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Frühere Hausschrift von PENATEN gesucht!

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Geschrieben

Auf meiner schon etwa 25 Jahre alten Penaten-Dose fasziniert mich seit Jahrzehnten der Schriftzug "PENATEN-CREME" sowie der Untertitel "Zur Haut- und Kinderpflege". Die gleichen Grotesken können es aber nicht sein (siehe "R").

 

Das große "G" bei "Kinderpflege" könnte aus der Erbar-Grotesk sein, denn der waagerechte Strich ist schräg. Wo gibt es das sonst?

 

Die spitzen Enden bei "N" oder "M" ("Penaten) könnten aus der Kristall-Grotesk (Rund-Grotesk) stammen, das "R" bei "Creme"

widerspricht dem aber.

 

Ich bitte um Hilfe durch ebenso Grotesken-Verliebte wie ich!

 

DANKE.

Z - Penaten.jpg

Geschrieben

Hallo,

 

vor 10 Stunden schrieb Kathrinvdm:

Auch dicht dran und vermutlich sogar die Basis für den Schriftzug auf der Dose: Futura LT (da lässt sich gerade kein Schriftmuster generieren)

59b9a3380b534_Bildschirmfoto2017-09-13um23_27_58.thumb.png.886676fae31cb1aee6551fe671a3cd37.png

 

Näher drann ist die Bahnhofsfutura von Paul Renner, entwickelt um 1924. Die Bundesbahn hat diese früher für Gebäude benutzt. (*) Durch eine Bildersuche auf Google findet man Beispiele:

https://www.google.de/search?q=Bahnhofsfutura&dcr=0&tbm=isch

 

(*) http://luc.devroye.org/avantgarde.html

 

Zitat

 

BahnhofsFutura (2002) (a modification of Paul Renner's Futura as used in West-German railway stations from 1950-1980: Deutsche Bundesbahn).


 

Eine Digitalisierung der Bahnhofsfutura gibt es hier:

https://www.kai.gs/bahnhofsfutura/

 

Bei der Bildersuche werden einem dann auch noch andere Schriften gezeigt, welche ähnlich sind. Beispiel Neutraface/Neutratext.

 

Wikipedia weiß allerdings nicht sehr viel zum Thema Penaten-Creme, hat aber einige Abbildungen der Dosen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Penaten-Creme

 

Und hier geht es zum Logo als Vektorgrafik (SVG):

https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Penaten-Creme_logo.svg

 

Aucvh noch einige Dosen, aber in geringer Auflösung:

https://www.penaten.de/timeline

Die gezeigte Dose sollte aus den 1980ern sein ...

 

MfG

 

Uwe Borchert

Geschrieben

Zunächst danke ich allen, die sich wirklich Mühe machen, um meine Frage zu beantworten. Heute Nacht hat ein langjähriges Mitglied dieser Seite mich und meinen Aufruf diaffmiert. Der erste Kommentar bezichtigte mich als "Fondsucher" und Fragen nach Schriften würden ihn nerven. Er bat Administratoren, Suchanfragen wie meinen zu löschen! Gottseidank hat er seinen Kommentar entfernt. Es ist eine Unverschämtheit und Verleumdung gewesen! Ich bin erst einen Tag Mitglied und dies ist mein erster Beitrag.

 

Zum Thema: Nochmals danke für die Hinweise.

Zum einen glaube ich aber nicht, dass es eine "Bahnhofsfutura" gab. Ich habe mir die alten Schilder ganz genau angesehen. Die Bahn ja ja ausschließlich Majuskeln gebraucht. Sie ähneln extrem der Futura von Paul Renner, weisen aber minimale Schönheits-Veränderungen auf. Sie ist insgesamt fetter als die Buchschrift, aber trotzdem mit spitzem "M" und "N". Teilweise sieht man diese Schilder noch heute, wenn sie nicht ersetzt wurden. Also: Die alte Hausschrift der DB muss anders heißen. Wahrscheinlich wurde sie extra angefertigt.

 

Zu PENATEN. Nun habe ich nochmals nach alten Schriftzügen gesucht. Leider sind alle oben genannten Grotesken nicht die richtigen. Sie müssen alt sein. Man beachte das besonders schöne schräggestellte "R" bei "PUDER". Ich wüsste nicht, welche Groteske (bei aller Ähnlichkeit) diesen Schnitt anbietet. Auch das "G" bei "PFLEGE" ähnelt eher an Jakob Erbars Grotesk.

 

Bitte noch einmal die Bilder ansehen. Vielen Dank für neue Hinweise!

Z - Penaten 5.png

Z - Penaten 2.jpg

Z - Penaten 3.jpg

Z - Penaten 4.jpg

Geschrieben

Vielleicht muss man hier einfach akzeptieren, das diese alten Packungs-Designs aus einer Zeit vor digitalen Schriften, Stuck für Stück von Grafikern in relativ freier Anlehnung an die genannten Schriften aber eben nicht in genauer Übernahme einer benannten Schrift von Hand gezeichnet wurden, Das führt dann eben auch dazu, das die Schrift von Artikel zu Artikel zwar hinrechend ähnlich ist, um die Marke wieder zu erkennen, aber selten Deckungsgleich ist.

 

Das war einfach, selbst zu Zeiten der Letraset-Anreibebuchstaben, die schnellste Vorgehensweise, und möglicherweise hatte der Verpackungs-Designer nicht einmal eine Vorlage der Schrift am Arbeitsplatz und hat das schlicht nach der Erinnerung gezeichnet, wie ich es auch bei vielen meiner selbst gestalteten Schriften mache.

  • Gefällt 1
Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Somnambule:

Heute Nacht hat ein langjähriges Mitglied dieser Seite mich und meinen Aufruf diaffmiert. […]  Es ist eine Unverschämtheit und Verleumdung gewesen!

Das kannst du ruhig eine – oder zehn – Etagen tiefer hängen. Du wurdest weder diffamiert noch verleumdet. Und eine unfreundliche Antwort ist auch noch lange keine Unverschämtheit. Mein Tipp: wenn du hier in Zukunft konstruktiv diskutieren und Rat finden möchtest, packe diese verbalen Geschütze am besten ganz schnell wieder ein.

  • Gefällt 1
Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb Somnambule:

Er bat Administratoren, Suchanfragen wie meinen zu löschen!

Auch wenn sein Beitrag übermäßig sonderlich freundlich war – die Bitte nach Löschung hat er nicht gestellt. "Bitte BITTE an Admin: eine Option zum Ausblenden dieser Art Anfragen." war die Formulierung, und das hätte eben nicht die Löschung eines Beitrags zur Folge, sondern nur die Möglichkeit nur für einen selbst, sich nicht damit auseinandersetzen zu müssen. Dass das in der Praxis gar nicht geht, dürfte dabei allen klar sein – woher sollte die Forensoftware auch wissen, wann es sich um eine Anfrage "dieser Art" handelt? Und das manuelle Ausblenden kann genauso im eigenen Kopf stattfinden, da braucht’s keine Option.

 

Oder wie die Walküre Helmwige so trefflich bemerkte: "Ruhig, Brauner".

Geschrieben

Und dann waren es eben in den letzten Tagen sehr deutlich vermehrt solche Anfragen, ich kann mich gar nicht erinnern, wann das letzte Mal sich Schriftanfragen nach sehr wahrscheinlich handgezeichneten Schriften so häuften. Und da bellt man dann auch schon mal den falschen an...

Geschrieben

Wenn es dann ein Neumitglied trifft, ist die Verwirrung groß ;-)

Geschrieben

Noch mal eine Anmerkung zu den drei Produktfotos des Schriftzuges oben: Die sind zueinander alle drei leicht unterschiedlich. Man beachte insbesondere die Proportionen, die Punzen und die unterschiedlichen Abstriche beim R. Spricht alles gegen eine Satzschrift. Als Empfehlungen sind hier also wirklich nur Näherungen möglich. 

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Geschrieben

Mittlerweile gehe ich auch davon aus, dass der Penaten-Schriftzug und der Untertitel "zur Haut- und Kinderpflege" aus eines Graphikers Hand stammt und nicht aus einer fertig konfektionierten Schrift entnommen wurde.

Da bleibt nur die Anfrage bei PENATEN selbst, sofern die soetwas noch wissen...

 

DANKE trotzdem allen!

  • Gefällt 1
Geschrieben

Hallo,

 

Am 9/14/2017 um 20:20 schrieb Somnambule:

Zum Thema: Nochmals danke für die Hinweise.

Zum einen glaube ich aber nicht, dass es eine "Bahnhofsfutura" gab. Ich habe mir die alten Schilder ganz genau angesehen. Die Bahn ja ja ausschließlich Majuskeln gebraucht. Sie ähneln extrem der Futura von Paul Renner, weisen aber minimale Schönheits-Veränderungen auf. Sie ist insgesamt fetter als die Buchschrift, aber trotzdem mit spitzem "M" und "N". Teilweise sieht man diese Schilder noch heute, wenn sie nicht ersetzt wurden. Also: Die alte Hausschrift der DB muss anders heißen. Wahrscheinlich wurde sie extra angefertigt.

Es gab die sogenannte Bahnhofsfutura und sie ist sogar älter als die uns bekannte Futura. Allerdings muss diese damals nicht zwingend schon bei der Erstellung den Namen Bahnhofsfutura gehabt haben.  Möglicherweise hat sie den Namen erst durch die Benutzung der DB für einige der Schilder bekommen. Die Karlsruher Verkehrsbetriebe haben diese Schrift auch an einigen Straßenbahnhaltestellen benutzt. Anhand der Links sollte man die Namensgebung nachvollziehen können. Eine Anpassung des Originalentwurfs von Paul Renner an die Anforderungen der DB für die Beschilderung ist auch als ganz normal zu betrachten. Aktuell läuft diese Schrift nun mal unter dem Namen Bahnhofsfutura.

 

Aber zurück zum Thema. Die abgebildete Schrift ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine Satzschrift sondern die Buchstaben sind Einzelanfertigungen und als Vorlage haben die spitzen, geometrischen Grotesk aus den 1920ern gedient. Einige Beispiele für solche Grotesk wurde ja bereits genannt. Besonders die Erbar Grotesk ist IMHO ein heißer Kandidat als Anregung bei der Gestaltung. Aber mit Sicherheit haben noch einige andere Schriften da Anregungen geliefert.

 

Noch mal was zum Lesen:

https://en.wikipedia.org/wiki/Eagle_(typeface)

http://www.identifont.com/show?8ME

http://www.identifont.com/show?40J

 

Vielleicht hilft das auch etwas weiter um das Entstehen solcher Schriften besser nachvollziehen zu können?

 

MfG

Geschrieben

Und wo wir schon bei Creme sind, dürfte die hier auch nicht ganz ohne Einfluss auf die Gestaltung gewesen sein:

_nivea_creme_blechdose_alt_2.jpg?lastMod

Aber generell scheinen Schriften dieser Art, mit ihren scharfen Spitzen wohl besonders gut zu Creme zu passen?

 

IMG_3363_800x600.jpg

  • Gefällt 1
Geschrieben

Ich denke, Penaten und Nivea - da steckt der selbe Graphiker hinter.

Die Betonung der fetten superspitzen Majuskeln fällt bei allen Cremes auf!

 

Vielleicht gab es auch Grotesk-Vorlagen, die wir heute nicht mehr kennen,

da sie nicht für den Massenbetrieb gedacht waren. Sie hatten vielleicht auch keine

schönen Namen wie Futura oder Kristall etc.

Geschrieben

Und ich glaube eher, das bei den Creme-Dosen und diversen Werbemitteln der Zeit ein ganzes Rudel an Grafikern tätig war, diese aber solche Art von Schrift einfach nur "drauf" hatten.

 

Es war ja eine Zeit, in der alles, wirklich alles, das sich nicht in Blei- oder Holzlettern setzen ließ, von Hand geschrieben, gezeichnet, gemalt oder in Schablonen geschnitten wurde. Und hierbei arbeite dann praktisch jeder Grafiker oder Schildermaler letztlich als Schriftgestalter, der sich nur an dem hilt, was er als moderne Schriften täglich gesehen hatte. Kaum einer, der sa dann wirklich ein Schriftmuster neben seiner Arbeit liegen hatte, un hier die Buchstaben nachzuzeichnen.  Dies führte dann eben auch zu den Unterschieden bei manchen Buchstaben, wie dem R bei der 2. Puderdose, oder dem A mit dem tiefer gesetzten, schmaleren Querstrich bei der 2. Nivea-Dose.

 

Grafiker, so sie eine schulische Ausbildung hatten, Maler, Lackierer, Scvhaufenster-Dekorateure usw. lernten damals noch das Zeichnen von Schriften, und es gab damals extra dafür Lehrbücher, in denen auch dirrekt gesagt wurde, das die Musterschriften nur den generellen Stil zeigen, man diese aber für das jeweilige Beschriftungsprojekt und dem eigenen Empfinden abwandeln solle. Wie hier eines dieser Bücher vorgestellt wurde:

 

Man arbeitete eben genau so, wie die entsprechenden Leute, die in den Schriftgießereien aus den ursprünglichen Entwürfen der Schriftgestalter dann die Vorlagen für die verschiedenen Schriftgrößen ableiteten, um danach dann die Stempel für die Gußmatritzen oder eben die Schablonen für das Fräsen der Holzlettern zu schaffen. Auch hier kam es, weil hier mehrere Leute dran arbeiteten teils zu deutlichen Unterschieden, z.B. unterschiedliche i-Punkte bei verschiedenen Schriftgrößen, die bei den großen Schnitten wie ein Spielkarten-Karo, bei mittleren Größen nur als glattes Rechteck und bei den kleinen Brößen zum runden Punkt wurden.

 

Schriften, wie die von Nivea und Penaten waren damals (in den 1920er Jahren) sehr modern. Zuvor auf Nivea und Penaten-Dosen eingesertzte Jugendstil-Formen jedoch gänzlich aus der Mode. Die Schrtiften mit den sehr spitzen A, M, V und W-Formen sah man aber oft, nicht nur auf Creme-Dosen, sondern auch im Straßenbild der Einkaufsstraßen der Großstädte. Schaut man sich Filme und Fotos, die das Leben der Großstadt zeigen mit offenen Augen an, und achtet hier auf abgelichtete Plakate, Werbeanschriften an Verkehrsmitteln oder Ladenschilder (das habe ich mir sehr angewöhnt, ich achte oft dar nicht mehr auf das eigentliche Motiv) dann sieht man diese Schriften recht oft.

 

Und in den allermeisten Fällen war das eben Handarbeit.

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