musst Du schauen aus welcher Quelle diese stammen.
catfonts Geschrieben Dezember 2, 2016 Geschrieben Dezember 2, 2016 Und wenn du dir für die wohl selbst gemachten Verpackungsentwürfen ein Grafikpaket, wie z.B. CorelDraw beschafft hast, hast du die Desktop-Lizenzen der mitgelieferten Schriften (in diesem Falle stehen sie zum Download vom Corel-Serverr bereit) mit dem Grafikpaket erworben. Da sind dann gleich 1000 Schriften dabei, die sicherlich auch besseres als diese Betriebssystem-Schriften zu bieten haben, und einzeln lizenziert ein vielfaches kosten.
catfonts Geschrieben Dezember 2, 2016 Geschrieben Dezember 2, 2016 Und wenn du dir für die wohl selbst gemachten Verpackungsentwürfen ein Grafikpaket, wie z.B. CorelDraw beschafft hast, hast du die Desktop-Lizenzen der mitgelieferten Schriften (in diesem Falle stehen sie zum Download vom Corel-Serverr bereit) mit dem Grafikpaket erworben. Da sind dann gleich 1000 Schriften dabei, die sicherlich auch besseres als diese Betriebssystem-Schriften zu bieten haben, und einzeln lizenziert ein vielfaches kosten.
Startup2016 Geschrieben Dezember 2, 2016 Themen-Ersteller Geschrieben Dezember 2, 2016 Danke für die schnellen Antworten. Also die Schriftart Brush Script Std ist auch im ganz normalen Word verfügbar. In der EULA, welche ich hier gefunden habe https://www.myfonts.com/fonts/adobe/brush-script/licensing.html steht aber lauter Zeug von wegen, man dürfe die Software nicht in Dokumenten abbilden usw... Werde darauf absolut nicht schlau. Habt ihr eine Idee, ob ich diese Schriftart verwenden darf?
Ralf Herrmann Geschrieben Dezember 2, 2016 Geschrieben Dezember 2, 2016 Die Frage ist, wie sie in dein Word-Menü gekommen ist, nicht ob sie da auftaucht. Im Zweifel musst du über Seite wie das oben verlinkte MyFonts eine sogenannte Desktop-Lizenz erwerben. Damit kannst du Verpackungen drucken wie du möchtest.
Phoibos Geschrieben Dezember 2, 2016 Geschrieben Dezember 2, 2016 vor 7 Minuten schrieb Startup2016: Habt ihr eine Idee, ob ich diese Schriftart verwenden darf? Welche Programme von Microsoft hast Du gekauft?
Uwe Borchert Geschrieben Dezember 3, 2016 Geschrieben Dezember 3, 2016 Hallo, Hier mal der offizielle Einstieg in die Schriften von Microsoft und weitere Informationen: https://www.microsoft.com/typography/fonts/ Ich fasse daraus mal kurz zusammen: Die Brush Script MT wird mit einigen Microsoft-Produkten mitgeliefert. https://www.microsoft.com/typography/fonts/font.aspx?FMID=930 Ich würde auf Office als Quelle tippen. Damit ist die Schrift mit Office installiert und es gelten die Lizenzbestimmungen von Office. Die Schrift muss also immer mit einer regulären Lizenz von Office verbunden sein. Die Arial von Microsoft wird einerseits mit den Betriebssystemen von MS mitgeliefert, wird aber andererseits als MS Core Fonts frei verteilt. Gleiches gilt auch für die Times New Roman. In einer später angegebenen Quelle (*) findest Du dann den Verweis auf die GNU General Public License version 2.0 (GPLv2). Die Schriften sind sozusagen schon lizensiert. Hier die Seiten von MS: Arial: https://www.microsoft.com/typography/fonts/family.aspx?FID=8 Arial Black: https://www.microsoft.com/typography/fonts/family.aspx?FID=13 Arial Narrow: https://www.microsoft.com/typography/fonts/family.aspx?FID=22 Times New Roman: https://www.microsoft.com/typography/fonts/family.aspx?FID=9 Hier Links auf die MS-Corefonts: (*) Microsoft's TrueType core fonts download https://sourceforge.net/projects/corefonts/ Microsoft's TrueType core fonts Web Site http://corefonts.sourceforge.net/ Arial und Times New Roman hast Du mit Deinem Betriebssystem (OS) lizensiert, könntest diese aber auch alternativ aus den Core Fonts holen, welche einer freien GPLv2 unterliegen. Da hättest Du dann auf jeden Fall eine Lizenz. Die Brush Script MT hast Du sehr wahrscheinlich mit einer der MS-Anwendungen mitbekommen und damit diese Lizensiert. Die Anzahl der Lizenzen an OS und an den Anwendungen mit denen die Schriften mitgeliefert wurden sind relevant. Für Arial und Times New Roman gibt es für Dich die Ausweichmöglichkeit auf die Core Fonts unter der GPLv2. Dann musst Du keinerlei Beschränkungen bei der Verwendung beachten und kannst diese Schrift auf beliebig vielen Rechnern und virtuellen Rechnern installieren und benutzen. MfG
Startup2016 Geschrieben Dezember 3, 2016 Themen-Ersteller Geschrieben Dezember 3, 2016 Danke für diese ausführliche Antwort. Eines ist mir allerdings noch nich klar: Wofür genau brauche ich die Lizenz? Um sie auf meinem PC in software zu verwenden? Auf meiner Website? Auf meinen gedruckten Verpackungen? Sorry für die blöde Frage...
Ralf Herrmann Geschrieben Dezember 4, 2016 Geschrieben Dezember 4, 2016 vor 6 Stunden schrieb Startup2016: Wofür genau brauche ich die Lizenz? Um sie auf meinem PC in software zu verwenden? Auf meiner Website? Auf meinen gedruckten Verpackungen? Sowohl, als auch. Wenn du eine Schrift auf deinem Desktop-Rechner installierst, um dort Briefe damit zu schreiben, Verpackungen zu entwerfen usw., dann benötigt der Nutzer dieses Rechners eine Desktop-Lizenz. (wie bei Anwendungsprogrammen auch.) Wenn du die Software selbst weitergeben/einbetten möchtest, zum Beispiel in Websites oder Apps, dann brauchst du dafür wiederum eine Webfont bzw. App-Lizenz.
Gast Arno Enslin Geschrieben Dezember 4, 2016 Geschrieben Dezember 4, 2016 vor 9 Stunden schrieb Startup2016: Wofür genau brauche ich die Lizenz? Um sie […] zu verwenden? Nur um Missverständnissen vorzubeugen: Die Lizenz gibt dir das Recht, den lizensierten Font im Rahmen der Lizenbedingungen zu verwenden. So wie bei fast jeder anderen Software auch. Aber du musst nur dann auf die Lizenz hinweisen, wenn die Lizenzbedingungen das vorsehen, z. B. wenn der Preis für die Lizenz ein sichtbarer Hinweis auf die Lizenz bzw. den Urheber des Fonts / der Software ist. Du würdest also die Berechtigung, den Font zu verwenden, entweder dadurch erlangen, dass du Werbung für den Entwickler des Fonts machst oder Geld für eine Lizenz bezahlst, die dir eine werbefreie Verwendung des Fonts erlaubt. Allerdings kenne ich solche Lizenzbedingungen nur von Software w. z. B. DHTML-Menüs.
Christian Z. Geschrieben Dezember 4, 2016 Geschrieben Dezember 4, 2016 Auf deiner Website kannst du per CSS jede Schriftart angeben, die dir namentlich bekannt ist. Die wird dann beim Betrachter erstmal nur angezeigt, wenn diese Schriftart auf dem System des Betrachters installiert ist. Nicht installierte Schriften werden durch andere, vorhandene Schriften dargestellt. Stichwort: Fallback. Nur wenn du die Schriftarten auf deinem Server bereitstellen willst, damit auch Betrachtern, die diese Schriftart nicht bereits selbst vorinstalliert haben, deine Seiten korrekt angezeigt werden, musst du dir einen Kopf um Web-Lizenzen machen. Stichwort: Webfont. Eine Desktop-Lizenz sollte dir erlauben, Printprodukte herzustellen. Ein Grenzfall ist die Bereitstellung von Schriften in einem PDF (an die Druckerei, oder im Web), in der die Schrift nicht in Pfade umgewandelt wurde und daher in dem PDF möglicherweise die gesamte Schriftart vorhanden ist und theoretisch extrahiert werden könnte. Dann kommt es darauf an, ob die Desktoplizenz die Umwandlung in Pfade vorschreibt. Dann gibt es noch Äpps...
Startup2016 Geschrieben Dezember 4, 2016 Themen-Ersteller Geschrieben Dezember 4, 2016 Ah super... herzlichen Dank für die Antworten. Also mein Shop wird über strato laufen. Da zahle ich einen monatlichen Betrag, also denke ich sind die Lizenzen usw schon alles mit drin. Was den Druck betrifft: den mache ich selber. Habe eigens Drucker usw dafür angeschafft. Das heisst also im Prinzip brauche ich für die Schriftart auf meiner Verpackung in dem Sinne keine Lizenzgebühr zu zahlen... Lediglich wenn es um den Bereich Software geht. Habe ich das so nun richtig verstanden? Danke
Ralf Herrmann Geschrieben Dezember 4, 2016 Geschrieben Dezember 4, 2016 vor 4 Minuten schrieb Startup2016: Also mein Shop wird über strato laufen. Da zahle ich einen monatlichen Betrag, also denke ich sind die Lizenzen usw schon alles mit drin. Huch? Wie? Wenn wir über Font-Lizenzen sprechen, dann ist einem »Strato-Shop« nichts dergleichen enthalten. vor 4 Minuten schrieb Startup2016: Was den Druck betrifft: den mache ich selber. Habe eigens Drucker usw dafür angeschafft. Das heisst also im Prinzip brauche ich für die Schriftart auf meiner Verpackung in dem Sinne keine Lizenzgebühr zu zahlen... Lediglich wenn es um den Bereich Software geht. Habe ich das so nun richtig verstanden? Leider nicht. Wenn du an deinem Rechner einen Font ( = Software) einsetzen willst, dann brauchst du dafür eine gültige Lizenz. Genau wie du für deine Installation von Microsoft Word eine Lizenz brauchst.
Kathrinvdm Geschrieben Dezember 4, 2016 Geschrieben Dezember 4, 2016 Lieber Threaderöffner, darf ich Dir einen Artikel zu den Grundlagen des Themas Schriftlizenzen empfehlen? Du findest ihn unter diesem Link. Die darin enthaltenen Erklärungen beleuchten das Thema Schriftlizenzen umfassend und wirklich gut. Gerade als Startup ist es besonders wichtig, dass Du Dir Rechtssicherheit durch ordnungsgemäß erworbene Lizenzen für jede Software und jeden Font (auch jeden kostenlosen) verschaffst, die/den Du nutzen möchtest. Hilfreich könnten auch dieser Link und dieser Link für Dich sein. 1
catfonts Geschrieben Dezember 4, 2016 Geschrieben Dezember 4, 2016 Ich versuch das auch mal grundsätzlich aufzudröseln: 1. Strato (und andere Webhoster) Was du hier als monatlichen Betrag bezahlst, ist ausschließlich die Miete für den Speicherplatz auf deren Server (wobei auch die diese Server bei speziellen Rechenzentren mit direktem Internet-Anschluß auch nur angemietet haben, aber das ist ein anderes Thema), dazu eine "Flatrate" für den Datentraffic (Manche Hoster schränken das auch auf eine bestimmte Obergrenze ein) und die Jahrsgebühr für die Registrierung deiner Domain bei der zuständigen Registrierstelle. Irgendwelche Software- oder gar Schriftlizenzen sind da NICHT enthalten. Du kannst dann auf deiner Website entweder eine Shop-Software installieren, für die du selbst eine Lizenz erworben hast, oder eben eine der dort angebotenen Freeware-Anwendungen, wie ein Shop-System, oder ein Blog-System wie Wordpress. Auch hier erwirbst du mit installation dieser angebotenen Software eine Lizenz, du schließt also immer mit dem Softwarehersteller einen Vertrag über die Nutzung seiner Software ein, in diesem Fall für die Nutzung auf deiner Website. Bei der Installation z.B. deines Shopsystems wurde dir auch dieser Lizenzvertrag angezeigt, und du musstest diesem Vertrag auch zustimmen. Aber ehrlich, 99.99% aller Nutzer klicken ohne hin zu sehen auf Zustimmen, ohne richtig zu bemerken, gerade einen Vertrag abgeschlossen zu haben. 2. Software und Fonts Fonts sind Software, so wie auch alle deine Programme. Und praktisch jeder sagt: "Ich habe mir Word (oder jede andere Software) oder einen Font 'gekauft'" Diese Aussage ist aber grundfalsch, betreibst du nicht selbst eine Softwarefirma, die diese Software fortan vertreiben will. So hat z.B. die Firma Fontlab die Software Fontographer von Adobe gekauft, um diese Software endlich weiter zu entwickeln, und davon Lizenzen zu vertreiben. Statt dessen erwirbst du bei JEDER Software, also Betriebssystem, Anwendungen oder irgendwelche Nutzdaten wie Fonts, Clipart-Grafik usw. IMMER nur eine Lizenz. Du schließt also jedes mal mit dem Vertreiber dieser Softwareprodukte einen Vertrag ab, indem der mit dir regelt, wie, in welchem Umfang (z.B. auf wie vielen von dir genutzten, {auch außerhäusig angemieteten Rechnern in einem Rechenzentrum} installiert und genutzt werden darf, auch wie lange, denn auch eine zeitliche Beschränkung kann teil dieser Vereinbarung sein, umgekehrt verpflichtet sich der andere Vertragspartner z.B. zur Lieferung von Sicherheits- und Fehlerbeseitigungs-Updates über eine vertraglich zugesicherte Zeit) Was du also kaufst, ist immer eigentlich dieser Nutzungsvertrag, den Du, wie die Mehrzahl aller Nutzer wahrscheinlich nie gelesen hast (was auch oft relativ hartes Brot ist, zugegeben) Eben du bezahlst eigentlich für dieses Dokument, das dir bei der Installation einer jeden Software als erstes angezeigt wird, und das du durch Klick auf den Annehmen-Button "unterschreibst", oder dir beim Erwerb eines Fonts aus einer legalen Quelle als Dokument (zumeist als PDF- oder Textdatei um Download-Paket) mitgeliefert wird. Egal also, was immer du am PC machst, machst du das immer als Lizenznehmer. Das einzige was du wirklich gekauft hast, ist die Hardware selbst, aber auch hier hast du für die jeweilige Firmware - also z.B. das BIOS deines Mainboards auch wieder nur eine Lizenz erworben. Generell kann ich eigentlich nur empfehlen, dessen, was man da tatsächlich Bezahlt hat, auch mal wenigstens etwas Aufmerksamkeit zu schenken, statt es einfach ungelesen weg zu klicken. Wenn man es schafft, dieses Juristendeutsch, oder sogar Juristenenglisch einigermaßen zu verstehen, spart man sich so manche Frage, oder kann diese zumindest gezielter stellen.
BerndH Geschrieben Dezember 4, 2016 Geschrieben Dezember 4, 2016 Die lieben Forenkollegen haben selbstverständlich alle recht, aber jetzt mal ganz praktisch für Dich: Ich denke, Du hast als Startup andere Sorgen als Schriftlizenzen, und vermutlich weder Lust noch Zeit, Dich da einzuarbeiten, daher mein Vorschlag, mit dem Du rechtlich sauber bleibst, aber geringen Aufwand hast: 1. Benutz an Printprodukten, was Du jetzt hast (dabei gehe ich davon aus, dass Du Times, Arial und BrushScript ganz offiziell und legal im Gebrauch hast, diese Annahme ist auch mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgestattet). 2. Suche Dir auf https://fonts.google.com/ Schriften aus, die Du kostenlos und legal künftig uneingeschränkt nutzen kannst, im Web und auch im Druck. Für die Webeinbindung stellt Google auch entsprechende technische Möglichkeiten bereit, da muss man sich technisch ein bisschen einlesen, musst Du aber bei der Website vermutlich sowieso, rechtlich bist Du auf der sicheren Seite. 3. Stelle nach und nach Deinen Printauftritt bei Nachbestellungen ebenfalls auf die so ausgewählten Fonts um. 4. (a) Erstmal bist Du fertig mit dem Thema. 4. (b) Wenn Du wirtschaftlich entsprechend erfolgreich bist, wirst Du vermutlich Deinen Auftritt noch weiter professionalisieren wollen - hol Dir dann einen Fachmann an Bord (findest Du auch hier im Forum), der Dich gegen ein vernünftiges Honorar auch vernünftig berät und mit Dir dann auch die Lizenzfragen bespricht bzw sie für Dich/mit Dir regelt. Also, eigentlich ganz einfach 2
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