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Dumme Thesen über eine dumme Schrift

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Geschrieben

http://www.sueddeutsche.de/digital/schriftart-schluss-mit-dem-hass-auf-comic-sans-1.3414225

 

Offenbar ist sogar diese Schrott-Type besser als der serifenlose Schund, der Schulkindern aus Unbedarftheit vorgesetzt wird. Dem Autor des Textes ist gar nicht aufgefallen, daß sich l und I in der Comic Sans durch etwas unterscheiden, das nach seiner Behauptung das Lesen erschwert: Serifen. (»Serifen stören ebenfalls - die kleinen Haken an den Buchstaben gibt es in vielen Schriftarten.«) Dann gibt es noch Werbung für Spezialschriften für Legastheniker, deren Effizienz sicherlich nicht beweisbar ist, und der Text schließt mit der unlogischen Aussage: »Für viele Legastheniker wäre es schon eine große Hilfe, Hausarbeiten, Dokumente oder Briefe in Comic Sans abgeben zu können - ohne, dass direkt eine Petition gestartet wird.« Als ob es jemand verbieten könnte, diese quatschige Schrift zu verwenden. Davon abgesehen: Bekommen diese »vielen Legastheniker« eine Tastatur in Comic Sans, weil sie sonst die Buchstaben auf den Tasten nicht erkennen können und sich auch gar nicht merken, wo welcher Buchstabe auf der Tastatur liegen könnte? Oder hat da jemand Lesen und Schreiben verwechselt? Wem es tatsächlich hilft, einen Text in Comic Sans zu schreiben (was ich nicht glauben kann), der kann ihn nach dem Schreiben und vor dem Abgeben sehr leicht in eine andere Schrift wandeln.

Geschrieben
vor 43 Minuten schrieb Martin Z. Schröder:

Offenbar ist sogar diese Schrott-Type besser als der serifenlose Schund, der Schulkindern aus Unbedarftheit vorgesetzt wird.

Zitat

"An dem Tag, als meine Schwester Comic Sans entdeckt hat, hat sich ihre ganze Welt geändert", schreibt Hudgins. Früher sei sie selbst an einfachen Schulaufgaben verzweifelt, weil die Lehrer oft zu Times New Roman in kleiner Schriftgröße gegriffen hätten.

 

  • Gefällt 1
Geschrieben

Nun ja, der Aussage

vor 49 Minuten schrieb Martin Z. Schröder:

Offenbar ist sogar diese Schrott-Type besser als der serifenlose Schund, der Schulkindern aus Unbedarftheit vorgesetzt wird.

kann ich schon, aus meiner derzeitigen Tätigkeit nur zustimmen. Wenn ich da sehe, was von den Bildungsministerien der Länder da als gewünschte Vorlage einer neuen Grundschrift gewünscht wird, nachdem man der klassischen, verbundenen Handschrift ihre Daseinsberechtigung abschreibt, und dann in einen Font gepresst werden soll, dann ist das letztlich eine schlecht nach geschriebene Comic Sans.

 

Der große Shitstorm gegen Comic Sans liegt ja eigentlich tatsächlich nicht daran, dass die Schrift per se  sauschlecht ist, sondern weil sie immer wieder in unpassender Weise ausgewählt wurde.

 

Ein Text wie:

"Die Aussegnungshalle bleibt ab 23. September für voraussichtlich 2 Wochen wegen Renovierungsarbeiten geschlossen" geht in Comic Sans einfach gar nicht,

 

"Erna möchte Kuchen backen, und schaut in den Küchenschrank,

Was kann sie davon wohl zum Kuchen backen verwenden, markiere es:

Soßenbinder, Mehl, Senf, Eier, Rosinen, Kartoffeln, Butter, Backpulver, Sahne-steif, Linsen, Zitronat..."

dürfte hingegen gut funktionieren

 

Edit: Ja unter den serifenlosen ist Times nun wirklich der größte Schund, da hat der Schriftersteller es einfach nicht hin bekommen, die Buchstaben sauber serifenlos abzuschließen - schande über ihn!

Geschrieben

Nein, weil das dann der in den Schulen heute verwendeten "Grundschriften" am nächsten kommt, also kein Doppelstock-a und kein 3-Etagen-Brillen g.

 

Ich finde die neuen Grudschriften ja auch durch die Bank als hässlich, und zumeist sind die dann noch mal eine Schippe schlöimmer, als Comic Sans, aber das ist dann eben der wahrscheinlich am ehesten als Heimat für diese Schriftart anzusehende Bereich. mit der man dann Unterrichts-Materialen ohne eine extra (hier oft teure und hier sehr restriktive*) Schriftlizenz an dichtesten an den Vorgaben bauen kann.

 

*) Hier ist dann oft sogar die Weitergabe fertiger Arbeitsblätter an Lehrerkollegen untersagt.

Geschrieben

Heute grad einen Textvorschlag bekommen, für einen Linktext, den eine SEO-Firma auf einigen meiner Seiten bezahlt geschaltet hat:

 

... Gerne wird die Times New Roman für den Innenteil verwendet, aber auch andere serifenlose Schriftarten... :hammer:

Geschrieben

Hmmm, neuerdings scheinen hier Sachen ein ganz eigenes Leben zu entwickeln – die deutsche Sprache sieht irgendwas vor oder eben nicht und Schriften sind auf einmal dumm :-?

Gast Arno Enslin
Geschrieben
vor 20 Stunden schrieb Christian Z.:

Vielleicht verspielt?

Ungelenk, kindlich, weich, nachsichtig. Ich halte es für kontraproduktiv, die Comic Sans und die zweifellos gewagten Thesen über die Comic Sans als dumm und beschränkt zu bezeichnen.

 

Ich vermute, dass es nicht die Unterscheidbarkeit der Zeichen ist, die die Comic Sans für manche Legastheniker (angeblich) lesbarer macht als andere Schriften, sondern dass sie schlichtweg wegen ihrer Schwächen als nicht bedrohlich wahrgenommen wird. Eine Schrift, die Strenge ausstrahlt, und in gewisser Weise strahlen Rechtwinkligkeit und Regelmäßigkeit schon Strenge aus, wirkt auf manche Legastheniker möglicherweise fordernder und erzeugt einen höheren psychischen Druck. Die für Legastheniker angeblich höhere Lesbarkeit muss also gar nichts mit den Ursachen für die Störung »Legasthenie« zu tun haben.

 

vor 20 Stunden schrieb catfonts:

Der große Shitstorm gegen Comic Sans liegt ja eigentlich tatsächlich nicht daran, dass die Schrift per se  sauschlecht ist, sondern weil sie immer wieder in unpassender Weise ausgewählt wurde.

Allzu viele passende Weisen fallen mir gerade nicht ein. Selbst für einen Comic gibt es bessere Schriften.

Gast Arno Enslin
Geschrieben

Dass das g zweistöckig ist, kann ich verstehen. Aber weshalb ist das a nicht zweistöckig? Oder weshalb hat das o nicht oben einen Kringel? So schwierig ist es nicht, ein zweistöckiges a zu schreiben.

Geschrieben

Weil es so eben ganz einfach zu erklären ist:

 

Schreibe ein c,

hänge ein i ohne Punkt dran, hast du ein a,

hänge ein j ohne Punkt dran, wobei der Haken halt breiter ist, hast du ein g

lass davon den Haken weg,  dann hast du ein q,

hänge an das c ein l, und du hast das d

schreibe d und q spiegelverkehrt, hast du b und p.

Gast Arno Enslin
Geschrieben
vor 17 Stunden schrieb catfonts:

Weil es so eben ganz einfach zu erklären ist:

Legasthenie ist aber keine Folge mangelnder geistiger Fähigkeiten. So wie du jetzt die Formen erklärt hast, hätte ich sie mir als Kind nicht besser merken können. Und das einstöckige a wird eben nicht geschrieben, indem ein punktloses i an ein c angehängt wird, weil dafür das Schreibwerkzeug abgesetzt werden müsste. Das einstöckige a ist ja gerade deshalb leichter zu schreiben als das zweistöckige a, weil es in einem Zug geschrieben werden kann. Aber das zweistöckige a ist die eindeutigere Form, weil es nicht mit dem o verwechselt werden kann. Und das zweistöckige a lässt sich aus dem c und einem Fragezeichen ohne Punkt zusammensetzen. Oder aus einem einstöckigen a und einem Häkchen. Das Problem dabei besteht eher darin, dass sowohl das einstöckige a als auch das c als Basis für das zweistöckige a kleiner sein müssen als a oder c, um mit dem angefügten Fragezeichen/Häkchen die x-Höhe nicht zu überschreiten.

 

Aber jetzt sind wir wieder beim Schreinben und nicht beim Lesen. Ich bezweifele genauso wie Martin, dass die Comic Sans wegen der vom Autor des Artikels angeführten Gründe besser für Legastheniker lesbar ist. Irgend eine Mutter zieht über das Leseverhalten ihrer Tochter Rückschlüsse auf die Lesbarkeit der Comic Sans. Irgend ein deutscher Autor, der ebenso wenig qualifiziert ist wie die Mutter, greift das Thema auf. Die einzige Person, die in gewisser Weise qualifiziert ist, ist die Tochter. Und die scheint nur die Wahl zwischen ein paar Systemschriften gehabt zu haben. Das ist völlig jenseits von Wissenschaftlichkeit. Selbst die Tochter ist ja nicht wirklich qualifiziert, weil die Störungen, die ein Mensch hat, ihn eben noch lange nicht qualifizieren, sie auch zu verstehen. Das, was die Mutter mit ihrer Tochter durchgeführt hat, war ein Experiment. Aber die Schlussfolgerungen, die sie und der Autor des in der SZ erschienen Artikels gezogen haben, sind ziemlich beschränkt.

Gast Arno Enslin
Geschrieben

Was mich aber an dem Artikel mindestens so aufregt, ist Folgendes: Da wird von einem Lehrer mit Lese-/Schreibschwäche berichtet, der es für sinnvoll hält, dass der Text in Formularen in displaygroßer Comic Sans gesetzt wird, weil er so angeblich besser mit Formularen zurecht käme. Und die These halte ich angesichts des Umstandes, dass ich selbst mit Formularen oft ganz erhebliche Probleme habe, für sehr gewagt. Erstens verstehe ich oft die Fragen in Formularen nicht, weil sie sich ohne Fachwissen gar nicht beantworten lassen. Zweitens sind mir die Antwortfelder oft viel zu klein. Und die ganze Formulargestaltung ist oft katastrophal unübersichtlich. Und manchmal denke ich, dass die Unfähigkeit der für die Formulargestaltung zuständigen Personen billigend in Kauf genommen wird, weil Behörden gar kein Interesse daran haben, dass Antragsteller ihr Anliegen durchsetzen können. Die Vorstellung, dass ich es in Zukunft möglicherweise mit Formularen in eiskaltem Behördendeutsch zu tun habe, die in Comic Sans gesetzt sind, ist mir ein Gräuel.

Gast Arno Enslin
Geschrieben

Mir fällt gerade ein Wort aus der Sprache der Deutschen Post wieder ein. Und ich bezweifele sehr, dass es in der Comic Sans besser aussieht:

 

Mitlaufflurförderzeug. Dabei handelt es sich um zieh-/schiebbare Wagen, auf denen die gelben Postbehälter auf dem Firmengelände, hauptsächlich innerhalb der Gebäude, transportiert werden. Oder Hubwagen.

Geschrieben

Mitlaufflurförderzeug?

Da denk ich doch glatt an das hier:

OK, mal wieder Croudfunding mit typischen Zutaten: Hippe Umgebung, Fusselbart und hübsche Frau... Scheint zu stimmen.

Gast Arno Enslin
Geschrieben

Watten Schnickschnack! Ungefähr so überflüssig wie ein Essigzerstäuber.

Geschrieben

Eigentlich wollte ich mir einen Kommentar hier ja verkneifen, aber nachdem du, Martin, dem ẞ-Hasser gerade eine kindische Argumentation attestierst hast, ist mir so ein Spruch mit recht und billig in den Sinn gekommen. :-?

 

Am 3/17/2017 um 07:43 schrieb Martin Z. Schröder:

http://www.sueddeutsche.de/digital/schriftart-schluss-mit-dem-hass-auf-comic-sans-1.3414225

 

Offenbar ist sogar diese Schrott-Type besser als der serifenlose Schund, der Schulkindern aus Unbedarftheit vorgesetzt wird. Dem Autor des Textes ist gar nicht aufgefallen, daß sich l und I in der Comic Sans durch etwas unterscheiden, das nach seiner Behauptung das Lesen erschwert: Serifen.

Es geht hier doch gar nicht darum, dass Comic Sans schön (oder eben einfach nur nicht schrottig) wäre, sondern dass es Menschen mit Dyslexie gibt, die in gängigen Textschriften gesetzte Texte – die du als gut gesetzt bezeichnen würdest – einfach nicht vernünftig lesen können. (1) Bestreitest du, dass es diese Art von Leseschwäche gibt? Wenn ja, aufgrund welcher Erfahrungen?

 

Ferner meinen viele dieser Menschen, mit Comic Sans besser zurecht zu kommen. (2) Bestreitest du, dass das möglich ist? Wenn ja, aufgrund welcher Erfahrungen?

 

Wenn du (1) und (2) nicht bestreitest, warum regst du dich dann so auf? Ist die Verbesserung der Lesbarkeit nicht viel wichtiger als ästhetische Erwägungen von Menschen, die keine Einschränkungen beim Lesen haben?

 

Ich bin mir übrigens ziemlich sicher, dass du weißt, dass die Querstriche eines handgeschriebenen I nicht die Funktion von Serifen in (gedruckten) Serifenschriften haben. (Viele Amerikaner schreiben das I auch so, wenn sie keine Leseschwäche haben, einfach zur Unterscheidung von der 1, die hier handschriftlich nur als senkrechter Strich ohne Anstrich ausgeführt wird.) Und natürlich weißt du auch, dass im gesamten Alfabet konsequent verwendete Serifen einen Text ganz anders wirken lassen als »serifenartige Differenzierungsstriche« an einem einzigen handgeschrieben Buchstaben. (3) Bestreitest du, dass das Vorhandensein oder die Abwesenheit von Serifen bei Menschen mit Dyslexie die Lesbarkeit von Texten beeinflussen können? Wenn ja, aufgrund welcher Erfahrungen?

 

Ich bin mir auch sicher, dass du weißt, dass das Finden der richtigen Taste auf der Tastatur anders funktioniert als das Lesen ganzer Texte. (Niemand liest eine Tastatur, wenn er tippt.) Was also soll der polemische Vorschlag einer Comic-Sans-Tastatur?

 

Und was die Schriftänderung vor einer Texteinreichung angeht, hat die Frau, die (nur?) in Comic Sans flüssiger liest, das Problem ja beschrieben: wegen der unterschiedlichen Metrik werden dann eben Bildunterschriften und andere Textteile zerschossen. Einen Text, den sie (in der Abgabeschrift) nicht lesen, kann sie aber auch nicht vernünftig setzen. Das müsstest doch gerade du verstehen!

 

Hast du überhaupt mal versucht, dich in die Lage von Menschen zu versetzen, für die (fast) jede Zeile Text eine Herausforderung ist?

  • Gefällt 2
Gast Arno Enslin
Geschrieben

Aus dem in der SZ erschienen Artikel:

 

Es gibt Schriftarten wie "Dyslexie", die speziell für Legastheniker entwickelt wurden, aber teilweise kostenpflichtig sind und in jedem Fall extra installiert werden müssen. Comic Sans ist gratis und lässt sich ohne Zusatzaufwand nutzen.

 

Das Argument ist sehr schwach. Einen Font zu installieren, erfordert fast keinen Aufwand. Und »teilweise kostenpflichtig« bedeutet anscheinend, dass es auch kostenlose Fonts gibt, die speziell für Legastheniker entwickelt wurden. Oder es bedeutet, dass der Autor sich nicht sicher ist, ob es solche kostenlosen Fonts gibt. Und wenn er sich nicht sicher ist, hat er nicht gut recherchiert.

Geschrieben

Über Leseschwäche habe ich hier etwas geschrieben. Ich glaube nicht an das Konzept »Legasthenie«, an die Schwierigkeiten sehr wohl. Die kann man ja nicht leugnen. Wenn ein einzelner Mensch mit einer speziellen Schrift besser zurechtkommt, ist das seine Erfahrung, warum sollte man die bestreiten. Eine Übertragung und Generalisierung rechtfertigt diese Erfahrung allerdings nicht. Ich glaube nicht, daß die Form der Schrift wesentlich für die Bewältigung der erheblichen, der hochproblematischen Leseschwierigkeiten ist. Wer lesen lernt, hat mit vielen Formen zu tun. Er sieht auch Ladenschilder, Werbung, Comics, Bildschirmschriften usw. Es ist unsinnig zu behaupten, nur eine einzige Schrift würde den Weg zum Lesen bahnen, würde also ermöglichen, was alle anderen durch ihre Form verhindern. Zumal wenn es dann auch noch die häßlichste Schrift sein soll, die den rettenden Anker bildet. Möglicherweise ist es aber eine Person mit einer guten Methode, die zufällig mit dieser Schrift in Verbindung gebracht wird. Das weiß man nicht. Die Einzelfälle werden kaum untersucht, es geht hier eher um Legendenbildung. Die Comic Sans brachte den Durchbruch? Vielleicht war es aber auch ein ganz anderes Erlebnis, das eine Blockade löste. Ein Lehrerwechsel zur gleichen Zeit. Das Ende einer elterlichen Ehekrise. Ein neues Haustier.

 

Zu deiner letzten Frage: Ich hatte einige Schüler mit allen möglichen Problemen und werde weitere haben. Kinder werden heute so gut umsorgt, daß sie schon in jungen Jahren mit negativen Selbstzuschreibungen bestens ausgestattet sind. Sie »haben« LRS, Lernbehinderungen, Dyskalkulie, ADHS und andere Diagnosen. (Es ist ein lukratives Geschäftsfeld und entlastet Eltern und Pädagogen.) Ich habe es in meiner Arbeit als Pädagoge nie für nötig gehalten, den Versuch zu unternehmen, mich in die Lage meiner Klienten zu versetzen. Mir geht es um die passenden Formen der Empathie, weil ich hilfreich handeln will. Ich muß also, um ein Beispiel zu geben, die Gefühle eines blockierten Schülers verstehen, nicht die konkrete Blockade. Die Blockade ist eine mir durchaus bekannte Erfahrung, und negative Gefühle sind mir nicht fremd. Die meisten Leute kennen Blockaden und wie unangenehm diese sein können. Dann kann ich versuchen, diese Blockaden lösen zu helfen, beispielsweise gute Gefühle mit dem vermiedenen Gegenstand zu verankern, und die Wege dorthin sind bei jedem anders. Leseschwierigkeiten sind individuelle und komplexe Problemlagen, die nicht mit einer simplen Schriftauswahl gelöst werden können. Das ist der ärgerliche Schwachsinn, der aus solchen wie dem kritisierten Artikel hervorgeht. Das Kind hat eine Störung, und der Computer hat die Comic Sans als Werkzeug, die Störung zu beheben? Unsinn und Dummheit muß man beim Namen nennen.

Edit: Beispiel für eine sehr leichte Blockadelösung, die häufig eintritt: Wenn ich mit Kindern an die Schneidemaschine gehe, müssen wir Papierformate berechnen. Dann heißt es oft: Ich kann nicht rechnen. Sobald die Schneidemaschine in Betrieb ist, rechnen die Kinder. Sie möchten schneiden, sie brauchen das Papier, sie sind in einer produktiven Situation, sie sind auch in einer spielerischen Situation, weil sie etwas neues ausprobieren, sie sind von der schulischen Situation und von der Abstraktion der Rechenaufgabe befreit, sie lösen eine Blockade, wenigstens für den Moment. Sie machen positive Erfahrungen. Die Schneidemaschine setzt einen neuen Anker zu Rechenaufgaben.

  • Gefällt 4
Gast Arno Enslin
Geschrieben

Kleiner Buchstabendreher in deinem PDF: Velwechsrung.

 

Und bei Zwergelstern bin ich auch ins Stolpern gekommen. Auch deshalb, weil ich mich mit Astronomie beschäftige und Zwergsterne (weiße, gelbe, rote, braune und schwarze Zwerge) große Sterne zahlenmäßig überwiegen.

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