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Arbeitern mit Lettern am Kindertag

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Ich suche nach einer Möglichkeit, mit Kindern (8/9/10 Jahre) ein kleines Schriftbild aus einzelnen Lettern drucken zu können.

 

Der Hintergrund: Ich engagiere mich bei einem kirchlichen Kindertag zum Thema Luther, wie könntes im Jahre 2017 anders sein. Eine Gruppe wird sich dem Lebensabschnitt Bibelübersetzung/Wartburg nähern. Den "Erfolg" der Lutherbibel zu beleuchten, geht wohl ganz gut, wenn man

auch das damals neue Medium Buchdruck selbst nachempfindet.

 

Es geht also nicht um einen Kurs im Buchdruck, auch nicht um historisch korrektes Arbeiten, sondern um das Prinzip, mit einzelnen Lettern, spiegelverkert eine Druckvorlage zu erstellen, diese dann mehrfach auf Papier zu bringen. Wir haben nur 1 1/2 Stunden Zeit und keine Druckerei im Gebäude. Die Sache müsste also mit vertretbaren Aufwand machbar und mobil sein.

 

Gibt es für solche Zwecke didaktisch reduziertes Material? Druckerein, die noch alte Setzkästen haben, hätte ich hier vor Ort, bestimmt kann ich die auch um Unterstützung bitten. Kann man damit auf einfache Weise ein paar Worte aufs Papier bringen. Schmuckelemente, wie einen Rahmen würden wir dann vielleicht mit Korkdruck bewerkstelligen.

 

Ich weiß ja, dass unser Forumsmitglied Martin Z. Schröder Kurse für Kinder anbietet. Viellleicht hast du, lieber Martin, oder sonst wer einen Tipp für mich.


Eckhard

 

  • Gefällt 1
Geschrieben

Hallo Eckhard,

 

einfach ein Backblech aus dem heimischen Herd entwenden (natürlich ohne, dass es die Ehefrau oder Freundin bemerkt), ein Stück Backpapier drauflegen. Darauf dann Holzlettern oder größere Bleilettern anordnen und diese mittels Holzleisten (Baumarkt) die weniger hoch als die Buchstaben sind und ein paar kleinen Magneten fixieren. Anschließend mit einer Gummiwalze (Baumarkt, Boesner o. ä.) und Farbe (Farbreste, von am Ort ansässigen Druckereien) einfärben, ein Blatt Papier drauflegen und mit einem haushaltsüblichen Nudelholz (kein Marmor) darüber rollen. Fertig sind die Drucke. Man kann statt des Backblechs auch eine plane Metallplatte benutzen, Hauptsache magentisch.

 

Viel Erfolg, Bleisatzkontor

  • Gefällt 3
Geschrieben

Das hört sich doch gut an, was Bleisatzkontor vorschlägt. Zwischen Nudelholz und Papier sollte noch etwas weiches, sonst wird nicht viel zu sehen sein. Man kann auch einen Stempelkasten verwenden oder Kartoffeldruck machen. Wenn Blei zum Einsatz kommen soll, müssen die Kinder über dessen Giftigkeit aufgeklärt werden, gründliches Händewaschen sollte dann möglich sein.

 

Es gibt durchaus Material für Schuldruckereien, aber das erfordert wahrscheinlich größere Investitionen als vorgesehen: http://www.drucken-und-lernen.de/Druckpressen-und-ge.125.0.html

  • Gefällt 1
Geschrieben

Statt Kartoffel geht auch Möhre oder Sellerie. Bei Rotebeete ist sogar die Druckfarbe gleich mit eingebaut ;)

Die Höhenunterschiede solch primitiver Lettern sind kein Problem, verwendet man zum Drucken – wie mein  Vorredner anmerkt – eine straffe Bürste.

 

  • Gefällt 1
Geschrieben

Ja prima, sowas hatte ich mir vorgestellt. Danke. Nur an die Holzlettern hatte ich nicht gedacht. Die machen es einfacher, auch wegen der Giftigkeit des Bleis. Ich muss gleich in die Druckerei, dann werde ich mal fragen, was es dort auszuleihen gibt, werde ordentlich üben und ausprobieren und in jedem Falle die Ergebnisse zeigen. Wichtig ist mir schon, dass wir auch einen kleinen Text produzieren können.

 

Grundsätzlich ärgere ich mich, dass ich als Quereinsteiger vom Bleisatz/Buchdruck so wenig Ahnung habe.

 

@bleisatzkontor: Vor der Ehefrau habe ich da keine Angst, die ist auch mit im Team und fürs Saubermachen der Küche bin ich ohnehin verantwortlich. ;-)

 

@Stötzner: Echt, Rote Beete? Gibt das nicht eine riesen Sauerei?

 

@catfonts: Ich habe deinen Beitrag viermal gelesen, dreimal davon habe ich "Klobürste" gelesen und hatte doch so meine Bedenken? Komisch wird der Satz, wenn man ihn aus dem Zusammenhang reißt: "… die Klobürste erscheint mir eine gute Alternative zum Nudelholz zu sein" :-P… Ich brauche längerer Wochenenden und eine neue Arbeitsplatzbrille.

 

 

  • Gefällt 2
Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Eckhard:

 Rote Beete? Gibt das nicht eine riesen Sauerei

 

Ja natürlich.

 

Kinder lieben es, wenn sie mal richtig rumsauen dürfen. Macht so viel mehr Spaß.

Man kann ja damit auch mal Smileys oder rote Herzchen auf Kekse drucken, und dann gleich aufessen …

Noch interessanter als Drucken ist wahrscheinlich das Stempelschneiden.

  • Gefällt 2
Geschrieben

… und der Linolschnitt. Da hatten wird früher beim Schnitzen auch immer die rote Farbe dabei, gab nachher ein Pflaster drauf.

Geschrieben

Und ich grüble gerade daran herum, was man beim Drucken vielleicht doch mit 'ner Klobürste machen kann, Ich liebe es nämlich, Dinge zweckentfremdet zu benutzen. Kauf ich 'ne nagelneue, landet die bei mir erst mal in der Küche, denn damit kommt man prima in Kannen, tiefe Gläser und hohe Töpfe.

Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb Stötzner:

Noch interessanter als Drucken ist wahrscheinlich …

Und die Begegnung mit den Eltern beim Abholen!

Geschrieben

Klar ist das was anderes. Als kindgerechtes System finde ich die Klorollen-Filz-Lösung geeigneter, das System "Hochdruck" begreifbar (!) zu machen.

Geschrieben

Dafür würde der Kartoffeldruck oder ein Gummistempel genügen. Mit Gutenberg hat das wirklich schöne Bastelwerk nur wenig zu tun. Eigentlich gar nichts. Unbeweglich Lettern gab es vorher schon, und Rollendruck wurde erst viel später erfunden. Wenn man die Idee von Schriftsatz vermitteln möchte, wie eingangs erklärt, taugt die Klorollendruckerei nichts. Aber sie ist trotzdem prima, man kann vielleicht Flugblätter damit machen.

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb Martin Z. Schröder:

Dafür würde der Kartoffeldruck oder ein Gummistempel genügen. Mit Gutenberg hat das wirklich schöne Bastelwerk nur wenig zu tun. Eigentlich gar nichts. …

Zum einen lese ich beim TE nichts von Gutenberg, zum anderen geht es darum, 8–10 Jahre alten Kindern in 1,5 Stunden etwas zum Thema "Hochdruck" zu vermitteln. "… das Prinzip, mit einzelnen Lettern, spiegelverkehrt eine Druckvorlage zu erstellen,  …", wie der TE schreibt. Das würde ich kindgerecht und nicht verkrampft angehen. Das Beispiel von Geolino mag in deinen Augen nicht passen – kein Problem, mach einfach einen passenderen Vorschlag.

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb catfonts:

@bertel

Klar, meine Kritik bezog sich ja auch nur auf die Überschrift "Drucken wie Gutenberg"

Mag es sein, dass  Eckhard den Titel geändert hat und dort mal was von Gutenberg stand? Ich denke, dass er das dann im übertragenen Sinn gemeint hat und nicht wortwörtlich und deshalb der Titel an die eigentliche Absicht angepasst wurde.

 

Es geht um Spaß und Lernen und Kinder. Da zählt das 11. Gebot: Verkrampft euch nicht. :-D

Geschrieben

Ich lese da genau das:


 

Zitat

 

Buchdruck wie Gutenberg

Von der Rolle - wir zeigen euch Schritt für Schritt in dieser Fotostrecke, wie ihr so drucken könnt wie Gutenberg!

 

 

Und drucken wie Gutenberg ist nun mal mit beweglichen Lettern. Dass es vor und nach Gutenberg eben noch hunderte weitere Drucktechniken gab, und sich viele davon auch eignen, um Kindern das Thema "Drucken" näher zu bringen ist außer Frage, nur ist das eben nicht "Buchdruck wie Gutenberg"

 

Wenn man es genau nimmt, ist selbst der Druck mit Bleilettern, verwendet man eine Tiegelpresse nicht mal so, wie Gutenberg druckte. Aber da bin ich schon sehr pingelig.

 

Geschrieben
vor 41 Minuten schrieb catfonts:

Ich lese da genau das:

Zitat

Buchdruck wie Gutenberg

Von der Rolle - wir zeigen euch Schritt für Schritt in dieser Fotostrecke, wie ihr so drucken könnt wie Gutenberg!

Nur zum Verständnis: das Zitat stammt aus der von bertel verlinkten Bastelanleitung, nicht aus diesem Thread.

Geschrieben

Ja, da bin ich auch gestolpert und meinte, Eckhard hätte das geschrieben. Geolino hat da in der Tat unsauber formuliert. Ändert aber nichts daran, dass ich die Bastelanleitung für eine ganz passable Idee für Eckhards Projekt halte.

Geschrieben

Die Rolle hatte ich auch gefunden. Ich halte Sie für wenig praktikabel. Filz kleben ist eine pingelige und fummelige Sache für Kinder diesen Alters, die Buchstaben ausschneiden ebenso. Tatsächlich möchte ich das Prinzip verwirklicht sehen: "suche dir die richtigen Buchstaben aus der Kiste, puzzle sie zu einem stimmigen Schriftbild, baue es haltbar zusammen und mache mehrerer Abzüge". Das reicht mir, halte es aber auch für nötig als didaktisch reduzierte Homage an Gutenbergs Praxis und damit an ein Nachempfinden des Bibeldruckes zu Zeiten Luthers. Also nicht Hochdruck im Allgemeinen steht im Fokus, sondern das Werden von verfielfätigtem Text aus beweglichen Lettern.

 

Mein Druckereibesuch hat sich nach hinten verlagert. Ich habe aber noch die ausleihbare Druckerei des Gutenberg-Museums in Mainz angefragt, sowie nach Erfahrungen mit dem Thema in einer Grundschule, die Gutenberg im Namen trägt und gleich um die Ecke steht.

 

Für Schmuckstempel ergeben sich ja viele Möglichkeiten. Den Linolschnitt habe ich mal außen vor gelassen. Da braucht man doch viel Zeit. Ich gehe mal in Richtung Gemüse und freue mich auf die Ausprobiererei mit der Roten Beete. Als Lebensmittel ist die bei  allerdings unten durch. Selbst das Rote Beete-Süppchen in Nobelrestaurant neulich konnte ich nicht essen. Fertige und lustige Gummistempel wären mir jetzt irgendwie zu ordinär.

 

Ich werde Ergebnisse zeigen, aber das wird noch dauern. Danke fürs Mitdenken.

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Norbert P:

Sowas hatte ich als Neunjähriger ...  war fummelig, hat aber Spaß gemacht und man konnte "ganze Sätze" drucken.

Und heute mit ẞ, Respekt!

  • Gefällt 2
Geschrieben
vor 8 Stunden schrieb Eckhard:

… mit der Roten Beete. Als Lebensmittel ist die bei  allerdings unten durch. Selbst das Rote Beete-Süppchen in Nobelrestaurant neulich konnte ich nicht essen…

Sehe ich genauso, ungenießbar. In der Küche verwendbar eigentlich nur als Farbzusatz wenn ich mal Rote Suppe essen möchte. Aber als Typographie-Rohstoff eben brauchbar.

Geschrieben

Das liegt an der Vorbereitung, vermute ich ganz stark. Habt ihr Rote Beete mal geröstet probiert?

  1. Ofen vorheizen auf so heiß wie’s geht (na ja, 200–250° oder so)
  2. Rote Beete waschen (bei starker Verschmutzung abbürsten)
  3. Je nach Größe halbieren oder vierteln (Schale dran lassen)
  4. Salzen, evtl. leicht pfeffern und mit gutem Öl beträufeln
  5. Im Ofen unter gelegentlichem Wenden so lange rösten, bis die Haut zu karamelisieren beginnt.

Seit dieser Zubereitungsart liebe ich Rote Beete!  :biglove:

  • Gefällt 1

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