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Geschrieben

Hallo,

 

kennt jemand die Schrift von "geliebt und gelacht" der beigefügten Beispielgrafik?

 

Oder handelt es sich vielleicht um eine Eigenkreation?

 

Die Auflösung ist leider nicht so gut.

 

Danke schon mal!5936538727f11_geliebtundgelacht.thumb.PNG.fcf2e82f72d69c3086cfa1969089aa54.PNG

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Designfreak:

 

 

... künstlich verfettet, ...

Ein Font gras wird wohl die Schriftschützer auf den Plan bringen ;-) 

  • Gefällt 1
Gast Arno Enslin
Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb 109:

Ein Font gras wird wohl die Schriftschützer auf den Plan bringen

Apropos Gras:

 

Damals: Die Ziege wird gerädert, weil ihr Gras zu langweilig war und sie deshalb Karotten gestohlen hat.

 

Heute: Der Tintenstrahler wird gepfählt, weil er zu fett gedruckt hat.

Geschrieben

Entsteht nicht auch beim Buchdruck eine leichte Verfettung der Schrift, weil sich beim Einfärben die Druckfarbe ja auch ein wenig um die Kante der Lettern herum legt, und das beim Druck dann eben auch aufs Papier kommt?

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb catfonts:

Entsteht nicht auch beim Buchdruck eine leichte Verfettung der Schrift …

Die Schrift-Verfettung beim Hochdruck entsteht durch den Quetschrand. 

 

Die Farbe wird beim Druck mehr oder weniger über den Rand des Schriftbildes der Letter gequetsch. Dadurch entsteht auch ein minimaler Abstand zum Schriftbild und der weggequetschten Farbe.

 

Der Grad der Schrift-Verfettung hängt vom Können des Druckers ab und sicher auch von der Qualität der Bleilettern. Lettern, die schon oft verwendet wurden, sind auch etwas fetter und wirken abgerundet. Da beginnt die schwierige Arbeit des Druckers, der nun ein bestmögliches Schriftbild im Druck erzeugen soll.

 

Es gibt Werke, da kann man nur mit der Lupe den „Quetschrand“, der die Verfettung ausmacht, erkennen. Ich kann mich aber auch selbst daran erinnern, abgebrochene Lettern bei der Revision ausgetauscht zu haben. Da war wohl der Druck nicht richtig eingestellt.

 

Gast Arno Enslin
Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb catfonts:

Entsteht nicht auch beim Buchdruck eine leichte Verfettung der Schrift

Dank einer mehr als leichten Verfettung durch den Druck ist eines meiner in der Stempel Garamond gesetzten Lieblingsbücher überhaupt lesbar. Sonst wäre die Schrift nämlich viel zu spillerig. Und damit stellt sich die Frage, ob die Outlines einer Schrift in Bezug auf ihre Stärke Quetschränder berücksichtigen sollten oder nicht. So rein instinktiv würde ich sagen, dass sie sie nicht berücksichtigen sollten. Denn ideal wäre es, wenn sie beim Druck genau so abgebildet werden würden, wie sie gestaltet wurden. Bleidruck und andere Techniken, bei denen die Schriften nicht als Computer-Fonts vorliegen, klammere ich mal aus.

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Arno Enslin:

Dank einer mehr als leichten Verfettung durch den Druck ist eines meiner in der Stempel Garamond gesetzten Lieblingsbücher überhaupt lesbar. Sonst wäre die Schrift nämlich viel zu spillerig.

Und hier denke ich, dass die alten Meister der Schriftgestalter und Stempelschneiderzunft diesen Dickenzuwachs durch die Quetschränder sehr wohl berücksichtigten. Schließlich schnitten sie ja ausschließlich für den Buchdruck.

 

Und jetzt wird digitalisiert... Hier gibt es mit den großen Schriftenhäusern eben die Erben der alten Bleigießer, die dann in ihren Schatzkammern die echten Originale aus der Hand der großen Schriftgestalter besitzen. Und diese lassen sich dann auch präzise, ja teils über präzise digitalisieren. Das bedeutet, exakt auf der Kontur der originalen Stahl-Stempel. 

 

Und dann gibt es die kleinen Digital-Foundries ohne diese Schätze. Denen bleibt nichts anderes übrig, alte Drucke als Vorlage zu nehmen, diese kräftig vergrößert als Digitalisiervorlage zu nutzen, zwangsläufig dann mit diesen Quetschrand   und hier nur die unakuraten Konturen durch Fasern und Papierschattierungen heraus korrigieren können. Das Ergebnis ist dann eben eine Schrift, nach den fertigen Konturen des gedruckten Werkes.

 

Das Problem: Diese Schriften bekommen dann genau die falschen in die Hände: Die Profigestalter kaufen sich die teuren Original-Lizenzen, mit den Schriften nach den Entwürfen und Originalstempel - und das wird dann mit modernsten Druckmaschinen aufs Papier gebracht, bei der dann nichts über den Rand der Vektoren hinweg druckt, und man regt sich auf, dass die Digitalisierung viel zu spillerig geraten ist, dass der Text kaum noch vernünftig lesbar ist.

 

Und dann sind da sind diese Otto Normaluser, welche sich die 10000 Fonts für 13,95 CD gekauft haben, und da sind dann die Billigdigitalisierungen mach den Drucken drauf, die eigentlich ja diesen Quetschrand-Zuwachs berücksichtigen, und ausgerechnet die drucken das dann mit ihren Tintenpissern auf dem saugfähigen 3,5/Ries Billigpapier aus, und bekommen zu den digitalisierten Quetschrändern noch reichlich Saugränder hinzu, und die Schrift läuft fast zu, so sehr verfettet sie sich.

  • Gefällt 1
Gast Arno Enslin
Geschrieben

Also Moment, so wie du das darstellst, glaub ich das nicht. Der Idealfall wäre doch der, dass die Outlines einer Schrift den Quetschrand nur soweit berücksichtigen, wie er unter idealen Druckbedingungen auftritt. Und ideal wäre kein Quetschrand oder ein standardisierter Quetschrand. Warum? Weil weniger Absprachen zwischen den an der Produktion eines Druckwerks Beteiligten notwendig sind, wenn alles genormt ist. Und beim Bleisatz wird was anderes ideal sein als beim Offsetdruck. Was die großen Foundries bei der Digitalisierung eben oft nicht gemacht zu haben scheinen, ist, die Fonts auf Basis derjenigen Originale zu digitalisieren, die für Lesegrade optimiert waren.

 

Würde ich dir folgen, dann wären Schriften wie die Expo oder die Clifford oder die Plantin (die ja auch schon älter ist) der reine Schrott und die Merlo wäre gar nicht druckbar, weil ein Quetschrand sie völlig zukitten würde. Dasselbe gilt für fast alle Caption-Fonts in Font-Familien mit Optical Sizes.

 

Gerade die kleinen Foundries waren meiner Meinung nach in den letzten Jahren sehr innovativ.

 

Und erklär mir mal, weshalb es z. B. eine Sabon Next gibt, wenn die Sabon für moderne Druckumgebungen nicht viel zu spillerig wäre. Das ist schließlich keine Schrift, die man sich für seine Office-Arbeiten zulegt – die ist schließlich alles andere als billig.

 

vor 57 Minuten schrieb catfonts:

Und hier denke ich, dass die alten Meister der Schriftgestalter und Stempelschneiderzunft diesen Dickenzuwachs durch die Quetschränder sehr wohl berücksichtigten.

 

Mit Betonung auf alt. Die alten Meister würden die Quetschränder auch heute berücksichtigen. Aber eben auch moderne Drucktechnik. Und mit modern meine ich nicht besser, sondern anders. Linotype, Monotype u. s. w. scheinen bei den Computer-Fonts der ersten Generation, zu denen auch die Stempel Garamond gehört, die veränderte Drucktechnik kaum berücksichtigt zu haben. Die Digitaliserung dieser Fonts halte ich gerade nicht für meisterhaft. Wobei die Stempel Garamond nicht mal die spilllerigste Digitalisierung ist. Die ist nur grenzwertig.

Geschrieben

ich meinte hier ja auch nur die Situation bei den klassischen, ursprünglich Bleisatzschriften. Dass die neuen, gleich fürs digitale Zeitalter entworfenen Schriften eine ganz andere Sache sind, hab ich ja nicht ausgeschlossen. Hier ging es einfach nur darum, warm die Klassiker so daneben gegangen sind

Gast Arno Enslin
Geschrieben

Naja, ich find schon, dass das eben noch etwas anders klang. Typetogether, Lazydogs (namentlich die Fabiol), Feliciano Type Foundry, German Type Foundry – alles im Vergleich zu Monotype kleine Foundries, die aber erstklassige Fonts produzieren. Hier lesen ja auch Leute mit, die nach Schriften suchen und die kleinen Foundries gar nicht kennen. Und denen würde ich halt sagen, dass ihr Geld möglicherweise besser bei einer dieser relativ kleinen Foundries aufgehoben ist, als es Monotype in den Rachen zu stecken. Von Berthold ganz zu schweigen. Nach der Sache mit der absurden EULA ist Berthold bei mir wirklich unten durch. Ist ja nicht so, als gäbe es da keine guten Alternativen. Ich hatte vor ein paar Jahren die Ehre, mich um das Hinting der Fonts eines mexikanischen Typedesigners kümmern zu dürfen. Der hatte, soweit ich mich erinnere, auch keinen Zugriff auf Original-Zeichnungen. Aber seine Schriften sind trotzdem besser als das Meiste, das ich in den letzten Jahren von Monotype oder Linotype gesehen habe. Und der hatte sein Studium noch nicht mal beendet, profitierte also auch nicht von Erfahrungen, die er im Laufe eines langen Berufslebens gesammelt hat. Jedenfalls gibt es erfreulich viele neue Meister, die den alten durchaus ebenbürtig sind. Übrigens auch so ein Thema: Es gibt verhältnismäßig viele gute lateinamerikanische Schriftgestalter.

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